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Shikoku – seltene Hunderasse aus Japan

14.10.2024 - Lesedauer: 9 Minuten

Ein japanischer Shikoku Hund in einem Park.

Der Shikoku gehört zur Familie der japanischen Spitze und ist eine der weltweit seltensten Hunderassen.

Der Shikoku ähnelt seinen Verwandten Akita und Shiba Inu. Der Shikoku wird als Hund muskulös, agil und intelligent beschrieben und ist oftmals ein geborener Jäger aus der Familie der Spitzhunde. Außerdem ist er anhänglich und eigensinnig zugleich. Besonders bei Menschen mit Hundeerfahrung, Zeit und Geduld können sich Shikokus zu treuen und loyalen Begleitern entwickeln.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Shikoku Hunde stammen von der gleichnamigen Insel in Japan und gehören zusammen mit Akita Inu und Shiba Inu zu den Mitgliedern der breitgefächerten Familie der japanischen Spitze.
  • Es sind Hunde vom Urtyp und eine der weltweit seltensten Rassen.
  • Der Shikoku wurde speziell für die Großwildjagd gezüchtet und hat einen starken Jagdtrieb beibehalten. Der klassische Shikoku zeigt sich intelligent und menschenbezogen, kann aber auch seinen eigenen Kopf haben und freiheitsliebend sein. Außerdem kann ein Shikoku wachsam und unter Umständen bellfreudig sein.
  • In der Pflege zeigt sich ein Shikoku mit seinem dichten und recht kurzen Fell eher recht anspruchslos. Die Tiere sollten zudem eine bedarfsgerechte Ernährung

Was ist der Shikoku für eine Hunderasse?

Auf alten japanischen Keramiken finden sich häufig kräftige, schlanke Hunde mit dreieckigen Ohren und einer aufgerollten Rute. Es sind die Vorfahren der heute überaus beliebten spitzartigen Hunde aus dem Land der aufgehenden Sonne – der Akita und Shiba Inu – sowie von dem wesentlich weniger bekannten japanischen Vierbeiner, dem Shikoku.

Wie der Name dieser Rasse es vermuten lässt, stammt der Shikoku Hund von der gleichnamigen bergigen Insel im südlichen Japan. Genauer gesagt, ist die Präfektur Kochi auf der Insel Shikoku die Heimat des Shikoku. Deswegen ist er auch als Kochi-Ken beziehungsweise Kochi-Inu bekannt, was übersetzt Kochi-Hund bedeutet. Bereits im Mittelalter züchteten die Bewohner der Bergregionen gezielt mutige, mobile und intelligente Vierbeiner für die Wildschweinjagd. Die Jäger brauchten Hunde, die das Wildtier aufspüren, verfolgen und stellen. So wurde die Hunderasse Shikoku geboren, die über einen längeren Zeitraum in den drei Variationen Awa, Hongawa und Hata gezüchtet wurde. Der moderne Shikoku sieht der Zuchtlinie Hongawa am ähnlichsten aus.

Die Rasse Shikoku genießt in Japan einen besonderen Schutz

1937 wurde die Hunderasse Shikoku durch die japanische Regierung in den Rang des nationalen Kulturguts erhoben und genießt seither einen besonderen Schutz.

Ist der Shikoku Hund selten?

Unter den spitzartigen Hunden aus Japan ist der Shikoku eine Rarität. Sein Bekanntheitsgrad ist weitaus geringer als der von Akita Inu und Shiba Inu. Doch sein einzigartiges Wesen in Kombination mit der Robustheit gewinnt immer mehr Herzen der Hundeliebhaber in Europa. Seit 1982 ist der Shikoku eine vom Internationalen Kynologischen Verband FCI anerkannte Hunderasse, was einerseits zur weiteren Verbreitung des Shikoku und andererseits zur strengen Einhaltung des Rassestandards beiträgt.

Wie groß wird der Shikoku?

Der Shikoku ist den mittelgroßen Hunden zuzuordnen. Die Schulterhöhe erreicht laut dem FCI-Rassestandard bei Rüden etwa 52 Zentimeter und bei Hündinnen 49 Zentimeter. Häufig treten Abweichungen von bis zu drei Zentimetern auf.

