Gouldamadinen: farbenprächtige Finken aus Australien
31.10.2025 - Lesedauer: 12 Minuten

Die Gouldamadine ist ein australischer Prachtfink, der mit leuchtenden Farben begeistert.
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Ihr farbenfrohes Gefieder ist ein wahrer Hingucker und ihr Gesang wirkt beruhigend. Hinzukommt eine recht unkomplizierte Haltung. Die Rede ist von Gouldamadinen, auch Goulds genannt. Die bunten Vögel gehören zu den beliebtesten Ziervögeln. Wo diese Prachtfinken herkommen, welche Farbschläge es gibt und wie Gouldamadinen am besten zu pflegen sind, erfährst du hier.
- Woher stammten Gouldamadinen?
- Wie sehen Goulds aus?
- Welche Gouldamadinen-Farbschläge gibt es?
- Steckbrief Gouldamadine
- Wie lange leben Gouldamadinen?
- Wie klingt Gouldamadinen-Gesang?
- Wie viel Platz brauchen Gouldamadinen?
- Wie sollte ich den Gouldamadinen-Käfig ausstatten?
- Wo schlafen Gouldamadinen?
- Kann ich Goulds draußen halten?
- Welches Futter ist artgerecht für Gouldamadinen?
- Für welche Krankheiten sind Gouldamadinen anfällig?
- Werden Gouldamadinen zahm?
- Kann ich Gouldamadinen vergesellschaften?
- Wie sieht das Brutverhalten dieser Prachtfinken aus?
- Wann kommen Gouldamadinen in die Mauser?
- Wo kann ich Gouldamadinen kaufen und was kosten diese Ziervögel?
- Fazit: Friedvolle Prachtfinken, die sich in Schwärmen am wohlsten fühlen
Das Wichtigste in Kürze
- Gouldamadinen gehören zur Familie der Prachtfinken und sind im Norden Australiens zu Hause. Dort leben sie in großen Schwärmen sowohl in den Savannen als auch in den Küstenregionen. Sie nisten und schlafen in bestehenden Baumhöhlen.
- Das Faszinierendste an Gouldamadinen ist ihr farbenprächtiges Gefieder, wobei sogar in der freien Wildbahn mehrere Farbvarietäten anzutreffen sind. Durch die Zucht sind zahlreiche weitere Farbschläge entstanden. Männchen und Weibchen lassen sich durch die Farbintensität unterscheiden.
- Gouldamadinen ernähren sich hauptsächlich von Sämereien, aber auch Insekten stehen auf dem Speiseplan dieser Finkenart. Grünfutter genießt ebenfalls eine hohe Akzeptanz. Fertige Futtermischungen für exotische Vögel bilden eine gute Grundlage zur Ernährung deiner eigenen Gouldamadinen.
- Die Gouldamadinen-Haltung ist unkompliziert, als Vogelheim eignen sich ein Käfig mit Freiflug oder am besten eine geräumige Zimmervoliere. Auch gesundheitlich sind die Vögel resistent. Lediglich Krankheiten, wie etwa Kanarienpocken oder Luftsackmilben, müssen unbedingt tierärztlich untersucht werden.
Woher stammten Gouldamadinen?
Die Gouldamadinen oder einfach Goulds (Chloebia gouldiae beziehungsweise Erythrura gouldiae) stammen aus dem Norden Australiens. Diese Prachtfinken zählen zu den farbenprächtigsten Vögeln weltweit und brillieren in sattem, leuchtendem Violett und Goldgelb, Grasgrün und Rot.
Der natürliche Lebensraum der Gouldamadinen sind heiße Savannen mit hohem Graswuchs und Eukalyptusbäumen. Unweit von Wasserstellen flattern sie in großen Schwärmen, schaukeln an den feinen Zweigen und suchen unermüdlich nach Sämereien. Die Vögel schätzen die Sonne, sodass sie selbst bei Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius keinen Schatten benötigen. Unzureichende Sonneneinstrahlung, Kälte oder langanhaltender Regen locken ganze Schwärme in wärmere und trockenere Regionen. Für die Brutzeit ziehen die Vögel in die Küstennähe, wo sie leerstehende Nisthöhlen beziehen.
