Kooikerhondje – clevere Jagdhunde aus den Niederlanden
21.04.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Das Kooikerhondje wurde ursprünglich zur Entenjagd gezüchtet. Inzwischen erfreut es sich zunehmender Beliebtheit als Begleit- und Familienhund. Kooikers sind intelligent und sensibel. Sie sind leicht zu erziehen, vertragen aber nicht zu viel Druck. Die kleinen Spaniel sind jagdlich motiviert, was mit einem entsprechenden Training und artgerechter Auslastung in den Griff zu bekommen ist.
SteckbriefKooikerhondje
Rasse | Kooikerhondje; Nederlandse Kooikerhondje |
Herkunft | Niederlande |
Klassifikation | Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde |
Größe | 40 Zentimeter (Rüden), 38 Zentimeter (Hündinnen) |
Gewicht | 9 bis 14 Kilogramm |
Körperbau | fast quadratisch, harmonisch aufgebaut |
Augen | mandelförmig, tiefbraun, freundlicher Ausdruck |
Ohren | mittelgroß, herabhängend, gut befranst |
Fell und Farbe | mittellang, glatt oder leicht gewellt, gute Unterwolle, orange-rote Flecken auf weißem |
Besonderheiten | freundlich und sensibel; positive Motivation erforderlich |
Charakter | fröhlich, gutartig, intelligent |
Pflege | pflegeleicht, zweimal wöchentlich bürsten |
Gesundheit | relativ robuste Rasse, vereinzelt Fälle Epilepsie und Patella (PL), selten Hüftgelenksdysplasie (HD) |
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Das Kooikerhondje ist ein kleiner Spaniel, den wahrscheinlich spanische Adlige während ihrer Herrschaft in den Niederlanden mitgebracht haben. Ursprünglich wurden die Hunde wohl zur Entenjagd verwendet. Der Name leitet sich von den sogenannten Entenkooien ab. Das sind Fangvorrichtungen an Seen und Flüssen, die Enten werden mit Fangröhren und Käfigen gefangen. Der Hund spielt dabei den Lockvogel und läuft in die Fangröhre, sodass gerade noch die Schwanzspitze zu sehen ist. Enten sind sehr neugierige Tiere und folgen dem Hund in die Röhre. Schlussendlich landen sie im Käfig, wo sie der „Kooibas“, der Entenjäger, nur noch einzusammeln braucht.
Obwohl es sich um intelligente, aufgeweckte Vierbeiner handelt, wäre die Rasse im 20. Jahrhundert beinahe ausgestorben. Baronesse van Hardenbroek van Ammerstol nahm sich 1939 des Kooikerhondjes an und baute die Zucht neu auf. In den Raad van Beheer, den Dachverband in den Niederlanden, wurde der Kooiker 1971 offiziell aufgenommen, die endgültige internationale Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erfolgte 1990. Kooikerhondjes werden heute als Jagd- und Begleithunde gehalten. Der Rassestandard sieht eine Größe von 40 Zentimetern für Rüden und 38 für die Hündinnen vor. Charakteristisch ist das mittellange Fell mit den orange-roten Flecken auf weißem Grund.
Kooikerhondjes sind aufgeschlossene, fröhliche und intelligente Hunde. Sie lieben lange, abenteuerliche Spaziergänge und sind für zahlreiche Hundesportarten zu begeistern. Den bewegungsfreudigen Jagdhund kannst du jagdlich führen oder bei jagdnahen Beschäftigungen wie Dummytraining, Fährtensuche oder Mantrailing (Personensuche) auslasten. Das Kooikerhondje bindet sich eng an seine Familie und eignet sich daher auch gut als Familienhund.
Für den feinfühligen Hund brauchst du Fingerspitzengefühl. Zu viel Druck verstört das Kooikerhondje, mit positiver Bestärkung und Motivation lernt es leicht und schnell. Mit Konsequenz und klarer Führung schaffst du dir einen ausgeglichenen Gefährten, der deine Autorität anerkennt. Der Deutsche Club für Kooikerhondje (DCK) empfiehlt einmal wöchentlich den Besuch einer Hundeschule. Dabei solltest du Wert auf eine gute Sozialisierung legen, da manche der kleinen Vogelhunde eher schüchtern sind. Beachte zudem, dass Kooikers über Jagdtrieb verfügen. Ratsam ist daher, die Impulskontrolle zu trainieren und einen Kurs im Antijagdtraining zu belegen.
Das Fell gilt als relativ pflegeleicht. So kommst du mit zweimal Bürsten pro Woche aus.
Im Allgemeinen ist die Gesundheit des Kooikerhondje als robust zu bezeichnen. Vereinzelt gibt es Fälle von Epilepsie und Patellaluxation (PL). Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eher selten. Der Zuchtverband hilft dir bei der Suche nach einem verantwortungsvollen Züchter.
Auch diese "Wasserratten" werden dich begeistern:
- Labradoodle: Die Liebenswürdigkeit des Labradors kombiniert mit dem nicht-haarenden Fell des intelligenten Pudels – ein Labradoodle begleitet dich mit etwas Erziehung als ganz wunderbarer Familienhund im Alltag.
- Lagotto Romagnolo: Ursprünglich wurde der Lagotto Romagnolo in Italien für die Wasserjagd gezüchtet. Heute geht er auf eine andere Jagd – er spürt Trüffel auf. Hierzulande wird der mittelgroße Hund immer beliebter, zeichnet er sich doch durch Gehorsam und Intelligenz aus.
- Portugiesischer Wasserhund: Der Portugiesische Wasserhund stand kurz vor dem Aussterben – und hat es Jahrzehnte später als Familienhund der Obamas bis ins Weiße Haus geschafft. Zum Glück hat ein Fischermagnat in den 1930er-Jahren den Wert dieser wunderbaren Hunderasse erkannt und in die Zucht intensiviert.
- Spanischer Wasserhund: Der Spanische Wasserhund darf auf einer Auswahlliste für einen Familienhund auf keinen Fall fehlen. Er bringt alles mit, was einen perfekten Begleiter ausmacht: nicht zu groß und nicht zu klein, pflegeleicht und nicht haarend, leicht zu erziehen, freundlich, kinderlieb und stets gut gelaunt.