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Der Schnauzer – sportlicher Pferdefreund mit Frisier-Bedarf

24.04.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Ein grauer Schnauzer liegt im Gras.

Der Mittelschnauzer stellt die Urform der drei unterschiedlich großen Rassen dar. Riesen- und Zwergschnauzer-Zucht basieren auf den Genen dieses tapferen Jägers von Ratten, Wieseln und Wasservögeln. Darüber hinaus zeigt der Schnauzer Talent als Wachhund und Familienmitglied. Flotte Spaziergänge und regelmäßiges Bürsten gehören zum täglichen Programm.

Des Bauern bester Freund, des Jägers unverzichtbarer Begleiter

Bekannt ist er auch als „Rattler“, denn die gnadenlose Jagd auf Ratten war eines der Zuchtziele im 19. Jahrhundert. Als Stallhund lebte der Schnauzer in Gesellschaft mit den Pferden und machte jedem Nager den Garaus. Den dauerhaften Erfolg sicherte sein Allround-Talent. Denn Intelligenz, Ausbildungsfähigkeit und nahezu unerschütterliche Robustheit öffneten dem loyalen Tier neben der Stalltür die Herzen der Familie.

Der Schnauzer wird auch als Mittelschnauzer oder Standardschnauzer bezeichnet, denn es gibt ihn sowohl eine Nummer größer, als Riesenschnauzer, ebenso wie viel kleiner, als Zwergschnauzer. Ganz egal, für welche Ausgabe du dich entscheidest, typische Schnauzer sind sie alle!

SteckbriefSchnauzer

Rasse
(Mittel-)Schnauzer
Herkunft
Süddeutschland
Klassifikation
Pinscher und Schnauzer
Größe
45 bis 50 Zentimeter
Gewicht
14 bis 20 Kilogramm
Körperbau
mittelgroß, robust, stämmig, muskulös, Rücken zur Hinterhand hin abfallend
Augen
dunkel, lebhaft und nach vorn gerichtet, mittelgroß und oval
Ohren
hoch angesetzte Klappohren, Ohreninnenkanten an den Wangen anliegend
Fell und Farbe
drahtig, hart und dicht, dichte Unterwolle und längeres anliegendes Deckhaar; rein schwarz oder pfeffersalzfarbig; üppige Augenbrauen und Barthaare
Besonderheiten
benötigt auch als Familienhund eine aktive Auslastung; erfolgreich im Hundesport, beim Rettungs- und Suchdienst und als Reitbegleithund
Charakter
mutig, flink, gehorsam und sehr gelehrig; spielfreudig, nett zu Kindern, wachsam, kein Kläffer, Rüden bisweilen aggressiv gegen andere Tiere; legendäre Klugheit und Unerschrockenheit
Pflege
tägliches Bürsten unverzichtbar, 2 bis 3 Mal jährlich trimmen
Gesundheit
ausgesprochen widerstandsfähig, Veranlagung zu HD (Hüftdysplasie)

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Schnauzer: Charakter und Eigenschaften

Kaum eine Hunderasse verknüpft so wunderbar ein lebhaftes Temperament mit umsichtigem Agieren und liebevoller Anhänglichkeit wie der Schnauzer. Verspielt und agil, loyal und treu, wachsam und unbestechlich – der Schnauzer wird sich als Familienmitglied in deinem Leben bewähren. Sein kluger und unerschrockener Charakter macht den Schnauzer zu einem eigenständigen Begleiter, der mitdenkt und gelegentlich auch mal anderer Meinung sein kann als du.

Fremden gegenüber zeigt sich der Schnauzer zunächst oft skeptisch. Hast du jedoch einmal das Vertrauen des Vierbeiners gewonnen, begegnet er dir mit aufmerksamer Gelassenheit.

Ist ein Schnauzer ein Anfängerhund?

Der Schnauzer zeichnet sich durch hohe Intelligenz, einen lebhaften Charakter und seinen ausgeprägten Wachinstinkt aus. Er eignet sich daher nur bedingt als Anfängerhund, da Erfahrung in der Erziehung von Hunden gerade bei einer aktiven Rasse wie dem Schnauzer große Vorteile mit sich bringt. Damit der Wachinstinkt und Jagdtrieb des Schnauzers nicht zum Problem werden, empfiehlt sich von klein auf der Besuch einer Welpenschule und ein konsequentes Training. Der kluge und mutige Schnauzer durchschaut Schwächen seiner menschlichen Bezugsperson schnell. Du solltest also ein gesundes Selbstbewusstsein ausstrahlen, damit dein Schnauzer dir vertraut und dich als „Rudelführer“ anerkennt.

Hat ein Schnauzer Jagdtrieb?

Schnauzer wurden in der Vergangenheit als zuverlässige Haus- und Hofhunde gehalten, die Jagd auf Ratten und andere Nagetiere gemacht haben. Der Jagdtrieb liegt dem Schnauzer daher bis heute im Blut und sollte nicht unterschätzt werden. Allerdings gehört der Schnauzer zu den Hunderassen, die sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen. Sein kluger Verstand zeigt ihm Grenzen auf und so legt er sich in der Regel nicht mit größeren oder gefährlichen Gegnern an. Kleinere Haustiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel könnten jedoch den Jagdtrieb des Schnauzers wecken und sollten daher nicht unbeaufsichtigt mit ihm bleiben.

Sind Schnauzer schwer erziehbar?

