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Deutsche Dogge – eleganter Riese mit sanftem Charakter

11.04.2024 - Lesedauer: 9 Minuten

Deutsche Dogge steht im Herbstlaub

Die Deutsche Dogge gehört zu den größten Hunderassen der Welt. Erfahre hier mehr über die Deutschen Dogge.

Imposant und elegant zugleich: Die Deutsche Dogge wirkt mit ihrer Größe und würdevollen Art eindrucksvoll und respekteinflößend. Dieser Riesenhund will Menschen aber keinesfalls einschüchtern, denn die Deutsche Dogge ist eine Rasse voller Sanftmut und Sensibilität.

Herkunft der Deutschen Dogge: Von Assyrien nach Deutschland

Die Urahnen der Deutschen Dogge waren massige Kampfhunde, die im alten Assyrien schon vor 4000 Jahren gehalten wurden. Mit den Römern kamen diese Tiere später nach Europa, wo sie zunächst bei Zirkusveranstaltungen für Aufsehen sorgten. Die Hunde waren bei den Eroberern so beliebt, dass sie während der Feldzüge nach Großbritannien und Irland gelangten. Dort kam es zu Einkreuzungen mit Windhunden und Irischen Wolfshunden. Das Ergebnis: riesenhafte Hunde, die zu Repräsentationszwecken vornehmlich an Fürstenhöfen gehalten wurden und die sich auch als Hetz- und Wachhunde übten. 1878 wurde erstmals in Deutschland eine „Deutsche Dogge“ auf einer Ausstellung präsentiert.

Deutsche Dogge: Größe und Gewicht

Die Größe der Deutschen Dogge beginnt bei einer Schulterhöhe von 72 Zentimetern, Rüden können locker über 80 Zentimeter hoch werden. Mit 50 bis 95 Kilo, je nach Größe und Geschlecht, ist die Deutsche Dogge extrem groß und schwer. Der wohlproportionierte Körperbau erscheint dabei aber keineswegs massig, sondern strahlt eine stolze Eleganz aus. Die Deutsche Dogge braucht aufgrund ihrer körperlichen Größe umfangreiche Mengen an Futter pro Tag. Da ihr Stoffwechsel wie bei vielen großen Hunderassen im Vergleich zu kleinen Hunden verlangsamt ist, neigen die Tiere allerdings zu ÜbergewichtAchte also auf die Dosierung des Futters und ausreichend Bewegung. Bei Deutsche Dogge Welpen und jungen Hunden darf das Futter zudem nicht zu proteinreich sein.

SteckbriefDeutsche Dogge

Rasse
Deutsche Dogge
Herkunft
Deutschland
Klassifikation
Molossoide, doggenartige Hunde
Größe
Rüde ab 80 bis 95 Kilogramm - Hündin 50 bis 65 Kilogramm
Körperbau
"quadratische" Schnauze, muskulös mit starker Brust, sehr groß. lange Rute
Augen
mittelgroß. dunkel, mandelförmig
Ohren
flache Hängeohren
Fell und Farbe
Struktur: glatt, glänzend, kurz; Farben: Schwarz, Blau, Gelb gestromt, gefleckt
Besonderheiten
enge Menschenbindung, bleibt ungern allein
Charakter
temperamentvoll, gutmütig, liebevoll, verschmust
Pflege
regelmäßig mit weicher Bürste striegeln
Gesundheit
Neigung zu Magendrehung, Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Problemen, Bindehautentzündung, Hüftgelenksdysplasie und Knochenkrebs

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Deutsche Dogge: Charakter und Eigenschaften

Der Charakter der Deutschen Dogge lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: liebenswert. Es handelt sich um einen durchweg freundlichen und treuen Hund, der sich eng an seinen Menschen bindet. Fremden gegenüber verhält sich diese Hunderasse zunächst eher zurückhaltend, jedoch nicht feindlich. Denke aber nicht, dass der majestätische Riese keine lebhafte Seite hätte. Die Deutsche Dogge ist sehr temperamentvoll, zeigt einen hohen Bewegungsdrang und Ausdauer. Auch Selbstsicherheit und Unerschrockenheit gehören zu den typischen Charaktereigenschaften einer Deutschen Dogge. Zu Aggressionen neigt sie nur, wenn sie schlecht erzogen und unzureichend sozialisiert wurde. Ist die Dogge nicht ausgelastet, kann sie das ebenso frustrieren. Wenn die Deutsche Dogge ausgeglichen ist, hast du einen gutmütigen Hund, der sich als einfühlsamer Begleiter zeigt: Deutsche Doggen interpretieren aufmerksam die Körpersprache ihres Menschen.