In ihrer Heimat im australischen Bundesstaat Queensland und in der Region Northern Territory sind Gouldamadinen inzwischen selten geworden und stehen unter Naturschutz. Der Grund für das Aussterben ist vor allem die Wilderei und der Verkauf von Wildfängen als Haustiere.
Interessant: Wer entdeckte die Vögel?
Die farbenprächtigen Finken entdeckte während seiner zweijährigen Australien-Forschungsreise der britische Ornithologe John Gould (1804 bis 1881) und nannte die Vögel zu Ehren seiner Frau Lady Goulds Amadine.
Wie sehen Goulds aus?
Die zwischen 13 und 14 Zentimeter großen Finken sind eine unglaublich farbenfrohe Erscheinung, wobei in der freien Wildbahn mehrere Varietäten anzutreffen sind. In einem Schwarm Gouldamadinen triffst du am häufigsten auf Prachtfinken mit schwarzem Kopf. Finken mit einem roten oder einem gelben Köpfchen sind wesentlich seltener. Charakteristisch für alle Varietäten der Wildfarben ist die Brust in Violett und das Bauchgefieder in leuchtendem Goldgelb sowie die grün gefärbten Flügelfedern.
Männchen und Weibchen der Gouldamadinen sehen nahezu identisch aus, wobei die Hähne etwas intensiver gefärbt sind.
Welche Gouldamadinen-Farbschläge gibt es?
Sogar in der freien Wildbahn gelten Gouldamadinen als eine polymorphe Art, da innerhalb einer Population etliche Farbschläge auftreten, wobei es sich um eine Mutation und nicht um eine Unterart handelt. Diese genetische Vielfalt bietet den Goulds-Liebhabern eine solide Grundlage für weitere Züchtungen.
In erster Linie unterscheiden sich die gezüchteten Gouldamadine-Farbschläge hinsichtlich ihrer Rückenfarbe. Unter anderem gibt es Goulds mit folgenden Merkmalen:
- gelber, blauer oder silberfarbener Rücken
- Bauchgefieder kann sich neben dem ursprünglichen Goldgelb noch in Hell- und Dunkelgelb, aber auch in Weiß präsentieren
SteckbriefGouldamadinen
Name | Gouldamadine (Erythrura gouldiae) |
Zuordnung/Abstammung | Vogel aus der Familie der Prachtfinken |
Gefieder | Polymorph, leuchtend bunt, intensives Grün, Gelb, Rot und Blau, teilweise Lila |
Größe | 13 bis 14 Zentimeter groß |
Ursprung/Verbreitung | Australien und inzwischen weltweit in Gefangenschaft und Zuchten |
Lebensraum | Trockenwälder, Grasland, Savannen, Gärten, Parkanlagen |
Besonderheiten | Männchen besitzen einen leuchtend roten Kopf, Weibchen sind weniger intensiv gefärbt |
Verhalten | Gesellig, bevorzugt in Schwärmen unterwegs, aktiv, verspielt |
Lebenserwartung | Freilebend: unter zehn Jahre
Gefangenschaft: zehn Jahre, teilweise auch älter
|
Fortpflanzung | Brutzeit zwischen Dezember und März, legen in etwa vier bis sechs Eier |
Nahrung | Grassamen und andere Sämereien, gelegentlich auch Insekten sowie frische Gräser und Kräuter |
Feinde | Große Greifvögel, Schlangen, Katzen, Marder, Milben, Stechmücken |
Gefährdungsstatus | Stark gefährdet durch Zerstörung des Lebensraums |
Wie lange leben Gouldamadinen?
Als Ziervögel liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Gouldamadinen zwischen sieben und zehn Jahren. In der freien Wildbahn ist die Lebenserwartung angesichts zahlreicher Gefahren (Raubtiere, Verletzungen, Lebensraumzerstörung) wesentlich kürzer.
Wie klingt Gouldamadinen-Gesang?
