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Rettungshunde – geeignete Rassen, ihren Einsatz und ihre Ausbildung

12.12.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Ein Rettungshund beim Training.

Rettungshunde sind aus vielen lebensrettenden Situationen nicht mehr wegzudenken. Sie sind unermüdliche Helfer bei Bergungsarbeiten und Suchaktionen von verschütteten oder verloren gegangenen Menschen. Häufig sind Rettungshunde die einzige verlässlichste Hilfe, um verunglückte Menschen noch lebend zu retten. Du willst mehr über die spannenden Aufgaben von Rettungshunden erfahren? Dann lies weiter!

Geschichte des Rettungshundes: ein alter Beruf für Spürnasen

Der Beruf des heutigen Rettungshundes geht auf ein bereits altes Aufgabenfeld des Haushundes zurück. Die ersten Menschenretter auf vier Beinen sind uns aus dem 17. Jahrhundert bekannt. Es waren die berühmt gewordenen Bernhardiner, welche die Mönche auf dem Großen Sankt Bernhard gezüchtet haben.

Diese robuste, kräftige und gutmütige Rasse war den Mönchen ursprünglich als Arbeits- und Hütehund bei vielen Aufgaben behilflich. Es geschah immer wieder, dass Menschen bei der Überquerung der Alpen in Schneeabgängen verschüttet wurden oder bei schlechter Sicht in Felsenspalten abrutschten. Es wird berichtet, dass es die Bernhardiner waren, die verirrte Menschen zum Hospiz führten und ihnen so das Leben retteten. Die eigentliche Ausbildung der Haushunde zu Rettungshunden begann allerdings erst mit ihrem Einsatz im Ersten und Zweiten Weltkrieg.

Die Arbeit des modernen Rettungshundes

Heutzutage werden Rettungshunde professionell ausgebildet, um möglichst effizient verunglückten oder verloren gegangen Menschen zu helfen. Bei diesen Einsätzen zeigen sich technische Ortungsgeräte als unzureichend. Dagegen ist der Hund mit seiner potenten Nase mit ca. 250 Millionen Riechrezeptoren (bei Menschen nur ca. 25 Millionen) und der erstaunlichen Fähigkeit, räumlich zu riechen, wie geschaffen für diesen Aufgabenbereich. Der moderne Rettungshund arbeitet nie alleine, sondern bildet zusammen mit seinem Rettungshundeführer ein eng aufeinander abgestimmtes, sogenanntes Rettungshundeteam. Wenn erforderlich, werden Rettungshundeteams in mehreren Einheiten, sogenannter Rettungshundestaffel oder einem Rettungshundezug eingesetzt.

Der Rettungshund orientiert sich am vorgegebenen Geruch eines speziellen Menschen (Mantrailing) oder nach allgemein menschlichen Geruchsspuren aus der Luft oder am Boden. Seinen Fund zeigt er vielfach durch das Bellen oder Scharren an. Auf Distanz und im unübersichtlichen Gelände bieten sich das Hin- und Herlaufen zwischen Hundeführer und Fundstelle oder das Verharren des Hundes beim Opfer und sein Verbellen am besten an.

Einsatzgebiete der Rettungshunde

Viele Rettungshunde sind auf bestimmte Katastrophen und Unfallszenarien spezialisiert. Klassische Einsatzbereiche der Such- bzw. Rettungshunde sind:

Freiflächensuche

Lawinensuche

Trümmersuche

Wasserrettung

Spezialeinsatzbereiche: Wasserortung und Leichenfindung

Rettungshunde: Rassen und Eigenschaften der Helden auf vier Pfoten

Grundsätzlich kann fast jeder Hund unabhängig von Rasse zum Rettungshund ausgebildet werden. Er muss gesund, fit, leistungsstark und grundsätzlich an Aufgabenlösung interessiert sein.

Je nach Einsatzfeld haben sich besondere Hunderassen bewährt. Zu ihnen gehören insbesondere Hütehunde wie Deutscher/Belgischer Schäferhund, Border Colli, Australien Sheperd , aber auch Retriever-Rassen. Sie sind besonders belastbar, gelehrig, aufgabenorientiert und ausdauernd. Gute Qualifikationen bringen auch einige Spezialrassen mit wie Samyeden oder Jagdhunde wie Pointer oder Beagle mit. Aber auch der Riesenschnauzer ist ein beliebter Rettungshund.

Zu den zwingenden Voraussetzungen eines Rettungshundes gehören folgende Eigenschaften:

  • Wesensfestigkeit: Erwartet werden mentale Ausgeglichenheit, gesundes Selbstbewusstsein und absolute Nervenstärke ohne Aggressivität oder Ängstlichkeit des Hundes.
  • Physiologische Merkmale: Mindestens mittlere Körpergröße und ein leichtes Eigengewicht werden vom Rettungshund erwartet. Zu kleine und zu große Hunde sind als Rettungshunde nicht geeignet. Standfestigkeit und ein guter Umgang mit unterschiedlichen Bodensituationen sind gleicherweise erwünscht.
  • Alter: Ideal sind Hunde im Alter von 6 bis 12 Monaten. Maximales Alter beträgt zwei Jahre.

Wie wird aus einem Haushund ein Rettungshund?

Bevor aus einem Haushund ein Rettungshund wird, müssen Hund und Hundehalter mehre anspruchsvolle Prüfungen durchlaufen. Obligatorisch ist eine perfekte aufeinander abgestimmte Gehorsamsarbeit, die mit der Begleithundeprüfung abgeschlossen wird. Darauf folgt eine vielfältige Grundausbildung in folgenden Arbeitsfeldern:

Arbeitsfelder eines Rettungshundes

  • Geländearbeit: Übungen im schwierigen Gelände (Röhren, Leitern etc.)
  • Geländegängigkeit: Übungen an schwierigen Untergründen (glatt, beweglich, Gitter etc.)
  • Anzeigearbeit: verbale Anzeigesprache (Bellen, Rückverweisen, Scharren etc.)
  • Sucharbeit: in Flächensuche und Trümmersuche.

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