Wie viel CO2 brauchen meine Aquariumpflanzen?
05.03.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Für ein üppiges Pflanzenwachstum im Aquarium braucht es neben Licht vor allen Dingen Kohlenstoffdioxid. Die Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff wirkt wie ein Pflanzendünger. Aber wie bringst du CO2 in dein Aquarium?
Warum brauchen Aquariumpflanzen CO2?
Pflanzen im Aquarium sehen nicht nur schön aus, sie erfüllen wichtige Aufgaben: Sie erzeugen Sauerstoff und nehmen überschüssige Nährstoffe wie Stickstoffe und Phosphate auf. Damit optimieren sie die Wasserqualität, was für die Gesundheit deiner Fische wichtig ist. Aber nicht nur das, sie können sogar Krankheitskeime verstoffwechseln und bieten deinen Aquariumbewohnern natürlichen Schutz, der für ihr Wohlbefinden unerlässlich ist. Damit Aquarienpflanzen gut wachsen können brauchen sie einen nährstoffreichen Boden, künstliches Licht als Energiequelle, eine regelmäßige Zugabe von Mikro- und Markonährstoffen über entsprechende Präparate und Kohlenstoffdioxid als Dünger. Kohlenstoffdioxid sorgt nicht nur dafür, dass deine Pflanzen schneller wachsen und kräftiger gefärbt sind, sondern es stärkt auch ihre Abwehrkräfte. Außerdem wandeln deine Pflanzen das CO2 bei der Fotosynthese in Sauerstoff um. So sichern sie die Sauerstoffversorgung deiner tierischen Bewohner.
So erkennst du einen CO2-Mangel
Ein CO2-Mangel ist leicht zu erkennen. Auf diese Anzeichen musst du achten:
- Krüppelwuchs deiner Pflanzen
- Kalkablagerungen auf den Pflanzenblättern
- Gelbe und braune Blätter
- Kahle Stellen
Teste deshalb regelmäßig die Wasserqualität und miss den CO2-Wert: Er sollte zwischen 20 und 25 Milligramm pro Liter liegen. Zur Messung kannst du entweder Soforttests verwenden, die es in Form von Tröpfchentests oder Teststreifen gibt oder Permanenttests. Permanenttests bestimmen den CO2-Gehalt anhand einer Indikatorflüssigkeit, die sich in einer Urne im Aquarium befindet. Sie sind genauer und du kannst sie ohne Zusatzaufwand täglich ablesen. Wichtig ist aber nicht isoliert einen Wasserwert zu betrachten, sondern immer die gesamte Wasserqualität zu beurteilen: Bei der CO2-Düngung sinkt der pH-Wert bei konstanter Karbonathärte. Ist das Wasser sehr sauer, solltest du den Einsatz einer CO2-Anlage gut abwägen und die Wasserwerte vorher genau einstellen. Hast du Fragen zu Wasserwerten oder suchst Lösungen zur Optimierung deiner Wasserwerte, stehen dir unsere Marktmitarbeiter:innen gern mit Rat und Tat zur Seite.
So erhöhst du den CO2-Gehalt
Ein höherer Fischbesatz kann den CO2-Gehalt im Aquarium auf natürliche Weise steigern. Bei der Atmung der Tiere entsteht CO2 als Abfallprodukt. Allerdings gilt es dabei einen Überbesatz zu vermeiden. Im Internet findest du Besatzplanungsrechner und übersichtliche Tabellen, die dir schnell Gewissheit verschaffen, wie viele Fische du in deinem Aquarium halten kannst. Einige Hersteller bieten auch flüssigen Kohlenstoffdünger an, der zwar zusätzlich das Pflanzenwachstum optimieren kann, aber eher als Pflegemittel anzusehen ist und nicht als Ersatz für eine CO2-Anlage. Das effektivste Mittel zur Steigerung des CO2-Gehalts ist eine CO2-Anlage, die es in zwei Ausführungen gibt: Bio-CO2-Anlagen und Druckgassysteme, die wiederum als Einweg- und Mehrweg-CO2-Anlagen erhältlich sind. Die Einwegflaschen musst du jedes Mal entsorgen, die Mehrwegflaschen sind wiederbefüllbar.
Wie funktioniert eine CO2-Anlage?
Eine CO2-Anlage leitet gasförmiges Kohlenstoffdioxid in dein Aquarium, wo es sich im Wasser löst. Eine Bio-CO2-Anlage eignet sich vor allem wenn du erst in die Aquaristik einsteigst und/oder ein kleines Aquarium hast. In der Anlage wird eine zuckrige Lösung durch Hefebakterien vergoren. Der Gärprozess findet außerhalb deines Aquariums in einem flaschenähnlichen Behälter statt. Während des Gärprozesses entsteht das Gas Kohlenstoffdioxid, das über einen Schlauch und ein Zugabegerät ins Wasser eingeleitet wird. Im Vergleich zu Einweg- und Mehrweg-CO2-Systemen ist der Druck, der bei einer Bio-CO2-Anlage entsteht, eher gering. Daher eignen sich diese Anlagen nur für kleinere Becken. Auch sind sie nicht gut dosierbar und bei einer zwingend notwendigen Nachtabschaltung muss das Gas aus dem Behälter entweichen und wird an die Umgebungsluft verschwendet.
Eine CO2-Anlage mit Druckgaszylinder besteht grundsätzlich aus mehreren Komponenten – egal ob du mit Einweg- oder Mehrweg-CO2-Flaschen arbeitest: einer CO2-Flasche, einem Druckminderer, einem Schlauch, einer Rücklaufsicherung und einem Zugabegerät in Form eines Diffusors oder Zerstäubers. Von der CO2-Druckgasanlage strömt gasförmiges Kohlenstoffdioxid durch den Druckschlauch in Richtung Aquarium. Der Diffusor oder Zerstäuber besitzt eine feinporige Keramik Membran, durch die das Gas gedrückt und in feinste Bläschen zerstäubt wird. So kann sich das CO2 optimal im Aquariumwasser lösen und steht deinen Aquarienpflanzen als Nährstoff zur Verfügung. Häufig wird auch ein sogenannter Blasenzähler eingesetzt, um die eingeleitete CO2 Menge zu bestimmen. Auch CO2-Anlagen mit Druckgaszylinder müssen zwingend nachts abgeschaltet werden. Die Extraportion Kohlenstoffdioxid wird deinen Pflanzen zu üppigem Wachstum verhelfen, die daraufhin mehr Sauerstoff für deine Aquariumbewohner produzieren – eine tolle Win-Win-Situation!