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Familienhunde: Diese Hunderassen gelten als besonders kinderlieb

02.12.2024 - Lesedauer: 10 Minuten

Eine Familie geht mit ihrem Hund spazieren

Familienhunde sind eine Bereicherung für Jung und Alt. Erfahre hier, welche Hunderassen für Familien besonders gut geeignet sind.

Gemeinsam spielen, kuscheln, trösten – das Leben mit Hunden ist für Kinder eine enorme Bereicherung. Die treuen Fellnasen sind aktive und liebenswerte Familienmitglieder. Aber gerade Familienhunde brauchen gute Nerven, viel Geduld und einen natürlich guten Draht zu Kindern – speziell dann, wenn Kleinkinder im Haushalt leben. Hunderassen, die diese Wünsche bei entsprechender Erziehung erfüllen, stellen wir dir gerne vor.

Familienhunde – Hunderassen für Familien

Hunde begleiten uns Menschen seit Jahrtausenden im Alltag. Fast alle heute bekannten Rassen wurden zu einem bestimmten Zweck gezüchtet. Dazu gehört beispielsweise die Jagd, die Rattenbekämpfung oder das Beschützen von Hof und Leben. Nur wenige Hunderassen hatten die Aufgabe, reine Begleithunde zu sein, wie wir sie heute kennen. Das Zuchtziel „Familienhund“ gibt es sogar erst seit wenigen Jahrzehnten.

Einige Rassen, die zuvor andere Aufgaben hatten, haben sozusagen „umgeschult“. Das heißt aber nicht, dass ihre früheren Veranlagungen und Stärken verschwunden sind. Vertreter von Jagdhunderassen bleiben immer Jäger, auch wenn sie sich als Familienhunde eignen. Bei der Auswahl eines Familienhundes solltest du dieses Erbe im Hinterkopf behalten, um später keine unschönen Überraschungen zu erleben.

Hunde und Kinder – darum passt das!

Wer davon noch nicht überzeugt ist, kann es in vielen Studien nachlesen: Hunde tun Menschen gut! Hunde zu streicheln, schüttet bei uns Zweibeinern Glückshormone aus. Hunde schenken Geborgenheit und Trost. Ein Hund steht seinen Menschen stets unvoreingenommen zur Seite.

Außerdem wirkt sich der Umgang mit Hunden positiv auf die Entwicklung von Kindern aus: Sie lernen, Grenzen zu respektieren, sind weniger aggressiv, sondern ausgeglichener und sozialer anderen Kindern gegenüber. Sie lernen, auf die Bedürfnisse anderer einzugehen und Verantwortung zu übernehmen.

Eine finnische Studie kam zu dem Ergebnis, das Babys, die mit Tieren zusammenleben, seltener krank sind als andere. Ihre Anfälligkeit für Husten, Ohrenentzündungen und andere Erkrankungen sei um 30 % geringer.

Hunde können auch Allergien vorbeugen. Eine Studie der Universität Göteborg legt nahe, dass Kinder in Hundehaushalten weniger wahrscheinlich Allergien entwickeln, da sie schon früh mit Bakterien konfrontiert werden, was wiederum das Immunsystem widerstandsfähiger macht.

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Welche Hunderassen eignen sich für Familien?

„Das ist doch nur ein Familienhund – der muss nichts Besonderes können!“ Diese gar nicht so seltene Ansicht ist weit entfernt von der Wahrheit. Ein Familienhund muss viele Herausforderungen meistern und das oft etwas trubelige Alltagsgeschehen einer Familie mit Kindern mögen.

Längst nicht jede Hunderasse ist für Familien geeignet und selbst innerhalb einer Rasse spielt natürlich auch der individuelle Charakter des Vierbeiners eine entscheidende Rolle.

Einige Charaktereigenschaften wie Ausgeglichenheit und Friedfertigkeit sind für Familienhunde besonders wichtig, damit das Zusammenleben für alle Beteiligten gut gelingt.

Familienhunde sollten je nach Lebenssituation

  • stets freundlich und ausgeglichen sein,
  • Unbeholfenheit, gerade von Kindern, tolerieren,
  • in einer lauten Umgebung angstfrei und gelassen bleiben,
  • trotz Trubel Ruhe finden,
  • friedfertig und belastbar sein,
  • andere Haustiere nicht angreifen,
  • sich nicht mit den Zähnen wehren,
  • kein aggressives Verhalten zeigen,
  • eifrig spielen, aber nicht zu viel Bewegung einfordern,
  • die passende Größe haben und
  • möglichst nicht zu viel „Dreck machen“.