Die Gouldamadinen geben nahezu ständig Laute von sich, die sich teilweise zu einem sympathischen Gesang zusammenfügen. Als Schwarmvögel versichern sie sich so, dass ihre Artgenossen in der Nähe sind. Jedoch bleiben Goulds immer angenehm leise und werden zu keinem Störfaktor. Der Gouldamadinen-Gesang wird als wispernd-perlend und wohltuend für das menschliche Ohr beschrieben.
Wie viel Platz brauchen Gouldamadinen?
Wenn du dich in diese ungewöhnliche australische Finkenart verliebt hast, möchtest du Gouldamadinen wahrscheinlich gern als Ziervögel halten. Da die Goulds recht klein sind, eignen sie sich unter anderem zur Käfighaltung. Doch zu eng darf der Vogelkäfig nicht sein, denn die Gouldamadinen sollen Platz nicht nur zum Hüpfen von Ast zu Ast, sondern auch zum Fliegen haben.
Wir empfehlen dir, einen mindestens 120 x 60 x 100 Zentimeter großen Käfig für deine Gouldamadinen zu kaufen. Je größer der Flugkäfig oder die Voliere, desto besser ist es für die lebhaften Vögel. Die Empfehlung richtet sich nach einer Haltung von zwei bis vier Gouldamadinen, denn eine dauerhafte Einzelhaltung ist nicht tiergerecht. In freier Wildbahn schließen sich die Tiere großen Schwärmen an und gelten als hochsozial.
Freiflug von Gouldamadinen
Nach einer Eingewöhnungsphase sollten deine Gouldamadinen täglich mehrere Stunden frei fliegen dürfen. Richte dein Zuhause vogelsicher ein. Spiegel und Fenster, enge Nischen zwischen den Möbelstücken, giftige Zimmerpflanzen und vieles mehr stellen für die zierlichen Finken ein Lebensrisiko dar. Räume wie Küche und Badezimmer sind für freifliegende Vögel tabu! Kannst du keinen Freiflug gewährleisten, sollte die Voliere eine Grundfläche von zwei Quadratmetern und eine Höhe von zwei Meter haben.
Wie sollte ich den Gouldamadinen-Käfig ausstatten?
Ob ein Käfig oder eine Voliere: Gouldamadinen stellen bestimmte Anforderungen an die Einrichtung. In der Regel sind im Lieferumfang einer Vogelvoliere Sitzstangen bereits inklusive. Doch für eine artgerechte Ausstattung wäre es sinnvoll, die mitgelieferten Stangen durch Obst- und Weidenzweige – auch mit Rinde – auszutauschen, um den natürlichen Lebensraum der Vögel nachzuahmen. Hierbei sollten die dünnsten Zweige von den Vögeln gut umfasst werden können und frei wippen. Wähle eine lange, schmale Voliere, damit genügend Platz zum Fliegen besteht. Außerdem sollte eine Seite blickdicht sein, denn so vermittelst du deinen Vögeln Sicherheit.
Bringe mindestens drei verschieden dicke Sitzstangen in unterschiedlichen Winkeln an, da Gouldamadinen gern von Ast zu Ast hüpfen. Kleine Büschel aus dünnen Ästen genießen bei den Prachtfinken eine hohe Akzeptanz. Horizontale Sitzstangen aus Holz für ruhige Augenblicke dürfen in einer Voliere ebenfalls nicht fehlen.
Weiteres Käfigzubehör, das deine Gouldamadinen unbedingt brauchen:
- Mehrere Futternäpfe
- Vogeltränke
- Vogelbad
- Napf oder eine kleine Schüssel mit Vogelgrit, den die Vögel aufnehmen und der sie bei der Verdauung unterstützt
- Kleintierstreu für den Boden
- Nistkasten
- Sepiaschale oder Muschelkalk
Sorge darüber hinaus dafür, dass du die Voliere einmal wöchentlich gründlich reinigst. Näpfe oder Wasserschalen solltest du täglich säubern.
