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Muskelaufbau beim Hund: So stärkst du die Muskulatur deines Hundes

12.03.2024 - Lesedauer: 9 Minuten

Hund mit einem Gymnastikball

Beim Muskelaufbau geht es nicht darum, einen Muskelprotz aus deinem Hund zu machen, sondern seine Lebensfreude und Vitalität zu stärken. Eine starke Muskulatur wirkt sich positiv auf den gesamten Hundeorganismus aus: Sie entlastet die Gelenke und den restlichen Bewegungsapparat, kurbelt den Stoffwechsel an und stärkt durch mehr Freunde an der Bewegung Herz und Knochen. Wie du mit einfachen Übungen die Muskulatur deines Hundes gezielt stärken kannst und worauf du beim Training achten musst, liest du hier.

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Warum ist ein Training zum Muskelaufbau für meinen Hund sinnvoll?

Eine gut ausgebildete Muskulatur bringt deinem Hund viele Vorteile:

  • Sie schützt deinen Hund vor Verletzungen: Dein Hund kann sich besser abfangen und unerwartete Stöße besser abfedern. Muskelmasse schützt darüber hinaus auch die inneren Organe gegen Aufprälle.
  • Sie mildert Krankheitsverläufe: Besonders Erkrankungen des Bewegungsapparates können durch eine gute Muskulatur in ihrem Verlauf abgemildert werden. Dazu zählen zum Beispiel Arthrose, Bandscheibenvorfälle, Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie und andere. Die Muskulatur hilft, den passiven Bewegungsappart (Knochen, Gelenke, Bänder, Sehen) zu entlasten.
  • Sie verbessert Gangbild und Körperhaltung: Eine gute Muskulatur wirkt prophylaktisch altersbedingten Verschleißerscheinungen an Knochen und Gelenken entgegen.
  • Sie verhindert Schonhaltungen und kann bestehende Schonhaltungen abbauen: Schonhaltungen nimmt dein Hund ein, um Schmerzen zu vermeiden. Häufig entstehen jedoch gerade durch die nicht physiologische Haltung schmerzhafte Verspannungen und Muskelverhärtungen.
  • Sie optimiert Kondition und Koordination: Dein Hund hat mehr Power und Freude an der Bewegung. Trainingserfolge stärken sein Selbstbewusstsein.
  • Sie unterstützt Regenerationsprozesse: Ist dein Hund durch eine Verletzung eine Weile nicht mobil, hilft ihm eine gute Ausgangsmuskulatur schnell wieder fit zu werden.
  • Sie hält deinen Hund länger jung: Eine starke Muskulatur wirkt dem altersbedingtem Muskelabbau entgegen und hält deinen Hund länger aktiv und vital – das hat auch positive Auswirkungen auf seine geistige Fitness.
  • Sie fördert die Fettverbrennung: Muskelmasse steigert den kalorischen Grundumsatz deines Hundes und wirkt so Übergewicht entgegen.

Wie alt sollte mein Hund sein, bevor ich mit dem Muskelaufbau beginne?

Erst wenn dein Hund vollständig ausgewachsen ist, solltest du mit sanften Muskelaufbauübungen beginnen. Je nach Rasse und Größe deines Hundes verläuft sein Wachstum in unterschiedlich langen Phasen. Während kleine Hunderassen schon nach acht Monaten ausgewachsen sind, kann es bei sehr großen Rassen bis zu drei Jahre dauern. Aber auch danach musst du darauf achten, deinen Junghund nicht zu überlasten.