Wichtig: Achte bei der Suche nach einem Familienhund immer auf das Wesen und die Charaktereigenschaften der Hunderasse und beachte, worauf diese ursprünglich gezüchtet wurde.

Rassen mit deutlichem Jagd-, Schutz- oder Wachtrieb benötigen ein höheres Maß an Erziehung und Ausbildung als Begleithunderassen. Es ist immer ratsam, mit dem Tier einen Hundetrainer/eine Hundetrainerin oder eine Hundeschule zu besuchen, gerne zusammen mit den Kindern, damit ein gegenseitiger richtiger Umgang von Anfang an geübt werden kann.

Kleine Familienhunde

Kleine Hunde haben als Familienmitglieder große Vorteile: Sie sind handlich, benötigen wenig Platz (vor allem im Auto) und sind günstiger im Unterhalt.

Tipp: Zu klein sollte ein Familienhund aber auch nicht sein, da bei Familien mit kleinen Kindern eine erhöhte Verletzungsgefahr für das Tier bestehen kann.

Beispiele für kleine Familienhunderassen

  • Bolonka Zwetna: Sehr kleiner, in vielen Farben erhältlicher Hund mit einem freundlichen, leicht erziehbaren Wesen. Für Familien mit sehr kleinen oder wilden Kindern allerdings nur bedingt zu empfehlen.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe bis 26 Zentimeter, wiegt zwischen 3 und 4 Kilogramm.
  • Malteser: Der verspielte kleine Wirbelwind begleitet seine Menschen am liebsten überall mit hin, was aufgrund seiner geringen Größe zum Glück auch kein Problem darstellt.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe 20 bis 25 Zentimeter, wiegt zwischen 3 und 4 Kilogramm.
  • Bichon Frisé: Kleiner, weißer Wuschelhund, der mit seiner hohen Intelligenz, Aufmerksamkeit und Spielbereitschaft zu einem wunderbaren Familienhund werden kann.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 23 und 30 Zentimeter, wiegt zwischen 3 und 5 Kilogramm.
  • Border Terrier: Handlicher, kompakter und mit wenig Jagdtrieb ausgestatteter Terrier, der sich mit großer Intelligenz und Spielfreude für kleine Rabauken als perfekter Begleiter erweist.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 28 und 40 Zentimeter, wiegt zwischen 5 und 7 Kilogramm.

Mittelgroße Familienhunde

Mittelgroße Familienhunde sind für viele die ideale Mischung aus kleinen und großen Hunderassen für Familien. Sie eignen sich gut für den Umgang mit Kindern und können aufgrund ihrer mittleren Größe problemlos an fast allen Aktivitäten des Familienlebens teilnehmen.

Beliebte mittelgroße Familienhunde

  • Magyar Vizsla: Bewegungsfreudige Familien werden mit einem Magyar Vizsla viel Freude haben. Der fröhliche, verspielte Charakter und das pflegeleichte Fell machen ihn zu einem unkomplizierten  Begleiter.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 53 und 64 Zentimeter, wiegt zwischen 18 und 30 Kilogramm.
  • Englischer Cocker Spaniel: Perfekter mittelgroßer Familienhund, treu und anhänglich, verspielt und vor allem kinderlieb. Der Jagdhund tobt und rennt für sein Leben gern, hat ein aufgewecktes Temperament und eignet sich auch für Anfänger.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 38 und 41 Zentimeter, wiegt zwischen 12,5 und 14,5 Kilogramm.
  • Kooikerhondje: Das aufgeweckte Kooikerhondje ist ein liebenswerter und treuer Begleiter für Familien. Diese Hunderasse genießt im Alltag eine gesunde Mischung aus Bewegung und Entspannung. Mit der richtigen Erziehung kommt sein ausgeprägter Wunsch zu gefallen zum Tragen, was das Kooikerhondje sehr umgänglich und anpassungsfähig macht.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 38 und 40 Zentimeter, wiegt zwischen 9 und 14 Kilogramm.
  • Tibet-Terrier: Kleine bis mittelgroße Hütehunderasse, die bei konsequenter Erziehung zu einem robusten, verspielten und freundlichen Familienhund heranwächst.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 35 und 41 Zentimeter, wiegt zwischen 8 und 14 Kilogramm.

