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Wellensittich-Krankheiten und Symptome: Erste Hilfe oder Tierarzt?

23.10.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Eine kranker Wellensittich.

Als aufmerksamer Vogelhalter fällt dir sofort auf, wenn etwas mit deinen Schützlingen nicht stimmt. Wellensittiche sind ausgesprochen aktive Vögel, die immer in Bewegung zu sein scheinen und ununterbrochen zwitschern und zetern – ganz besonders im Schwarm. Sondert sich ein einzelnes Tier ab und sitzt längere Zeit teilnahmslos abseits oder gar auf dem Boden, sind dies Alarmsignale. Ein erkrankter Wellensittich muss umgehend dem Tierarzt vorgestellt werden: Der kleine Körper und sein auf Hochtouren arbeitender Organismus können schnell Schaden nehmen, wenn nicht sofort Hilfe geleistet wird.

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Erste Hilfe für Bruchpiloten – Unfälle bei Wellensittichen

Ebenso rasch behandlungsbedürftig sind Unfälle beim Freiflug. Wellensittiche sind rasante Flieger, die spektakuläre Flugmanöver ausführen können. Aber auch in einem bekannten Areal kann es passieren, dass ein Vogel mit einem Hindernis kollidiert. Fliegt der Vogel beispielsweise aufgeschreckt mit Wucht vor die Fensterscheibe und bleibt sichtlich benommen am Boden sitzen, kann er sich ein Anflugtrauma zugezogen haben, womöglich begleitet von einer Gehirnerschütterung.

Hat der Wellensittich keine offensichtlichen Verletzungen oder Brüche, wirkt aber orientierungslos, benötigt er zunächst Ruhe. Polster eine kleine Vogel-Transportbox weich mit einem Tuch aus, bette den Vogel darauf und bring ihn in einen dunklen Raum. Wichtig: Kein Wasser reichen! Klär telefonisch mit dem Tierarzt das weitere Vorgehen, bevor du einen Transport wagst. In vielen Fällen erholen sich Vögel nach einigen Stunden von allein. Auch Maßnahmen wie die Gabe von Rescue-Tropfen oder Wärmebestrahlung sollten nicht ohne ausdrückliche Zustimmung des Tierarztes erfolgen!

Schwerwiegende Verletzungen wie Brüche oder Quetschungen gehören umgehend tierärztlich behandelt – sicher den Vogel, stopp nach Möglichkeit kleinere Blutungen mit Gelatinepacks und bring das Tier so schnell es geht zum Arzt. Hat eine Katze den Vogel gebissen, muss selbst eine winzige Wunde behandelt werden. Bei Katzenspeichel besteht hohe Infektionsgefahr.

Wellensittich-Krankheiten: Symptome

Leider ist es bei Wellensittichen wie bei den meisten Vögeln: Bevor dem Menschen Krankheitssymptome auffallen, hat der Vogel sie in vielen Fällen bereits einige Zeit erfolgreich verborgen. In der Natur ist das eine sinnvolle Überlebensstrategie, denn kranke Vögel sind leichte Beute für Raubtiere. Nimm dir die Zeit, jeden deiner Vögel täglich intensiv eine Weile zu beobachten. Dann fallen dir schon kleine Unpässlichkeiten auf.

Typische Krankheitssymptome sind:

  • Absonderung vom Schwarm
  • Schläfrigkeit
  • Apathie, Desinteresse am Partner
  • Appetitlosigkeit
  • Kauernde, breitbeinige Sitzhaltung
  • Andauerndes Sitzen auf dem Boden
  • Veränderungen des Kots
  • Unruhe, Nervosität
  • Auffallend häufiges, hektisches Putzen
  • Geplustertes Gefieder
  • Atemgeräusche, auch mit Schwanzwippen
  • Verklebtes After- und Kopfgefieder

Beschwerden mit der Verdauung und den Atemorganen: gängige Wellensittich-Krankheiten

