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Australian Shepherd – arbeitswütiges Energiebündel mit Ansprüchen

18.11.2024 - Lesedauer: 15 Minuten

Vier Australian Shepherds in unterschiedlichen Farben

Dieser Vierbeiner steht immer unter Strom: Als gemütliches Familienhaustier oder unkomplizierter Freizeitbegleiter ist der Australian Shepherd eine absolute Fehlbesetzung. Der temperamentvolle Workaholic will arbeiten oder beschäftigt werden, wenn es geht, bis zur Erschöpfung – nämlich der des Halters. Wenn du Hundeerfahrung und genug rassegerechte Aufgaben zu bieten hast, bekommst du mit dem Australian Shepherd einen aktiven, intelligenten und treuen Hund als Kumpel.

Australian Shepherd: Herkunft und Abstammung

Auch wenn sein Name darauf schließen lässt: Der Australian Shepherd stammt nicht aus Australien. Er ist vielmehr ein waschechter Amerikaner, der einst aus Down Under in die USA emigrierte. Wie es dazu kam, erfährst du hier.

Australische Wurzeln 
Im 19. Jahrhundert florierte der Export von Schafen von Australien in die USA: Baskische Schafhirten, die ihre Merinoschafe zunächst aus Spanien nach Australien gebracht hatten, wanderten nun mit ihren Schafen nach Nordamerika aus. Dort erhielten die Tiere schnell den Namen „Australian Sheep“. Begleitet wurden Schäfer und Schafe von ihren Hütehunden: Collies, Border Collies, Schäferhunden sowie anderen Herdenschutzhunden. Die Schäfer siedelten sich vor allem im Südwesten der USA an und begannen, die Hunde zu züchten. Dabei wurden die unterschiedlichen Hunderassen miteinander gekreuzt. Heraus kam der Australian Shepherd, benannt nach den Schafen, die er hütete.

Rinderhirten und Rodeostars 
Die cleveren und energiegeladenen Vierbeiner fanden in den Vereinigten Staaten schnell viele Freunde, eigneten sie sich doch hervorragend für die Arbeit auf den Rinderfarmen des Westens. In den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckten die Rodeoreiter und Westernshow-Organisatoren den Australian Shepherd für sich: Der intelligente Hund wurde mit seinen erlernten Kunststücken zum Star vieler Rodeo-Arenen. So waren es auch die amerikanischen Farmer, die diese Hunderasse weiter züchteten und erhielten.

FCI-Klassifikation 
Der erste Zusammenschluss von Züchtern des australischen Schäferhunds entstand 1957 in Arizona. Dort gab es auch das erste Zuchtbuch, seit 1977 mit verbindlichem Rassestandard. Die amtliche Anerkennung der Aussies als Hunderasse erfolgte erst 1996 durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale). In Europa sind die außergewöhnlich lehrreichen und cleveren Hunde seit den 1970er-Jahren bekannt.
Die FCI teilt Hunderassen in Gruppen und Sektionen ein. Der Australian Shepherd gehört zur Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde. Weitere Hunde aus derselben FCI-Gruppe sind der Shetland Sheepdog, der Deutsche Schäferhund und der Bearded Collie.
Neben der Standardvariante des Australian Shepherd mit einer Widerristhöhe zwischen 51 und 58 Zentimetern bei Rüden und zwischen 46 und 53 Zentimetern bei Hündinnen gibt es den sogenannten Mini-Australian Shepherd. Die Größe des Mini-Australian Shepherd liegt zwischen 43 und 46 Zentimetern bei Rüden und zwischen 33 und 43 Zentimetern bei Hündinnen.