Große Familienhunde

Auch große Rassen können als Familienhunde gut geeignet sein. Viele größere Hunde bringen mehr innere Ruhe und Gelassenheit mit als ihre kleinen Verwandten. Ein großer Hund ist aber gerade in jungen Jahren nicht immer so leicht zu steuern und kann in seiner Begeisterung kleinere Kinder über den Haufen rennen. Auch ausgewachsen können große Hunde mit ihrer Kraft für kleine Kinder zur Herausforderung und sogar gefährlich werden, etwa beim Gassigehen an der Leine. Kindern sollten daher nie alleine ohne Begleitung eines Erwachsenen mit großen Hunden losgehen. Erziehung und Konsequenz sind bei großen und kleinen Familienhunden gleichermaßen entscheidend für ein gelungenes Zusammenleben.

Beispiele für große Familienhunderassen

  • Labrador: Beliebtester, stets gut gelaunter und teilweise sehr verfressener, aber gut erziehbarer Familienhund mit großem Talent zum Suchen und Apportieren.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 54 und 57 Zentimeter, wiegt zwischen 29 und 36 Kilogramm.
  • Golden Retriever: Mit einem wunderbar entspannten Wesen ausgestatteter, großer, aber gutmütiger Begleithund, wenn man einen Hund aus einer Showlinie wählt. Eingestuft als Apportierhund.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 56 und 61 Zentimeter, wiegt zwischen 25 und 35 Kilogramm.
  • Collie (Kurzhaar und Langhaar): Intelligenter, langbeiniger und leicht erziehbarer Hütehund, dessen kinderlieber Charakter nicht erst seit „Lassie“ vielen ein Begriff ist.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 51 und 56 Zentimeter, wiegt zwischen 21 und 30 Kilogramm.
  • Berner Sennenhund: In sich ruhender, kräftiger Kuschelhund, der wenig Bewegungsdrang mitbringt und bei Trubel gelassen bleibt. Hat Freude als Hof- und Hütehund.
    Größe und Gewicht: Widerristhöhe zwischen 58 und 70 Zentimeter, wiegt zwischen 45 und 55 Kilogramm.
  • Deutsch Kurzhaar: Diese Rasse ist bekannt für ihre Intelligenz, Energie und Loyalität. Deutsch Kurzhaar lieben es, eng mit ihrer Familie zusammen zu sein und bauen eine tiefe Bindung zu ihren Haltern auf.
  • Boerboel: Der Boerboel ist ein wachsamer, intelligenter Arbeitshund aus Südafrika mit einem starken Beschützerinstinkt. Auch als „Bauernhund“ oder „Farmhund“ bekannt, fühlt er sich auf einem Gelände wohl, das er bewachen darf.

Familienhunde, die nicht haaren

Egal, wie oft man putzt – lebt ein Hund im Haus, finden sich seine Haare bald überall. Ausnahmen bilden Hunde, die nicht oder nur wenig haaren. Einige dieser Rassen gelten außerdem als hypoallergen.

Dazu musst du wissen, dass Hundeallergien nicht einfach durch Hundehaare ausgelöst werden, sondern durch Speichel, Urin und Hautsekrete. Diese Substanzen verteilen sich (etwa durchs Ablecken) im Fell. Die Allergie wird durch bestimmte Proteine des Hundes, die sich in den Sekreten befinden, ausgelöst. Das Protein Can f5 wird von der Prostata ausgeschieden. Wenn ein Mensch darauf allergisch reagiert, ist also nicht eine bestimmte Hunderasse ausschlaggebend, sondern das Geschlecht des Tieres, also Rüden.

Wer allergisch auf das Protein Can f1 reagiert, kann möglicherweise mit der richtigen Auswahl des Hundes problemlos und ohne allergische Reaktionen leben. Dafür ist wichtig, dass die Tiere wenig bis gar kein Fell verlieren.

Zu den Familienhunden, die nicht haaren, gehört z. B. der Pudel. Diese Rasse wird in drei Größen gezüchtet: Zwergpudel, Kleinpudel und Großpudel. Inoffiziell gibt es außerdem den „Mittelpudel“.

