Mops – aristokratischer Charmeur auf vier Pfoten
02.12.2024 - Lesedauer: 8 Minuten
„Ein Leben ohne Mops ist möglich. Aber sinnlos“, sagte Loriot. Mit gutem Grund: Der Mops ist ein quirliger Charmebolzen und treuer Gefährte, dabei liebevoll und anhänglich. Seinem knautschigen Gesicht und seinen großen Augen kann man nicht widerstehen. Aber lass dich nicht täuschen: Möpse wissen, welche Register sie ziehen müssen, um ihre Menschen um die Pfote zu wickeln.
- Des Kaisers Hündchen
- Welches Temperament hat der Mops?
- Ist der Mops ein Anfängerhund?
- Wie viel Bewegung braucht ein Mops?
- Wie sieht ein Mops aus?
- Wie sieht ein altdeutscher Mops aus?
- Was ist ein Retromops?
- Steckbrief Mops
- Gesundheit und Pflege des Mopses
- Wie viel kostet ein Mops?
- Video: "Alles über den Mops"
- Wichtiger Hinweis zur Zuchtform
Des Kaisers Hündchen
Der Mops ist ein aristokratischer Hund. Seine Ursprünge gehen 2000 Jahre zurück nach China, wo er als „Kaiserhund“ nur von Monarchen gehalten werden durfte. Über niederländische Händler gelangten Möpse im 16. Jahrhundert aus dem fernen Osten nach Europa. Hier waren sie in Adelskreisen bald ebenfalls überaus beliebt – Königin Viktoria beispielsweise hielt sich ein ganzes Mopsrudel. Als sich die Königin im Jahr 1857 dazu entschied, Möpse in ihr Hunderudel aufzunehmen, war es gar nicht leicht, welche aufzutreiben. Sie schickte sogar einen englischen Gesandten nach Deutschland. Doch auch dort gestaltete sich die Suche schwierig. Der erste Mops, den die Königin schließlich bei sich aufnahm, hieß Bosco. Auf ihn folgten 37 weitere Möpse.
Möpse waren damals als Modetiere schnell en vogue in feinen Damenkreisen. Zugleich begann die Rasse jedoch zu degenerieren, da der Mops als lebendiges Accessoire in den Salons kein artgerechtes Hundeleben führte. Ende des 19. Jahrhunderts verblasste das Interesse am Mops; gegenwärtig erlebt er jedoch ein Revival. Es ranken sich viele Geschichten und Legenden um den Mops. So soll zum Beispiel der Mops Pompey seinen Besitzer Wilhelm I. von Oranien durch lautes Gebell das Leben gerettet haben. Durch das Gebell soll der Prinz rechtzeitig einem Attentäter entkommen sein.
Welches Temperament hat der Mops?
Der Mops gilt als fröhliche, ausgeglichene und lebhafte Hunderasse. Er ist zwar klein, dafür aber forsch: Gegenüber Artgenossen neigen Möpse zu Größenwahn und großem Temperament. Gefahren unterschätzen sie schnell. So tapsen Möpse mit Urvertrauen durch die Welt und reagieren auf Stimmungen sensibel. Der Mops verträgt Einsamkeit nicht, er möchte überall mitmischen. Er eignet sich somit nicht für die Zwingerhaltung und sollte unbedingt in den Alltag und als Familienhund in das Familienleben integriert werden. Fühlt er sich zurückgesetzt, zeigt er das deutlich: Mit Mimik, Gestik und seinem Lautrepertoire aus Grunzen, Schnaufen und Grummeln kommuniziert er mit seinen Menschen. Möpse sind intelligente Hunde, aber auch eigenwillige und gelegentlich sture Gesellen. Konsequente Erziehung ist daher schon bei einem Mops-Welpen unabdingbar.
Ist der Mops ein Anfängerhund?
Mit einer Größe bis zu 32 cm Schulterhöhe zählt der Mops zu den sogenannten Mini-Molossern. Zum Sport- oder Wachhund ist er nicht geboren, macht jedoch auf anderem Gebiet Karriere: Er ist ein idealer Gesellschaftshund, vor allem für Senioren. Dazu prädestinieren ihn seine Anhänglichkeit und sein Bedürfnis nach Körperkontakt. Durch sein kleines Format eignet er sich gut als Stadt- und Wohnungshund. Der Mops ist außerdem eine gute Wahl für Hunde-Anfänger und verträgt sich mit Kindern und anderen Haustieren. Möpse mögen Wasser, Balancier- und Apportierspiele, sind aber keinesfalls Sportskanonen. Joggen oder am Fahrrad laufen ist nichts für sie. Besser sind bodennahe Hundevergnügen wie ausgiebiges Buddeln und Toben. Der Mops liebt es, Sofas und erhöhte Punkte zu erklimmen. Treppensteigen ist aber ungesund; nimm deinen Liebling besser auf den Arm.
Wie viel Bewegung braucht ein Mops?