Gerade bei großen Hunderassen ist Vorsicht geboten: Fallen dir nach dem Training Bewegungsstörungen oder Lahmheiten auf, solltest du diese umgehend tierärztlich abklären lassen. Typischerweise zeigen sich Störungen in der Skelettentwicklung bei großen Hunden schon bevor sie ausgewachsen sind. Zwischen dem fünften und neuen Lebensmonat findet der größte Wachstumsschub statt. Eine zu große oder falsche körperliche Belastung, aber auch eine zu energiereiche Ernährung kann in Verbindung mit einer entsprechenden Rassedisposition zu Entwicklungsstörungen an Knochen und Gelenken führen. Wichtig ist grundsätzlich, dass du bei schwereren Rassen speziell angepasste Übungen ausführst, da die Belastung für Gelenke und Organismus deutlich höher ist.

Bitte beachten

Im Alter zwischen 18 und 24 Monaten ist der Beckenbereich – Kreuzbein und Hüfte – bei Hunden erst richtig verknöchert und stabil belastbar. Erst dann können sie im Hundesport das „Erwachsenentraining“ absolvieren.

Worauf sollte ich beim Muskelaufbau bei meinem Hund achten?

Wichtig ist, dass ihr langsam anfangt, Kondition aufzubauen. Dafür sucht ihr euch eine Handvoll einfacher Übungen heraus und steigert nach und nach die Wiederholungen, die Intensität und die Frequenz der Trainingseinheiten pro Woche. Halte am Anfang die Trainingszeiten kurz: Beginne zum Beispiel mit drei Übungen und einer Gesamtübungszeit von fünf Minuten. Stelle dir den Timer am Smartphone, so behältst du die Zeit im Blick.

Bevor es losgeht: Warm-up nicht vergessen!

Mit dem Warm-up bringt ihr das Herz-Kreislauf-System, die Atmung, die Durchblutung aber auch Gelenke, Bänder und Muskeln in Schwung. Ein toller Nebeneffekt: Das Warm-up ist auch eine Art Startschuss für deinen Hund. So weiß er, dass es gleich losgeht. Hat sich dein Hund schon vor dem Trainingsbeginn bewegt, reichen fünf Minuten und ihr könnt die ersten beiden Schritte – das Massieren und das Gehen an der Leine – weglassen. Kommt dein Hund direkt aus dem Auto oder Körbchen, solltet ihr etwa 10 Minuten anpeilen.

Warm-up für Hunde

  • Knete die Oberschenkel-, Rücken-, Nacken und Schultermuskulatur deines Hundes sanft und streiche mit der flachen Hand mehrfach wärmend darüber. Es geht nur um ein Anmassieren und leichtes Lockern der Muskulatur.
  • Geht etwa drei Minuten an der Leine. Erst langsam, dann etwas schneller. Könnt ihr Steigungen oder Gefälle in eure Gehminuten einbauen ist das prima.
  • Stell dich hinter deinen Hund, halte ein Leckerli vor seine Nase und führe langsam seine Nase erst zur rechten, dann zur linken Hüfte. Das mobilisiert die Wirbelsäule. Wiederholde die Übung drei Mal.
  • Stell dich neben deinen Hund und führe seine Nase mit dem Leckerli an den Boden unter seinem Brustbein und führe dann den Kopf so weit wie möglich in den Nacken. Wiederhole die Übung drei Mal.
  • Sitz-Steh-Übung: Bringe deinen Hund einige Male vom Sitzen ins Stehen.
  • Sitz-Platz-Übung: Bringe deinen Hund einige Male vom Sitzen ins Liegen.
  • Slalom laufen: Lass deinen Hund um Poller, Baumstämme oder durch deine Beine Slalom laufen.
  • Kann dein Hund „Häschen“ oder „Pfötchen-Geben“ kannst du auch diese Übungen einbauen.
  • Dein Hund ist jetzt warm und startklar!

Bevor ihr mit dem Training beginnt, vergewissere dich, dass du genau verstanden hast, wie die Übungen funktionieren und überlege dir vorab, wie du deinen Hund an die Übungen heranführst. Ein praktischer Snackbeutel am Gürtel sorgt dafür, dass du die Belohnung immer griffbereit hast. Verwende besonders kleine Trainingsleckerli und ziehe die Extraportion von der Tagesration deines Hundes ab. Spare auch nicht mit Streicheleinheiten und Lob, wenn dein Hund etwas richtig macht.