Pudel sind intelligente, fröhliche und verspielte Familienmitglieder, die sich perfekt in einen aktiven Familienalltag integrieren lassen. Der Pudel findet sich heute übrigens auch in den beliebten Pudelmischungen wie Labradoodle, Cavapoo oder Cockapoo wieder.

Auch der Spanische Wasserhund (Perro de Agua Espanol) ist der ideale Familienhund: Nicht zu groß, nicht zu klein (40 bis 50 Zentimeter Schulterhöhe bei einem Gewicht von 14 bis 22 Kilogramm), hochintelligent, freundlich, leicht zu erziehen, verspielt – und ist am liebsten bei seinen Menschen. Ein liebenswerter Kuschelpartner, der Wasser und Kinder liebt.

Ein Cockapoo läuft über eine Wiese

Tipp:
Familien, die sich aufgrund einer Hundeallergie für einen nicht haarenden, hypoallergenen Hund entscheiden, sollten ihren Welpen beim Züchter mehrfach besuchen. Erst dann ist gesichert, dass das allergische Familienmitglied auf dieses individuelle Tier wirklich nicht reagiert.

Familienhunde für Anfänger

Für Ersthundehalter ist die Auswahl eines für Anfänger geeigneten Familienhundes besonders schwierig. Es lohnt sich, vor dem Kauf Kontakt zu einer örtlichen Hundeschule aufzunehmen und sich beraten zu lassen.
So manche Familie ist auch im Tierheim fündig geworden und hat als ersten Hund einen älteren, bereits an Kinder gewöhnten Vierbeiner einer Familienhunderasse aufgenommen. Wenn die genaue Vorgeschichte oder Herkunft des Hundes nicht bekannt ist, solltest du dir die Adoption gut überlegen. Mit Kindern hast du möglicherweise nicht genügend Zeit, dich um einen traumatisierten Hund zu kümmern. Solltest du dich für die Adoption entscheiden, musst du immer in der Nähe sein, wenn Tier und Kind zusammen sind.

Wichtige Umgangsregeln für Kinder mit dem Familienhund

Genauso wie ein Hund, müssen auch Kinder Regeln für den Umgang mit dem neuen Familienmitglied kennenlernen. Schließlich ist ein Tier kein Spielzeug und hat Bedürfnisse, die respektiert werden müssen. Ein Hundetrainer oder eine Hundetrainerin kann dir genau sagen, was erlaubt ist, und was nicht.

Hier ein paar Beispiele:

  • Nie an Ohren, Schwanz und am Fell ziehen – das tut dem Hund weh.
  • Das Körbchen ist sein Rückzugsort – lass ihn dort in Ruhe.
  • Beim Fressen darf der Hund nicht gestört werden.
  • Achte auf die Körpersprache des Tieres, da es nicht sprechen kann.
  • Beim Spielen nicht in die Nähe des Mauls kommen – schnell passieren ungewollte Beißunfälle.
  • Knurrt der Hund, sollte er in Ruhe gelassen werden.
  • Starre dem Hund nie in die Augen, er könnte sich bedroht fühlen.
  • Macht dir der Hund Angst, laufe nicht schreiend weg, sondern drehe dich von ihm weg und versuche, ruhig zu bleiben.

Ideal ist, wenn Kinder von Anfang an die nötigsten Kommandos lernen, wie „nein“, „komm“ und „sitz“.

Fazit: Der ideale Familienhund

  • Der Familienhund sollte ausgeglichen sein und eine hohe Reizschwelle haben.
  • Eine Hunderasse, die viel Bewegungsdrang und Fellpflege benötigt, ist eventuell zu zeitintensiv.
  • Eine Hunderasse mit stark ausgeprägten Instinkten (z.B. Wachhund) könnte zu einer Herausforderung bei der Erziehung des Tieres werden.
  • Die Familie sollte sich komplett an der Erziehung des Hundes beteiligen.
  • Klare Regeln für beide Seiten sind essenziell für ein harmonisches Zusammenleben.
  • Dir sollte bewusst sein, dass der Großteil der Verantwortung (Gassirunden, Tierarztbesuche, füttern, Fellpflege, Erziehung) bei den Erwachsenen hängen bleibt. Binde deine Kinder aber immer mit in die Aufgaben ein.
  • Ein Hund kostet viel Zeit und Geld.
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