Bordeauxdogge: Respekt einflöĂende Riesin mit viel Herz
11.04.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Die Bordeauxdogge ist eine uralte und krĂ€ftige Rasse, die ursprĂŒnglich zur Jagd eingesetzt wurde. Entgegen ihrer Ă€uĂeren Erscheinung ist sie ein liebevoller, sanftmĂŒtiger Hund, der eine hohe Reizschwelle aufweist. Ăberhaupt ruht die majestĂ€tische Dogge in sich und hat ihre Kraft gut unter Kontrolle. Menschen gegenĂŒber ist sie sehr aufgeschlossen und liebt ihre Familie ĂŒber alles.
Steckbrief Bordeauxdogge
Rasse | Bordeauxdogge |
Herkunft | Frankreich |
Klassifikation | Pinscher und Schnauzer â Molosser â Schweizer Sennenhunde; Schutz- und Wachhund |
GröĂe | groĂ, Widerristhöhe 30 bis 67 Zentimeter |
Gewicht | 45 bis 60 Kilogramm |
Körperbau | breit, muskulös, groĂer Kopf |
Augen | mit Falten umrahmt, weit auseinander stehend |
Ohren | nicht kupierte, nach vorne gerichtete Klappohren |
Fell und Farbe | kurz; mahagonifarben, wenige Abzeichen erlaubt |
Besonderheiten | eingestuft in Deutschland als âmöglicherweise gefĂ€hrlichâ |
Charakter | sanftmĂŒtig, freundlich, treu, geduldig, furchtlos, ausgeglichen |
Gesundheit | verschiedene KrankheitsanfĂ€lligkeiten, vor allem an den Gelenken wie Gelenkdysplasie; im Vergleich geringe Lebenserwartung von nur fĂŒnf bis sieben Jahren |
Vom Jagdhund zum Familienhund
Die Vorfahren der Bordeauxdogge, die zu den Molossern gehörenden âSaupackerâ, wurden schon im 14. Jahrhundert in JagdbĂŒchern erwĂ€hnt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Bordeauxdoggen vor allem im sĂŒdfranzösischen Aquitanien und in Nordspanien vertreten. Sie wurden aufgrund ihrer Kraft und ihres Mutes beispielsweise bei der Wildschweinjagd eingesetzt. Schlachter verwendeten sie, um ihr wertvolles Gut vor wilden Tieren zu schĂŒtzen. In dieser Zeit wurde die Bordeauxdogge auch als Kampfhund missbraucht. 1863 stellte man den Hund erstmalig unter dem Namen Bordeauxdogge in Frankreich aus. 1896 wurde der erste Rassestandard eingefĂŒhrt. Infolge der beiden Weltkriege war die Bordeauxdogge fast ausgestorben. In den 50er-Jahren begann man in Frankreich mit den noch vorhandenen Tieren eine neue Zucht. 1954 erkannte der FCI (FĂ©dĂ©ration Cynologique Internationale) die Rasse an.
Der Charakter der Bordeauxdogge
Die Bordeauxdogge ist von ihrem Wesen her ein gutmĂŒtiges und sanftmĂŒtiges Tier, das schwerlich aus der Ruhe gebracht wird. Sie weist eine extrem hohe Reizschwelle auf, was bedeutet, dass sie Situationen richtig deuten kann und nur bei wirklicher Gefahr sich oder ihre Familie verteidigt. Ihre Gelassenheit und ihre Geduld mit Kindern machen sie zu einem tollen Familienhund. Die groĂe Französin ist intelligent und eine ausgezeichnete Beobachterin. Gut sozialisiert und erzogen ist sie eine wunderbare und pflegeleichte GefĂ€hrtin.
Erziehung und Haltung
Die Sozialisierung und Erziehung ist bei einem Kraftpaket wie der Bordeauxdogge das A und O. Sobald sich der Welpe bei dir eingewöhnt hat, geht es mit der Welpenstunde und der Hundeschule weiter. Wichtig ist, dass die zuweilen dickköpfige Dogge die Grundkommandos beherrscht. Da sie gelehrig ist und ihrem Menschen bei entsprechend liebevoller Behandlung gerne folgt, ist die Erziehung in der Regel recht einfach. Ungerechtigkeiten mag die stolze Schönheit nicht und vergisst sie auch nicht. Inkonsequenz in der Erziehung bemerkt sie sofort und weiĂ sie fĂŒr sich zu nutzen.
Aufgrund der AnfĂ€lligkeit fĂŒr Gelenkdysplasien sollte diese Rasse keine Treppen steigen und, da sie viel Platz benötigt, in einem groĂen Haus mit Garten leben. SpaziergĂ€nge mit seinen Menschen in der freien Natur liebt der sanfte Hund genauso wie geistig und körperlich fordernde Spieleinheiten sowie gemeinsame Schmusestunden.
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Besonderheiten
Die Bordeauxdogge wird in einigen LĂ€ndern als Listenhund der Stufe 2 â als vermutlich gefĂ€hrlich â eingestuft. Dies bedeutet, dass dein Hund einen Wesenstest machen muss, damit du ihn ohne weitere Auflagen halten darfst. Auch die Hundesteuer kann in diesem Fall teurer ausfallen.
Hier findest du die Verordnungen der einzelnen LĂ€nder:
Bei der Bordeuxdogge handelt es sich um eine brachycephale ( kurzköpfige) Rasse, bei der es – bei deutlicher AusprĂ€gung – zu stĂ€ndiger Atemnot fĂŒhren kann.
Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte âQualzuchtgutachtenâ empfiehlt ein Zuchtverbot fĂŒr haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sog. brachycephale Rassen) und weitere, bei denen Extreme im Körperbau (sehr langer RĂŒcken, stark verkrĂŒmmte Beine, WirbelsĂ€ulenverĂ€nderungen, ĂŒbermĂ€Ăiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.
Als verantwortungsvoller Tierhalter, der natĂŒrlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeintrĂ€chtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollten diese Hinweise bei der Entscheidung fĂŒr eine geeignete Rasse unbedingt ebenso BerĂŒcksichtigung finden, wie die Frage nach hervorragenden Charaktereigenschaften.
Erfahre auch mehr ĂŒber diese sanften Riesen:
- Boerboel: Der Boerboel ist ein wachsamer, intelligenter Arbeitshund aus SĂŒdafrika mit einem starken BeschĂŒtzerinstinkt. Er ist ebenso lernfĂ€hig wie ruhig, bringt ein ausgeglichenes Wesen mit und stellt sich Gefahrensituationen mutig.
- Broholmer: Der Broholmer ist eine groĂe Hunderasse mit einer stattlichen Erscheinung. Obwohl die DĂ€nen aufgrund ihrer Statur manchmal furchteinflöĂend wirken, ist ihr Wesen friedvoll und freundlich.
- Deutsche Dogge: Imposant und elegant zugleich: Die Deutsche Dogge wirkt mit ihrer GröĂe und wĂŒrdevollen Art eindrucksvoll und Respekt einflöĂend. Dieser Riesenhund will Menschen aber keinesfalls einschĂŒchtern, denn die Deutsche Dogge ist eine Rasse voller Sanftmut und SensibilitĂ€t.