Aussehen eines Shikokus

Der Shikoku hat eine, wie für viele Hunderassen aus der japanischen Spitz-Familie typisch, schlanke und muskulöse Statur. Von der Seite betrachtet ist dieser Hund nahezu quadratisch. Seine dreieckigen Ohren trägt er aufrecht, seine sichelförmige Rute ist hoch angesetzt und über dem Rücken aufgerollt.

Ein reinrassiger Shikoku verbindet Kraft mit Anmut, sein Gangbild ist leicht federnd und mühelos. Viele Shikokus sind gute Sprinter, auch wenn es innerhalb der Rasse immer wieder Unterschiede in Bezug auf die Verhaltensweisen gibt. Einst waren die Sprintfähigkeiten jedoch unerlässlich für die anspruchsvolle Jagd in den bergigen Regionen.

Charakteristisch für einen Shikoku ist zudem sein sesamfarbenes Fell als Mix aus schwarzen, weißen und roten Haaren, was dem Hund eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Wolf verleiht. Während Sesam der typischen Fellfarbe entspricht, finden sich auch schwarze, rote sowie black and tan, also Schwarz mit braunen Abzeichen. An der Hinterhand und der Rute ist das Fell recht lang, während das Deckhaar eines Shikoku kurz und mit einer dichten Unterwolle hervorragend vor Kälte und Schnee schützt.

SteckbriefShikoku

Rasse
Shikoku
Herkunft
Japan
Widerristhöhe
Rüde 52 Zentimeter Hündin 49 Zentimeter
Gewicht
circa 15 bis 25 Kilogramm
Körperbau
Schlank, muskulös, Rute hoch angesetzt (sichelförmig oder aufgerollt)
Augen
Braun, nahezu dreieckig, leicht angehobener äußerer Augenwinkel
Ohren
Klein, dreieckig, leicht nach vorne geneigt, straff aufrecht
Fell und Farbe
Hartes und gerades Deckhaar, weiche und dichte Unterwolle; Sesam, schwarz-sesam, rot-sesam
Besonderheiten
Gezüchtet für die Jagd von Großwildtieren und Nationalhund Japans
Charakter
Eigenständig, loyal, dominant, intelligent, scharfsinnig, stur, ausdauernd, lebhaft
Pflege
Fell regelmäßig bürsten, gelegentlich Krallen kürzen, Zähne reinigen
Gesundheit
Keine rassetypischen Krankheiten; ausreichend Bewegung damit kein gesundheitsschädliches Übergewicht auftritt

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Was ist der Unterschied zwischen Shikoku und Shiba Inu?

Shikoku und Shiba Inu sind Mitglieder der gleichen Hundefamilie und sehen sich dementsprechend ähnlich. Jedoch ist im Vergleich zum Shikoku ein Shiba Inu mit einer Widerristhöhe von rund 40 Zentimetern bei Rüden und 37 Zentimetern bei Hündinnen kleiner. Auch typische Shiba Inus sind leidenschaftliche Jäger, dessen Spezialität angesichts der kompakten Größe keine Großwildtiere, sondern Vögel und kleinere Wildtiere sind.

Während Sesam die typische Fellfarbe eines Shikoku ist, dominieren unter den Shibas die Farben Rot oder Schwarz-Loh. Anstelle des Wolfes ähnelt der Shiba Inu optisch dem Fuchs. Vom Shikoku unterscheiden den Shiba nicht nur eine insgesamt leichtere Statur, sondern auch die Urajiro genannten weißen Markierungen am Fang, an der Kehle, Brust und Rute.

Rassetypische Eigenschaften

Natürlich sind alle Hunde sehr individuell und die Ausprägung der rassetypischen Eigenschaften kann sicherlich abhängig von Charakter, Alter, Erziehung, Vorerfahrungen und auch Zuchtlinie variieren.

Wichtig ist es zu wissen, dass alle Rassen aus einem bestimmten Grund entstanden sind und gewisse Charaktereigenschaften gezielt herausgezüchtet wurden und man sich bei der Auswahl auch bewusst für diese Eigenschaften entscheidet.

