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Bourkesittiche: Haltung und Infos über die friedlichen Nomaden von Down Under

02.05.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Drei Bourkesittiche sitzen auf einem Ast

Rosa ist in der Vogelwelt nicht allzu weit verbreitet, aber einige Gefiederte in der Bonbonfarbe gibt es dennoch. In Australien, wo die Tierwelt ohnehin zahlreiche tierische Überraschungen bereithält, tut sich neben dem Rosakakadu ein weiterer Krummschnabel hervor: der Bourkesittich, auch als Rosenbauchsittich bekannt. Der ungewöhnlich gefärbte Vogel, der in der Vergangenheit europäischen Vogelliebhabern fälschlich als „roter Wellensittich“ angeboten wurde, ist ein liebenswerter und ausgeglichener Geselle, dessen Haltung auch Einsteigern problemlos gelingt.

Bourkesittiche – rosafarbene Vögel aus der Steppe

Der natürliche Lebensraum der Bourkesittiche sind die von Akazien dominierten Strauchsteppen im Inneren Australiens. Der Ornithologe John Gould hat die emsigen Vögel 1841 erstmals wissenschaftlich beschrieben. Ein Vierteljahrhundert später wurden die ersten Tiere in europäischen Zoos präsentiert. In den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts stellten sich erste Nachzuchterfolge ein. Die Wellensittichzucht war zu jener Zeit etwa dreißig Jahre voraus – ein Popularitätsvorsprung, den der Bourkesittich nicht aufholen konnte. Seit 2008 steht der Vogel auf der Roten Liste bedrohter Arten.

Hübsche Zeichnung auf dunklem Grund – die Farbe des Bourkesittichs

Die Oberseite des Bourkesittichs ist rostbraun gefärbt, das Gefieder an Brust und Bauch rosa-bräunlich. Die Flügeldecken werden durch die helle Ränderung der Deckfedern mit einer attraktiven Musterung gezeichnet, der lange Schwanz ist bläulich. Weibchen sind nicht ganz so intensiv gefärbt, außerdem verfügen die Hähne über einen markanten blauen Stirnfleck – daran lassen sich bei erwachsenen Tieren die Geschlechter unterscheiden. Als Mutationen sind Falben, Schecken, zimtfarbene und rein rosafarbene Vögel bekannt.

Abends geht der Tag erst los – die Bourkesittich-Haltung

Wie alle Sittiche sind auch Bourkesittiche Schwarmvögel. In ihrem natürlichen Lebensraum sind sie außerhalb der Brutzeit in größeren Trupps nomadisch unterwegs und suchen die karge Landschaft nach Fressbarem ab. Auch geschlafen wird in der Sicherheit des Schwarms. Bourkesittiche sollten daher wenigstens als Pärchen gehalten werden.

Die Tiere sind so friedlich, dass eine Vergesellschaftung mit anderen Sittichen zwar nicht optimal ist, aber gelingen kann. Aufgrund der extremen Temperaturen in Zentralaustralien sind Bourkesittiche dämmerungsaktiv – dein gefiederter Gefährte zeigt sich daher in den Morgen- und Abendstunden besonders munter.

Bei der Haltung von Bourkesittichen gelten im Wesentlichen dieselben Vorgaben wie für den nahe verwandten Wellensittich: Bourkesittiche brauchen die Gesellschaft von Artgenossen, so viel Freiflug wie möglich und Beschäftigungsspielzeug. Mindestens 150 x 100 x 100 Zentimeter sollte das Vogelhaus als Schlafplatz und zeitweiliger Aufenthaltsort mindestens messen; besser ist natürlich eine Voliere. Eine Besonderheit des Bourkesittich-Verhaltens: Untypisch für einen Papageienvogel halten die Vögel sich gern auf dem Boden auf – das birgt eine erhöhte Unfallgefahr bei Unachtsamkeit. Auch der Nagetrieb ist weniger ausgeprägt als bei anderen Sittichen.

Körnerkost und Pflanzennahrung für den Bourkesittich

In der Natur halten sich die Bourkesittiche vorwiegend in trockenem, steppigem Gelände auf und ernähren sich von Gras und dessen Samen. Als Heimtiere stellen die hübschen Vögel ebenfalls keine besonderen Ansprüche: Eine gute Futtermischung mit Kleinsämereien für Wellensittiche, ergänzt um eine tägliche Portion Gemüse, Kräuter und Obst in Maßen, hält die Tiere fit und gesund. Bitte beachte, dass Bourkesittiche am Boden fressen, und benutze Standnäpfchen.

Werden Bourkesittiche zahm?

Bourkesittiche sind im Vergleich mit Wellensittichen eher ruhige Vertreter und zeichnen sich durch große Gelassenheit aus. Bei einem ruhigen und geduldigen Umgang mit den Tieren – und Kolbenhirse als Bestechung – können Bourkesittiche zahm werden, sind allerdings weniger verspielt. Als Haustiere eignen sich die sanften Vögel für Kinder ab dem Teenageralter.

SteckbriefSteckbrief Bourkesittiche

Herkunft
Zentralaustralien
Größe
19 – 22 Zentimeter
Gewicht
30 – 50 Gramm
Aussehen
schlanker, keilförmiger Körper mit langem Schwanz, der Schnabel wirkt proportional gesehen eher klein, die Augen hingegen sehr groß
Gefieder
naturfarben Oberseite bräunlich, Flügeldecken gebändert, Bauch und Brust bräunlich-rosa, Schwanz blau; Hennen insgesamt blasser, Hähne mit Stirnfleck; vereinzelt Falben, Zimter und Schecken als Farbmutationen
Lebenserwartung
10 – 12 Jahre
Charakter
friedfertig, eher ruhig, mit angenehmer Stimme