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So kannst du Igel im Sommer unterstützen

28.05.2024 - Lesedauer: 5 Minuten

Ein Igel auf der Wiese

Nicht nur im Winter brauchen Igel manchmal unsere Hilfe und Unterstützung. Auch im Sommer kannst du Igeln etwas gutes tun.

Im Sommer ist die Hauptgeburtszeit der possierlichen stacheligen Säugetiere, was nämlich einige Gefahren mit sich bringen kann. Aber nicht jeder Igel, den du in der warmen Jahreszeit findest, muss gerettet werden. Wie verhält sich ein Igel im Sommer? Worauf du achten solltest und welches Tier wirklich Hilfe benötigt, erfährst du in diesem Artikel.

Welche Gefahren lauern für Igel im Sommer?

Was macht der Igel im August? Anders als andere Säugetiere, die ihren Nachwuchs zwischen Mai und Juni bekommen, gebären die meisten Igel erst im August und September. Kurz vor der Geburt ihrer meist vier blinden Jungen, beginnen Igelmütter emsig damit, Nestmaterial zu sammeln. Unter totem Holz, in Hohlräumen, hohem Gras, Laub- oder Komposthaufen finden Igel die idealen Plätze für ihre Nester. Das bedeutet leider, dass Rasenmäher, Mähroboter oder Motorsensen zur tödlichen Gefahr werden können. Auch Harken oder Schaufeln, die bei Laub- oder Komposthaufen eingesetzt werden, können Igelkinder verletzen. Igel laufen bei Gefahr nicht weg, sondern rollen sich ein. Das hilft gegen Fressfeinde, nicht aber gegen Gartengeräte.

Achte also bitte in deinem Garten auf Igelnester, bevor du mit der Gartenarbeit beginnst. Solltest du ein Nest entdecken oder versehentlich zerstören, verdecke es wieder, lasse es auf jeden Fall in Ruhe und mache einen großen Bogen darum. Fühlt sich eine Igelmutter gestört, kann es nämlich leicht passieren, dass sie ihren Wurf verlässt und ihr Nachwuchs verendet. Entdeckst du zum Beispiel in deinem Schuppen oder deiner Gartenlaube ein Nest, sorge unbedingt dafür, dass das Muttertier Zugang zu ihren Jungen hat.
Wenn du Igeln ein sicheres Nest anbieten möchtest, kannst du auch an einer geschützten Stelle ein Igelhaus aufstellen, das du mit etwas Laub bedeckst.

Wann brauchen Igel Hilfe – und wie helfe ich?

Normalerweise brauchen Igel keine menschliche Hilfe. Nur wenn sie deiner Meinung nach nicht allein überleben können, kannst du eingreifen. Zum Beispiel, wenn die offensichtlich verletzt sind, etwa durch Tierbisse, Straßen- oder Autounfälle – oder wenn sie krank sind, also Durchfall haben, unter starkem Untergewicht leiden oder übermäßig von Parasiten befallen sind. Auch ganz junge Igel können gefährdet sein, wenn sie sich außerhalb ihres Nestes befinden. Sind ihre Augen und Ohren noch geschlossen und ihr Bauch kühler als deine Hand, brauchen sie dringend Hilfe. Dann sind die Jungen mit großer Sicherheit mutterlos.

Verletzte oder verwaiste Igel selbst zu versorgen ist ziemlich komplex und braucht eine Menge Wissen und Erfahrung. Daher wird dringend dazu geraten, die nächste Igelstation oder Beratungsstelle aufzusuchen. Findest du keine, kann dir auch ein Tierarzt die nächste Auffangstation nennen. Dort wird den Tieren dann fachkundig und artgerecht geholfen, damit sie so schnell wie möglich wieder in die Freiheit entlassen werden können.

