Der Bernhardiner â treuer Riese mit groĂem Herz
26.06.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Sich mit einem Schnapsfass um den Hals tapfer durch den Schnee kĂ€mpfend â das ist das Bild, das viele im Kopf haben, wenn sie an den Bernhardiner denken. In der Tat wurde diese imposante Hunderasse in den Alpen lange Zeit bei der Suche nach LawinenverschĂŒtteten eingesetzt â und das mit groĂem Erfolg. Heute wird der Sankt Bernhardshund meist als Familienhund gehalten. Kein Wunder, denn der sanfte Riese ist gutmĂŒtig, ausgeglichen und kinderlieb.
ZuverlÀssiger Rettungshund aus den Alpen
Die Heimat des Bernhardiners liegt in den Bergen, genauer gesagt: in den Alpen. Hier waren die mĂ€chtigen Bauern- und Hirtenhunde seit dem frĂŒhen Mittelalter weit verbreitet. Im 17. Jahrhundert lebten die wachsamen Berghunde nachweislich am GroĂen Sankt Bernhard Pass bei Mönchen, die auf 2.469 Metern Höhe ein Hospiz errichtet hatten. Die Mönche setzten ihre Hunde bei der Suche nach im Schnee Vermissten und VerschĂŒtteten ein. Als Schweizer Nationalheld gilt der Bernhardiner Barry, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts ĂŒber 40 Menschen das Leben gerettet haben soll. Im Jahr 1887 wurde der Bernhardiner offiziell als schweizerische Hunderasse anerkannt.
SteckbriefBernhardiner
Rasse | Bernhardiner |
Herkunft | Schweiz |
Klassifikation | Begleit-, Wach- und Hofhund |
GröĂe | RĂŒde 70 bis 90 Zentimeter Widerristhöhe, HĂŒndin 65 bis 80 Zentimeter Widerristhöhe |
Gewicht | 64 bis 120 Kilogramm |
Körperbau | krÀftig, muskulös |
Augen | dunkelbraun bis nussbraun |
Ohren | lange Schlappohren in Dreiecksform |
Fell und Farbe | zwei VarietĂ€ten â Kurzhaar (Stockhaar) und Langhaar â, weiĂe Grundfarbe mit groĂen rotbraunen Flecken |
Besonderheiten | starker BeschĂŒtzerinstinkt |
Charakter | gutmĂŒtig, ausgeglichen, wachsam, anhĂ€nglich, kinderlieb |
Pflege | regelmĂ€Ăige Fellpflege |
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Der Charakter des Bernhardiners
Ruhig und ausgeglichen â so könnte man das Wesen des Schweizer Nationalhundes beschreiben. Bernhardiner sind nur schwerlich aus der Ruhe zu bringen: Sie haben viel Geduld â vor allem mit Kindern â und sind unglaublich gutmĂŒtig, wodurch sie sich gut als Familienhunde eignen. Trotzdem sind sie wachsam und zeichnen sich durch einen ausgeprĂ€gten BeschĂŒtzerinstinkt aus. Idealerweise leben sie im Kreis der Familie auf einem groĂen GrundstĂŒck, das sie bewachen können. Die treuen GefĂ€hrten weichen ihrem âRudelâ ungern von der Seite und brauchen den stĂ€ndigen Kontakt zu ihren Bezugspersonen. Bernhardiner sind deshalb keine Zwingerhunde.
Andere groĂe Hunde mit einem noch gröĂeren Herzen sind beispielsweise der Landseer, der Leonberger oder der NeufundlĂ€nder.
Erziehung und Haltung des Bernhardiners
Eine gewisse Dickköpfigkeit ist den Bernhardinern in die Wiege gelegt. Sie mĂŒssen konsequent und mit starker FĂŒhrung erzogen werden. Welpen sind sehr lebhaft und verspielt: Sie brauchen von klein auf klare Anweisungen. Als Halter eines Bernhardiners sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass diese Rasse allein durch ihr enormes Gewicht krĂ€ftiger ist als der Mensch. Die GröĂe von bis zu 90 Zentimetern muss im Alltag gemanagt werden. Der Riese benötigt viel Auslauf und wird in einer Etagenwohnung mitten in der Stadt nicht glĂŒcklich. Aufgrund seines dicken Fells fĂŒhlt er sich bei gemĂ€Ăigten Temperaturen am wohlsten. Steigen die auf dem Thermometer nach oben, zieht er sich an ein kĂŒhles schattiges PlĂ€tzchen zurĂŒck. Im Schnee hingegen ist der Bernhardiner ganz in seinem Element und lĂ€uft zu Hochtouren auf. Als Rettungshunde werden Bernhardiner wegen ihrer GröĂe heute nicht mehr eingesetzt. Stattdessen leisten sie als Therapiehunde in vielen Bereichen wertvolle Dienste.
Pflege des Bernhardiners
Das weiche, glĂ€nzende Fell des Bernhardiners lĂ€sst sich leicht bĂŒrsten. WĂ€hrend des Fellwechsels solltest du der Pflege tĂ€glich nahkommen.
Gesundheit des Bernhardiners
Die extreme GröĂe und das damit zusammenhĂ€ngende hohe Gewicht können bei Bernhardinern zu gesundheitlichen Problemen wie zum Beispiel einer HĂŒftgelenksdysplasie (HD) fĂŒhren. Ein Zuhause mit vielen Treppen ist fĂŒr diese Rasse deshalb nicht empfehlenswert. Die ZĂŒchter von Bernhardinern wissen um das Problem der HD und achten in den letzten Jahren verstĂ€rkt darauf. Dies hat zu einem RĂŒckgang dysplastischer Hunde gefĂŒhrt.