Schnauzer entwickeln eine enge Bindung zu ihren menschlichen Bezugspersonen, haben allerdings auch ihren eigenen Kopf und entscheiden bei Bedarf eigenständig, was zu tun ist. Sie sind daher grundsätzlich nicht schwer erziehbar, jedoch solltest du von Anfang an darauf achten, konsequente Signale zu geben und klarzustellen, welches Verhalten (nicht) erwünscht ist. So lernt dein Schnauzer seine Instinkte in einem natürlichen Maß zu kontrollieren und einem entspannten Zusammenleben steht nichts im Weg.

Ist der Schnauzer ein Kläffer?

Schnauzer haben einen ausgeprägten Wachinstinkt. Sie reagieren oft schon auf ungewöhnliche Geräusche, die unsere menschlichen Ohren noch gar nicht wahrgenommen haben. Erscheint dem Schnauzer etwas merkwürdig, macht er dich durch Bellen darauf aufmerksam. Schnauzer sind also keine Kläffer, gehören jedoch aufgrund ihres wachsamen Wesens zu den eher bellfreudigen Hunderassen. In einem Mehrfamilienhaus mit dünnen Wänden solltest du diese Eigenschaft vor dem Einzug eines Schnauzers bedenken, damit es nicht zu Beschwerden seitens der Nachbarn kommt.

Schwarzer Schnauzer liegt im Gras.

Ist ein Schnauzer ein Familienhund?

Ein Schnauzer liebt gemeinsame Spaziergänge ebenso wie das Spielen mit Kindern. Hier zeigt er sich geradezu übervorsichtig und tolerant. Mit diesen Eigenschaften eignet sich der Schnauzer ganz hervorragend als Familienhund. Sein gutmütiges Wesen lässt ihn auch die teilweise überschwängliche Zuwendung von Kindern entspannt dulden. Achte trotzdem darauf, dass das Spiel nicht zu wild getrieben wird. Ein Schnauzer freut sich zwischendurch auch über ein paar verschmuste Kuscheleinheiten.

Können Schnauzer alleine bleiben?

Aufgrund seines menschenbezogenen und anhänglichen Charakters solltest du einen Mittelschnauzer möglichst nicht lange alleine lassen. Der Vierbeiner liebt seine Familie und möchte am liebsten überall dabei sein. Während deiner Abwesenheit ist außerdem niemand da, der den wachsamen Vierbeiner beruhigen kann, falls er Gefahr wittert und bellt. Wenn es doch hin und wieder nötig ist, solltest du das Alleinbleiben darum vorab ausgiebig mit deinem Schnauzer üben.

Wie viel Bewegung braucht ein Schnauzer?

Ein Schnauzer braucht neben Bewegung auch intensive geistige Beschäftigung. Idealerweise kombinierst du beides bei ausgiebigen Spaziergängen oder nimmst dir regelmäßig Zeit für Hundesport wie Obedience oder Mantrailing. Wenn du für ausreichend Bewegung an der frischen Luft sorgst, fühlt sich der Schnauzer auch in einer Wohnung wohl und weiß die zwischenzeitigen Ruhepausen zu schätzen.

Fell und Pflege des Schnauzers

Deinen heimischen Staubsauger wird es freuen – Schnauzer verlieren nur wenige Haare. Das typische Markenzeichen, der Schnauzbart, tritt perfekt in Szene und verleiht ihm sein unverkennbares Aussehen. Der Standardschnauzer verfügt über ein Doppelfell, das ihn in der freien Natur widerstandsfähig macht. Das raue Deckhaar überlagert ein weiches, kurzes Unterfell. Diese Kombination verlangt tägliches Bürsten und regelmäßiges Trimmen. Beides genießt der Schnauzer, wenn er frühzeitig an die Prozedur gewöhnt wird. Auch die buschigen Augenbrauen und der markante Bart des Schnauzers sollten gelegentlich gestutzt werden, damit dein Vierbeiner nicht beim Fressen oder Sehen beeinträchtigt wird. Informiere dich vorab in einem Hundesalon über die richtigen Handgriffe, wenn du die Fellpflege deines Schnauzers selbst übernehmen möchtest.

Schnauzer können gemäß Rassestandard die Fellfarben Schwarz und Pfeffersalz haben. Pfeffersalzfarbene Schnauzer variieren dabei von dunklem Eisengrau bis hellem Silbergrau, stets mit einer farblich dazu passenden, dunklen Maske.

Besonderheiten und Gesundheit

Der Schnauzer neigt zu der Erbkrankheit Hüftdysplasie (HD). Hierbei handelt es sich um die Fehlbildung der Hüftgelenkpfanne, die dem ansonsten robusten Hund eine schmerzfreie Bewegung unmöglich macht. Achte daher bei der Anschaffung unbedingt auf eine verbriefte HD-freie Zucht.

Mittelschnauzer kaufen: Wie viel kostet ein Schnauzer Hund?

Ein reinrassiger Mittelschnauzer aus einer seriösen Zuchtstätte kostet oft zwischen 1.000 und 1.800 Euro. Verantwortungsvolle Züchter achten darauf nur Tiere zu verpaaren, die gesund und nicht genetisch vorbelastet sind. Die Schnauzer Welpen sollten in den ersten Wochen in einem welpengerechten Umfeld aufwachsen und neben den empfohlenen Schutzimpfungen auch erste Schritte in Richtung Sozialisierung erfahren.

Falls für dich auch ein Schnauzer-Mischling in Frage kommt, solltest du dich im Vorfeld über die Eigenschaften der zweiten Hunderasse informieren. Besonders beliebt ist zum Beispiel der Schnauzer-Terrier-Mix. Unter Umständen kannst du sogar im Tierheim einen Schnauzer finden, der ein neues Zuhause sucht.

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