Nicht allzu viel Equipment notwendig
Gouldamadinen brauchen kein Spielzeug in ihrem Vogelheim. Auch auf Spiegel solltest du bei Vögeln generell unbedingt verzichten. Denn in einem Spiegel erblicken Vögel einen vermeintlichen Artgenossen, zu dem sie eine einseitige Bindung aufbauen, was zu Verhaltensstörungen und psychischem Stress führen kann. Allerdings freuen sich die Ziervögel meist über eine kleine Schaukel (je eine pro Vogel), da sie auch in der freien Wildbahn gerne mal auf einem Zweig im Wind schaukeln.
Wo schlafen Gouldamadinen?
Gouldamadinen ziehen sich zum Schlafen in Nester zurück. Besonders beliebt sind kleine Nisthöhlen aus Naturfaser, die sich weit über dem Boden befinden. In einer derartig geschützten Umgebung fühlen sich die Vögel wohl. In der Natur legen sie dort auch ihre Eier ab und brüten.
Kann ich Goulds draußen halten?
Gouldamadinen sind nicht für die ganzjährige Außenhaltung geeignet. Für eine Portion frische Luft kannst du ihnen in den Sommermonaten die Zimmervoliere oder den Käfig draußen platzieren.
Unsere Sommer sind aufgrund des hohen Wärmebedarfs für Gouldamadinen nicht warm genug. Hänge daher an das Vogelheim ein Nisthäuschen aus Holz mit einem Bodenbelag aus Heu oder Vogelstreu. Dort können sie sich wärmen oder aneinanderkuscheln. Die Wohlfühltemperatur für die wärmeliebenden Vögel liegt bei mindestens 20 Grad Celsius. Wird es zum Herbst hin dauerhaft kühler, bringe das Vogelheim zurück in die Wohnräume.
Der optimale Standort
Im Haus kann ein Vogelkäfig oder eine Voliere am Fenster stehen, jedoch nicht in der prallen Sonne. Die Vögel fühlen sich meist wohler, wenn ihr Heim mit einer Seite zur Wand steht oder wie erwähnt entsprechend einseitig abgedeckt oder abgeklebt wird. Zugluft und zu trockene Heizungsluft solltest du unbedingt vermeiden. In der Küche können die Tiere gefährliche Dämpfe einatmen und auch für Menschen ist der Standort aufgrund des hygienischen Aspekts nicht geeignet. Gleiches gilt für das Schlafzimmer.
Welches Futter ist artgerecht für Gouldamadinen?
In der freien Wildbahn ernähren sich die Goulds vorwiegend von diversen Sämereien. Nicht selten stehen allerdings auch Flugtermiten oder kleine Weichkäfer auf dem Speiseplan. Vor allem bei der Aufzucht ihrer Brut greifen Gouldamadinen auf dieses proteinreiche Futter zurück.
Hochwertiges Vogelfutter, darunter auch Gouldamadinen-Futter, findest du als eine fertige Mischung. Kaufe unbedingt nur Spezialfutter für Exoten, welches auch für die Goulds geeignet ist! In der Regel handelt es sich um rein pflanzliche Futtermischungen mit diversen Hirsearten als Hauptzutat. Auch Wildkräuter oder Gräser sind sehr beliebt. Frisches Trinkwasser muss außerdem ständig zur Verfügung stehen.
Stelle das Futter selbst her
Wenn du magst, kannst du auch selbst einen Mix aus Samen herstellen. Daraus sollte das Futter bestehen:
- ein Drittel Japanhirse
- ein Drittel Kanariensaat
- Senegalhirse
- Mannahirse
- Platahirse
Immer wieder kannst du deinen Gouldamadinen Futterarten mit getrockneten Insekten anbieten. Im Sommer freuen sich die Prachtfinken über Grünfutter wie frischen Löwenzahn und leckere Vogelmiere. Im Winter biete den Vögeln Feldsalat, klein geschnittenen Eisbergsalat, geriebene Äpfel und Möhren an.

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Für welche Krankheiten sind Gouldamadinen anfällig?
Ist der Standort für das Vogelheim richtig ausgewählt und passt das Futter, denn erfreuen sich die Gouldamadinen in der Regel über Jahre hinweg bester Gesundheit und erreichen ein für diese Vogelart hohes Alter. Wie andere Vögel auch, können Goulds jedoch typische Vogelkrankheiten bekommen.