Erziehung: Ist eine Deutsche Dogge schwer zu erziehen?

Die Deutsche Dogge gilt als leichtführig und gelehrig und ist daher im Grunde nicht schwer zu erziehen. Wichtig ist, wie bei allen Hunderassen, eine konsequente und klare Erziehung von Anfang an. Gerade bei Deutsche Dogge Welpen mögen manche Hundehalter:innen geneigt sein, das drollige Verhalten der Welpen lustig zu finden und das übermütige Herumspringen zu tolerieren  – mache dir jedoch klar, dass es später sehr schwer wird eine ausgewachsene Dogge daran zu hindern dich anzuspringen, wenn sie das nicht von klein auf gelernt hat. Eine liebevolle, aber bestimmte Kommunikation seitens der menschlichen Bezugsperson ist also unbedingt erforderlich, damit die Deutsche Dogge sich auch als erwachsener Hund im Zaum halten lässt. Unterstützung bei der Erziehung und Sozialisation deines Deutsche Dogge Welpen bekommst du beispielsweise in einer Welpenschule.

Ist eine Deutsche Dogge für Anfänger geeignet?

Das Wesen der Deutschen Dogge ist zwar ausgeglichen und freundlich, ein Anfängerhund ist sie allerdings nicht. Die Deutsche Dogge braucht erfahrene Hundehalter:innen, die sie konsequent und verantwortungsvoll erziehen können. Diese Hunderasse hat so viel Kraft, dass keine noch so starke Person sie an der Leine halten kann, wenn sie sich entscheidet, abzuhauen. Nur die Führung mit einer klaren Linie und auf verbaler Ebene kann dieses Kraftpaket kontrollieren. Daher ist die Erziehung vom Welpenalter an unabdinglich.

Ist eine Dogge ein Familienhund?

In der Familie sind Deutsche Doggen treue Begleiter und können sich durchaus als Familienhund eignen. Ihre hohe Reizschwelle macht sie zu entspannten Gefährten, die auch im manchmal trubeligen Familienalltag die Ruhe bewahren. Aufgrund ihrer körperlichen Maße solltest du Kinder dennoch nicht unbeaufsichtigt mit einer Deutschen Dogge lassen. Schnell kann es passieren, dass der Vierbeiner im Spiel seine eigenen Kräfte unterschätzt und es zu Unfällen kommt. Auch eignet sich die Dogge aufgrund ihrer Größe nur bedingt dafür, dich bei deinen täglichen Erledigungen zu begleiten. Wenn du eine Deutsche Dogge als Familienhund halten möchtest, solltest du dir vorab also überlegen, ob ein so großer Hund tatsächlich zu eurem Familienleben passt und du genug Zeit aufwenden kannst, um die Dogge zu beschäftigen.

Wie viel Bewegung braucht eine Dogge?

Damit eine Deutsche Dogge ausreichend ausgelastet wird und genügend Bewegung bekommt, solltest du etwa 2-3 Stunden täglich für Spaziergänge einplanen. Wichtig ist dabei, dass deine Dogge auch mal die Möglichkeit bekommt sich frei und ohne Leine zu bewegen. Am besten eignen sich dafür spezielle Hundefreilaufflächen. Obwohl die Deutsche Dogge als friedliche und liebenswerte Hunderasse gilt, schreckt allein ihre körperliche Größe andere Hundebsitzer:innen oder Spaziergänger:innen oft ab. Achte deshalb darauf, deinen Vierbeiner in Gegenwart von Fremden möglichst immer an deine Seite zu rufen und kurz anzuleinen, damit andere Menschen und Tiere nicht eingeschüchtert werden.

Für beliebte Hundesportarten wie Agility eignet sich die Deutsche Dogge aufgrund ihrer Statur nicht. Um trotzdem etwas Abwechslung in den Hundealltag zu bringen und deinen Vierbeiner zu beschäftigen, kannst du aber durchaus Obedience oder Fährtenarbeit mit deiner Deutschen Dogge trainieren. Auch im Wasser werden die Gelenke deines Hundes geschont. Regelmäßige Übungen zum Muskelaufbau können außerdem dabei helfen, Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthrose oder Bandscheibenvorfall vorzubeugen.

Kann man eine Deutsche Dogge in der Wohnung halten?