Wesen und Charakter des Australian Shepherd

Der Australian Shepherd zeichnet sich durch seine außerordentliche Lernbereitschaft sowie durch seinen großen Arbeitseifer aus. Er ist ein Hund mit ausgeprägtem Hüte- und Schutzinstinkt. Von Natur aus ist der Aussie freundlich, ausgeglichen, gutmütig und vertrauten Personen gegenüber stets liebevoll.
Viele Menschen sehen in dem Australian Shepherd eine schwer erziehbare Rasse mit einem starken Charakter, der seinen Dickkopf unbedingt durchsetzen möchte. Fest steht: Das vierbeinige Energiebündel braucht eine starke Führung und eine konsequente Hundeerziehung.
Als Hütehund ist der Australian Shepherd wachsam und intelligent, wie es sich für einen Herdendirigenten gehört. Sein Rudel liebt er abgöttisch. Fremden gegenüber ist er zurückhaltend bis misstrauisch und benötigt etwas Zeit, bis er sich ihnen anvertraut und zugänglich wird. Viele fragen sich, ob der Australian Shepherd gefährlich ist. Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Allgemein gilt diese Hunderasse als friedfertig, ist aber durchaus in der Lage, seine Herde zu verteidigen.
Die lernbegierige Spürnase besitzt außerdem einen ausgeprägten Drang, seinem Halter zu gefallen (Will to please) und die ihm gestellten Aufgaben zu erfüllen. Wer diesen Eigenschaften mit der richtigen Erziehung entgegenkommt, wird einen wunderbaren Begleiter an seiner Seite haben.

SteckbriefAustralian Shepherd

Rasse
Australian Shepherd
Herkunft
USA
Klassifikation
Treib- und Hütehunde
Größe
Rüde 51 bis 58 Zentimeter Schulterhöhe – Hündin 46 bis 53 Zentimeter Schulterhöhe
Gewicht
16 bis 32 Kilogramm
Körperbau
mittelgroß, gut proportioniert, etwas länger als hoch, manchmal natürliche Stummelrute
Augen
mittelgroß, mandelförmig; blau, bernsteinfarben oder braun, auch gefleckt, marmoriert oder verschiedenfarbig
Ohren
dreieckige Kippohren, an der Spitze abgerundet
Fell und Farbe
halblanges Fell, dichte Unterwolle; Farben: Schwarz, Braun, schwarz marmoriert mit grauem Grund, marmoriertes Rotbraun, marmoriert mit hellrotem oder beigem Grund; jeweils mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen
Besonderheiten
insgesamt 16 verschiedene Farbvarianten durch Kombination von Grundfarbe und ggf. Abzeichnen anerkannt
Charakter
wachsam, intelligent, gelehrig, unermüdlich, arbeitsfreudig
Pflege
wöchentlich bürsten, im Fellwechsel täglich
Gesundheit
müssen auf PRA und CEA vor einem Alter von acht Wochen untersucht werden, unbedingt einen seriösen Züchter aufsuchen, der keine Merle-Merle-Verpaarungen zulässt, da hier häufig genetisch bedingte Krankheiten entstehen, anfällig für Gebissfehler

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Australian Shepherds werden unter Hundehaltern immer beliebter. Wer einem Australian Shepherd sein Herz schenken möchte, sollte jedoch genügend Zeit und Engagement mitbringen. Denn Aussies sind sehr anspruchsvolle Hunde.

Ist der Aussie ein Familienhund?

Diese Hunderasse eignet sich nur bedingt als Familienhund. Wer sich als Familie einen Australian Shepherd zulegen möchte, sollte sich zuvor sorgfältig überlegen, ob sich dieser bewegungsfreudige Hund gut in den eigenen Familienalltag integrieren lässt.
Damit das Zusammenleben gelingt und ein Australian Shepherd-Welpe zu einem ausgeglichenen Hund heranwächst, muss man viel Zeit für den Hund einplanen: Denn wird der Aussie nicht ausreichend gefordert oder muss er über längere Zeit allein bleiben, besteht die Gefahr, dass er unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten entwickelt.
Sein starker Beschäftigungswille und der große Bewegungsdrang machen es ihm mitunter schwer, sich zu entspannen. Wird die Langeweile zu groß, leidet nicht selten die Wohnungseinrichtung unter seinem Tatendrang. Wird ein Aussie neues Familienmitglied, ist es außerdem ratsam, Kindern die Bedeutung einer konsequenten Erziehung klarzumachen. Je jünger Kinder sind, desto schwerer fällt es ihnen meist, sich an konsequente Regeln zu halten. Ältere Kinder oder Jugendliche sind da schon etwas vernünftiger und tragen unter Umständen erzieherisches Verhalten für ihren Hund leichter mit.

