Die sechs Säulen der Altersvorsorge für Hunde
26.03.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Auch bei unseren Vierbeinern bringt der Alterungsprozess einige Veränderungen mit sich. Wir beschreiben die sechs Säulen einer umfassenden Altersvorsorge, die deinen Hund bis ins Alter fit, fröhlich und gesund hält.
Ab wann gilt mein Hund als alt?
Unsere vierbeinigen Begleiter werden immer älter – das liegt vor allen Dingen an zwei Faktoren, der modernen Tiermedizin und den verbesserten Haltungsbedingungen. Heute kann so mancher Vierbeiner ein Alter von knapp 20 Jahren erreichten. Der Alterungsprozess setzt aber schon viel früher ein, nämlich etwa in der Lebensmitte. Bei kleinen und mittelgroßen Hunden bis 25 Kilogramm Körpergewicht ist dies nach sieben bis acht Jahren der Fall, bei großen Hunden bis 40 Kilogramm Körpergewicht nach sechs Jahren und bei Hunden über 40 Kilogramm schon mit vier bis fünf Jahren. Grundsätzlich kann man sagen, dass große Hunde schneller altern als kleine.
Säule 1: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Nähert sich dein Hund dem Seniorenalter, klärst du in deiner Tierarztpraxis ab, welche Vorsorgeuntersuchungen in welchen Zeitintervallen sinnvoll sind. Ein mittelgroßer Hund sollte ab dem achten Lebensjahr zumindest einen Check-up pro Jahr bekommen. Dabei macht dein Tierarzt oder deine Tierärztin eine gründliche Allgemeinuntersuchung, überprüft Kreislauf und Blutdruck, und nimmt eine Blutprobe, die unter anderem der Kontrolle von Blutzucker-, Entzündungs-, Hormon-, Leber- und Nierenfunktionswerten dient. Schon damit können viele typische Alterserkrankungen frühzeitig erkannt und schwerwiegende Verläufe verhindert werden. Je nach Ergebnis, können weitere Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll sein. Wichtig ist auch, dass du deinen Liebling gut beobachtest: Fallen dir Veränderungen im Gangbild oder den Bewegungsabläufen, beim Fress- oder Trinkverhalten, beim Urin- oder Kotabsatz, an Haut und Fell, der Atmung, den Schlafgewohnheiten oder starke Gewichtsveränderungen auf, solltest du tierärztlichen Rat einholen.
Säule 2: Auf Seniorenfutter umstellen
Ältere Hunde lassen es gerne etwas ruhiger angehen. Durch den geringeren Bewegungsdrang und den veränderten Stoffwechsel verbrauchen sie weniger Kalorien. Ein ausgewogenes Seniorenfutter sorgt für eine angemessene Kalorienmenge und eine angepasste Nährstoffversorgung. Es kombiniert hochverdauliche Proteine, die den Stoffwechsel weniger belasten, mit weniger Fett und mehr Ballaststoffen. Ein Plus an Ballaststoffen sorgt nicht nur dafür, dass dein Hund länger statt bleibt, sondern hält auch die langsamer werdenden Verdauungsprozesse in Schwung. Die richtige Menge an hochverdaulichem Eiweiß bewirkt, dass die Muskulatur deines Hundes erhalten bleibt, ohne Leber und Nieren zu belasten. Außerdem liefert Seniorenfutter eine höhere Konzentration von Vitaminen und Mineralstoffen, damit auch die kleineren Portionen das Immunsystem und die wichtigen Organfunktionen deines Hundes unterstützten können.
Säule 3: In Bewegung bleiben
Grauschnauzen brauchen ein seniorengerechtes, vielfältiges Bewegungsprogramm, denn auch für Hunde gilt: Wer rastet, der rostet. Kürzere, dafür aber häufigere Gassirunden, sind jetzt gefragt. Viele Hundesenioren leiden unter altersbedingtem Gelenkverschleiß wie Arthrose. Da die ersten Schritte oft mühsam sind, denken viele Menschen, sie müssten ihren Hund jetzt schonen. In der Tat ist das aber kontraproduktiv: Durch Bewegung wird mehr Gelenkschmiere produziert, die die Gelenkfunktion verbessert und Schmerzen lindert. Bist du dir nicht sicher, welche Bewegungsarten deinem Liebling guttun, sind Tierarzt- und Tierphysiotherapiepraxen die richtige Anlaufstelle. Dort bekommt ihr ein maßgeschneidertes, seniorengerechtes Bewegungsprogramm und weitere Empfehlungen. Manchmal können auch Wärmeanwendungen oder Nahrungszusätze wie Grünlippmuschelextrakt oder andere Gelenkpräparate sinnvoll sein.
Säule 4: Die grauen Zellen fit halten
Verschiedene Umweltreize, Kontakt mit Artgenossen, neue Wege erkunden, Intelligenz-, Schnüffel- und Suchspiele – all das hält deinen Hundesenior geistig fit. Gerade Spiele sorgen auch für Erfolgserlebnisse im Alltag, die wichtig für das Selbstbewusstsein deines Hundes sind. Einkalkulieren musst du dabei allerdings, dass es vielleicht etwas länger dauert als früher, bis dein Liebling eine Aufgabe löst. Bring also Geduld mit!
Säule 5: Sicherheit geben
Auch an den Sinnesleistungen geht der Alterungsprozess nicht spurlos vorbei: Dein Hund hört, sieht und riecht schlechter. Das kann auch dazu führen, dass er sich zum Beispiel bei Begegnungen mit fremden Hunden nicht mehr so sicher fühlt wie früher. Jetzt musst du für ihn da sein: Nimm ihn aus Situationen heraus, die ihn überfordern und lass ihn spüren, dass du an seiner Seite bist. Sieht dein Liebling nicht mehr gut, räume ihm Hindernisse aus dem Weg. Sei sensibel für die Signale, die er dir gibt und denke für ihn mit. Auch körperliche Konfrontationen sollten vermieden werden – Streit, aber auch Spielaufforderungen von ungestümen Junghunden können Stress bei deinem Hundesenior auslösen.
Säule 6: Seniorengerechtes Wohnen
Viele Hunde haben im Alter Mühe beim Treppensteigen. Kleine Hunde kannst du tragen und auch für große gibt es Tragehilfen, die euch beim Bewältigen von Treppen helfen. Oft reicht es aber schon auch aus, Treppen –– und Böden generell – rutschfest zu machen, zum Beispiel durch Teppichfliesen oder Matten. Handelt es sich nur um wenige Stufen kann eine Rampe die Lösung sein. Sie hilft Senioren auch beim Einstieg ins Auto. Damit dein Liebling auch weiter auf die Couch kommt gibt es Möbel- und Betttreppen. Aus erhöhten Näpfen frisst und trinkt es sich rückenschonend und in einem orthopädischen Hundebett, das den Druck von Gelenken und Wirbelsäule nimmt, lässt es sich wunderbar schlummern und Kräfte sammeln für die nächste aufregende Seniorenrunde!