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Hundeapotheke & Erste-Hilfe-Set für deinen Hund

12.04.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Hundeapotheke: Tabletten

An Krankheiten und Notfälle unserer Vierbeiner denken wir nicht gerne - aber wenn wir gut vorbereitet sind, kann dies Leben retten.

Krankheiten und Unfälle lassen sich leider nicht vermeiden, aber durch einen beherzten Einsatz im Notfall können Schmerzen gelindert und Folgeschäden reduziert werden. Lies hier, was eine Hundeapotheke für zu Hause und ein Erste-Hilfe-Set für Hunde unterwegs beinhalten sollte.

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Die Hundeapotheke und was du damit behandeln kannst

Mit einer Hundeapotheke behandelst du kleinere Unfälle oder Unwohlsein des Hundes, die keine lebensbedrohliche Situation für den Hund darstellen. Dazu zählen zum Beispiel leichte Verdauungsprobleme, Stresssituationen wie z. B. zu Silvester oder während einer langen (Auto-)Reise. Im Notfall kannst du deinem Hund auch das Leben retten, wenn du mit einer Erste-Hilfe-Maßnahme und dem notwendigen Equipment gezielt handelst. Dabei greift dir das Tierarztteam von Dr. Fressnapf schnell online unter die Arme und gibt dir fundierte Tipps zum beherzten Eingreifen in die Notlage. Denn manchmal kommt es auf jede Minute an.

Alltägliche Gefahren für die Hundegesundheit

So ein Unfall ist leider schneller geschehen, als man hinschauen kann.

Zu den häufigsten Gefahren im Hundealltag zählen zum Beispiel:

  • Verletzungen an den Pfoten durch Splitter oder Glasscherben
  • Zeckenbiss
  • Eingerissene Kralle oder abgerissene „Wolfskralle“
  • Hausunfälle wie Verbrennungen in der Küche, geklemmte Rute oder Pfoten oder verschluckte Gegenstände
  • Leichte, aber auch lebensbedrohliche Vergiftungen durch unverträgliche Lebensmittel, Putzmitteln, Humanmedikamente oder „Giftköder“

 

In all diesen Fällen ist ein schnelles Handeln und der Weg zum Tierarzt notwendig!

Die Hundeapotheke richtig zusammenstellen

Deine individuelle Hundeapotheke kannst du mithilfe eines Tierarztes oder erfahrener Tierheilpraktiker so bestücken, wie es den besonderen Bedürfnissen deines Hundes am besten entspricht. Das ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn dein Hund eine bestimmte (Medikamenten-, Nahrungsmitteln-)Unverträglichkeit oder chronische Krankheit vorweist.

Was gehört in die Hundeapotheke und warum?

Hunde im Schock oder unter großen Schmerzen können unberechenbar sein, daher ist eine Maulschlaufe aus Gummi oder aus Mullbinde hilfreich bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Für die Versorgung von Wunden benötigst du Verbandszeug, bestehend aus einem Desinfektionsmittel (z. B. Betaisodona oder einem vergleichenden Produkt ohne Alkohol!), Wundsalbe, Mullbinden, sterilen Mulltupfern, Verbandswatte, Haftbinden (z. B. Co-Flex vom Tierarzt), Wundpflaster und einer Verbandsschere.

Chihuahua mit Verband an der Pfote, Chihuahua beim Tierarzt

Eine Einwegspritze ohne Kanüle hilft dabei, Desinfektionsmittel zielsicher aufzutragen oder dem Hund Medizin oder Flüssigkeit zu verabreichen.

Bei einer Pfotenverletzung sind Babysocken oder Hundeschuhe praktisch, um die Wunde zu schützen.

Ohrreinigungsmittel wendest du an, wenn dein Hund sich oft am Ohr kratzt oder häufig den Kopf schüttelt. Das können Anzeichen für eine Entzündung sein, die man im gereinigten Ohr besser erkennen kann. Kleine Fremdkörper können so auch herausgeschwemmt werden. Wenn die Symptome bleiben, solltest du jedoch den Arzt aufsuchen, damit es nicht zu schwerwiegenden Erkrankungen im Mittel- oder Innenohr kommt.

