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Zwergschnauzer – wachsamer Begleiter und Familienhund

15.09.2024 - Lesedauer: 9 Minuten

Hund mit Bart

Der Zwergschnauzer ist zwar klein, aber keinesfalls ein Sofa-Kuschelhund. Er gilt als clever, aufmerksam und offen für viele Aufgaben. Am liebsten bewacht er Haus und Hof, weshalb er gut erzogen werden muss, um nicht zum Kläffer zu werden. Wenn er als Welpe gut sozialisiert wird, erweist sich der robuste Kleinhund, die verkleinerte Variante des Standardschnauzers, als perfekter Begleiter für aktive Familien. Ein weiterer Pluspunkt: Bei optimaler Fellpflege haart er so gut wie gar nicht.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Zwergschnauzer gehört zur Familie der Schnauzer, deren Rassen jedoch viele verschiedene Charakterzüge aufweisen.
  • Mit dem Zwergschnauzer gewinnst du ein schlaues und aktives Familienmitglied, das sogar seine Wachhund-Pflichten mit Bravour erfüllen kann.
  • Du solltest einen Zwergschnauzer in einer möglichst ruhigen Wohngegend halten; auch ein großer Garten zum Austoben ist von Vorteil.
  • Zwergschnauzer-Welpen müssen gut erzogen werden, damit lästige Verhaltensweisen wie häufiges Bellen abgelegt werden.
  • Wichtig ist, den Zwergschnauzer zu trimmen, um die ideale Fellpflege zu ermöglichen.
  • Du bekommst einen Zwergschnauzer beim Züchter, im Tierheim oder über Vereine, die sich um Zwergschnauzer in Not kümmern.

Geschichte des Zwergschnauzers: Vom Rattenfänger zum beliebten Begleithund

Der Zwergschnauzer ist ein Teil der Schnauzerfamilie, die sich in drei Größen unterteilt:

  • Riesen
  • Standard
  • Zwerg

Die einzelnen Rassen ähneln sich optisch stark, unterscheiden sich äußerlich hauptsächlich in ihrer Größe und haben ihr jeweils ganz eigenes Wesen. Die Schnauzerzucht selbst lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Zu jener Zeit gab es diese Rasse allerdings nur in größeren Varianten. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts tauchte der Zwergschnauzer zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auf.

Ob er nur aus den kleinsten Vertretern seiner großen Verwandten – Mittelschnauzer und Riesenschnauzer – entstanden ist oder Kleinhunde wie der Affenpinscher eingekreuzt wurden, ist bis heute strittig. Die Tatsache, dass sich der Zwergschnauzer charakterlich ein wenig von seinen großen Brüdern unterscheidet, spricht für die zweite Theorie. Anfangs kam der kleine, kompakte Schnauzer vor allem bei der Rattenjagd zum Einsatz. Seit einigen Jahrzehnten wird er vornehmlich als Begleithund gehalten.

Bereits im 19. Jahrhundert konnten kleine Formen des Schnauzers beobachtet werden, die vornehmen Damen als loyaler Begleiter dienten. Durch Josef Berta wurde die Anerkennung der Rasse durch die FCI Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Thema, erfolgte aber erst in den 1950er Jahren. Seither gibt es Zwergschnauzer vermehrt beim Züchter.

Aussehen des Zwergschnauzers

Der Zwergschnauzer wird in Hinblick auf die Widerristhöhe maximal 36 Zentimeter groß und im Schnitt sieben Kilogramm schwer. Durch diese Maße zählt er zu den kleinen Hunderassen. Doch hält die Größe den Zwergschnauzer nicht davon ab, sich stets sehr selbstsicher zu geben.

Die Körperform fällt durch den optisch einer Sichel ähnelnden Schwanz und einen leicht abfallend verlaufenden Rücken auf. Der Hund hat feste Gelenke und Bänder, wodurch er meist von Verschleißerscheinungen des Bewegungsapparats verschont bleibt. Zudem hat der Zwergschnauzer ein langes Kinn und ein dichtes, drahtiges und kurzes Fell. Markant sind der namensgebende Schnauzbart ebenso wie die buschigen, auffälligen Augenbrauen.