Jeder Hund benötigt ein gewisses Maß an Bewegung, um fit zu bleiben und sich wohl zu fühlen. Das gilt auch für den Mops, obgleich er keine Sportskanone ist. Denn: Anstrengung und Hitze bekommen ihm nicht. Wenn du mit deinem Hund Joggen möchtest oder er am Fahrrad mitlaufen soll, ist der Mops daher nicht der geeignete Begleiter für dich. Besser geeignet sind für diese Hunderasse bodennahe Hundevergnügen wie ausgiebiges Buddeln und Toben. Möpse mögen außerdem Wasser, Balancier- und Apportierspiele. Er liebt es zudem, Sofas und erhöhte Punkte zu erklimmen. Treppensteigen ist für ihn aber ungesund; nimm deinen Liebling besser auf den Arm und lasse ihn nicht eigenständig die Stufen erklimmen.
Wie sieht ein Mops aus?
Die Fédération Cynologique Internationale ordnet den Mops den Gesellschafts- und Begleithunden, Sektion 11 „kleine doggenartige Hunde“ zu. Er erreicht für gewöhnlich eine Schulterhöhe von bis zu 32 Zentimetern und ein Gewicht von 6,5 bis neun Kilogramm.
Der Mops hat eine gedrungene Statur, wirkt quadratisch und äußerst kompakt mit breitem Brustkorb. Seine Rute trägt der Mops eingerollt über seiner Hüfte. Sein Kopf wirkt im Verhältnis zum restlichen Körper ziemlich groß, seine Nase ist kurz, während die Augen des Mops groß, rund und von dunkler Farbe sind. Die Ohren sind klein und samtweich. Man unterscheidet zwei Typen: Das Rosen- und das Knopfohr, wobei das Knopfohr bevorzugt wird. Beim Knopfohr liegt die Ohrspitze eng am Kopf an, sodass man das Ohrinnere nicht sehen kann. Das Rosenohr ist klein und seitlich wie auch nach hinten gefaltet, sodass die Ohrmuschel sichtbar ist. Sein Haarkleid ist kurz, glänzend und glatt. Bis zum Jahre 1877 war hierzulande nur der hellfarbige Mops bekannt bis schließlich ein schwarzes Pärchen aus dem Orient eingeführt wurde. Inzwischen gibt es den Mops in silber, apricot, hellfarben und schwarz.
Wie sieht ein altdeutscher Mops aus?
Die Zucht altdeutscher Möpse zielt auf den alten Mops-Typ ab, wie es ihn zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegeben hat. So verfügt ein altdeutscher Mops über eine längere Nase, um möglichen Gesundheitsproblemen, die mit einer verkürzten Nase einhergehen können, vorzubeugen. Im Gegensatz zum Retromops verzichten Züchter beim altdeutschen Mops allerdings darauf, andere Hunderassen einzukreuzen.
Was ist ein Retromops?
Der Retromops ist eine Kreuzung aus Mops und einer anderen Hunderasse wie dem Parson Russell Terrier, Pinscher oder Beagle. Die Mischung aus einem Mops und einem Beagle nennt man übrigens „Puggle“. Es handelt sich dabei genauer betrachtet um einen Mops-Mischling. Das Ziel von Retromops-Züchtern ist es, einen mopstypischen Hund zu züchten, der aber nicht aufgrund einer unnatürlichen Kopfform unter extremer Atemnot und weiteren Gesundheitsproblemen leidet. Wenn du dir einen Retromops kaufen möchtest, solltest du dir allerdings darüber im Klaren sein, dass ein Retromops nicht automatisch gesünder ist als reinrassige Möpse. Auch beim Retromops kommt es auf eine verantwortungsbewusste, sorgfältige Zucht an. Retromöpse gelten als lebhaft, verspielt und ausdauernd. Je nachdem, mit welcher Rasse der Mops verpaart wird und nach welchem Elternteil der Retromops schließlich kommt, erreicht er für gewöhnlich eine Schulterhöhe von 32 bis 38 Zentimetern und ein Gewicht von acht bis zwölf Kilogramm. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine von der Fédération Cynologique Internationale anerkannte Hunderasse.
SteckbriefMops
Rasse | Mops |
Herkunft | China |
Klassifikation | Gesellschafts- und Begleithunde |
Größe | bis 32 Zentimeter Schulterhöhe |
Gewicht | 6,5 bis 9 kg |
Körperbau | geringelte Rute, kurzer, runder Kopf, leichter Vorbiss, robuster, kompakter Körperbau |
Augen | leicht vorstehend
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Ohren | Knopf- oder Rosenohren
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Fell und Farbe | Struktur kurz, weich, glatt anliegend; Farben Beige, Schwarz, Apricot, Weiß oder Silber mit schwarzer Gesichtsmaske |
Besonderheiten | Reagiert empfindlich auf Hitze und körperliche Anstrengung
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Charakter | anhänglich, lustig, mutig und agil
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Pflege | tägliches Bürsten, besondere Pflege für Ohren und Hautfalten notwendig
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Gesundheit | neigt zu Atemwegs- und Augenerkrankungen
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Gesundheit und Pflege des Mopses
Die Pflege dieser Hunderasse ist anspruchsvoll. Das Fell, meist in den Mops-Farben Beige oder Schwarz, ist pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten ist aber nötig, denn der Mops neigt zum Haaren. Aufwendige Pflege braucht das Gesicht: Die Hautfalten müssen sauber und geschmeidig gehalten werden, für die Ohren gibt es beim Tierarzt spezielle Pflegemittel. Auch die regelmäßige Reinigung von Augen und Nase ist Pflicht. Achte zudem auf ausgewogene Ernährung: Möpse neigen zu Übergewicht, das sie nicht durch Sport ausgleichen können.
