Die Angst, alleine zu bleiben und verlassen zu werden, steckt tief in jedem Hund. Hunde sind Rudeltiere, auch wenn sie heutzutage nicht mehr in Hundeverbänden gehalten werden. Dennoch sind ihr Sozialverhalten und das Zusammengehörigkeitsgefühl sehr stark ausgeprägt. Im Rudel, wie beispielsweise bei den Wölfen oder Wildhunden, werden schwache oder kranke Tiere zurückgelassen und müssen schlimmstenfalls sterben.
Es ist darum kaum verwunderlich, wenn unsere Hunde immer darauf bedacht sind, den Anschluss an ihre „Familie“ zu halten. Auch hier bestätigen die Ausnahmen die Regel: So können Arbeitshunde, die eine klare Aufgabe erfüllen, durchaus länger alleine bleiben. Wirklich artgerecht wäre es, wenn unsere Hunde entweder im Hunderudel oder bei ihren Menschen blieben.
Auf diese Frage gibt es leider keine Patentantwort, denn Hunde sind – wie wir Menschen auch – einzigartige Individuen. Manche fangen an zu heulen, wenn ihr Mensch die Tür hinter sich zuzieht, andere werden nach einer Stunde unruhig und fangen an, im Zimmer umherzurennen, Möbel und Gegenstände anzuknabbern oder sich aus Protest in der Wohnung lösen.
Sehr sensible Hunde können gar an Depressionen erkranken, wenn sie zu häufig oder zu lange alleine bleiben. Andere Hunde halten vier oder fünf Stunden ohne ihren Menschen aus. Mehr sollte es allerdings auf keinen Fall sein, denn Ihr Hund muss sich spätestens jetzt erleichtern! Wer seinen vierbeinigen Freund jeden Tag während der Arbeitszeit alleine lässt, sollte sich nach einem dauerhaften Hundesitter umsehen. Noch besser wäre es, wenn Sie Ihren Vierbeiner zur Arbeit mitnehmen könnten. Viele Firmen erlauben Hunde unter bestimmten Voraussetzungen am Arbeitsplatz – fragen Sie ruhig nach!
Hunde, die Angst davor haben, alleine zu bleiben, lassen sich in zwei Grundtypen einteilen:
- Die einen haben Trennungsangst,
- die anderen leiden unter Kontrollverlust.
Bei der Trennungsangst ist es tatsächlich das Alleinsein, das Ihrem Hund Angst bereitet. Bei Hunden mit Kontrollverlust ist es hingegen die Sorge oder gar der Ärger darüber, dass Sie als sein „Rudel“ ohne ihn unterwegs sind – ohne, dass er auf Sie aufpassen kann. Denn das empfindet er beispielsweise als seine Aufgabe, der er in diesem Fall nicht nachkommen kann. Die Übungen, die Sie nachfolgend finden, helfen dabei, die Trennungsangst Ihres Hundes zu überwinden.
Bei Hunden mit Kontrollverlust geht es darum, die Hierarchie im Rudel deutlich zu machen, und dem Hund aufzuzeigen, dass Sie die Nummer Eins im Rudel sind.
Lesen Sie mehr zum Thema in unserem Ratgeber “Trennungsangst beim Hund”.