Führt ihr Übungen durch, die jeweils eine Seite trainieren, achte darauf, immer beide Seiten zu trainieren. Sorge für Abwechslung in deinem Trainingsablauf, sonst kann schnell Langeweile aufkommen. Überfordere aber deinen Hund auch nicht und beachte seine individuelle Tagesform. Bist du dir unsicher, welche Übungen für deinen Hund geeignet sind, hole am besten tierärztlichen oder physiotherapeutischen Rat ein. Nach dem Training braucht dein Hund ausreichend Ruhepausen zur Regeneration, damit die Muskeln wachsen können.

Ruhig ausklingen lassen mit Cool-down

Suche dir einen ruhigen Platz für das Cool-down. Hier liegt der Fokus nun auf Dehnungen. Halte alle Dehnungen für mindestens zehn Sekunden, damit die Rezeptoren in den Muskeln und Sehnen aktiviert werden und den Muskel entspannen. Achte darauf, alle Übungen langsam und spielerisch auszuführen, damit dein Hund sie nicht als “übergriffig” empfindet.

Cool-down für Hunde

  • Stelle dich hinter deinen Hund, halte ein Leckerli vor seine Nase und führe langsam seine Nase erst zur rechten, dann zur linken Schulter, dann zur rechten und zur linken Hüfte.
  • Stelle dich neben deinen Hund und führe seine Nase mit dem Leckerli an den Boden unter seinem Brustbein.
  • Lasse deinen Hund sich auf die rechte Seite in Seitenlage legen. Lege deine Hand hinter seinen linken Ellbogen und bringe sein linkes Vorderbein sanft gestreckt nach vorne. Bewege das Bein parallel zum Boden und verdrehe es nicht in der Achse. Arbeite nur mit sanftem Druck, dein Hund muss entspannt aussehen.
  • Greife um und lege deine Hand vor den linken Ellbogen und bringe das Bein gestreckt in Richtung Hinterläufe. Bewege das Bein parallel zum Boden und verdrehe es nicht in der Achse. Arbeite nur mit sanftem Druck.
    Gehe nun, weiterhin in Seitenlage, an das linke Hinterbein, umgreife das Knie und bringe das Hinterbein mit sanftem Druck in die Streckung nach hinten. Bewege das Bein parallel zum Boden und verdrehe es nicht in der Achse.
  • Greife nun hinter das linke Knie und bringe das linke Hinterbein gestreckt nach vorne in Richtung Vorderläufe. Bewege das Bein parallel zum Boden und verdrehe es nicht in der Achse. Arbeite nur mit sanftem Druck, dein Hund muss entspannt aussehen.
  • Wiederhole alle Übungen auf der linken Körperhälfte liegend am rechten Vorder- und Hinterbein.
  • Lockere im Liegen oder Stehen sanft die Oberschenkelmuskulatur deines Hundes durch Kneten und sanftes Klopfen.
  • Streiche Nacken, Rücken und Vorderbeine sanft nach hinten und unten aus.
  • Jetzt ist eine Pause angesagt.

Welche Geräte und Hilfsmittel kann man für den Muskelaufbau beim Hund nutzen?

Es gibt einige nützliche Geräte und Hilfsmittel, die du für euer Sportprogramm zum Muskelaufbau nutzen kannst. Viele Übungen arbeiten mit einem wackligen Untergrund: Dabei muss dein Hund viele Ausgleichsbewegungen machen, die die Tiefenmuskulatur trainieren und die Propriozeption schulen. Vielleicht hast du einiges schon zu Hause, wie zum Beispiel einen großen Gymnastikball. Falls nicht, musst du nicht unbedingt teures Equipment anschaffen. Häufig lassen sich einfache Haushaltsgegenstände sehr gut umfunktionieren. Worauf du allerdings achten musst, ist die richtige Größe für deinen Hund und ob das Gerät für deinen Hund sicher ist. Scharfe Kanten, ungeeignete Materialen, hervorstehende Schrauben und ähnliches sind tabu. Achte beim Training mit Geräten auch immer auf einen rutschfesten Untergrund. Eine Yogamatte oder sogenannte Struktur- oder Spielmatten eignen sich ideal, wenn ihr zu Hause trainiert.

