Auch wenn der Beschützerinstinkt des Hundes von Loyalität und Anhänglichkeit zeugt, wächst er ohne Kontrolle zum Problem aus und kann schnell in Aggression umschlagen. Im Extremfall ist es möglich, dass das Tier selbst innerhalb des Familienrudels andere Menschen nicht mehr an seine Bezugsperson heranlässt. Generell gilt: Zeigt der Hund ungewollte Verhaltensweisen, sollten Sie ihn konsequent ablenken. Reagieren Sie souverän, indem Sie sofort die Initiative ergreifen, sobald das Tier sich als Beschützer in einer unangebrachten Situation aufspielt.
Der Hund muss gehorsam und abrufbar sein: Übernehmen Sie mit einem eindeutigen Befehl („Sitz!“, „Platz“) das Kommando. Alternativ versuchen Sie, die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich zu ziehen und so den Blickkontakt zwischen Tier und anvisierter „Gefahr“ zu unterbrechen. Der Hund sollte sich immer hinter ihnen befinden: Indem Sie vorausgehen und zwischen ihm und Dingen stehen, die er für gefährlich halten könnte, vermitteln Sie ihm den Schutz eines souveränen Rudelführers, der die Situation im Blick hat.
Das Führen an einer Schleppleine kann das Sicherheitsgefühl des Hundes und seine Unterordnung ebenfalls festigen. Vermeiden Sie es unbedingt, den Hund anzuschreien: In einer aufgeputschten Situation kann das Tier dies als „Anfeuern“ fehldeuten. Gehen Sie deshalb frühzeitig beim Hundespaziergang auf den anderen Hund zu und „begrüßen“ Sie ihn, wenn er freundlich ist und ohne Leine herumläuft.