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Das sind die giftigsten Lebensmittel für deinen Hund!

21.10.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Ein Terrier steht vor einem Napf und schaut hoch

Egal, ob Winter oder Sommer – Hundenasen erschnüffeln überall Fressbares. Schnell ist es passiert: Dein treuer Gefährte hat etwas erwischt, was ihm nicht gut bekommt. In diesem Ratgeber-Beitrag liest du, was ein Hundemagen nicht verträgt, wie du eine Vergiftung erkennst und was du im Ernstfall tun kannst. Wir haben dafür mit der Tierärztin Dr. Sabrautzki gesprochen.

Zu Hause lauern zahlreiche Futter-Fallen

Gerade daheim lauern viele Futter‐Fallen für deinen Hund. Chips, Schokolade, Steakknochen vom Grill? Das, was uns Menschen schmeckt, kann oft fatale Folgen für Hunde haben. Und nicht immer sind sich alle Familienbeteiligten dessen bewusst. „Die Kinder, die den Hund heimlich unterm Tisch von ihren Tellern füttern oder die Oma, die dem Hund immer mal wieder Schokolade zuschiebt – all das sind keine Ausnahmen“, sagt Dr. Sabrautzki. „Es gilt nicht nur den Hund, sondern vor allem die Mitmenschen zu erziehen. Manchmal hilft da nur konsequentes Handeln: zu Verwandten kommt der Hund einfach nicht mehr, wenn sie unbelehrbar sind.“

Gerade auch rund um die Feiertage mit viel Essen, Deko und Besuch lauern viele Gefahren. Erfahre hier, wie du Weihnachten sicher mit deinem Hund feierst.

Gefressene Menge macht meist den Unterschied

Natürlich steht an erster Stelle eine gute Erziehung des Hundes. Dr. Sabrautzki: „Ein Hund, der nicht klaut und am Wegrand nichts aufnimmt, kann sich nicht vergiften.“ Im Netz kursieren währenddessen die unterschiedlichsten Informationen zu Lebensmitteln, die von Hunden keinesfalls gefressen werden sollen. Dadurch kommt es häufig zu großer Besorgnis unter den Besitzern und wir Haustierärzte werden regelmäßig mit Fragen zu diesem oder jenem Lebensmittel konfrontiert, das in neuen Diskussionsforen aufgetaucht ist. Dabei ist wichtig zu wissen: Viele Lebensmittel können natürlich giftige Auswirkungen haben, auch für uns Menschen oder vor allem Kinder. Aber immer in Abhängigkeit von der gefressenen Menge und auch unter Berücksichtigung von eventuellen Vorerkrankungen des Hundes. Beispielsweise reichen schon zehn Gramm Schokolade, um schwere Vergiftungserscheinungen bei einem Hund von zehn Kilogramm Körpergewicht hervorzurufen. Für eine Dogge mit bis zu 90 Kilogramm Körpergewicht sind zehn Gramm dagegen weniger problematisch. Darüber hinaus muss man zwischen Giftigkeit und Schädlichkeit unterscheiden, also der Gefahr von Erkrankung bestimmter Organe nach häufigem Fressen.

Diese Symptome kommen bei Vergiftungen am häufigsten vor:

  • (Blutiger) Durchfall und Erbrechen
  • Zittern und Krämpfe
  • Fieber, Untertemperatur
  • Auffälliges Verhalten wie Schwächeanfälle oder Tobsuchtsanfälle
  • Übermäßiger Speichelfluss
  • Punktförmige Blutungen an den Schleimhäuten

Tipps, um das Vergiftungsrisiko zu Hause zu reduzieren

Zu Hause kannst du einiges tun, um das Vergiftungsrisiko deines Hundes zu minimieren:

  • Lass kein Essen unbeaufsichtigt in Reichweite liegen: Auf das Offensichtliche achten wir häufig nicht. Angebrochene Tafeln Schokolade liegen auf dem Nachttisch, die halbleere Chipstüte ist noch im Wohnzimmer oder der Teller mit den Resten des Mittagessens steht auf der Anrichte. Einmal nicht hingesehen und schon steckt die Nase deines Vierbeiners darin. Gerade vor sehr gefräßigen Rassen wie Labradoren ist nichts sicher. Je nachdem, wie groß dein Hund ist, kann er erstaunlich viele Plätze erreichen. Dabei muss es sich bei dem geklauten Essen nicht zwingend um etwas Giftiges handeln. Trotzdem solltest du das Risiko nicht eingehen – und deinem Hund das Klauen nicht durchgehen lassen.
  • Sorge für sichere Aufbewahrungsorte: Hunde sind kreative Köpfe, wenn es ums Fressen geht. Da öffnen sie schon mal ein Schränkchen oder eine Schublade ganz allein. Achte daher darauf, dass du Lebensmittel so aufbewahrst, dass dein Vierbeiner sich nicht selbst bedient. Entweder lagerst du Nahrungsmittel in Regalen außer Reichweite deiner Fellnase oder du sorgst dafür, dass sich die Schubladen & Co. nicht so leicht öffnen lassen.
  • Bewahre Arzneimittel und Schadstoffe außerhalb der Reichweite auf: Medikamente, Pestizide, Insektizide, bleihaltige Stoffe, Farbe, Lack sowie Reinigungsmittel können bei Aufnahme zu Vergiftungen führen. Hierbei handelt es sich zwar nicht um Lebensmittel, doch neugierige Hunde schnüffeln gerne an herumstehenden Objekten und schlecken daran. Vor allem, wenn dein Welpe oder Hunde-Neuzugang eben erst eingezogen ist, erkundet er alles ganz genau. Hast du einen Garten kürzlich mit Düngemittel oder Ähnlichem bearbeitet, dann warte, bis alles vollständig getrocknet ist, bevor du deinen Hund wieder zu der behandelten Fläche lässt.
  • Überprüfe, welche Pflanzen bei dir wachsen: Es gibt einige Pflanzen, die für Hunde giftig sind. Darunter fallen Eisenhut und Tollkirsche. Kontrolliere daher, welche Sorten bei dir im Garten oder auf dem Balkon wachsen. Zwar fressen Hunde Pflanzen eher selten, trotzdem möchtest du deinen Vierbeiner keiner potenziellen Vergiftungsgefahr aussetzen. Stellst du fest, dass etwas für den Hund Unverträgliches bei dir wächst, dann überlege dir, ob du es entfernen kannst oder wie du den Hund am besten von den entsprechenden Pflanzen fernhältst.
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Vorsicht beim Gassi gehen

Obwohl viele Hundehalter auch mal unverträgliche Speisen wie Chips, würziges Brot oder Gegrilltes füttern, passieren die meisten schweren Vergiftungen draußen. Dr. Sabrautzki: „Besitzer müssen beim Spazierengehen ein besonders Auge auf ihren Hund haben. Vor allem, wenn er nicht an der Leine läuft und die Erziehung diesbezüglich noch nicht so gut geklappt hat. Die feinen Hundenasen erschnüffeln noch im hintersten Winkel und im tiefsten Erdloch Fressbares – oder was eben nur so riecht als könnte man es fressen.“

Notfallplan:

  • Telefonhotline: Bietet dein Tierarzt oder eine nahe liegende Klinik eine Notfall‐Hotline an? Speicher die Nummer in dein Handy, so führst du sie ständig bei dir und kannst im Ernstfall schnell reagieren, ohne lange danach suchen zu müssen.
  • Tierarzt oder Tierklinik: „Wenn dein Hund plötzlich zittert, stark erbricht oder das Gleichgewicht verliert, deutet alles auf hochtoxische Substanzen hin. Nimm in solchen Fällen einen kleinen Teil des Erbrochenen mit und suche sofort den Tierarzt auf“, rät Dr. Sabrautzki.
  • Tier-Krankenwagen: In München gibt es beispielsweise den ambulanten Tier‐Rettungsdienst e.V. Der 24 Stunden‐Notruf‐Service hilft bei verletzten Tieren aller Art. Vielleicht gibt es so ein Verein auch in deiner Nähe?

Erziehungsratgeber

Wenn dein Hund immer wieder am Straßenrand Dinge frisst, die ihm nicht bekommen, gibt es spezielle Erziehungs‐Tricks.