Geräte für den Muskelaufbau beim Hund

Gerät
Ersatz
Wofür
Gymnastikball
Verbessert die Körperwahrnehmung (Propriozeption), trainiert die Tiefenmuskulatur und eignet sich hervorragend zum Training der Hinterläufe und der Rücken- und Bauchmuskulatur.
Balancekissen
Weiches Kissen oder Polster, mehrere Lagen Polsterfolie
Wie beim Gymnastikball, aber einfacher und auch für Anfänger geeignet, weil es leichter ist, auf dem Balancekissen Stand zu finden. Je mehr Luft darin ist, um so stabiler und einfacher ist es für deinen Hund. Eignet sich sehr gut für das Training der Tiefenmuskulatur.
Peanut/Donut
Dickes, weiches Sofapolster
Wie beim Gymnastikball, aber einfacher, auch für Anfänger geeignet, weil es leichter ist, darauf Stand zu finden. Je mehr Luft darin ist, um einfacher ist es für deinen Hund. Eignet sich sehr gut für das Training der Vorder- und Hinterläufe (erhöhtes Stehen).
Stepper
Treppe, Box, Tritterhöhung
Für das Training der Vorder- und Hinterläufe und der Rückenmuskulatur.
Cavaletti
Äste, Besenstile
Cavaletti-Stangen unterstützen die Gangbildschulung, das Koordinationstraining und das Training der Beinmuskulatur. Dein Hund muss seine Beine bewusst einzeln heben und gleichmäßig belasten.
Slalomstangen
Poller, durch die Beine, Baumstämme
Zur Gangbildschulung und zum Koordinationstraining. Das Laufen um Slalomstangen lockert und stärkt die Rückenmuskulatur.
Wackelbrett, Wobbleboard
Eigenbau
Wie der Gymnastikball verbessert ein Wobbleboard die Körperwahrnehmung und stärkt besonders die Rumpfmuskulatur.
Trampolin
Weiche Matratze
Auf dem Trampolin kannst du Gewichtsverlagerungen durchführen, indem du breitbeinig über deinem Hund stehst und dein Gewicht auf dein rechtes oder linkes Bein verlagerst. Außerdem sind Sitz-Steh oder Sitz-Platz Übungen oder Häschen machen auf dem Trampolin sehr gut möglich.
Laufband
Gehen an der Leine
Zum Konditionstraining, Muskelaufbau, zur Gewichtsreduktion und zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems. Muss langsam geübt werden und dein Hund darf nie unbeaufsichtigt trainieren!
Unterwasserlaufband
Gehen im Wasser
In der Tierarzt- oder Tierphysiotherapiepraxis: Durch den Wasserwiderstand wird der Muskelaufbau forciert und das Training ist besonders gelenkschonend durch den Auftrieb im Wasser. Auch zur Reha, für Hundesenioren oder übergewichtige Hunde geeignet.
Schwimmen
Sichere, freie Gewässer
Sehr gutes Ganzkörpertraining, allerdings nicht für Hunde mit Problemen im Ellbogen oder in der Halswirbelsäule. Dein Hund darf nie unbeaufsichtigt schwimmen!
Strukturmatte
Gehen auf verschiedenen Untergründen (Sand, Steine etc.)
Fördert taktile Wahrnehmung der Pfoten – auch für Welpen und Senioren geeignet.

