Lebenserwartung Hund: So alt kann dein Hund werden
14.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Hunde begleiten uns treu über Jahre hinweg in unserem täglichen Leben. Die genaue Lebenserwartung fällt dabei sehr unterschiedlich aus: Manche Hunde erreichen ein „biblisches Alter“ von 20 Jahren und mehr, andere sterben hingegen bereits mit sechs Jahren. Erfahre hier mehr über die wichtigsten Zusammenhänge zwischen Alter, Rasse, Geschlecht, Krankheiten und äußeren Faktoren. Bitte beachte, dass die folgenden Angaben keine festen Angaben sind und lediglich statistische Daten.
Die wichtigsten Faktoren für unterschiedliche Lebenserwartungen
Unterschiedliche Faktoren können Einfluss auf die Lebenserwartung deines Hundes haben:
Faktor 1: die Körpergröße
Den wohl größten Einfluss auf die Lebenserwartung deines vierbeinigen Begleiters soll seine Größe haben. Eine Faustregel besagt, dass kleine Hunde unter 15 Kilogramm Körpergewicht länger leben als mittelgroße Vertreter und diese wiederum länger als große Rassen mit einem Gewicht von mehr als 40 Kilo.
Deutsche Doggen sind beispielsweise erst im Alter von zwei Jahren voll ausgewachsen – und schon vier Jahre später werden sie zu Senioren und zeigen erste Zeichen des Alters. Eine Deutsche Dogge mit elf Jahren ist schon ein Methusalem unter ihren Artgenossen.
Die Körperzellen großer Hunderassen wachsen in schnellerem Tempo, sie teilen sich rascher. Das führt zu einem Leben im Zeitraffer und erhöht zudem das Risiko von Krebserkrankungen. Extrem große Rassen wie Mastiffs, Doggen und Bernhardiner werden selten älter als zehn Jahre. Dagegen erreichen und überschreiten kleine Rassen wie Dackel oft die Marke von 16-18 Jahren. Sie gelten erst ab etwa zehn Jahren als Senioren.
Bewegung scheint bei kleineren Rassen ein wichtiger Grund für die höhere Fitness gegenüber ihren großen Artgenossen zu sein. Im Verhältnis zu ihrer Körpergröße bewegen sich kleine Hunde nämlich deutlich mehr als große.
Faktor 2: Mischling oder Rasse?
Reinrassige Hunde haben im Durchschnitt eine um ein Jahr kürzere Lebenserwartung als Mischlinge. Zudem gibt es einige Hunderassen, bei denen durch ihre Anatomie oder bestimmte rassebedingte Hundekrankheiten eine signifikant geringere Lebenserwartung besteht; bei diesen Hunden ist der beschriebene Größenfaktor also kein Kriterium. So hat die kleine Englische Bulldogge lediglich eine Lebenserwartung von 8 bis 10 Jahren, während ein Chihuahua mehr als doppelt so alt werden kann.
Faktor 3: Geschlecht
Wie bei Menschen leben auch bei Hunden die weiblichen Vertreter deutlich länger als die männlichen. Der Durchschnitt liegt bei etwa einem halben Jahr. Grund hierfür ist der Hormonhaushalt der Hündinnen, vor allem die Wirkung von Östrogen. Das Geschlechtshormon wirkt sich positiv auf das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel aus. Neben den bereits genannten Faktoren spielt eine Kastration bei Rüden eine gewisse Rolle hinsichtlich der Lebenserwartung. Kastrierte Hunde leben laut Statistiken etwa zwei Jahre länger als unkastrierte.
Durchschnittliche Lebenserwartung von Hunden
Im Durchschnitt werden Hunde zwischen 10 und 13 Jahre alt. Der älteste Hund der Welt ist Bobi, ein Rafeiro do Alentejo, und laut Guinnessbuch der Rekorde 31 Jahre alt. Die folgende Liste zeigt dir die durchschnittliche Lebenserwartung verschiedener Hunderassen.
So alt können Hunde werden
- Deutsche Dogge: 6 bis 8 Jahre
- Berner Sennenhund: 6 bis 8 Jahre
- Englische Bulldogge: 8 bis 10 Jahre
- Golden Retriever: 10 bis 12 Jahre
- Bullterrier: 11 bis 14 Jahre
- Pudel: 12 bis 15 Jahre
- Australian Shepherd: 13 bis 15 Jahre
- Border Collie: 13 bis 16 Jahre
- Dackel: 14 bis 17 Jahre
- Chihuahua: 10 bis 18 Jahre
Die Lebenserwartung bei bestimmten Krankheiten
Neben der natürlichen Alterung können bestimmte Krankheiten das Leben der Tiere erheblich beeinträchtigen und verkürzen. Drei häufig auftretende Hundekrankheiten zählen dazu:
Eine chronische Niereninsuffizienz beim Hund verkürzt die Lebenserwartung meistens. Sie gilt als eine der häufigsten Todesursachen bei älteren Hunden. Die Rassen Pudel, Berner Sennenhunde und Yorkshire Terrier sind besonders häufig davon betroffen, vor allem im Seniorenalter. Da eine chronische Niereninsuffizienz leider nicht heilbar ist, kommt es auf eine rechtzeitige Diagnose an. Eine gezielte Therapie kann das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten, jedoch verlangsamen und die Symptome lindern.
Leidet dein Hund an einer Anaplasmose, ist die Lebenserwartung in der Regel und bei stetiger tierärztlicher Vorsorgeuntersuchungen wenig beeinträchtigt. Vermutlich ist ein Fünftel bis ein Drittel aller Hunde in Deutschland von dieser durch Zecken übertragbaren Infektionskrankheit befallen. Sofern eine rechtzeitige Diagnose gestellt wird, zeigt die Behandlung mit speziellen Antibiotika sehr gute Heilungschancen. Viele Tiere tragen sogar Anaplasmen-Erreger in sich, ohne dass die Krankheit ausbricht.
Diagnostiziert der Tierarzt einen Milztumor bei deinem Hund, liegt die Lebenserwartung statistisch leider nur noch bei etwa einem Jahr. Milztumore sind sehr aggressiv und die Hundepatienten leiden an starken Schmerzen. Lass das Tier bitte rechtzeitig vom Tierarzt erlösen.
Was kannst du tun, um die Lebenserwartung deines Hundes zu erhöhen?
Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und liebevolle Zuwendung sind wie bei uns Menschen entscheidend für ein langes Hundeleben. Achte darauf, was du deinem Hund zu fressen gibst und beschäftige dich viel mit ihm. Beobachte deinen Liebling gut. Sobald er sich auffällig benimmt oder es ihm augenscheinlich schlecht geht, suche Rat bei einem Tierarzt. Ganz unkompliziert funktioniert das online bei Dr. Fressnapf. Eine erste gesundheitliche Einschätzung erhältst du stressfrei von unserem Tierarztteam. Sorge also einfach nur gut für deinen Lebensgefährten auf vier Pfoten. Dann bestehen gute Chancen für ein langes Leben mit deinem Hund.
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