Shikoku: Temperament und Wesen

Wie du bereits weißt, wurde der Shikoku als Jagdhund auf Großwild wie Wildschweine gezüchtet. Zum Jägersein gehören mehrere Eigenschaften, die auch den klassischen Shikoku auszeichnen. Ein rassetypischer Shikoku ist unerschrocken und bereit, es mit einem starken Gegner aufzunehmen. Shikokus sind oft mutige und entschlossene Hunde, die angstfrei durch ihr Leben gehen. Andererseits fehlt dem typischen Shikoku jegliche Aggressivität, denn auf der Jagd gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Dafür braucht ein geschickter Jäger eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, auf seine menschliche Begleitung zu hören. Denn bei der Jagd werden Hunde vorgeschickt und erhalten im besten Falle Anweisungen. Daher benötigt der Shikoku vor allem Mut, einen guten Gehorsam und Jagdambitionen. Sollte dir dein Shikoku im Alltag hin und wieder stur vorkommen, solltest du die vermeintliche Sturheit vielmehr als ein Zeichen der Intelligenz dieses ungewöhnlichen Hundes verstehen.

Genauso wie für die meisten japanischen Hunde ist für Shikokus eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Fremden typisch. Grundsätzlich sind die Hunde nicht aggressiv, das kann sich – wie bei anderen Hunden auch – jedoch ändern, wenn Fremde die Körpersignale des Hundes missachten. Seiner Familie gegenüber zeigt sich ein Shikoku wiederum häufig als ein freundlicher, anhänglicher und ruhiger Hund. Nach einer sportlichen Gassirunde entspannt er sich gerne auf seinem gemütlichen Schlafplatz, am liebsten in der Nähe seiner Menschen.

Der Shikoku ist äußerst wachsam

Ein Shikoku ist nicht nur ein hervorragender Jäger, sondern auch ein aufmerksamer Wächter. Gerne meldet sich dieser Hund lautstark zu Wort, wenn aus seiner Sicht Gefahr besteht. Manche Shikoku machen das Bewachen von Haus und Grundstück zu einer regelrechten Passion, was deinerseits einiges an Erziehungsmaßnahmen erfordern wird.

Welche Erziehung braucht ein Shikoku Hund?

Wie andere Hunde auch, brauchen Shikokus eine konsequente Erziehung. Beginne mit der Erziehung bereits im frühen Welpenalter, sobald dein Shikoku bei dir eingezogen ist. Bringe ihm die Grundkommandos bei und achte gezielt auf die Leinenführigkeit, denn die meisten Vertreter dieser Hunderasse sollten zu ihrer eigenen Sicherheit – aufgrund ihres Jagdtriebs – stets angeleint unterwegs sein.

Achte gezielt darauf, dass dein wachsamer Shikoku nicht zu einem notorischen Kläffer wird. Sorge also dafür, dass er sich an dir orientiert, auf dich hört und du ihm genügend körperliche und geistige Auslastung gewährst, damit er ausgeglichen ist.

Für einen ausgedehnten Spaziergang ist der agile Japaner normalerweise gern zu haben, und zwar bei jeder Witterung. Auch beim Joggen oder auf eine kleine Fahrradtour kann dich ein ausgewachsener, gesunder Shikoku begleiten. Dynamische Sportarten wie Agility sind für viele Vertreter dieser Hunderasse ebenfalls eine gute Option. Achte darauf, dass dein Shikoku ausreichend ausgelastet wird, denn fehlende Bewegung und Beschäftigung tun sowohl der physischen Kondition als auch der Psyche deines Hundes nicht gut.

Ist der Shikoku für Anfänger geeignet?

Ein typischer Anfängerhund ist der Shikoku im Gegensatz zu Gesellschafts- und Begleithunden (wie Malteser, Chihuahua und andere) nicht. Der Shikoku braucht eine freundlich-konsequente Erziehung mit viel Fingerspitzengefühl, aber ohne Druck und Stress. Wenn du dich in diese japanische Hunderasse verliebt hast, dann informiere dich im Vorfeld ausführlich über die Merkmale eines Shikoku und stelle dich auf einen besonders klugen, herausfordernden Hund ein.

Kann ich einen Shikoku in der Wohnung halten?

