Augenpflege beim Hund - Krankheiten erkennen & vorbeugen
12.12.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Der sprichwörtliche treue Hundeblick ist niedlich und herzerweichend – doch Hundeaugen sind sehr leicht reizbar. Sie reagieren empfindlich auf Zugluft, Zigarettenrauch, Parfüm oder Raumsprays. Auch die Lüftung im Auto oder Fahrtwind können den schönen Hundeaugen schaden. Sind sie verklebt, geschwollen oder gerötet, ist etwas nicht in Ordnung. Lies hier, wie du die Augenpflege deines Hundes richtig angehst, damit dein Hund den gesunden Durchblick behält.
Augenkrankheiten beim Hund
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Augenkrankheiten beim Hund: erworbene und angeborene, d. h. genetisch bedingte Augenkrankheiten. Ob und wann letztere ausbrechen, ist jedoch nicht vorherzusagen. Einige angeborene Erkrankungen treten bereits im Welpen- oder Jungtieralter in Erscheinung, andere erst im fortgeschrittenen Hundealter.
Übersicht über Augenkrankheiten:
- Auf eine Hornhautentzündung weist eine milchige Trübung des Auges (bzw. der Hornhaut) hin. Hingegen kann eine Trübung der Linse ein Symptom für den Grauen Star sein. Beim Verdacht auf diese Augenkrankheiten solltest du unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.
- Eine Bindehautentzündung wird nicht selten durch Fremdkörper im Auge, Wind oder Staub hervorgerufen. Falsch wachsende Wimpern, die unter das Lid kommen, oder einzelne Haare in Augenhöhe können das Hundeauge immer wieder reizen.
- Verstopfte Tränendrüsen, Verletzungen oder Allergien sind ebenfalls Ursachen möglicher Augenprobleme, genauso wie das fortgeschrittene Hundealter.
Augenkrankheiten rechtzeitig erkennen
Augenerkrankungen des Hundes sind für einen Laien mitunter schwer zu erkennen. Daher ist es wichtig, dass du die Augen deines Vierbeiners regelmäßig pflegst und dabei einer „Inspektion“ unterziehst. Bei geringstem Zweifel an der ungestörten Funktionalität des Hundeauges zögere nicht, umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Nicht alle Augenkrankheiten des Hundes gehen mit sichtbaren Augenveränderungen einher. Daher ist es wichtig, dass du bei deinem Vierbeiner auch auf Symptome achtest, die zunächst nicht unmittelbar auf ein Augenleiden hindeuten.
Achte auf folgende Symptome:
- Überdurchschnittliche Lichtempfindlichkeit
- Reiben des Kopfes am Teppich
- Zusammenkneifen der Augen
- Blinzeln
- Berührung des Auges mit den Pfoten
- Reizbarkeit und/oder Unruhe
- Lethargie, Unlust und Schlafbedürfnis
- Appetitlosigkeit
- Berührungsempfindlichkeit
- Winseln
Bei manchen Symptomen ist der sofortige Gang zum Tierarzt oder einer tiermedizinischen Notfallstelle unumgänglich.
Bei folgenden Symptomen einen Tierarzt aufsuchen:
- Eitrig gelben oder grünlichen Ausfluss am Auge
- Stark blutunterlaufene Hundeaugen
- Augenveränderungen jeder Art: insbesondere Trübung, Glasigkeit, Augenvergrößerung, grauer Schleier
- Wenn dein Hund die Augen nicht öffnen will
- Erweiterung der Pupillen/verschiedene Pupillengrößen
Tränende Augen und Augentrockenheit behandeln
Klare, lebendige Augen und saubere Augenumgebung zeugen von der Gesundheit deines Hundes. Doch bei einigen Hunden tränen die Augen besonders stark oder sind sogar verklebt. Tränende Augen beim Hund – insbesondere bei kleinen Rassen, die den Kopf in Bodennähe haben – sind zunächst ein natürlicher Vorgang der Selbstreinigung.
Du kannst die selbstreinigenden Kräfte des Hundeauges unterstützen, indem du nach dem Gassigehen eine milde Augenpflegelösung auf Basis von Kräuteressenzen ohne Alkohol anwendest.
Es gibt jedoch auch andere Gründe für den vermehrten Tränenfluss deines Hundes:
- Allergische Reaktionen
- Wind/Zugluft/Klimaanlage
- Physikalische Reizung: Fremdkörper im Auge, Wimpern, überhängende Haare
- Verstopfter Tränenkanal, sodass die Tränen nicht in die Nasenhöhle ablaufen können
Ein trockenes Hundeauge ist gereizt, rot unterlaufen und schmerzt, sodass der Hund sich häufig mit der Pfote oder mit dem Kopf am Teppich reibt. Ist das Auge des Hundes ansonsten gesund, so ist die erste therapeutische Maßnahme die Vermeidung von Zugluft und trockener Luft sowie von Klimaanlagen bspw. im Auto.
Im akuten Zustand ist das trockene Hundeauge mit speziellen Augentropfen oder Augensalben zu befeuchten. Ist die Trockenheit des Hundeauges durch andere Faktoren wie bspw. genetische Fehlbildung des Augenlids bedingt, so solltest du unbedingt einen auf Augenkrankheiten spezialisierten Tierarzt dazu befragen.
Verwende niemals Augenmedikamente aus der Humanmedizin für deinen Hund. Du kannst damit mehr schaden als helfen. Auch bei unspezifischen Symptomen und erst recht bei sichtbaren Veränderungen am Hundeauge muss ein Tierarzt aufgesucht werden.
Verklebte Augen behandeln
Bei verklebten Hundeaugen hilft ein weiches, flusenfreies, ins warme Wasser getunktes Baumwolltuch, das du entlang des Auges von innen nach außen wischst. Dafür eignen sich speziell entwickelte Reinigungstücher für Hundeaugen. Damit sich keine Keime übertragen, solltest du für jedes Auge ein frisches Tuch nehmen.
Vorsicht ist auch hier geboten bei Hunderassen, die genetisch bedingt zu Augenproblemen neigen. Bei ihnen könnten verkrustete Augen auf eine mögliche Bindehautentzündung oder hängende Unterlider hinweisen und gehören in die Hände eines Tierarztes.
Augenpflege bei bestimmten Hunderassen
Einige Rassen haben überdurchschnittlich häufig Augenprobleme, die durch ihre spezielle Anatomie bedingt sind. Davon sind insbesondere flachgesichtige Hunderassen mit hervorstehenden Augen betroffen wie bspw. Pekinesen, Möpse, Bosten Terrier, Malteser oder Französische Bulldoggen. Bei diesen Rassen kann es regelmäßig zu trockenen Augen oder verstärktem Tränenfluss kommen. Daher bedürfen sie täglicher Augenpflege mit entsprechenden Pflegemitteln, die du sowohl beim Tierarzt als auch bei uns im Online-Shop bekommst.