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Reisekrankheiten beim Hund

Reisekrankheiten beim Hund

Eine Reise in den Süden steht an und dein Hund soll dich begleiten? Wie du ihn optimal schützt, erklärt Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Direktor des Institutes für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der tierärztlichen Fakultät der Freien Universität Berlin und Vorsitzender der Expertenorganisation ESCCAP in Deutschland.

Welche Gefahren drohen Hunden auf Urlaubsreisen?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst zwei Dinge unterscheiden:

  1. Welche Krankheiten und Krankheitserreger kommen im Urlaubsland vor?
  2. Wie kann sich dein Hund anstecken?

Beispiel Leishmaniose: Der Krankheitserreger wird über Sandmücken übertragen. Das heißt, in Ländern, in denen sowohl Sandmücken als auch die Leishmaniose-Erreger vorkommen, besteht konkrete Ansteckungsgefahr. Außerdem musst du dich über das Verhalten von Sandmücken informieren, um entsprechende Schutzvorkehrungen für deinen Vierbeiner zu treffen.

Die Expertenorganisation ESCCAP hat einen Reisetest entwickelt, der Hundehaltern kostenlos auf der ESCCAP-Internetseite zur Verfügung steht. Ein Klick in der interaktiven Europakarte auf das Land, das du bereisen möchtest, verrät dir welche Parasiten und Krankheiten dort vorkommen. Gleichzeitig erhältst du eine Checkliste mit Maßnahmen zur Prävention während und nach der Reise.

Schutzmaßnahmen für Mittelmeerländer

In Portugal, Spanien und Südfrankreich, kommen sowohl Sandmücken als auch Erreger der Leishmaniose-Krankheit vor. ESCCAP empfiehlt die folgenden Maßnahmen:

  • Hunde sollten nach der Abenddämmerung nicht im Freien schlafen
  • Der Schlafplatz sollte mit Mückennetzen gesichert sein
  • Sandfliegen-/Mückenschutz mit repellierender Wirkung verwenden
  • Die Impfung gegen Leishmaniose bietet kein 100-prozentigen Schutz. Sie ist nur in Verbindung mit Mückenschutz effektiv und muss nach zwölf Monaten aufgefrischt werden. Nebenwirkungen sollten tierärztlich abgeklärt werden.
  • Bestimmte Stechmücken übertragen die Larven von Herzwürmern (Dirofilaria immitis) und Hautfilarien (Dirofilaria repens). Neben dem Mückenschutz ist hier auch ein Medikament gegen Herzwürmer in bestimmten Zeitabständen zu verabreichen.

Erkundige dich bei den präventiven Maßnahmen genau, wann die volle Schutzwirkung einsetzt und wie lange sie anhält. Auch können mehrmalige Verabreichungen oder eine Nachsorge notwendig sein. Es ist also wichtig, rechtzeitig tierärztlichen Rat einzuholen.

Professor Dr. von Samson-Himmelstjerna: „Der beste Schutz vor Leishmaniose und Herzwürmern ist natürlich, den Hund nicht in die betroffenen Gebiete mitzunehmen. Allerdings kannst du deinen Hund auch im Urlaub vor Parasiten und Krankheiten schützen. Mein konkreter Rat: Am besten drei bis vier Monate vor Abfahrt, den Reisetest auf ESCCAP machen und mit der Checkliste zum Tierarzt gehen. So können die notwendigen Medikamente rechtzeitig besorgt und Untersuchungen und Behandlungen auf den Weg gebracht werden.“

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