Bedenke, dass du für die Haltung der Deutschen Dogge nicht nur viel Zeit, sondern auch ausreichend Platz benötigst: Auf dem Teppich unter dem Wohnzimmertisch fühlt der Riese sich beengt. Am wohlsten fühlt sich die Deutsche Dogge daher in einer großen Wohnung oder einem Haus, idealerweise mit Zugang zu einem Garten oder Freilauf auf einem Grundstück. Wichtig ist außerdem eine ebenerdige Wohnumgebung: Deutsche Doggen sollten keine Treppen bewältigen müssen, da es aufgrund ihres Gewichts dabei leicht zu Gelenkschäden kommen kann.

„Berufstätige“ Doggen sind häufig auch als Wachhunde und Schutzhunde im Einsatz. Diese Aufgabe können sie jedoch am besten auf einem eingezäunten Grundstück ausüben, auf dem sie sich frei bewegen dürfen.

Deutsche Dogge: Farben und Varietäten

Solltest du darüber nachdenken, eine Deutsche Dogge zu kaufen, suche dir einen unbedingt einen seriösen Züchter: Der „Deutsche Doggen Club 1888 e.V.“ (DDC) ist der älteste Rassehundezuchtverein in Deutschland und legt großen Wert auf die zusammen mit dem FCI und VDH geregelten Standards. Alle Zuchthunde und Welpen, die im Verein gelistet sind, entsprechen diesem Standard und sind DNA-geprüft. Neben Rassestandards in Bezug auf die Größe und den Körperbau wurden für die Fellfarbe der Deutschen Dogge drei selbstständige Varietäten festgelegt: Gelb und Gestromt, Gefleckt und Schwarz sowie Blau. Der Rassestandard Blau entspricht dabei einer natürlichen grauen Fellfarbe mit leichtem blauem Ton. Schwarz-weiß gefleckte Deutsche Doggen sind auch unter dem Namen Tiger-Doggen bekannt.

Die Zucht von weißen Doggen (Weißtiger) ist in Deutschland ebenso wie die Verpaarung gefleckter Tiere verboten und gilt als Qualzucht. Gefleckte Hunde können Träger des sogenannten Merle-Faktors sein. Diese spezielle Genmutation, die für die gestörte Pigmentierung des Hundefells verantwortlich ist, kann sich auch auf den Gehörsinn und das Sehen auswirken, sodass für Tiere mit Merle-Faktor ein erhöhtes Risiko besteht, an Taubheit oder Blindheit zu erkranken. Bei der Verpaarung zweier gefleckter Tiere könnten Nachkommen reinerbig für den Merle-Faktor sein, was die Gefahr für die Gesundheit der Welpen noch stärker erhöht.

Die Fellpflege der Deutschen Dogge ist denkbar einfach: Regelmäßiges Striegeln mit einer weichen Bürste reicht aus, um das Haarkleid glänzend zu halten.

Deutsche Dogge blickt zur Seite

Gesundheit der Deutschen Dogge

Die Lebenserwartung der Deutschen Dogge ist mit durchschnittlich acht Jahren leider geringer als bei anderen Hunderassen. Da diese Rasse auf äußere Merkmale fokussiert gezüchtet wird, ist sie eher anfällig für Krankheiten. Durch ihre Größe neigen Deutsche Doggen zu Problemen mit den Knochen (Ellbogen- und Hüftgelenkdysplasie, sowie Verschleiß an der Wirbelsäule), leiden häufig unter Herz-Kreislauf-Schwierigkeiten, Allergien und Magendrehungen. Daher ist die Haltung einer Deutschen Dogge auch oft mit hohen Tierarzt- und Medikamentenkosten verbunden.

Was ist Gigantismus?

Noch größer, noch schwerer, noch schöner. Der Trend, die Deutsche Dogge immer größer züchten zu wollen, nennt man Gigantismus oder Riesenwuchs. Am meisten leidet darunter das Tier. Die unglaublichen Größen oder seltene Fellfärbungen entstehen durch die Kreuzung verschiedener Tiere. Leider passiert es dabei nicht selten, dass einschränkende Gendefekte und Erbkrankheiten weitergegeben werden. Gigantismus verkürzt nachweislich die Lebensdauer eines Tieres. Die Zucht von weißen Doggen (Weißtiger) ist seit dem Verbot der Gefleckt-mal-gefleckt-Verpaarung verboten und gilt als Qualzucht. Gefleckte Hunde können Träger des sogenannten Merle-Faktors sein. Bei der Verpaarung zweier gefleckter Tiere könnten Nachkommen reinerbig für den Merle-Faktor sein. Diese Zucht kann Krankheiten wie Taubheit und Blindheit hervorrufen.

