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American Quarter Horse: Beliebte Pferderasse aus den USA

02.06.2025 - Lesedauer: 9 Minuten

Das American Quarter Horse, oder auch nur Quarter Horse genannt, gilt mit seinen vielseitigen Farben und seinem offenen Charakter als eine gern gesehene Pferderasse bei Jung und Alt. Es stammt ursprünglich aus den USA und zeichnet sich durch seine Robustheit aus. Erfahre mehr darüber, für welchen Sport und welche Reitziele sich das Quarter Horse eignet und was du sonst noch über das aufmerksame, intelligente Tier wissen musst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Quarter Horse aus ​den​ USA kommt ​​weltweit am häufigsten​​ vor. Durch die Kreuzungen verschiedener europäischer Rassen diente es besonders als ​​Arbeitstier​​ sowie zum Westernreiten. Heute kann es in allen Bereichen eingesetzt werden. ​​​
  • Körperlich ist das Quarter Horse ​​muskulös und kompakt​​. Das kurze und dichte Fell kommt, abgesehen von Schecken, in 17 ​verschiedenen Farbtönen​ vor. ​​​
  • Der Charakter des Quarter Horses wird vor allem durch drei Eigenschaften ausgezeichnet: I​​ntelligenz​​, ​​Ausgeglichenheit​​ und ​​Zuneigung​​. Ein wichtiger Aspekt bei der Haltung besteht darin, dass das Quarter Horse Kontakt zu anderen Pferden und zu dir als Besitzer bekommt. ​
  • Beim Kauf eines American Quarter Horse sollte auf einige Aspekte geachtet werden. Darunter fällt ein ​​Gentest​​. Die Tiere sind gesundheitlich zwar recht resistent, doch um eine Erkrankung der drei typischen Erbkrankheiten auszuschließen, ist der Test relevant. Weiteres sind der ​​Equidenpass​​, ein ​​seriöser Züchter​​ mit Wissen über Stammbaum und nötige Dokumente, sowie die Ausstattung und das Know-How. ​​​​

Was ist ein American Quarter Horse?

Das American Quarter Horse ​stammt ursprünglich aus den USA und wird häufig in ​Verbindung mit Cowboys und Rinderherden​ gebracht. Falsch liegst du damit nicht, denn die Pferde besitzen den sogenannten „Cow Sense“, ein natürliches Gespür für Herden und die Bewegungen ihres Reiters. Dadurch können Bewegungen einfach an Geschehnisse angepasst werden. Heute ist das Quarter Horse mit über 4,6 Millionen Tieren weltweit die am ​häufigsten vorkommende Pferderasse​. Quarter Horses gelten als zuverlässige Partner und sind durch ihr ausgeglichenes Gemüt in ​allen Bereichen​ von Freizeitreiten bis hin zu sportlichen Aktivitäten zu finden. ​

Interessant: Woher kommt der Name „Quarter Horse“?

​„Quarter“ bedeutet „Viertel“ und bezieht sich auf das sogenannte „Quarter Mile Race“, welches im 18. Jahrhundert in den Südstaaten an großer Beliebtheit gewann. Die Pferderasse wurde für das Rennen, dass über eine Viertel Meile andauerte, gerne eingesetzt. Die folglich kurze Distanz ist besonders für Pferde geeignet, die schnelle Sprints meistern können. Das Quarter Horse gewann die meisten Rennen und hatte fortan seinen Namen sicher.

Quarter Horse Zucht

Entstehen konnte die älteste Rasse Nordamerikas, indem ​​verschiedene europäische Rassen​​ wie Araber, das​​ Englische ​Vollblut oder irische ​Ponys während​ der Kolonialzeit in den frühen Jahren des 17. Jahrhunderts gekreuzt wurden.​​​Ponys während​ der Kolonialzeit in den frühen 1600er-Jahre gekreuzt wurden.​​​

​​​​​ ​​​Zunächst wurden die Quarter Horses als Arbeitshelfer sowie zum Treiben​ von Herden​ eingesetzt, dann kam auch das Westernreiten hinzu. Ein Cowboy ohne Quarter Horse war ab einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte fast unmöglich! Die Kurzstreckenrennen über knapp 400 Meter erfreuten sich ebenfalls zunehmend großer Beliebtheit.​​

​​​Die Rasse ​kam über einen begeisterten ​Westernreiter und Pferdetrainer nach Deutschland, der nach seiner Zeit in den USA seine Liebe zu den Quarter Horses entdeckte. Die Zucht hierzulande begann mit seinen ersten beiden Pferden, die per Schiff auf den europäischen Kontinent reisten. ​​

Was ist ein Foundation Quarter Horse?