Australian Shepherd: Erziehung und Haltung

Die Erziehung eines Australian Shepherd kann für Anfänger eine Herausforderung sein. Die Fellnase weist eine große Lernbereitschaft und einen ausgeprägten Will to please auf. Das heißt allerdings nicht, dass sie sich leicht erziehen lässt.
Wer sich als Anfänger einen Australian Shepherd-Welpen zulegt, tut gut daran, sich zum Beispiel durch eine Hundeschule oder einen Hundetrainer unterstützen zu lassen. Holst du einen Welpen zu dir nach Hause, solltest du dich möglichst bald in einer Welpenschule anmelden.
Denn genauso schnell, wie der Australian Shepherd Kommandos erlernt und umsetzt, eignet sich dieser Hund unerwünschte Verhaltensweisen an. Hier sind viel Geduld, liebevolle Konsequenz sowie Gradlinigkeit gefragt. Fehler oder Abweichungen von der Regel nutzt er sonst mit großer Wahrscheinlichkeit gnadenlos aus.
Wie gut es gelingt, einen Australian Shepherd zu erziehen, hängt vor allem von der Erfahrung und Konsequenz seiner Besitzer ab. Wer seinem Hund geistige und körperliche Aufgaben bietet, Geduld in der Erziehung aufbringt und gradlinig sowie liebevoll konsequent reagiert, wird in dem Australian Shepherd einen gut erzogenen sowie loyalen Begleiter finden.

Wie viel Bewegung braucht ein Australian Shepherd?

Ganz klar: Australian Shepherds sind wahre Energiebündel! Unerfahrene Hundehalter spüren schnell, welches Temperament in dieser Rasse steckt, wenn sie zu wenig ausgelastet wird. Seine Menschen müssen viel Zeit für ihren Hund haben und diese gemeinsame Zeit möglichst aktiv gestalten.
Die Tierschutz-Hundeverordnung sieht vor, dass Hundehalter ihrem Hund mindestens zweimal täglich für eine Stunde Bewegung im Freien ermöglichen sollen. Diese Empfehlung ist aber für den Australian Shepherd absolut unzureichend: Mindestens dreimal am Tag solltest du mit deinem Aussie ausgiebige Spaziergänge unternehmen und ausgelassene Tobezeiten einplanen, sodass er auf mehrere Stunden Bewegung am Tag kommt.
Für ältere Menschen, die eventuell auf körperliche Einschränkungen Rücksicht nehmen müssen, und Berufstätige, die viele Stunden über ihren Arbeitsplatz nicht verlassen können, eignet sich der Australian Shepherd nicht.
Ist der Australian Shepherd nicht ausreichend ausgelastet, gleitet sein ausgeprägter Wach- und Hüteinstinkt mitunter in unerwünschte Bahnen ab: Jogger, spielende Kinder, Fahrradfahrer und andere Haustiere treibt er dann möglicherweise zusammen, um seinen Hütetrieb auszuleben.

Hundesport mit dem Australian Shepherd

Australian Shepherds müssen aber nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden. Neben Ausdauersportarten wie Joggen oder Radfahren sind Aussies geradezu prädestiniert für den Hundesport.

  • Agility: In möglichst kurzer Zeit einen vorgegebenen Parcours zu absolvieren – das ist das Ziel des beliebten Hundesports Agility. Überwunden werden müssen Hindernisse wie Hürden, Tunnel, Mauern, Wände oder Brücken – natürlich möglichst ohne Patzer und ohne vom Weg abzukommen. Du läufst bei diesem Sport neben deinem Hund und führst ihn durch den Parcours.
  • Flyball: Der noch relativ neue Hundesport bietet Australian Shepherds viel Bewegung und erfordert von ihnen außerdem Geschick. Im Prinzip ist Flyball eine Kombination aus Hürdenlauf und Apportieren. Es wird in Mannschaften gespielt, die meist aus vier Hunden bestehen. Jeder Hund muss zunächst vier Hürden überwinden, dann einen fliegenden Ball aus einem Katapult fangen und diesen seinem Besitzer apportieren.
  • Fährtenarbeit: Bei der Fährtensuche dreht sich alles um die Nasenarbeit. Dein Hund muss eine Fährte erschnüffeln, was ihn sowohl geistig als auch körperlich fordert. Die Fährtenarbeit ist eine artgerechte Beschäftigung für deinen Aussie, die du überall ausüben kannst.
  • Mantrailing: Beim Mantrailing geht es um das Aufspüren einer Person, wie es von Rettungs- oder Polizeihunden verlangt wird. Die Vierbeiner müssen aus unterschiedlichen Düften den spezifischen Geruch einer Person herausfiltern, diese Spur verfolgen und die Person am Ende finden.
  • Canicross: Bei diesem professionellen Lauf durchs Gelände ist nicht nur dein Vierbeiner gefordert, sondern auch du selbst. In möglichst kurzer Zeit überwindest du beim Canicross eine festgelegte Strecke, die durch unwegsames Gelände führt. Dein Hund ist dabei angeleint und darf nicht vom Weg abkommen. Denn das bedeutet einen Zeitverlust. Man unterscheidet bei diesem Hundesport Sprint-, Kurz- sowie Langstrecken.
  • Zughundesport: So richtig auspowern können sich Aussies beim Zughundesport. Das Laufen vor einem Gefährt erfordert zudem Ausdauer, Disziplin und Teamfähigkeit.

