Exotic Shorthair: ruhige Katze mit Herz
13.05.2025 - Lesedauer: 4 Minuten

Die Exotic Shorthair ist eine Verwandte der Perserkatze und teilt deren Gemütlichkeit, hat aber kurzes, plüschiges Fell.
Purple Collar Pet Photography/Moment via Getty Images
Die Exotic Shorthair ist die kurzhaarige Cousine der Perserkatze. Eine bekannte Comicfigur, die nach Vorbild einer Exotic Shorthair kreiert wurde, ist der Kater Garfield. Wenn auch überzeichnet dargestellt, sind die Charaktereigenschaften des roten, verfressenen Katers recht typisch für diese Rasse. Exotic Shorthair sind eher gemütliche Tiere, die einen geringeren Bewegungsdrang haben als viele orientalische Katzen. Sie sind sehr menschenbezogen, aufmerksam und intelligent. Trotz ihrer tollen Art bringen sie auch einige gesundheitliche Probleme mit sich.
Der Charakter der Exotic Shorthair
Vom Wesen her ist die sympathische Samtpfote sehr menschenbezogen und eher der gemütliche Typ. Sie geht zwar auch mal in der Natur spazieren, verweilt aber ebenso gerne in der Wohnung. Die ruhigen Katzen eignen sich vom Wesen her sowohl für Familien als auch für Singles. Sie sind wie die meisten Stubentiger nicht gerne allein und wünschen sich Gesellschaft in Form eines Artgenossen. Auch Kindern und Hunden gegenüber sind sie recht aufgeschlossen. Die Kurzhaarkatzen sind sehr aufmerksam, kennen ihren „Dosenöffner“ sehr genau und wissen ihn mit ihrem Charme um die Pfoten zu wickeln. Trotz ihrer Anhänglichkeit haben sie eine eigenwillige und stolze Persönlichkeit.
SteckbriefExotic Shorthair
Rasse | Exotic Shorthair |
Herkunft | Iran/USA |
Größe | mittelgroß |
Gewicht | 3 bis 4 Kilogramm |
Körperbau | gedrungen, stämmig, kräftig |
Kopfform | runder, massiver breiter Schädel, zurückgesetzte Nase, kleine Ohren |
Augen | runde Form; Farben: Orange, Kupfer, Blau, Haselnussbraun, Grün |
Fell und Farbe | seidiges Deckhaar, dicke Unterwolle; Farben: alle Farben wie bei den Persern erlaubt |
Fellpflege | gelegentliches Bürsten |
Charakter | sanft, menschenbezogen, freundlich, intelligent, gelassen, aufmerksam, aber auch eigenwillig |
Besonderheiten | wird aufgrund ihres kurzen Fells und der Gemütlichkeit in den USA als „the lazy man’s Persian“ bezeichnet, also als Perserkatze für Faule |
Haltung | Wohnungshaltung möglich, aber nicht in Einzelhaltung |
Gesundheit | gehört zu den kurzköpfigen Rassen und hat dementsprechend Probleme bei der Atmung sowie häufiger auftretende Zahnproblematiken |
Haltung und Pflege der Exotic Shorthair
Exotic Shorthair kannst du als Wohnungskatzen halten, am besten mit einem gesicherten Balkon. Auch Freigang ist möglich, denn ihr Revier ist nicht groß. Obwohl die Exotic Shorthair eine eher ruhige und zurückhaltende Katze ist, benötigt sie ausreichend Beschäftigung und freut sich über einen Artgenossen. Von der Pflege her stellt sie keine besonderen Ansprüche. Es genügt, wenn du ihr kurzes Fell gelegentlich bürstest. Zu berücksichtigen ist, dass die Exotic Shorthair zu den kurzköpfigen Katzenrassen zählt, was zu veränderten Atemwegen führt. Aufgrund der eingeschränkten Atmung und teilweise auftretender Erstickungsangst können sich diese Tiere körperlich nur begrenzt verausgaben. Zudem stellen insbesondere hohe Temperaturen eine zusätzliche Belastung dar.
Farben der Exotic Shorthair
Die Exotic Shorthair hat ein weiches und seidiges Fell mit dicker Unterwolle. Zusammen mit dem breiten Gesicht wirkt sie so wie ein plüschiger Teddybär. Alle Farben sind erlaubt, die auch bei den Perserkatzen zugelassen sind. Die beliebtesten sind Chinchilla, Weiß, Blau, Schwarz, Rot, Creme, Lilac und Creme. Bei den Zeichnungen findet man neben einfarbigen Katzen auch Exemplare in Colour Point und in Tabby-Musterungen wie gestromt, getigert oder getupft.
Geschichte der Exotic Shorthair
Ob die Perserkatze wirklich aus Persien, dem heutigen Iran, stammt, lässt sich nicht abschließend klären. Der Sage nach brachte ein italienischer Weltreisender die hübschen Samtpfoten aus Persien nach Europa mit, dies ist aber gentechnisch nicht belegt. Auf jeden Fall gehören die Perserkatzen mit zu den ältesten Katzenrassen der Welt. Einige Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass sie schon in der Antike Begleiter der Menschen waren.
Die Exotic Shorthair gibt es erst seit 1950. Sie entstand durch Kreuzung von Perserkatzen mit American Shorthair und anderen kurzhaarigen Rassen. In den USA begann man mit der Zucht, um der Nachfrage nach einer kurzhaarigen Perserkatze entgegenzukommen. Schon 1967 erhielt die Exotic Shorthair in den USA die Anerkennung als Rassekatze.
Besonderheiten der Exotic Shorthair
Bitte sei dir beim Kauf einer Exotic Shorthair bewusst, dass diese Rasse aufgrund ihrer Kurzköpfigkeit nicht nur – wie oben genannt – Probleme mit der Atmung hat, sondern dass der gesamte Schädel deformiert ist. Dies führt dazu, dass Augen und Zähne nicht ausreichend Platz haben, was vermehrt zu Problemen mit den Tränendrüsen und Fehlstellungen der Zähne führen kann. Auch wenn viele Katzen ihre Schmerzen verbergen – was in ihrer Natur liegt – benötigen diese Tiere in der Regel eine intensive tierärztliche Betreuung.
Qualzucht-Hinweis: Diese Rasse wird in vielen Teilen der Welt als Qualzucht eingestuft.
Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sog. brachycephale Rassen) und weitere, bei denen Extreme im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.
Ein verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollte bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse nicht nur auf hervorragende Charaktereigenschaften achten, sondern auch diese Hinweise unbedingt berücksichtigen.
Wir von Fressnapf setzen uns als verantwortungsbewusste Tierfreunde aktiv für das Wohlergehen der Tiere ein und möchten auf die Herausforderungen hinweisen, die bestimmte Zuchtpraktiken mit sich bringen. Daher vermeiden wir es bewusst, Bilder von Qualzuchten außerhalb expliziter Rasseportraits zu zeigen, um keine ungewollte Nachfrage zu fördern.
Uns ist zudem bewusst, dass viele Tierhalter nicht wissen, dass ihr geliebtes Haustier unter den Folgen einer Qualzucht leiden könnte. Unser Ziel ist es nicht, Schuldgefühle zu wecken, sondern durch informative Beiträge darüber aufzuklären und gleichzeitig Hilfestellungen zu geben, diesen Tieren ein möglichst gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.