Die Beschreibung eines Foundation Quarter Horse lässt sich auf die Geschichte der Pferderasse zurückführen. Im Jahr 1940 gründete sich die ​​American Quarter Horse Association​​, die bis heute besteht, und definierte bestimmte Rassenmerkmale, um die Tradition und ursprünglichen ​​Eigenschaften des Tieres zu bewahren​​. ​​​ ​​​​​​​

​​​​Nach Gründung der AQHA gab es einige Züchter, die sich nicht an die Vorgaben hielten und ​​Vollblüter in die Rasse einkreuzten​​, um gewinnorientiert an Rennen teilzunehmen. Dadurch erlitt das sonst kompakte und muskulöse Tier ​den ​Verlust ​​seine​​r​​ Eigenschaften​​ und wurde größer und schlanker. ​​​

​​​​Daher wird zwischen zwei Zuchtrichtungen unterschieden: ​​​​​ 

  1. ​​​​„Modernes Quarter“​​ – Quarter Horse mit dünnem Hals, kleinem Kopf, schlankem Körper, dünnen Beinen, kleinen Füßen, oft 160 bis 170 Zentimeter groß und einem nicht immer gewohnt gelassenem Gemüt. Sein Stammbaum weist einen überproportionalen Anteil an Vollblut auf.​​​​​
  2. „Echtes Quarter Horse“​​ – Das Foundation Quarter Horse sieht nicht nur ​genauso​ wie das ursprünglich gezüchtete Quarter-Type-Pferd aus, sondern weist auch alle körperlichen und charakterlichen Besonderheiten auf. ​​​

​​​​Kurz gesagt: Ein Foundation Quarter Horse ist genau das, was die AQHA beabsichtigte. Ein Pferd, das seine Abstammung auf die ursprünglichen Blutlinien der Väter und Mütter zurückführen kann, die den ​​Ursprung der Rasse Quarter Horse​​ bildeten und die so aussehen und sich so verhalten. Somit ist jedes Foundation Quarter Horse ein American Quarter Horse, aber nicht jedes American Quarter Horse ein Foundation Quarter Horse.

SteckbriefAmerican Quarter Horse

Rasse
(American) Quarter Horse
Typ
Warmblut
Herkunft
USA
Stockmaß
145 bis 165 Zentimeter
Gewicht
450 bis 600 Kilogramm
Körperbau
Kompakter, muskulöser Körperbau: mittellanger Hals, kleiner und kurzer Kopf, kurzer bis mittellanger Rücken, sehr muskulöse Hinterhand
Augen
groß und freundlich
Fell und Farbe
kurz, enganliegend, glatt 17 anerkannte Fellfarben darunter: Rappe, Fuchs Schimmel
Besonderheiten
gut für die Zucht geeignet: gute Konstitution und Fruchtbarkeit
Charakter
gutmütig, gelassen, ruhig, freundlich, intelligent, konzentriert, ausdauernd
Geeignet für:
Dressur- und Westernreiten, Rodeo, Turnier- und Reitsport, Freizeit

Wie sieht das American Quarter Horse aus?

Auffällig beim American Quarter Horse ist der kompakte und muskulöse Körperbau. Der Hals ist mittellang. Besonders der kurze bis mittellange Rücken und die Hinterhand sind stark bemuskelt und letzteres verleiht ihm ​seine Kraft​, Wendigkeit und eine Geschwindigkeit von bis zu 70 Kilometern pro Stunde. ​​​

​​​​Im Vergleich zum restlichen Körper ist der Kopf des American Quarter Horses klein und überzeugt mit seinen freundlichen, großen Augen sowie kleinen Ohren. ​​​​​​​​​​​

​​Typisch ist außerdem sein kurzes Fell, das in ​insgesamt​ über 1​7​ Farbtönen vorkommen kann, wobei Schecken ausgenommen sind. Beliebt sind beispielsweise Quarter Horses in Blue Roan (Blauschimmel), einer Farbe, die sich aus einem Mix aus schwarzen und weißen Haaren ergibt.