Die Kondition des Hundes kann dich als Halter mitunter an deine Grenzen bringen: Selbst ein Vollprogramm mit Agility und Apportierspielen heizt das Verlangen des Aussies immer weiter an. Fährtenspiele fordern den Hund intellektuell mehr heraus als Geländeläufe oder ausgedehnte Spaziergänge.
Das schwierigste Erziehungsziel beim Australian Shepherd ist das Erlernen von Ruhepausen und einer ausgewogenen Gewichtung zwischen Aktivität und Entspannung. Denn der Australian Shepherd steht fast immer unter Strom und kann von Natur aus nur schwer entspannen. Es ist deine Aufgabe, für Ruhepausen zu sorgen – mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen.

Übrigens: Da Australian Shepherds die geistige Herausforderung lieben, findet man diese Hunde oftmals bei den Rettungs- und Drogenspürhunden. Auch als Assistenz- und Therapiehund kann dieser Vierbeiner seine Intelligenz und sein eifriges Wesen unter Beweis stellen.

Pflege des Australian Shepherd

Das Fell des Australian Shepherd ist recht pflegeleicht. Es genügt, wenn du es wöchentlich bürstest, um die lose Unterwolle zu entfernen. Während des Fellwechsels braucht dein Vierbeiner allerdings mehr Fellpflege: In dieser Zeit solltest du ihn täglich bürsten.

Ernährung 
Die Ernährung sollte den körperlichen Aktivitäten eines Hundes stets angepasst werden. Ein ausgeglichener Kohlenhydratanteil dient insbesondere bei aktiven Tieren zur Energiegewinnung. Der Nährstoffgehalt des Hundefutters richtet sich nach Größe, Gewicht, Alter und Aktivität des Hundes. In die Tagesration ist auch die Gabe von zusätzlichen Leckerchen als Belohnung oder Trainingsmotivation einzubeziehen. Wenn du unsicher bist, erkundige dich bei deinem Tierarzt, welche Ernährung für deinen Aussie am besten ist.

Gesundheit 
Die Lebenserwartung eines Australian Shepherd liegt bei zwölf bis 15 Jahren. Leider ist die Rasse anfällig für erbliche Krankheiten und Behinderungen wie Taub- und Blindheit. Achte beim Kauf unbedingt auf einen verantwortungsvollen Züchter. Denn aufgrund der wachsenden Beliebtheit der Hunde finden immer mehr unkontrollierte Zuchten statt. Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie sowie Zahnfehlstellungen, Augenkrankheiten und Epilepsie gehören zu den rassetypischen Krankheiten des Australian Shepherd.

Australian Shepherd allein lassen

Die Frage, wie lange du einen Australian Shepherd allein lassen kannst, lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich sollten Hunde so wenig wie möglich allein gelassen werden, denn sie sind Rudeltiere.
Entscheidend für das Alleinbleiben eines Hundes, auch des Australian Shepherd, ist das Alter. Welpen dürfen und können noch nicht allein bleiben: Sie brauchen den ständigen Kontakt zu ihrem Rudelführer und müssen sich außerdem bis zu einem Alter von drei Monaten alle eineinhalb bis zwei Stunden lösen.
Ein ausgewachsener Hund sollte hingegen gelegentlich einige Zeit ohne Aufsicht bleiben können. Ob dies nur für eine oder einmal für drei Stunden gelingt, kann individuell ganz unterschiedlich sein.
Entscheidende Voraussetzung für das Alleinbleiben ist aber, dass die Bedürfnisse des Hundes beachtet werden. Ein Australian Shepherd kann zum Beispiel nach einem ausgedehnten Spaziergang oder ein paar Stunden auf dem Hundeplatz gut für zwei Stunden allein bleiben und schlafen. Auf keinen Fall kannst du einen Australian Shepherd – wie möglichst keinen Hund – mehr als vier Stunden am Stück allein lassen. Genauso wenig eignet sich ein Hund dieser Rasse als täglicher Begleiter über den kompletten Arbeitstag im Büro.