Ob dein Hund Fieber hat, verrät dir das digitale Fieberthermometer, das du ihm mit etwas Melkfett, Vaseline oder Öl vorsichtig in den Anus einführst. Die messbare normale Körpertemperatur liegt beim Hund zwischen 37,5 und 38,5 °C. Welpen und aufgeregte Hunde können aber auch bis zu 39,5 °C haben, ohne krank zu sein.

Auch die Sommerhitze kann eine erhöhte Temperatur bei dickfelligen oder gestressten Vierbeinern verursachen. Diese Überhitzung bis hin zu einem Hitzschlag kannst du lindern, indem du das Fell mit Wasser besprühst, ein Cool-Halsband umlegst oder eine Cool-Liegedecke anbietest. Eine einfache Methode ist, dem Hund ein nasses T-Shirt anzuziehen. Sorg aber dafür, dass das T-Shirt immer nass bleibt, sonst ist es kontraproduktiv!

Checkliste Hundeapotheke für zu Hause:

Ergänze deine Hundeapotheke in Absprache mit deinem Tierarzt um folgende nützliche Notfallmedikamente:

  • Naturbasiertes leichtes Sedativum wie die Produkte aus der „Bachblüten“-Tiermedizin, die sich für besonders stressige Momente deines Hundes (Feuerwerk, Unruhe nach einer Beißerei oder anderen Verletzungen, Autofahrt) eignen.
  • Antiallergische Salbe gegen angeschwollene, schmerzhafte Insektenstiche. Bitte achte darauf, dass dein Liebling die Salben nicht ableckt.
  • Abschwellendes, kühlendes und schmerzlinderndes Verstauchungsgel (z. B. Traumeel Salbe/Gel).
  • Einige Hunde sprechen sehr gut auf homöopathische Mittel wie Kolloidales Silber, Globulis und Schüssler Salze an. Lass dich von erfahrenen Tierärzten oder Tierheilpraktikern beraten.

Überprüfe regelmäßig den Inhalt deiner Hundeapotheke auf das jeweilige Verfallsdatum der Präparate!

Erste-Hilfe-Set für Hunde unterwegs – was gehört unbedingt dazu?

Ein Erste-Hilfe-Set für Hunde gehört in jede Handtasche eines Hundehalters, ins Auto oder in den Rucksack beim Wandern.

Checkliste Erste-Hilfe-Set für unterwegs:

  • Mull- oder Fixierbinden: zur Wundversorgung, gegebenenfalls zum Fangzubinden und Behelfsleine
  • Druckverband
  • Verbandstuch zur Wundversorgung
  • Fixierpflaster
  • Verbandsschere
  • Wundsalbe

Umso schneller eine Zecke aus dem Hundekörper entfernt wird, desto geringer ist das Risiko auf eine Übertragung mit gefährlichen Krankheitserregern. Es spricht also nichts dagegen, die Zecke sogleich loszuwerden und die betroffene Körperstelle des Hundes mit Betaisadonasalbe zu desinfizieren. Daher ist die sinnvolle Ergänzung deines Erste-Hilfe-Sets eine Zeckenzange/Pinzette.

Im Winter oder im Sommer am Strand sind wunde Hundepfoten und Pfotenverletzungen keine Seltenheit. Gute Dienste leisten dann Babysocken oder Hundeschuhe.

Wer mag, kann das Notfall-Set durch zusätzliche Medikamente aus der Hundeapotheke ergänzen.

Sonderfälle: „Giftköder“, Schneckenkorn, Ratten- und andere Gifte aus dem Haushalt

Hoffentlich werden du und dein Hund diese Notfallsituationen nie erleben müssen: Dein Hund hat einen Giftköder, Rattengift oder Medikamente von deinem Nachttisch aufgefressen.