Charaktereigenschaften des Quarter Horse

Trotz seines eher unscheinbaren Aussehens ist das Quarter Horse alles andere als langweilig. Im Gegenteil: Die Rasse ist ​bekannt für ihre ​Intelligenz, hohe Konzentration und Lernbereitschaft​.​ ​Ihr gutes Gedächtnis ermöglicht es​ ihnen neue Dinge ​schnell zu ​erlernen.​ Eine hervorragende Voraussetzung deinem American Quarter Horse verschiedene Reitsportdisziplinen anzueignen. Eine ausgeglichene Art und ausstrahlende Ruhe machen das Tier zum idealen Partner für Reiter und Reiterinnen aller Alters- und Erfahrungsstufen.​ Auch auf ein ​gutes Temperament und viel Ausdauer​ wird bei Quarter Horses von Züchtern Wert gelegt. ​​​

Außerdem sind​ American Quarter Horses ​soziale Pferde, was sich in ihrer ​Freundlichkeit und Anhänglichkeit ​widerspiegelt. Sie genießen sowohl die menschliche Gesellschaft als auch die ihrer Artgenossen und streben eine starke, tiefe Beziehung zu ihren Besitzern an​.​ Besonders aus diesem Grund ist die Pferderasse bei der ganzen Familie beliebt.​

Wissenswert: Die Gänge des Quarter Horse

Grundsätzlich verfügt ein American Quarter Horse über die drei üblichen Gänge eines Pferdes: Schritt, Trab und Galopp. Eine spezielle Art beim Quarter ist der Jog, ein sehr langsames Traben. Die Tiere sind zwar muskulös, treten aber stets weich auf dem Boden.

Haltung und Pflege von American Quarter Horses

Da ​Quarter Horse​s​ ​gesellig​​e​​ und sozial​​e Wesen sind​, ​wünschen​ ​sie ​sich regelmäßig Kontakt zu anderen Pferden im Stall und/oder auf der Weide. Ansonsten gelten sie als recht anspruchslos und genügsam.​​​​​​​

Im Vergleich zu anderen Pferderassen ist das American Quarter Horse ​robust und in der Regel von​ guter Gesundheit.​ Ein Quarter Horse wird bis zu 30 Jahre alt und ist dir ein treuer Begleiter.​ Durch das dichte Fell ist es unempfindlich gegen so manche Witterung. Dafür ​neigt es zu​ Übergewicht, weshalb leichtes Futter und ​ein großer Anteil​ an Raufutter gegenüber zu großen Mengen Kraftfutter bevorzugt werden sollten.

Die Basispflege ​von Pferden​, die aus regelmäßigem Putzen bestehen sollte, ist für ein gesundes American Quarter Horse ausreichend. Das Auskratzen der Hufe muss, wie auch bei anderen Pferden, vor und nach jedem Ritt erfolgen. Bei dieser Gelegenheit kannst du prüfen, ob dein Quarter Horse unverletzt ist oder ob Anzeichen für Erkrankungen wie Hufrehe oder Ähnliches bestehen.

​​Hinzu kommen die Pflichtbesuche ​beim​ Hufschmied etwa alle sechs bis acht Wochen sowie die für alle Pferde empfohlenen Impfungen ​gegen Tetanus, Herpes und Influenza​. ​Für letztere besteht zwar nur bei gewissen Sportveranstaltungen eine Pflicht, jedoch empfiehlt es sich, dass jedes Pferd rasseunabhängig zu jeder Zeit mit einer Impfung gegen EHV, Equine Influenza und Tetanus geschützt ist.​​

Was sind häufige Erkrankungen beim American Quarter Horse?

Das American Quarter Horse wurde als robustes und widerstandsfähiges Tier gezüchtet. Dennoch kommen ​dreiErbkrankheiten ​vor, die ​​durch die enge Zucht verstärkt wurden​.​​​

​​​​​ ​​​​Folgende drei Krankheiten kommen beim American Quarter Horse häufiger vor:​​​ 

  • ​HYPP (Hyperkalemic Periodic Paralysis Disease)​​​
  • ​​​​PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy)​​​
  • HERDA (Hereditary Equine Regional Dermal Asthenia)​​​​​

​​​HYPP ist eine Muskelerkrankung​​ und ​​PSSM​​ wird eher den Erkrankungen des Bewegungsapparats zugeschrieben (Muskelerkrankung, die aber mit einer Speicherstörung von Glycogen und damit einer Stoffwechselstörung einhergeht)​, gehört also zu den muskulären Stoffwechselerkrankungen. ​Folgen können ​Lähmungen​, ​Krämpfe oder Schwäche​ sein​.​ ​​​​​​​​​Symptome einer Erkrankung deines Tieres​​ ​​an ​​HERDA​​, eine Hauterkrankung, ​​sind​ ​sehr empfindliche und leicht verletzbare Hautstellen. Besonders betroffen ist der Rücken. Alle drei Krankheiten können nicht geheilt werden und erfordern dringend tierärztliche Behandlung.​ Hierbei differenziert man allerdings zwischen den Krankheiten:

  • HERDA: keine effektive Heilung oder Therapie bekannt, Pferde sind nicht reitbar, die Behandlung ist meist palliativ.
  • HYPP: meist gut handhabbare Erkrankung, jedoch können manche Anfälle je nach Ausprägung fatal enden.
  • PSSM: Nicht akut lebensbedrohlich. Vielen Tiere kann durch gezielte Therapiemaßnahmen in der klinischen Ausprägung von Symptomen geholfen werden.

Wie viel kostet ein American Quarter Horse?

Die Anschaffung eines​ Quarter Horse ​sind mitunter äußert kostspielig​. Denn der Preis bewegt sich ​schätzungsweise ​zwischen 6.000 und 12.000 Euro ​pro Tier​. Abhängig davon, ob du einen Hengst, eine Stute oder einen Quarter Horse Wallach kaufen möchtest und ob es sich um ein ausgewachsenes Tier oder ein Fohlen handelt, zahlst du unterschiedliche Preise.

Kostenbeispiele für Quarter Horses in der Anschaffung

Bei einem erwachsenen Quarter Horse, das eingeritten wurde und sich bester Gesundheit erfreut, beginnt die Summe im fünfstelligen Bereich und kann je nach Abstammung, Alter und Art variieren. Denn was sich ebenfalls auf den Preis auswirkt, ist die Farbgebung des American Quarter Horse. Ist sie besonders selten, musst du sogar noch tiefer in die Tasche greifen.​ ​​     ​

​​Für ein gesundes Fohlen oder noch nicht ausgebildetes Jungtier musst du mit einem mindestens vierstelligen Bereich rechnen.​

American Quarter Horse kaufen

Quarter Horses kannst du ​bei ​Auktionen auf Gestüten vor Ort oder bei einem​ Quarter Horse Züchter ​kaufen​. Die größte Anzahl registrierter Tiere außerhalb von Amerika weist ​dabei​ die Deutsche Quarter Horse Association e.V. auf, die als einziger Zuchtverband ihrer Art in Deutschland staatlich anerkannt ist. Dort kannst du dich zusätzlich über die Eigenschaften und Haltungsbedingungen von Quarter Horses informieren sowie dich mit erfahrenen Züchtern austauschen. Um sicherzustellen, dass du kein krankes Tier kaufst, wird üblicherweise eine Ankaufsuntersuchung durchgeführt.

Das wichtigste Papier beim Kauf ist der sogenannte Equidenpass, der seit 2009 in ​Europa​ Pflicht ist. Er listet Details wie den Namen des Pferdes, seine Rasse, die Abstammung, das Geschlecht und die Farbgebung auf. Gemeinsam mit der Eigentumsurkunde ist er dein Nachweis über den Kauf.

Tipp: Wenn du auf Onlineplattformen ein Quarter Horse kaufen willst, solltest du sicher sein, ​dass es sich um einen ​seriösen Anbieter​ handelt und ​auf die Papiere und einen Kaufvertrag bestehen. 

Info: Gentest als Basis für den Kauf

​​Mit einem Gentest stellst du sicher, dass dein zukünftiges American Quarter Horse ​keine der bekannten Erbkrankheiten​ aufweist. Wenn du ein Quarter Horse beim Züchter kaufen wirst, sollte ein entsprechender Stammbaum vorliegen und darüber Aufschluss geben, ob bislang genetisch bedingte Erkrankungen in der Linie aufgetreten sind.​

Fazit: Das American Quarter Horse ist eine vielfältige, soziale Rasse für Groß und Klein

Aufgrund seiner vergleichsweise unkomplizierten Art, ihrer Widerstandsfähigkeit und Robustheit eignet sich das Quarter Horse gut für Anfänger und Fortgeschrittene und für verschiedene Reitarten. Im Vordergrund stehen das Westernreiten und anspruchsvolle Freizeitbeschäftigungen, denn die Pferde sind intelligent und lernen schnell. ​​​​​​​​Allerdings musst du dir sicher sein, dass du das Tier während seiner ganzen Lebenszeit betreuen und finanziell unterhalten kannst​.​ Denn auch ein robustes Pferd wie das Quarter Horse kann einmal tierärztliche Hilfe benötigen, weswegen du dir über eine Tierkrankenversicherung Gedanken machen solltest.

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