Bandscheibenvorfall: Schnell handeln, gute Prognose
23.10.2023 - Lesedauer: 1 Minuten
Auch Hunde können einen Bandscheibenvorfall bekommen. Je schneller du die Symptome erkennst, desto besser kann deinem Vierbeiner geholfen werden.
Auf diese Symptome solltest du achten
Ein aufgewölbter Karpfenrücken, Zehenschleifen, ein verändertes Gangbild, mühsames Aufrichten und Ablegen, Vermeidung von Sprüngen und Treppen, ein hängender Lämmerschwanz, plötzliche Inkontinenz oder Lähmungserscheinungen – treten diese Symptome auf, können sie auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten. Aber auch wenn ein bewegungsfreudiger Hund sich nicht mehr über die Gassirunde freut oder ein verschmuster Vierbeiner versucht, Berührungen am Rücken zu entgehen, solltest du aufmerksam werden.
- Was machen eigentlich die Bandscheiben?Bandscheiben fungieren als Stoßdämpfer zwischen den Wirbelkörpern. Sie bestehen aus einem äußeren Faserring, der einen weichen gallertartigen Kern umschließt. Es gibt verschiedene Bandscheibenerkrankungen, die in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Entweder reißt der Faserring akut oder er erweicht zunehmend. Beides bedingt ein Austreten des Kerns, was zu einer Schädigung des umliegenden Nervengewebes führt. Rassedisposition, Unfälle, Übergewicht, altersbedingter Verschleiß und einseitige Belastung sind die häufigsten Ursachen.
Diagnose ist wichtig
Hast du den Verdacht, dass dein Hund einen Bandscheibenvorfall erlitten hat, ist schnelles Handeln und eine eindeutige Diagnostik essenziell. Der Ort und das Ausmaß der Nervenschädigung bedingen die Therapie.
Meist wird zunächst eine neurologische Untersuchung durchgeführt: Dabei werden die Reflexe und neurologischen Reaktionen deines Vierbeiners geprüft. Abschließende Klarheit bringen bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz-Tomografie (MRT) oder Computer-Tomografie (CT). So kann dein:e Veterinärmediziner:in genau feststellen, welche Schädigung vorliegt und welche Anschlussbehandlung angezeigt ist.
Mehrere Therapieansätze
Eine Operation ist eine von verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Bei wiederkehrenden Beschwerden oder schweren Verläufen kann die Druckentlastung des Rückenmarks teilweise nur operativ erzielt werden. In der Frühphase oder bei weniger dramatischen Bandscheibenerkrankungen kann auch eine konservative Therapie mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten und Physiotherapie sehr gute Behandlungserfolge erzielen. Peripheres Nervengewebe ist erstaunlich regenerationsfähig. So können verletzte Nervenfasern mit einer Geschwindigkeit von bis zu drei Millimetern pro Tag wachsen.
Hunde haben uns gegenüber sogar einen Vorteil: Selbst bei irreparablen Schäden können sie aus dem Reflexzentrum heraus das unbewusste sogenannte „spinal walking“ erlernen. Ist auch das nicht mehr möglich, lässt sich auch mit einem gut angepassten Rollwagen ein glückliches Hundeleben führen.