Aufgrund der kurzen Nase haben die Tiere eine zuchtbedingte Veranlagung zu Atemkrankheiten. Züchter versuchen heute, dem Mops wieder etwas mehr „Nase“ zu geben. Durch die vorstehenden Augen entstehen Probleme mit der Hornhaut. Etwa jeder hundertste Mops leidet an Pug-Dog-Enzephalitis, einer entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems. Wenn du einen Mops kaufen möchtest, solltest du dich daher unbedingt bei einem seriösen Züchter erkundigen und dich bei ihm auch über die Elterntiere informieren! Wenn du dich dazu entschließt, einen Mops-Welpen zu kaufen, ist es außerdem ratsam, ihn einige Male beim Züchter zu besuchen, bevor der Mops-Welpe bei dir einzieht.
Wie viel kostet ein Mops?
Wie viel ein Mops kostet, lässt sich nicht pauschal sagen und hängt schlussendlich davon ab, für welchen Züchter zu dich entscheidest. Der Preis für einen Mops-Welpen kann etwa zwischen 1.000 und 3.000 Euro liegen. Wichtig ist dabei immer, dass du deinen Hund nur aus einer seriösen Quelle beziehst, ganz gleich ob du einen reinrassigen Mops kaufen oder dir einen Retromops-Welpen anschaffen möchtest. Einen seriösen Züchter erkennst du zum Beispiel daran, dass er dir alle Hunde inklusive der Mutter zeigt und dir bei Fragen rund um die Rasse beratend zur Seite steht. Ein seriöser Züchter möchte seine Hunde natürlich nur in verantwortungsvolle Hände abgegeben. Daher wird er vermutlich auch dir einige Fragen stellen.
Video: "Alles über den Mops"
Rasseportrait: Mops
Alles über die beliebte Hunderasse: Mops-Ursprung, Mops-Züchter, Mops-Krankheiten, Mops-Welpen, Mops-Kauf.
Wichtiger Hinweis zur Zuchtform
Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sog. brachycephale Rassen) und weitere, bei denen Extreme im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.
Als verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollten diese Hinweise bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse unbedingt ebenso Berücksichtigung finden, wie die Frage nach hervorragenden Charaktereigenschaften.
Quellen:
https://www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/qualzuchten/Qualzuchtgutachten.pdf
https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/qualzucht/
Lern diese tollen, weniger bekannten Familienhunde kennen:
- Chinook: Der Chinook ist ein besonderer Hund: Täglich möchte er die Welt draußen entdecken – genießt aber auch wohlige Auszeiten mit seiner Familie auf dem Sofa.
- Puggle: Der Puggle zählt zu den „Designerdogs“ und ist eine Mischung aus Mops und Beagle. Die handlichen Puggles erfreuen sich großer Beliebtheit als Familienhunde und sind liebenswerte Begleiter für Menschen aller Generationen.
- Elo: Der Elo gilt als gelassener und freundlicher Familienhund. Sein Erscheinungsbild ist aufgrund der Einkreuzung verschiedener Hunderassen sehr vielfältig. Im Idealfall hat er keinen Jagdinstinkt und ist somit ein entspannter Partner bei Spaziergängen.
- Kromfohrländer: Der eher weniger bekannte Kromfohrländer hat ein wunderbares Wesen, ist kinderlieb, leicht erziehbar und hat nur einen geringen Jagdtrieb. Der „Kromi“ ist ein optimaler Familienhund, auch für Ersthundehalter bestens geeignet ist.
- Lhasa Apso: Der Lhasa Apso ist ein verspielter und menschenfreundlicher Hund, der aber ein eigenständiges Wesen hat. Er benötigt eine gute Sozialisation und Erziehung, damit er seinen gelegentlichen Dickkopf nicht durchsetzt. Die intelligenten Tiere eignen sich gut als Begleit- und Familienhunde.
- Kokoni: Der Kokoni stammt aus Griechenland und war dort schon in der Antike ein beliebter Haushund. Mit seiner freundlichen, aufgeweckten und verspielten Art erobert er die Herzen seiner Besitzerinnen und Besitzer. Kokonis sind zwar eher klein, dafür ist ihr Energielevel umso höher.