Akita Inu â vom Kaiser zum Denkmal erklĂ€rt
09.10.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
In Japan sind Hunde hoch angesehen â so sehr, dass einige typische Rassen sogar in den Status eines ânationalen Naturdenkmalsâ erhoben wurden. Beim Akita Inu war das 1931 der Fall. Noch heute gelten reinrassige Akita als Statussymbol. Der Zweite Weltkrieg brachte die Hunderasse an den Rand des Verschwindens, da die Zucht zum Erliegen gekommen war. Heute erfreut der groĂe Hund mit seiner charakteristischen Erscheinung sich internationaler Beliebtheit.
Herkunft des Akita Inu
Seinen Namen hat der Akita Inu (Inu ist japanisch fĂŒr âHaushundâ) von der PrĂ€fektur Akita auf der Insel Honshu. Seine Vorfahren begleiteten vermutlich die ersten Menschen, die das Eiland besiedelten. Experten vermuten, dass es in frĂŒheren Zeiten Einkreuzungen von Grauwölfen gab. All das trĂ€gt dazu bei, dass der Akita Inu als eine der Ă€ltesten und ursprĂŒnglichsten Hunderassen gilt. Die Aufgabe der Hunde war die Jagd, wobei sie es sogar mit BĂ€ren aufgenommen haben. Als Zughunde halfen sie im lĂ€ndlichen Alltag.
Der Akita Inu hat in Japan auf kaiserliche Anordnung den Status eines ânationalen Naturdenkmalsâ. Die Tiere durften bis 1945 nicht exportiert werden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelangten einige Zuchtexemplare in die USA, wo zwischenzeitlich der âAmerican Akitaâ (mit SchĂ€ferhund-Einschlag) als eigene Rasse existiert. Beide âAkitasâ sind von der FCI (FĂ©dĂ©ration Cynologique Internationale) anerkannt.
Charakter des Akita Inu
Der Akita Inu ist ein gelassener und gutmĂŒtiger Vierbeiner, der sich nicht schnell stressen lĂ€sst. AggressivitĂ€t oder Ăngstlichkeit gehören nicht zu seinem Wesen. DafĂŒr tendiert er zu Dominanz, wenn er sich seinem Menschen ĂŒberlegen wĂ€hnt, und bringt eine gute Portion Eigensinn mit. Die Hunde sind wachsam und verfĂŒgen ĂŒber einen starken Drang, ihr Menschenrudel zu beschĂŒtzen. Zu blindem Gehorsam neigt der Akita Inu keinesfalls â auch legt er keinen groĂen Wert darauf, es seinen Menschen recht zu machen. Fremde ignoriert er meist komplett, solange er sie nicht als Gefahrenquelle einschĂ€tzt.
SteckbriefAkita Inu
Rasse | Akita Inu |
Herkunft | Japan |
Klassifikation | Spitze und Hunde vom Urtyp/Begleithunde |
GröĂe | 67 bis 70 Zentimeter (RĂŒde), 61 bis 64 Zentimeter (HĂŒndin) |
Gewicht | etwa 40 Kilogramm (RĂŒde), etwa 35 Kilogramm (HĂŒndin) |
Körperbau | majestĂ€tische, muskulöse Gestalt, sich verjĂŒngender Fang, hochgerollt getragen Rute |
Augen | klein, dreieckig, dunkelbraun |
Ohren | dreieckig, nach vorn gespitzt |
Fell und Farbe | rauhaarig, dichte Unterwolle; Farben: Rot, WeiĂ, Sesam oder gescheckt; jeweils mit weiĂen Abzeichen an Kopf und Körperunter- und Beininnenseiten von Schnauze bis zur Rute (sogenannte Urachiro-Zeichnung) |
Besonderheiten | EinzelgÀnger |
Charakter | zurĂŒckhaltend, stolz, treu, eigenwillig |
Pflege | regelmĂ€Ăige Fellpflege mit Kamm und BĂŒrste |
Gesundheit | erhöhtes Risiko fĂŒr Autoimmun-Hautkrankheiten, SchilddrĂŒsenunterfunktion, HĂŒftgelenksdysplasie und Erbkrankheiten des Innenohrs |
Erziehung und Haltung des Akita Inu
Der Akita Inu benötigt die Anleitung eines souverĂ€nen Halters, den er als RudelfĂŒhrer akzeptieren und dessen Ansagen er folgen kann. Mit EinfĂŒhlsamkeit, Konsequenz und Respekt fĂŒr die eigenstĂ€ndige Persönlichkeit des Tieres fĂ€llt dir die Erziehung nicht schwer. Gut sozialisiert und charakterlich gefestigt ist ein Akita Inu ein fabelhafter Familienhund und Begleithund, der den Anschluss an einen ĂŒberschaubaren Personenkreis braucht.