Erste Hilfe kannst auch du leisten:
Ist dein Findelkind verletzt, lege es in einen Karton, den du vorher mit Zeitungspapier und einem Frotteehandtuch ausgelegt hast. Mit einem weiteren Handtuch deckst du es zu.
Ist der Igel stark unterkühlt (kühler als deine Hand), legst du zwischen Zeitungspapier und Handtuch zusätzlich eine handwarme Wärmflasche und setzte das Tier dann da drauf.
Findest du Fliegeneier oder Maden auf dem Igel, entferne sie vorsichtig mit der Hand – bade das Tier bitte nicht und benutze keine Mittelchen.

AHA! 
Etwa 25 Tage nach ihrer Geburt verlassen Igelkinder erstmals ihre Nester und machen nachts kleine Ausflüge. Dann haben sie auch schon ihr typisches Stachelkleid. Sind sie etwa 40 Tage alt, ist die Stillzeit beendet und werden selbstständig.

Wo wohnt der Igel im Sommer – und was frisst er?

Auch Igel, die keinen Nachwuchs erwarten, halten sich am liebsten in Laubhaufen, im dichten Gebüsch oder im Unterholz auf. Dort sind sie am besten gegen Fressfeinde und Hitze geschützt. In ihrem Revier haben die Einzelgänger mehrere Nester, zwischen denen sie gern wechseln. Tagsüber schlafen sie. Erst abends, wenn es kühler wird, kommen sie aus ihren Verstecken heraus und gehen auf Wanderschaft, um Nahrung zu suchen.

Igel sind Fleischfresser: Zu ihren Leibspeisen gehören dicke Maden, Spinnen, Schnecken, Würmer und Käfer. Auch Aas landet ab und zu auf der Speisekarte. Pflanzliche Nahrung (Obst, Gemüse, Gräser) ist für die Säugetiere nicht geeignet und wird von ihrem Magen-Darm-Trakt auch nicht verwertet.
Am liebsten gehen Igel kurz geschnittene Wiesen ab, die sie gut durchstreifen können. Auch in Totholz finden sie Leckereien! Sehen können Igel zwar nicht so gut, dafür funktionieren Ohren und Nase umso besser. Besonders seine hervorragende Nase, die er stets schnuppernd auf den Boden richtet, findet jede Beute – egal ob auf oder unter der Erde.

Zwei Igel auf der Wiese

Igel füttern im Sommer. Darf ich das?

Nein!
Eine Zufütterung ist weder notwendig noch ratsam. Igel finden auch bei größter Hitze und Trockenheit immer selbst genug Futter. Auch wenn sie dafür etwas mehr Aufwand betreiben müssen, stellt es für sie kein Problem dar. Menschen, die Igel im Sommer füttern, meinen es gut. Dabei kann diese falsch verstandene Tierliebe verheerende Auswirkungen haben, da man in die Natur der Igel eingreift.

Stellt man Igeln Futter hin, gewöhnt er sich daran und „verlernt“, für sich selbst oder seinen Nachwuchs Nahrung zu finden. Gerade Jungtiere müssen ihrem Instinkt nachkommen, nach Essen zu stöbert. Ein Igel, der nicht lernt, erfolgreich nach Futter zu suchen, wird in freier Wildbahn nicht überleben.
Igel können unmöglich ein gesundes Körpergewicht halten, wenn ihnen das Essen auf dem Silbertablett gereicht wird. Sie sind nämlich sehr verfressen. Außerdem kommt er durch das „Ersatzfutter“ nicht an die Futterinhaltsstoffe, wie er sie in seinen natürlichen Beutetieren findet.
Futterstellen für Igel ziehen auch Füchse, Ratten, Mäuse und Marder an.
Verschmutze Futterstellen können Krankheitserreger verteilen. Kommen mehrere Igel zu einer Futterstelle, stecken sie sich möglicherweise gegenseitig an.
Futterneid: Kommen mehrere Igel zu einer Stelle, kann es zu unschönen Kämpfen untereinander kommen. Igel sind da nicht zimperlich!

Wenn du Igel im Sommer unterstützen möchtest, stellst du kleine, flache Schalen oder einen Napf mit Wasser auf, das du täglich erneuerst. Bitte keine Milch füttern! Spezielles Igelfutter findest du bei uns im Online-Shop.

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