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Befall mit Fliegenmaden beim Kaninchen

02.05.2024 - Lesedauer: 2 Minuten

Zwei Kaninchen befinden sich im Kaninchengehege

Saftiges Wiesengrün, jede Menge Licht, Luft und Sonne – in einem Außengehege fühlen Kaninchen sich am wohlsten.

Besonders in den Sommermonaten kann es zum Befall mit Fliegenmaden (auch Myiasis, von griech. myia = Fliege) beim Kaninchen kommen. Was dahintersteckt und wie du ihn verhindern kannst, erfährst du hier.

So kommt es zu einem Befall

Auf unsere kleinsten Vierbeiner haben es insbesondere Fleisch- oder Schmeißfliegen abgesehen. Sie folgen dem Geruch von feuchtem Kot, Urin und Wundsekret. Sie legen ihre Eier in verschmutztes Fell oder Hautläsionen der Wirtstiere ab. Bereits während der Eiablage oder nach wenigen Tagen schlüpfen aus den Eiern Fliegenmaden. Sie graben sich durch die Haut oder durch die Körperöffnungen ins Gewebe ein und ernähren sich vom Fleisch und Kot des Wirtes. Dadurch kann es zu sehr tiefen Wunden und Verletzungen des Tieres kommen, die nicht nur schmerzhaft, sondern auch lebensgefährlich sein können.

Der Mensch macht sich einige Arten der Schmeißfliege (z. B. Lucilia sericata) zunutze und setzt ihre Larven zum Abtragen abgestorbenen Fleisches bei Verletzungen ein. Je nach Zustand des Wirtes sind die Fliegenmaden innerhalb weniger Tagen bis Wochen ausgewachsen und verlassen den Wirt.

Symptome und Konsequenzen

Kaninchen werden oft von Fliegenmaden befallen. Meistens weisen sie schon im Vorfeld gewisse Erkrankungen auf und sind anfälliger und geschwächt. Zu den typischen Vorerkrankungen gehören z. B.:

  • Blasenentzündung
  • Durchfall
  • nässende Wunden

Die Konsequenzen des Fliegenmadenbefalls für das Wirtstier sind verheerend:

  • Hautentzündungen
  • Vertiefungen bereits bestehender Verletzungen
  • Grabgänge in Muskulatur und Darmwand
  • Kreislaufinstabilität durch Schmerz und Flüssigkeitsverlust
  • verstärkte Attraktivität für weitere Fliegen durch zusätzliche Entzündungen und Verstärkung der ursprünglichen Grunderkrankung

Diagnose

Viele Kaninchen zeigen zunächst Schmerzen. Damit verbunden fressen sie weniger, bewegen sich kaum, knirschen mit den Zähnen und sondern sich von den Partnertieren ab. Beim Blick auf den After werden meist die Maden sichtbar, die sich bei Lichtkontakt schnell in die Körperöffnungen und ins dichte Fell zurückziehen. Die Diagnose erfolgt letztendlich also durch Sichtkontakt.

Behandlungsmöglichkeiten

Ein Kaninchen mit Fliegenmadenbefall ist ein Notfall und muss sofort zum Tierarzt!

Dort kann es mit Flüssigkeitszufuhr, Schmerzmitteln, Antibiotika und Antiparasitika behandelt werden. Die Wunden müssen gesäubert werden.

Zudem muss dringend die Ursache der Grunderkrankung gefunden und abgestellt werden, damit nicht erneut Fliegen angelockt werden.

Fliegenmaden-Befall vorbeugen

Wie kann man vorbeugen?

  • Achte stets darauf, dass dein Kaninchen normalen Kot- und Urinabsatz zeigt und keine Verletzungen hat!
  • Reinige täglich die Toilettenecke!
  • Reinige regelmäßig den Käfig!
  • Überprüfe das Haarkleid deines Tieres auf Verklebungen und Verfilzungen und reinige und bürste es bei Bedarf!
  • Decke den Käfig möglichst mit einem Fliegennetz ab!

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