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Pfirsichköpfchen: die Stars unter den Unzertrennlichen und ihre Haltung

16.05.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Zwei Pfirsichkoepfchen sitzen nebeneinander auf einem Ast

Wenn von Agaporniden, also Unzertrennlichen, die Rede ist, denkst du mit hoher Wahrscheinlichkeit an einen kleinen grünen Vogel mit rötlichem Kopf: ein Pfirsichköpfchen. Unter den neun bekannten Arten der Unzertrennlichen ist der bunte Papagei der populärste Heimvogel. Im Vergleich zu anderen Agaporniden-Arten ist das intelligente Tier etwas weniger menschenscheu. Durch seine lange Zuchtgeschichte hat das Pfirsichköpfchen sich mit dem Haustierleben in menschlicher Gegenwart arrangiert.

Pfirsichköpfchen – beliebter Kleinpagagei aus den Tropen

Pfirsichköpfchen kommen in Afrika auf relativ begrenzter Fläche vor, die natürlichen Lebensräume sind die Hochplateaus in Tansania und Kenia. In ihrer Heimat zählen die Pfirsichköpfchen zu den gefährdeten Arten. Seit den Neunzigerjahren dürfen glücklicherweise keine Wildfänge mehr exportiert werden. Nachgezüchtete Exemplare sind indes oft keine „reinrassigen“ Pfirsichköpfchen mehr, da über die Generationen Schwarzköpfchen eingekreuzt wurden.

Durch die Hybridisierung in der Zucht entstanden bei diesen Agaporniden übrigens ungewöhnliche Farbschläge, etwa mit hellem Grundgefieder. Wie alle Unzertrennlichen benötigen die Tiere unbedingt einen Partner, dem sie ihre Aufmerksamkeit widmen können. Gerade das streng monogame, innige Verhältnis eines Pärchens macht Pfirsichköpfchen so bezaubernd: Die Vögel verbringen den Großteil des Tages mit Schnäbeln und wechselseitiger Gefiederpflege. „Verwitwet“ ein Tier, musst du umgehend einen Ersatzpartner finden. Das erreichbare Alter bei Pfirsichköpfchen beträgt etwa sechzehn Jahre.

Farbenpracht von der Schnabelspitze bis zum Schwanz

Pfirsichköpfchen begeistern durch ihr farbenfrohes Äußeres. Ihr Körpergefieder ist von einem kräftigen Grün, der Schnabel auffällig rot. Faszinierend ist der Übergang von der Schnabelbasis zum Halsbereich: Hier geht das Schnabelrot in einem fließenden Farbverlauf über Orange in einen Streifen Gelb im Halsbereich über. Die Schwanzoberseite ist bläulich gefärbt. Männchen und Weibchen sind optisch voneinander nicht zu unterscheiden, Hennen sind in der Regel nur ein wenig schwerer als die Hähne.

Die artgerechte Pfirsichköpfchen-Haltung

Auch die kleinen Pfirsichköpfchen müssen genug Platz haben, um ihre Flügel aufmachen und längere Strecken fliegen zu können. Ideal ist eine große Voliere (auch als Außenvoliere mit Schutzhaus) oder ein eigenes Vogelzimmer. Unter solchen Bedingungen kannst du einen Schwarm aus mehreren Pärchen halten. Bei einer Zimmervoliere oder einem Vogelhaus (absolutes Mindestmaß: 0,6 x 1 x 1,20 Meter) müssen täglich mehrere Stunden Freiflug unter Aufsicht gewährleistet sein. Biete den Tieren Vogelspielplätze, Kletteräste und immer genug Knabbermaterial an – damit schonst du Möbel und Papier in der Wohnung.

Hirse, Mais und frische Kräuter: der Speiseplan des Pfirsichköpfchens

Pfirsichköpfchen ernähren sich vorwiegend von Sämereien, nutzen aber die Gelegenheit, von menschlichen Äckern Mais und Getreide zu stibitzen. Natürliches Frischfutter sind Knospen, Beeren und junge Triebe. Ausgehend von diesem natürlichen Nahrungsangebot solltest du das Futter für die Pfirsichköpfchen-Haltung zusammenstellen: hochwertige Körnermischungen für Unzertrennliche, ergänzt mit einer täglichen Portion Frischfutter. Dafür kommen verschiedene Obst- und Gemüsearten sowie Wildkräuter infrage. Kolbenhirse – das Leibgericht fast jeder Heimvogelart – sollte nur als besonderer Leckerbissen gereicht werden. Damit der Vogel das Futter richtig verdauen und seinen Mineralienhaushalt decken kann, biete außerdem Vogelgrit oder grithaltigen Sand an.

Kann man Pfirsichköpfchen zutraulich machen?

Pfirsichköpfchen werden nicht im gleichen Maße zahm wie Sittiche oder größere Papageien: Sie bleiben stets kleine, flinke Fluchttiere. Pfirsichköpfchen sprechen nicht, aber mit viel Geduld und Ruhe kannst du ihnen kleine Fertigkeiten wie das Aufsteigen auf die Hand beibringen. Sie eignen sich nicht als Haustiere für Kinder. Sie sind eher etwas für Vogelliebhaber, die das Sozialverhalten und die Aktionen der geselligen Vögel beobachten möchten. Deren Einfallsreichtum und Verspieltheit sorgen immer wieder für Überraschungen. Übrigens: Das drollige, an Stepptanz erinnernde Trippeln der Pfirsichköpfchen gehört zum natürlichen Balzverhalten.

SteckbriefPfirsichköpfchen

Herkunft
Tansania, Kenia
Größe
circa 14 Zentimeter
Gewicht
etwa 49 Gramm (Männchen), 53 Gramm (Weibchen)
Aussehen
kräftiger roter Krummschnabel, kurzer Schwanz, kleiner Körper, weißer Augenring
Gefieder
kräftig grünes Körpergefieder, orangegelbes Kopfgefieder, Schwanzgefieder bläulich
Lebenserwartung
etwa 16 Jahre
Charakter
aktiv, gesellig, als Haustier eher scheu