Die Geräte lassen sich auch zu einem Parcours zusammenstellen, den du mit deinem Hund trainieren kannst, wenn er die einzelnen Geräte kennt und beherrscht. Achte aber dabei immer auf seine Sicherheit und darauf, dass er sich nicht überlastet. Laufe den Parcours mit ab und gib ihm, wo erforderlich, Hilfestellung.

Natürlich kannst du auch ohne Geräte mit deinem Hund Muskulatur aufbauen: Beim Joggen, Radfahren oder Langlauf mit Hund baut ihr jede Menge Kondition auf. Beim Stand Up Paddeling wird durch die vielen Mikrobewegungen die Tiefenmuskulatur und die Balance deines Hundes gefördert. Allerdings eignen diese Sportarten sich nicht für alle Hunde: Kleine oder kurzbeinige Hunde haben nicht die körperlichen Voraussetzungen am Fahrrad zu laufen oder mit dir zu joggen. Auch brachyzephale Rassen (kurzköpfige Hunde wie Französische Bulldoggen, Boxer, Mops, Pekingese, Chihuahua) dürfen auf keinen Fall überlastet werden. Das Gleiche gilt auch für besonders schwere Hunderassen wie Berner Sennenhund, Leonberger oder Rhodesian Ridgeback. Hole im Zweifel bitte immer tierärztlichen Rat ein, bevor du eine Sportart mit deinem Hund beginnst. So seid ihr auf der sicheren Seite.

Welche Übungen bauen Muskulatur an der Hinterhand des Hundes auf?

Während die Vorderhand als Stützapparat für deinen Hund dient, fungiert seine Hinterhand als Motor. Aus der Hinterhand kommt der Schub für die Vorwärtsbewegung, mit der Hinterhand richtet er sich auf und springt elegant über Hindernisse hinweg. Eine kräftige Muskulatur an den Hinterbeinen sorgt für Bewegungsfreude und hält deinen Hund bis ins Alter fit. Denn häufig ist gerade die Hüfte von altersbedingten Verschleißerscheinungen betroffen. Eine starke Muskulatur beugt einer altersbedingten Hinterhandschwäche vor.

Für alle Übungen gilt: Lasse tierärztlich abklären, ob dein Hund die Übung machen darf, baue langsam Kondition auf, das heißt, beginne mit wenigen Wiederholungen und steigere langsam Intensität und Wiederholungen. Achte bei allen Übungen auf die Sicherheit deines Hundes! Am Training muss dein Hund immer freiwillig und mit Freude teilnehmen.

So trainierst du die Hinterhand deines Hundes

  • Erhöhtes Stehen: Lasse deinen Hund mit seinen Vorderpfoten auf einem Stepper, einer Treppenstufe oder einem Bänkchen stehen. Beim Gassigehen bietet sich vielleicht auch ein Baumstumpf an. Halte die Position für einige Sekunden und lasse ihn von der Erhöhung wieder absteigen.
  • Steigerung erhöhtes Stehen: Lasse deinen Hund Sitz machen, auf die Erhöhung steigen und wieder Sitz machen.
  • Variation erhöhtes Stehen: Lasse deinen Hund mit seinen Vorderpfoten auf einem Balancekissen, Wackelbrett oder einem Gymnastikball stehen. Durch den wackligen Untergrund trainiert er gleichzeitig die Tiefenmuskulatur und seine Körperwahrnehmung.
  • Sitz-Steh-Sitz: Bringe deinen Hund vom Sitzen ins Stehen und anschließend wieder ins Sitzen. Diese Übung ist wie Kniebeugen für deinen Hund und festigt gleichzeitig den Grundgehorsam. Sie eignet sich nicht für Hunde mit Knieproblemen – zum Beispiel nach einem Kreuzbandriss oder für Hunde, die unter Patellaluxation leiden.
  • Steigerung Sitz-Steh-Sitz: Sitz-Steh-Sitz-Übung mit leicht erhöhten Vorderpfoten, zum Beispiel auf einem Stepper oder einem Buch – je nach Größe deines Hundes.
  • Variation Sitz-Steh-Sitz: Sitz-Steh-Sitz-Übung auf einem Trampolin oder Wackelbrett trainiert gleichzeitig die Tiefenmuskulatur.
  • Enge Cavaletti: Baue Cavaletti-Stangen im Abstand von einer Schrittlänge deines Hundes hintereinander auf. Durch die enge Positionierung muss dein Hund seine Beine besonders akkurat setzen und sauber anheben. Führe deinen Hund im langsamen Schritttempo über die Cavaletti-Stangen, die etwa auf Höhe seines Handgelenks (Karpalgelenks) angebracht werden sollten.
  • Steigerung enge Cavaletti: Später kannst du den Abstand verkleinern und die Stangen leicht erhöhen.
  • Wassertreten: Training im Unterwasserlaufband oder langsames Gehen im hüfthohen, sicheren Naturgewässer eignet sich auch für Hundesenioren oder Tiere mit Erkrankungen des Bewegungsapparates (dann aber nur unter Anleitung).