Die bewegungsfreudigen, aktiven Hunde benötigen ausreichend BeschĂ€ftigung. Stehen kein Garten oder weitlĂ€ufiges GelĂ€nde zur VerfĂŒgung, gehören lange SpaziergĂ€nge und AktivitĂ€ten im Freien zum Pflichtprogramm. Hundesport und Agility sind in der Regel nicht das Richtige fĂŒr den Akita. Es kommt seinem Naturell eher entgegen, wenn er dich beim Radfahrer oder Jogger begleiten kann.
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Pflege des Akita Inu
Die Pflege ist unkompliziert. Es genĂŒgt, wenn du den Hund regelmĂ€Ăig bĂŒrstest, um abgestoĂene Haare zu entfernen.
Besonderheiten des Akita Inu
Eher untypisch fĂŒr einen Hund, ist der Akita Inu ein EinzelgĂ€nger, der auf die Gegenwart von Artgenossen hĂ€ufig mit Dominanzgehabe reagiert. Um Alltagsproblemen mit fremden Vierbeinern aus dem Weg zu gehen, empfiehlt sich daher der Besuch einer Welpengruppe.
Leider besteht beim Akita eine Risikodisposition fĂŒr eine Reihe von Erkrankungen, die sich indes bei verantwortungsvoller Zucht vermeiden lassen. Kontakte zu seriösen ZĂŒchtern erfragst du beim Verband fĂŒr das Deutsche Hundewesen (VDH).
Rasseportrait: Akita Inu & Shiba Inu
Der japanische Spitz hat das Aussehen eines Kuscheltiers und das Herz eines Wolfes: Als Zuchtrassen Akita Inu und Shiba Inu werden sie in Japan besonders fĂŒr ihre Treue und StĂ€rke verehrt. Sie sind tolle Familienhunde, die mit viel Ausdauer und Konsequenz erzogen werden mĂŒssen. Dann findet man in ihnen wahre Freunde fĂŒrs Leben!
Andere Rassen, die dir auch gefallen könnten:
- Tosa Inu: Der Tosa Inu, auch Sumo-Inu oder Japanische Dogge genannt, ist die gröĂte der japanischen Hunderassen. Es handelt sich bei dem wĂŒrdevollen Koloss mit der Engelsgeduld um einen Ă€uĂerst loyalen und treuen Vierbeiner, der kinderlieb und selbstbewusst als Wachhund glĂ€nzt.
- Shiba Inu: In seinem Heimatland Japan zĂ€hlt der Shiba Inu trotz starker Konkurrenz durch europĂ€ische Kleinrassen nach wie vor zu den beliebtesten Rassen. Kein Wunder: Shiba Inus zeigen sich ihrem auserwĂ€hlten Menschen gegenĂŒber treu und anhĂ€nglich und begeistern mit ihrer Intelligenz und angenehmen Art.
- Hokkaido: Der Hokkaido ist ein ausgezeichneter Jagd- und Wachhund, dessen Erziehung allerdings in erfahrene HĂ€nde gehört. Der sensible Hund hört in der Regel nur auf eine Bezugsperson, die er eindeutig als RudelfĂŒhrer akzeptieren muss.
- American Akita: Der American Akita und der moderne japanische Akita Inu haben einen gemeinsamen Vorfahren: den traditionellen japanischen Akita. Der American Akita, auch âGreat Japanese Dogâ genannt, ist gröĂer, schwerer und insgesamt wuchtiger als sein GegenstĂŒck aus dem Kaiserreich.
- Alaskan Klee Kai: Der Alaskan Klee Kai sieht aus wie ein Husky, ist aber keiner. Jedoch sind die nordischen Artgenossen seine Vorfahren â und wie jene sind Klee Kais sehr aktiv und schlau. Sie haben eine enge Beziehung zu ihren Halterinnen und Haltern.
- Shikoku: Der Shikoku wird als muskulös, agil und intelligent beschrieben und ist oftmals ein geborener JĂ€ger aus der Familie der Spitzhunde. AuĂerdem ist er anhĂ€nglich und eigensinnig zugleich.