Ob eine Hunderasse für eine Stadtwohnung geeignet ist, entscheidet weniger die Größe des Tieres, sondern vielmehr die Auslastung, die du ihm bietest. Der freiheitsliebende, lebhafte und kräftige Shikoku kann auch in einer Stadtwohnung glücklich sein, sofern du für die nötige geistige und körperliche Beschäftigung sorgst. Denn generell ist die Wohnung (oder auch das Haus) ein Rückzugsort, an dem sich der Hund erholen kann.

Wie pflege ich meinen Shikoku?

Das kurze Fellkleid des Shikoku erfordert keine allzu intensive Pflege, sollte aber folgende Punkte enthalten:

  • Regelmäßiges Bürsten mit einer Zupfbürste ist optimal.
  • Bürste deinen Shikoku während des Fellwechsels häufiger, um loses Haar zu entfernen und Platz für neues Fell zu schaffen.
  • Baden ist hingegen nicht zwingend notwendig, es sei denn, der Vierbeiner hat sich, wie es Hunde gerne tun, in etwas gewälzt.Die Krallen laufen die Hunde beim Spaziergehen meistens von selbst ab. Ansonsten kürze die Krallen mit einer Krallenschere, um auch Verletzungen vorzubeugen. Zahnbürste und Hundezahncreme helfen gegen Plaque sowie Zahnsteinbildung, wenn du sie regelmäßig anwendest. Kontrolliere immer wieder die Augen, Ohren und den Genitalbereich des Hundes auf Verschmutzungen und Entzündungen. Eine spezielle Pflege dieser Körperregionen ist nicht erforderlich.

Welches Futter benötigt ein Shikoku Hund?

Shikoku sind in den meisten Fällen anspruchslose und dankbare Esser, die sich über Trocken- und Nassfutter genauso wie über eine leckere BARF-Mahlzeit freuen. Achte darauf, nur hochwertiges Futter zu kaufen. Junge und ausgewachsene Shikoku sind aktive Hunde mit hohem Eiweißbedarf, die von den entsprechenden Futtersorten profitieren. Um deinen Shikoku optimal mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, kannst du eine tierärztliche Ernährungsberatung buchen. Dort bekommst du individuelle Empfehlungen, die genau auf deinen Hund abgestimmt sind.

Gibt es Shikoku Züchter in Deutschland?

Die Rasse Shikoku ist ziemlich selten und ihre Züchter nicht häufig vertreten. Trotzdem findest du nicht nur europaweit, sondern auch in Deutschland einige von der FCI und dem VDH anerkannten Shikoku Züchter. Auf der Suche nach einem reinrassigen Shikoku Welpen aus einer verantwortungsvollen Zucht wende dich an den Deutschen Club für Nordische Hunde (DCNH). Auf der Seite kannst du einsehen, in welchem Kennel gerade ein Wurf erwartet wird oder ob es freie Welpen gibt.

Wie teuer ist ein Shikoku Welpe?

Verantwortungsvolle Hundezucht ist mit hohem finanziellem Aufwand verbunden sowie einer Menge Zeit und Kraft. Das ist der Grund, warum die Züchter für reinrassige Shikoku Welpen Preise im niedrigen vierstelligen Bereich verlangen. Gehe davon aus, dass ein Welpe dieser Hunderasse bis zu 2.000 Euro kostet. Beachte außerdem: Nur ein Kauf durch den DCNH gibt dir eine Garantie, dass dein Welpe tatsächlich ein reinrassiger Shikoku ist und dass sowohl die Elterntiere als auch der Welpe gesund und für das entsprechende Alter regelmäßig geimpft und entwurmt sind.

Fazit: Shikoku ist eine schlaue und eigenständige Rasse

Der Shikoku ist eine seltene, mittelgroße Hunderasse aus Japan, die mit bekannten Rassen wie Akita Inu und Shiba Inu verwandt ist. Shikokus stammen von der gleichnamigen Insel und wurden speziell für die winterliche Jagd auf Großwild wie Wildschweine gezüchtet. Es sind ursprüngliche, intelligente Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb und einem eigenständigen Charakter. Zugleich ist der typische Shikoku anhänglich und seinen Menschen gegenüber loyal.

Quellen

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