Wie stärke ich die Rückenmuskulatur meines Hundes?

Auch bei deinem Hund ist es wichtig, Rücken- und Bauchmuskulatur gleichzeitig zu trainieren, denn die Bauchmuskulatur ist sozusagen der Gegenspieler der Rückenmuskulatur. Die unten folgenden Übungen stärken also die gesamte Rumpfmuskulatur. Auch das oben beschriebene erhöhte Stehen zur Stärkung der Hinterhand trainiert die Rumpfmuskulatur mit.

Für alle Übungen gilt: Lasse tierärztlich abklären, ob dein Hund die Übung machen darf, baue langsam Kondition auf, das heißt, beginne mit wenigen Wiederholungen und steigere langsam Intensität und Wiederholungen. Achte bei allen Übungen auf die Sicherheit deines Hundes! Am Training muss dein Hund immer freiwillig und mit Freude teilnehmen.

So trainierst du die Rückenmuskulatur deines Hundes

  • Slalom laufen: Stecke die Slalomstangen in einem Abstand von etwa zwei Körperlängen deines Hundes in den Boden und führe ihn im Schritttempo um die Stangen herum. Das Training stärkt und mobilisiert seine Wirbelsäule.
  • Steigerung Slalom laufen: Verkürze die Abstände zwischen den Slalomstangen.
  • Variation Slalom laufen: Führe deinen Hund rückwärts um die Slalomstangen herum.
  • Gewichtsverlagerungen: Stelle dich auf dem Trampolin oder Wackelbrett breitbeinig über deinen Hund und verlagere dein Gewicht langsam von dem einen auf das andere Bein. Dein Hund muss Rücken- und Bauchmuskulatur anspannen, um sich ausbalancieren zu können.
  • Isometrische Übungen: Stelle dich neben deinen Hund und lege deine flache rechte Hand auf sein rechtes Schulterblatt und deine flache linke Hand an seine linke Hüfte. Baue nun langsam und behutsam von beiden Seiten sehr wenig Druck auf. Dein Hund wird seine Rumpfmuskulatur anspannen, um den Druck auszugleichen. Wechsle nun die Seiten und lege deine linke Hand auf sein linkes Schulterblatt und deine rechte auf seine rechte Hüfte. Schleiche langsam sanften Druck in deine Handflächen ein.
  • Balanceübungen: Steht dein Hund auf wackligen Untergründen, muss er seine Tiefen- und Rumpfmuskulatur nutzen, um sich ausbalancieren zu können. Diesen Effekt kannst du zum Beispiel beim gemeinsamen Bootsfahren, Stand Up Paddeling oder auch auf dem Balancekissen oder dem Stehen auf einer wenig aufgepumpten Luftmatratze erzielen. Mit einer Schwimmweste kann dein Vierbeiner außerdem neben dir her schwimmen und bekommt ein tolles Training.
Hund auf einem Unterwasserlaufband

Was ist beim Muskelaufbau bei alten Hunden zu beachten?