Kanarienpocken
Diese lebensgefährliche Erkrankung wird durch das Virus Avipox serinae verursacht und wird unter anderem durch Insektenstiche, direkten Kontakt der Vögel untereinander oder indirekt über Staub, Trinkwasser oder Futter verbreitet. Ebenfalls durch Ausscheidungen erfolgt eine Verbreitung. Kanarienpocken treten in vier Verlaufsformen auf.
- Lungenform: Schweratmigkeit bis hin zum Tod
- Rachenform/Schleimhautform: sehr schwere Atemnot, die meist zum plötzlichen Tod führt
- Asymptomatische Form: Vogel wurde infiziert aber keine sichtliche Erkrankung, dennoch kommt es zur Verbreitung
- Hautform: Gelblich, krustige Veränderungen in den Schnabelwinkeln, auf der Nase und den Augenlidern, außerdem unter dem Unterschnabel, an Füßen und Ständern sowie Federfolliken
Eine Therapie oder ein Impfstoff ist zurzeit in Deutschland nicht kommerziell zugelassen. Hast du den Verdacht, deine Gouldamadine könnte erkrankt sein, trenne den Vogel sofort vom restlichen Bestand, reinige die Voliere gründlich und tausche die gesamte Einrichtung aus. Zudem solltest du den Vogel in eine vogelkundige Tierarztpraxis bringen. Erkundige dich vor der Anfahrt unbedingt darüber, wie du deine erkrankte Gouldamadine mitbringen sollst, um andere Vögel nicht zu gefährden.
Luftsackmilben
Die mikroskopisch kleinen Parasiten nisten sich in den Schleimhäuten der Atemwege ein, vor allem im Luftsack der Vögel. Die Luftsackmilben breiten sich durch die Luft, durch Husten und Niesen, oder über das Trinkwasser aus. Zur Behandlung von Luftsackmilben wird den erkrankten Tieren in regelmäßigen Abständen ein Antiparasitikum in den Nacken geträufelt.
Symptome der Luftsackmilben sind im Anfangsstadium kaum zu erkennen. Zu ihnen zählen erschwerte Atmung, begleitet durch quietschende Geräusche und Schwanzwippen, sowie Unlust am Fliegen. Die Krankheit kann für Vögel zum Tod führen, deshalb ist es wichtig, schnell eine Facharztpraxis aufzusuchen.
Um Wiederansteckung zu vermeiden, reinige den Vogelkäfig gründlich. Wechsele den Bodenbelag, spüle Futter- und Trinknäpfe aus. Außerdem solltest du die Stangen waschen oder die Zweige durch frische Äste ersetzen.
Werden Gouldamadinen zahm?
Während Gouldamadinen in der freien Wildbahn ziemlich scheu sind, werden die Vögel vor allem bei der Paarhaltung zutraulich. Wenn du dich dem Käfig oder der Voliere vorsichtig näherst, bleiben die Prachtfinken meist gelassen und verfallen sogar dann nicht in Panik, wenn du den Bodenbelag wechselst oder zum Beispiel neue Sitzstangen installierst.
Richtig handzahm werden die Gouldamadinen hingegen selten. Die meisten Vögel scheuen Berührungen und reagieren mit Angst auf jede scharfe Bewegung. Auch wenn sich deine Goulds von dir berühren lassen, denke daran, wie zerbrechlich diese kleinen Finken sind.
Kann ich Gouldamadinen vergesellschaften?
In der Regel sind Gouldamadinen sehr friedvolle Tiere bei der Vergesellschaftung mit beispielsweise Maleramadinen, auch wenn sie die unmittelbare Umgebung des Nests verteidigen. Ungeeignete Vogelarten sind der Wellensittich oder andere Sittiche, da sie durch ihre Krummschnäbel Verletzungen ausrichten können. Auch Zebrafinken und Kanarienvögel sind keine geeigneten Nachbarn für die Goulds. Sie können deinen Lieblingen gegenüber aggressiv werden und Stress bei ihnen auslösen. Allerdings kannst du deinen Gouldamadinen-Schwarm etwas freier zusammensetzen. Anders als bei anderen Arten können mehr Hähne als Hennen in einer Voliere leben, da es der natürlichen Lebensweise der Goulds am nächsten kommt. Allgemein kann festgehalten werden, dass Gouldamadinen lieber unter sich bleiben.