Lebenserwartung: Wie alt wird eine Deutsche Dogge?

Wie bei vielen großen Hunderassen ist die Lebenserwartung der Deutschen Dogge im Vergleich zu kleinen Hunderassen geringer. Eine Deutsche Dogge wird durchschnittlich etwa 8-10 Jahre alt. Maßgeblich zum möglichen Alter trägt der Gesundheitszustand des Hundes bei. Einige typische Erkrankungen der Deutschen Dogge lassen sich durch richtige Fütterung oder angemessene Bewegung vorbeugen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können außerdem dabei helfen, Organerkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Deutsche Dogge kaufen: Züchter und Preise

Für einen Deutsche Dogge Welpen vom Züchter musst du mit einem Preis zwischen 1000 und 1800 Euro rechnen. Welpen aus verantwortungsvoller Zucht sollten die Grunduntersuchungen sowie die ersten empfohlenen Impfungen erhalten haben und beim Züchter in einem welpengerechten Umfeld aufwachsen.

Wenn es nicht unbedingt ein Welpe vom Züchter sein muss, kannst du dich auch in einem Tierheim in deiner Nähe erkundigen. Manchmal sucht eine ausgewachsene Deutsche Dogge dort dringend ein neues Zuhause. Im Tierheim sind Hunde in der Regel für eine geringe Schutzgebühr abzugeben, sodass die Kosten für eine Deutsche Dogge aus dem Tierheim überschaubar sind.

Das ideale Hundebett für die Deutschen Dogge

Wegen ihres beachtlichen Gewichts brauchen Deutsche Doggen eine weich gepolsterte Liegefläche. Orthopädische Betten bestehen meist aus einer Schicht Schaumstoff sowie einer viskoelastischen Oberfläche (Memory Schaum). Diese sorgt dafür, dass sich die Matratze der Form des Hundes anpasst und die Wirbelsäule stets gerade liegt und die Knochen entlastet werden. Die Größe eines Liegeplatzes rechnest du so aus: Miss die Risthöhe, dann die Länge des Hundes von der Nase bis zum Schwanzansatz. Jetzt addierst du auf beiden Längen jeweils 20 Zentimeter. Beispiel: Hat deine Dogge eine Risthöhe von 80 Zentimeter und ist 110 Zentimeter lang, ist das ideales Hundebett 100 x 130 Zentimeter groß.

Berühmte Doggen

Die Dogge Zeus aus Texas (USA) war bis zu ihrem Tod 2023 mit einer Widerristhöhe von 104,6 Zentimetern der größte Hund der Welt. Damit hält sie aber nicht den Weltrekord des größten Hundes: Eine Dogge aus Michigan (USA), die ebenfalls Zeus hieß, war 112 Zentimetern groß und damit die bisher größte Deutsche Dogge der Welt. Der Hund starb 2014 im Alter von fünf Jahren.

Wenn du die Deutsche Dogge magst, solltest du dir auch diese Rassen näher ansehen:

  • Deutscher Boxer – Kinderfreund und treuer Wachhund Von wegen Macho: Das Image eines schlecht gelaunten, sabbernden Beißers hat der Deutsche Boxer längst abgelegt und wird zunehmend für seine wahren Qualitäten geschätzt: als freundlicher, pflegeleichter Familienhund mit besonderem Draht zu Kindern.
  • Bordeauxdogge: Respekt einflößende Riesin mit viel Herz Die Bordeauxdogge ist eine uralte und kräftige Rasse, die ursprünglich zur Jagd eingesetzt wurde. Entgegen ihrer äußeren Erscheinung ist sie ein liebevoller, sanftmütiger Hund, der eine hohe Reizschwelle aufweist. Überhaupt ruht die majestätische Dogge in sich und hat ihre Kraft gut unter Kontrolle.
  • Broholmer: eleganter Riese mit lammfrommen Charakter Der Broholmer ist eine große Hunderasse mit einer stattlichen Erscheinung. Obwohl die Dänen aufgrund ihrer Statur manchmal furchteinflößend wirken, ist ihr Wesen friedvoll und freundlich.
  • Ca de Bou – vom „Bullenbeißer“ zum Familien-Kumpel In Deutschland ist der Ca de Bou weitgehend unbekannt. Bedauerlich, denn so hatten viele Hundefans noch keine Möglichkeit, den liebenswerten Vierbeiner von den Balearen kennenzulernen. Denn der Ca de Bou erweist sich als hervorragender Familien- und zugleich aufmerksamer, charakterstarker Wach- und Schutzhund.

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