Eine gute Muskulatur und ein gesundes Maß an Bewegung sind für Seniorhunde besonders wichtig: Die Muskulatur entlastet den passiven Bewegungsapparat und die Bewegung sorgt dafür, dass die Gelenke mit ausreichend Gelenkschmiere versorgt werden. So hält Bewegung sogar altersbedingte Verschleißerscheinungen wie Arthrose auf. Trotzdem ist es bei alten Hunden besonders wichtig, ihren Gesundheitszustand vor dem Trainingsbeginn tierärztlich abklären zu lassen. Schließlich soll der Sport deinen Hundesenior ja stärken und nicht belasten. Lass dich in der Tierarztpraxis deines Vertrauens beraten, welche Übungen und Aktivitäten für deinen Hund infrage kommen und wie lange ihr trainieren dürft. Auch ein:e Tierphysiotherapeut:in kann dir einen Übungsplan zusammenstellen, der individuell auf deinen Senior abgestimmt ist. Wenn es keine gesundheitlichen Einschränkungen gibt, eignen sich die folgenden Trainingsarten zum Muskelaufbau für Hundesenioren besonders.

Muskelaufbau für alte Hunde

  • Gelenkschonendes Muskelaufbautraining im Unterwasserlaufband
  • Isometrische Übungen
  • Gehen auf verschiedenen Untergründen zum Beispiel auf der Strukturmatte
  • Propriozeptionstraining auf dem Wackelbrett
  • Erhöhtes Stehen mit Vorder- und Hinterläufen auf dem Balancekissen
  • Langsames Cavaletti-Training bei dem der Hund die Pfoten sauber anheben muss

Wie kann ich die Muskulatur meines Hundes nach einer OP stärken?

Nach einem operativen Eingriff kann dein Hund entweder im Operationsbereich – also zum Beispiel an der operierten Gliedmaße – und/oder durch die Immobilität generell an Muskulatur verlieren. Damit er wieder physiologische Bewegungsmuster aufbaut und Schonhaltungen ablegt, ist es wichtig, dass er eine gute Nachsorge bekommt. Besprich die Maßnahmen zum Muskelaufbau und den Zeitpunkt, wann ihr damit beginnen solltet, am besten mit dem tierärztlichen Fachpersonal. Sucht euch physiotherapeutische Unterstützung, lasst euch die Übungen zeigen und einen individuellen Therapie- und Trainingsplan erstellen. Nach einer Operation solltet ihr keinesfalls in Eigenregie loslegen – auch nicht, wenn dein Hund vorher sehr sportlich war.

Welche Aufbaupräparate gibt es für den Muskelaufbau beim Hund?

Für den Muskelaufbau ist eine proteinreiche Ernährung wichtig. Proteine unterstützen deinen Hund sowohl beim Muskelaufbau als auch in der Regeneration. Ob die Proteine aus pflanzlichen oder tierischen Quellen kommen, spielt eher eine untergeordnete Rolle. Wobei tierische Proteine – zum Beispiel auch aus Insekten oder Eiern – von Hunden aufgrund ihrer hohen biologischen Wertigkeit besonders leicht verwertet werden können. Zusätzliche Nahrungsergänzungen benötigt ein gesunder Hund nicht für den Muskelaufbau. Wenn du möchtest, kannst du aber mit hochwertigen Fetten wie Lachs‑, Borretsch‑, Hanf‑ oder Leinöl das Immunsystem stärken und für einen extra Energieschub sorgen. Bierhefe versorgt deinen Hund zusätzlich mit wertvollen Aminosäuren, Spurenelementen und Vitaminen. Auch soll Reiskeimöl mit seinem hohen Gehalt an Gamma-Oryzanol den Muskelaufbau fördern.

So gut versorgt und trainiert bleibt dein Liebling bis ins hohe Alter fit und beweglich.

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