Wie sieht das Brutverhalten dieser Prachtfinken aus?
Steht einem Gouldamadinen-Pärchen eine Nisthöhle oder ein Nisthäuschen zur Verfügung, kommen die monogamen Prachtfinken recht bald in Brutstimmung. Ein Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern, die nach rund zwei Wochen Brutzeit schlüpfen. Die Gouldamadinen-Küken werden von den Eltern noch drei Wochen lang gefüttert.
Nach dieser Zeit fliegen die Küken aus und bekommen von den Elternvögeln noch über 14 Tage lang vorverdautes Futter, können aber auch selbstständig fressen. In der Brutzeit (Dezember bis März) solltest du darauf achten, männliche und weibliche Tiere voneinander zu trennen, möchtest du Nachwuchs vermeiden. Möchtest du kleine Baby-Vögel aufziehen, ist es ratsam, das brütende Pärchen in einen anderen Käfig zu setzen, damit es sich in Ruhe um die Kleinen kümmern kann.
Wann kommen Gouldamadinen in die Mauser?
Im Alter von sechs bis acht Wochen kommen die jungen Gouldamadinen in die erste Mauser, welche mit rund vier Monaten abgeschlossen ist. Nun sehen die Jungvögel den adulten Finken recht ähnlich und brillieren mit ausdrucksstarken Farben.
Die ausgewachsenen Gouldamadinen kommen alle zwölf Monate in die Mauser, die bis zu zwei Monaten dauern kann. Bei älteren oder geschwächten Vögeln dauert die Mauser möglicherweise länger. Es könnte sogar zu einer Stockmauser kommen, also zum Stillstand. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Gouldamadine nicht aus der Mauser herauskommt, stelle den Finken in der Tierarztpraxis deines Vertrauens vor. Da insbesondere die Leber als Hauptstoffwechselorgan bei der Mauser eine wichtige Funktion erfüllt, lässt sie sich mit gutem Futter und leberunterstützenden Präparaten unterstützen – hierzu berät dich der vogelkundige Tierarzt gerne.
Wo kann ich Gouldamadinen kaufen und was kosten diese Ziervögel?
Wenn du dein Leben mit den wunderschönen Prachtfinken aus Australien teilen möchtest, dann informiere dich zunächst ausführlich über die Gouldamadinen-Haltung. Auf der Suche nach diesen Ziervögeln wende dich entweder an Zoohandlungen oder an einen seriösen Züchter. Aber auch in Tierheimen kannst du nachfragen, ob gerade ein Pärchen Gouldamadinen ein neues Zuhause sucht. Der Preis beziehungsweise die Schutzgebühr für einen Vogel bewegt sich in den meisten Fällen im niedrigen zweistelligen Bereich. Raritäten und besondere Farbschläge kosten entsprechend mehr.
Fazit: Friedvolle Prachtfinken, die sich in Schwärmen am wohlsten fühlen
Gouldamadinen oder Goulds sind Prachtfinken aus nördlichem Australien, die mit ihrer außergewöhnlichen Farbenpracht begeistern. Die geselligen Goulds sind beliebte Ziervögel und sollten als Pärchen oder in einem kleinen Schwarm gehalten werden. Die kleinen, farbenprächtigen Vögel sind unkompliziert, aber sie lieben die Wärme. Deshalb trägt eine Vogellampe erheblich zum Wohlbefinden der kleinen Sonnenanbeter bei. Hauptsächlich ernähren sie sich von Sämereien. Zum Vergesellschaften eignen sich die Gouldamadinen eher schlecht, werden jedoch Menschen gegenüber zutraulich und bestechen nicht zuletzt durch ihren angenehm leisen Gesang.