Australian Shepherd: Farben

Das Fell von Australian Shepherds weist eine Vielzahl unterschiedlicher Farben auf. Die Grundfarben des Australian Shepherd sind Braun sowie Schwarz und Weiß. Insgesamt sind aber 16 Farbvarianten möglich.
Häufige Farbschläge sind:

  • Black tri: Schwarz, mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen
  • Black bi: Schwarz, mit weißen Abzeichen
  • Red tri: Braun, mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen
  • Red bi: Braun, mit weißen Abzeichen
  • Blue Merle: Blue Merle (aufgehellt, grau, fleckig) mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen
  • Red Merle: Red Merle (aufgehelltes Braun, fleckig) mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen

Ob du dich für einen Australian Shepherd in Schwarz-weiß, Braun oder Grau entscheidest, ist reine Geschmackssache, doch auf einen Aspekt solltest du beim Kauf eines Welpen unbedingt achten.

Australian Shepherd Blue Merle und Red Merle 
Bei den Farben Australian Shepherd Red Merle oder Blue Merle ganz ohne Abzeichen oder mit weißen Abzeichen ist Folgendes zu berücksichtigen:

  • Hunde mit dem sogenannten Merle-Faktor im Erbgut haben ein höheres Risiko für bestimmte Erkrankungen: Dazu zählen ein beeinträchtigtes Hör- und Sehvermögen, ein gestörter Gleichgewichtssinn und Unfruchtbarkeit.
  • Wenn beide Elternteile den sogenannten Merle-Faktor aufweisen, ist das Risiko daher groß, dass ihre Nachkommen mit diesen genetisch veranlagten, gesundheitlichen Problemen zur Welt kommen.
  • In Deutschland ist es deswegen verboten, Elterntiere mit dem Merle-Faktor zu verpaaren. Das gilt auch für Mini-Australian Shepherds sowie für andere Hunderassen mit Merle-Farbgebungen.

Schau dir genau an, aus welcher Zucht dein Australian Shepherd kommt. Seriöse Züchter und Informationen zu aktuellen Würfen findest du auf der Seite des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen).

Mini-Australian Shepherd vs. Australian Shepherd: Unterschiede

  • Miniature (kurz: Mini) Australian Shepherds sind als eigene Hunderasse anerkannt und gehören ebenfalls zur Gruppe der Hüte- und Treibhunde.
  • Tatsächlich ist der einzige Unterschied zwischen Mini-Australian Shepherds und den „Standard“-Australian Shepherds ihre Größe. Während Rüden der klassischen Variante bis zu 58 Zentimeter Schulterhöhe erreichen, Hündinnen bis zu 48 Zentimeter, sind Mini-Australian Shepherds durchschnittlich etwa zehn Zentimeter kleiner. Die kleinen Aussies können die gleichen Farbvarianten haben wie ihre größeren Artgenossen.
  • Wichtig zu wissen ist, dass Mini-Australian Shepherds sich im Wesen nicht von ihren Artgenossen unterscheiden. Mitunter glauben manche, die „Minis“ seien aufgrund ihrer überschaubaren Größe geeigneter für eine kleine Wohnung oder benötigen weniger Bewegung. Dies trifft jedoch absolut nicht zu: Mini-Australian Shepherds sind ebenfalls ausgesprochene Energiebündel, die ausgiebige Beschäftigung, Bewegung sowie eine aufmerksame Erziehung brauchen.

Mit einem Mini-Aussie schaffst du dir also einen genauso unermüdlichen Arbeitshund an, nur in kleiner.

Australian Shepherd kaufen – was beachten?