  • Wenn das Wort „Nein“ oder „Pfui“ nicht sitzt und der Hund dich einfach ignoriert, musst du dir ein neues Wort suchen und intensiv üben. Hier hilft nur gute Erziehung, die Leine oder ein Maulkorb.
  • Üb „Tauschen“: Dein Vierbeiner übergibt, was er im Maul hat und bekommt dafür ein besonders schmackhaftes Hundeleckerli. Wenn das zu Hause klappt, üb es auch unterwegs.
  • Üb „Meideverhalten“: Halte dem Hund ein Leckerli in deiner geschlossenen Hand entgegen. Er arbeitet dann dran, schleckt und kratzt. Sag dann immer nur „Nein“, bis der Hund irgendwann aufgibt. Wenn der Hund frustriert aufgibt, bekommt er als Belohnung etwas, das er besonders mag und wird sehr gelobt. Hinweis: Diese Technik sollte zuerst unbedingt mit einem Trainer geübt werden, weil sie für den Besitzer oft emotional zu anstrengend ist. Es kann bis zu 20 Minuten oder länger dauern, bis der Hund aufgibt. Ab hier hört der Hund aber auf dein „Nein“ immer besser.

Überblick: Gefahren aus der Küche

Alfalfa-Sprossen

Alkohol

Avocados

Knochen

Macadamia-Nüsse, Walnüsse

Milch

Steinobst

Rohe Bohnen

Rohes Schweinefleisch

Salz

Schokolade und Kakao

Speck

Süßstoff

Tomaten, rohe Auberginen, rohe Kartoffeln

Trauben und Rosinen

Zwiebeln

Übersicht: Diese Gefahren lauern draußen auf deinen Hund

Giftpflanzen am Wegrand

Frostschutzmittel

Insekten- oder Schlangenbisse

Rattengift

Sand, Erde, Kot und Aas

Sonnenstich und Hitzeschock

Vorsicht Giftköder: Wissenswertes

Giftköder ist jedem Hundehalter ein Begriff. Hundehasser platzieren überall dort, wo Hunde regelmäßig in hoher Anzahl anzutreffen sind, mit Gift versehene Leckerlis. Dabei handelt es sich zumeist um klassische Hundeleckerlis oder um Wurststückchen oder Fleischhappen. Statt Gift oder zusätzlich dazu beinhalten manche dieser Köder scharfkantige Gegenstände wie Rasierklingen, Scherben oder Nägel. Hat der Hund einen solchen Giftköder gefressen, treten die ersten Symptome je nach Giftart entweder sofort oder erst in einigen Tagen auf.
Zu den meistverwendeten Giften zählen:

  • Rattengift: Die Symptome treten möglicherweise mit ein paar Tagen Verzögerung ein. Typische Anzeichen für eine Rattengift-Aufnahme sind Müdigkeit, Erbrechen, blutiger Durchfall und eine herabgesetzte Körpertemperatur. Hinzu kommen zwei bis drei Tage später Blutungen auf den Schleimhäuten und aus den Körperöffnungen.
  • Insektenbekämpfungsmittel Schneckenkorn: Die ersten Vergiftungserscheinungen können schon nach 30 Minuten auftreten. Dazu gehören Krampfanfälle, (blutiges) Erbrechen, Koordinationsstörungen sowie eine erhöhte Körpertemperatur. Gelangt das Gift in den Blutkreislauf, bleibt oft bloß die Möglichkeit einer symptomatischen Behandlung.
  • Betäubungsmittel: Anzeichen siehst du binnen kürzester Zeit. Deutliche Hinweise auf eine Betäubungsmittel-Vergiftung sind Torkeln und Bewusstseinsverlust.

Bei Giftködern mit scharfen Gegenständen blutet der Hund meist zusätzlich aus dem Maul. Es könnte das erste Symptom sein, das du bemerkst.
Wenn du Gassi gehst, dann achte darauf, wo sich dein Hund herumtreibt und ob er gerade an einer interessanten Stelle schnüffelt oder etwas zum Fressen gefunden hat. Das ist besonders wichtig bei Hunden, die ohne Leine laufen. Siehst du, dass er etwas frisst oder aufschleckt, hole ihn sofort weg und kontrolliere, was es war. Solltest du so verdächtige „Leckerlis“ entdecken, mach am besten ein Foto davon und nimm sie in einer Tüte mit. Das kann sich bei einer nötigen Behandlung durch den Tierarzt als hilfreich erweisen. Außerdem sorgst du dafür, dass kein anderer Hund ebenfalls davon frisst.
Inzwischen existieren einige Warn-Apps und Facebook-Gruppen für verschiedene Städte und Regionen. Hier erhältst du die neuesten Giftköder-Meldungen und weißt, wo du besonders aufpassen musst beziehungsweise welche Ecke der Stadt du erst einmal meidest. Zudem kannst du selbst zur Vorsicht aufrufen.

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