Für Giftköder gibt es Apps wie „Giftköder-Alarm“, die du zuvor auf deinem Handy installieren kannst. Mit deren Hilfe bist du darüber informiert, wo Giftköder gemeldet wurden und wo sich Tierkrankenhäuser und Notfallstationen befinden (ggf. trägst du diese selbst dort ein). Rattengifte und Schneckenkorn stellen neben den böswillig gegen Hunde ausgelegten „Giftköder“ die schlimmsten Gefahren für unsere Vierbeiner dar. Bei beiden Giften reicht in einigen Fällen allein schon das Riechen am Köder, um eine Vergiftung auszulösen! Sei daher besonders wachsam, wenn weiße oder bunte Kügelchen am Boden ausgestreut liegen, das könnte Schneckenkorn sein. Schneckenkorn entfaltet seine giftige Wirkung wesentlich schneller als Rattengift, das sichtbare Symptome manchmal erst einige Stunden nach der Einnahme zeigt. Von Hundehassern ausgelegte „Giftköder“ können beide Gifte enthalten.

Darüber hinaus solltest du nicht die „alltäglichen“ Giftstoffe aus den Augen verlieren. Ein abgestellter Eimer Wasser mit Putzmittel, Schokolade, Trauben oder eine entsprechend präparierte offenstehende Toilettenschüssel können besonders neugierigem Hund, Welpen oder durstigen Hunden zum Verhängnis werden.

Übersicht von giftigen Lebensmitteln für Hunde.

Aber auch in der freien Natur werden Gifte, sogenannte Pestizide als Schädlingsbekämpfung ausgestreut. Sie sind nicht nur für unerwünschte Insekten schädlich, sondern auch für unsere Vierbeiner. So kann insbesondere für junge, alte und kranke Hunde ein Spaziergang in der Natur eine Vergiftung nach sich ziehen, wenn sie mit Pestiziden behandelten Pflanzen und Feldern in Berührung kommen. Informier dich am besten vorab, wann Pestizide auf deinen Spazierstrecken eingesetzt werden und meide diese für einige Tage.

Sei achtsam mit deinen Medikamenten wie Schmerzmitteln, Psychopharmaka, Schlaftabletten, Hormonpräparaten („Antibabypille“) – sie alle stellen für deinen Hund große Vergiftungsquellen dar!

Viele unserer Lebensmittel, die für uns sogar gesundheitsfördernd sind, stellen für unsere Vierbeiner echte Gifte dar. Dazu gehören unter anderem: Schokolade, rohes Schweinefleisch (wegen möglicher Aujeszky-Viren), alle Nachtschattengewächse (Kartoffel (roh), Tomaten, Auberginen, Paprika), Süßstoffe, Zwiebel, Avocado, Kernobst (Gefahr durch Kern, wenn es im Ganzen verschluckt wird), Kaffee und Alkohol (auch Bier). Schon geringe Mengen dieser Substanzen können für Hunde – je nach Größe, Rassedisposition oder Vorerkrankungen – tödlich sein! Fressnapf hat für dich eine ausführliche Liste mit den für deinen Hund gefährlichen Nahrungsmitteln unter „Giftige Lebensmittel für Hunde“ zusammengestellt.

Was ist zu tun, wenn mein Hund Giftköder gefressen hat?

Im Fall einer Vergiftung des Hundes kann das schnelle Verabreichen von Aktivkohle die Wirkung der Giftstoffe mindern. Auf jeden Fall solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen und ihm nach Möglichkeit Erbrochenes, Ausgeschiedenes und die giftige Substanz mitbringen.

Wichtiger Hinweis

Die Ratgeber-Inhalte können einen Besuch beim Tierarzt nicht ersetzen! Diese Informationen sollten nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwendet werden. Bei Erkrankungen von Tieren und Verwendung von Medikamenten sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

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Lerne unsere Tierärzt:innen von Dr. Fressnapf kennen – hier geht’s lang!

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