Aufgrund seines energiegeladenen Wesens ist der Australian Shepherd kein Hund für jedermann. Du solltest dir vor dem Kauf gut überlegen, ob du den hohen Ansprüchen dieser Rasse gerecht wirst. Bei der Erziehung muss die gesamte Familie an einem Strang ziehen, da der Aussie sonst versuchen wird, seinen Willen beim schwächsten Glied durchzusetzen.
Australian Shepherds sind beliebt – das macht sich wie bei den meisten begehrten Hunderassen auch im Preis bemerkbar. Mit einem Preis zwischen 1.300 und 2.500 Euro musst du bei einem Australian Shepherd-Welpen in der Regel rechnen. Sehr viel günstigere Angebote sollten dich stutzig machen, vor allem, wenn sie aus dem Internet stammen.

Einen Rassehund wie den Australian Shepherd oder den Australian Shepherd Mini kaufst du am besten bei einem Züchter. Wichtig ist es, hier ein wachsames Auge auf Seriosität zu legen. Lass dich nicht zu einer schnellen Entscheidung drängen, wenn du auf der Suche nach einem Australian Shepherd-Welpen bist.
Erfahrene und verantwortungsvolle Personen, die Australian Shepherds züchten, legen Wert auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Hunde. An folgenden Anzeichen erkennst du eine seriöse Zucht:

  • Die Tiere leben mit Familienanschluss und nicht allein in einem Zwinger.
  • Die Umgebung ist sauber und hygienisch sowie artgerecht für die Hunde.
  • Papiere und Gesundheitsbescheinigungen der Elterntiere sind vorhanden.
  • Die Welpen verfügen über die entsprechenden Erstimpfungen.
  • Damit Australian Shepherd-Welpen gut sozialisiert sind, gibt der Züchter die Jungtiere nicht vor einem Alter von zwölf Wochen ab.
  • Der Züchter ist offen für deine Besuche und beantwortet dir geduldig alle Fragen.
  • Du kannst das Muttertier und die Geschwisterwelpen kennenlernen.
  • Auch ein Interesse des Züchters an deiner Person ist als Pluspunkt zu werten: Schließlich möchte er seine Schützlinge in gute Hände geben.

Viele verantwortungsvolle Hundezüchter legen außerdem nach dem Verkauf ihrer Welpen Wert auf persönlichen Kontakt. Sie möchten wissen, wie es dem Welpen in seinem neuen Zuhause ergeht, und stehen außerdem für Fragen zur Verfügung.
Tipp: Die Mehrheit der Australian Shepherds wird heute als Familien- und Begleithund gehalten. Allerdings dient er in vielen Regionen immer noch als Hütehund. Es gibt demnach eine Arbeitslinie und eine ruhigere Zuchtform, bei der das Temperament etwas gezügelt wurde. Frag beim Züchter auf jeden Fall nach dem Zuchtziel, damit du den Hund findest, der sich deinem Leben und deinem Aktivitätslevel anpasst.

Andere bekannte Hütehunde, die dir auch gefallen könnten:

  • Deutscher Schäferhund: Viele Menschen denken bei einem Deutschen Schäferhund im ersten Moment an ein großes und eindrucksvolles Tier in wichtiger Mission, das Verbrecher jagt oder auf dem Land Schafe hütet. Aber der kluge Vierbeiner hat in punkto Vielseitigkeit noch einiges mehr zu bieten.
  • Border Collie: Der Border Collie braucht unbedingt eine Aufgabe, sonst wird er sich eine suchen. Hat der intelligente Hund aber genug zu tun und kann sich auspowern, ist er ein toller Kumpel, der dir viel Freude bereiten wird.
  • Schapendoes: Die niederländischen Herdenhunde werden heute als robuste Begleithunde geschätzt und beeindrucken mit ihrer Freundlichkeit und Intelligenz. Lies hier mehr über den liebenswürdigen Action-Bolzen aus unserem Nachbarland.
  • Briard: C’est la vie – die Leichtigkeit französischer Lebensart ist dem fröhlichen Briard eigen. Zugleich arbeitet er bei Bedarf aufmerksam und pflichtbewusst als Hüter einer Herde.
  • Australian Koolie: Im Down Under eine Berühmtheit, in Europa ist diese Hunderasse eine Rarität. Der mittelgroße Australian Koolie ist furchtlos und intelligent, eigenständig und zugleich anhänglich. Dieser Vierbeiner ist lernwillig und aufgeschlossen, braucht allerdings eine sinnvolle Beschäftigung.

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