Ein guter Indikator für die Gesundheit des Wellensittichs ist die Beschaffenheit des Kotes. Ein typischer Sittichklecks besteht aus einem halbfesten, klar abgegrenzten grünweißen Kringel, der schnell aushärtet und sich schwarz-weiß verfärbt. Je nach Futtergabe kann sich die Farbe und Konsistenz kurzzeitig verändern, etwa nach dem Genuss von Rote Bete oder Blattsalat (der macht den Kot wässriger). Wenn der Vogel aber offensichtlich Durchfall oder eine Polyurie – einen vermehrten Urinanteil im Kot – hat, das Aftergefieder verklebt oder er unter Schwierigkeiten auffällig große oder harte, mit unverdautem Futter durchsetzte Kotballen absetzt, liegt eine Verdauungsstörung vor. Halten die Beschwerden mehrere Stunden an, ist ärztlicher Rat gefragt. Durchfall kann bereits nach zwölf Stunden fatal werden, da ein Wellensittich schnell dehydriert.

Atemgeräusche oder schweres Atmen können auf Probleme mit den Atemwegen hindeuten. Die Diagnose sollte hier dem Tierarzt obliegen: Von der (beim Wellensittich seltenen) Pilzerkrankung Aspergillose bis zur Erkältung ist alles denkbar.

Vergiftungen – Gefahren im Haushalt

Wellensittiche sind sehr neugierig und stecken ihren Schnabel auch in Dinge, die sie nichts angehen oder sogar gefährlich sind. Richte die Zimmer, in denen die Sittiche Freiflug haben, unbedingt vogelsicher ein, sodass die Tiere Giftiges gar nicht erst erreichen können. Ist es doch geschehen und ein Vogel hat an einer giftigen Zimmerpflanze geknabbert oder Partikel von Schwermetallen (Blei, Zink, Kupfer, zum Beispiel beim Benagen eines Kabels) verschluckt, kann es zu Symptomen wie Apathie, Teilnahmslosigkeit und Zittern kommen. Verliere keine Zeit und bring das Tier zum Arzt.

Juckende Plagegeister: Wellensittich-Milben und -Parasiten

Wellensittiche können sich Parasiten zuziehen, selbst wenn sie nicht in einer Außenvoliere leben. Den Befall mit Federlingen zeigen die Vögel durch hektisches Kratzen und Putzen sowie auffällige Unruhe an. Bei einem starken Befall kann es zu Schadbildern im Gefieder kommen. Um die Ektoparasiten loszuwerden, setzt der Tierarzt ein Antiparasitikum ein. Grab- oder Räudemilben greifen hingegen weiche Körperteile wie die Wachshaut und die Beine der Vögel an: Es kommt zu porösen Wucherungen. Die Behandlung erfolgt medikamentös und durch Ersticken der Milben durch Öl oder Salben , alternativ ist der Einsatz eines Spot-on-Mittels möglich- all diese Behandlungen gehören in die Hand eines vogelkundigen Tierarztes!

Schnabel außer Kontrolle: übermäßiges Hornwachstum

Das übermäßige Wachstum von Schnabelhorn und Krallen kann verschiedene Ursachen haben:
Da zu lange Krallen und Schnäbel die Unfallgefahr erhöhen und die Nahrungsaufnahme behindern, muss das Horn fachmännisch gekürzt werden. Überlass als Anfänger das Schnabelkürzen und Krallenschneiden beim Wellensittich dem Tierarzt oder einem erfahrenen Sittichhalter!

Die Wellensittich-Hausapotheke

Der Notfallkasten für Wellensittichhalter sollte außer den erwähnten Utensilien folgende Ausrüstung enthalten:

  • Pipette (zum Einträufeln flüssiger Medikamente)
  • Spritze ohne Nadel (für pastenförmige Medikamente)
  • Pinzette
  • Tupfer, Wattestäbchen, Wundverband
  • Transportbox
  • Wundreinigungsmittel (Betaisodona-Lösung)
  • Blutstillende Mittel (Gelatine-Schwämmchen)

Auch eine Rotlichtlampe und eine Quarantäne-Unterkunft sollten für Notfälle bereitstehen.

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