Die Farben sind vielseitig: So kann ein Zwergschnauzer schwarz, weiß oder mehrfarbig (silber-schwarz, pfeffer-salz) sein. Besonders die Variante des Zwergschnauzers in Pfeffer-Salz ist bei Züchtern und Haltern begehrt. Doch ob dein Zwergschnauzer weiß, schwarz oder bunt ist: Wichtig ist der regelmäßige Besuch beim Hundefriseur. Denn obwohl das Tier so gut wie gar nicht haart, benötigt das Fellkleid eine gute Pflege. Du solltest deinen Zwergschnauzer folglich regelmäßig trimmen und bürsten lassen.

Rassetypische Charaktereigenschaften

Natürlich sind alle Hunde sehr individuell und die Ausprägung der rassetypischen Eigenschaften kann sicherlich abhängig von Charakter, Alter, Erziehung, Vorerfahrungen und auch Zuchtlinie variieren.
Wichtig ist es zu wissen, dass alle Rassen aus einem bestimmten Grund entstanden sind und gewisse Charaktereigenschaften gezielt herausgezüchtet wurden und man sich bei der Auswahl auch bewusst für diese Eigenschaften entscheidet.

Charakter: Ist der Zwergschnauzer ein Kläffer?

Der Zwergschnauzer zeichnet sich durch einen lebendigen, selbstbewussten und intelligenten Charakter aus. Er bringt für seine Größe einen erstaunlichen Mut mit und bewacht sein Zuhause mit großem Eifer. Die Rasse gilt als bellfreudig und sehr aufmerksam. Es ist wichtig, seine Wachhund-Aktivitäten frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken, denn sonst könnte es passieren, dass dein Zwergschnauzer entscheidet, welche Gäste im Haus willkommen sind und welche nicht. Außerdem neigt er zu häufigem Bellen, wenn du ihn nicht entsprechend erziehst oder es zu Langeweile kommt. Da der Zwergschnauzer rasch gelangweilt ist, muss er im Alltag häufig beschäftigt und gefordert werden.

Sein großes Selbstvertrauen kann dem kleinen Vierbeiner eine gewisse Sturheit verleihen. Er ist zwar grundsätzlich ein kooperationsbereiter, leicht erziehbarer Hund, geht aber ohne eine klare Linie in der Erziehung gerne seiner eigenen Wege. Unverzichtbar für einen guten Start ist eine gründliche Sozialisierung des neugierigen Welpen. So kannst du den Zwergschnauzer-Charakter, der für seinen kleinen Körper überraschend selbstbewusst ausfällt, sanft formen.

Ein enormer Vorteil beim üblichen Charakter des Zwergschnauzers sind seine Loyalität und Treue. Einmal erzogen, wird er im Nu zum liebevollen und anhänglichen Begleiter für Einzelpersonen, Paare oder Familien.

Was ist ein Pfeffer und Salz Zwergschnauzer?

Pfeffer und Salz bezeichnet den Hund in einer bestimmten Fellfarbe und mit einem gewissen Farbverlauf. Das Deckhaar des Tieres ist bei einem Zwergschnauzer Pfeffer-Salz dunkel, während die Haarspitzen in einem hellen Farbton auftreten. Die Farbvariation kommt selbst bei Wildtieren ab und an vor und beruht auf dem Mix von pigmentierten mit nicht pigmentierten Haaren.

Junger Zwergschnauzer rennt über eine Wiese

Erziehung und Haltung des Zwergschnauzers

Wenn du dich für einen Zwergschnauzer entscheidest, berücksichtige den starken Wachtrieb. Du musst den Zwergschnauzer-Welpen konsequent und mit klaren Regeln erziehen, damit er später nicht stur seinen Willen durchsetzt. Durch die hohe Intelligenz dieser Hunderasse werden inkonsequente Handlungen sofort bemerkt und du könntest in diesem Fall deine Autorität verlieren.

Das Zusammenleben mit anderen Tieren wie Hunden oder Katzen funktioniert in der Regel nur, wenn der Zwergschnauzer als Welpe gut sozialisiert und rechtzeitig an diese anderen vierbeinigen Mitbewohner gewöhnt wurde. Die Kombination zwischen Zwergschnauzer und Kleinsäuger funktioniert seltener.

Bei guter Auslastung spricht zwar nichts gegen ein Leben in einer kleinen Wohnung. Liegt diese jedoch in einem stark frequentierten Wohnkomplex, kann es passieren, dass dein Hund ständig unter Strom steht und viel bellt. Eine ruhigere Umgebung und im besten Fall ein Garten eignen sich für den kleinen Schnauzer besser.

Wie viel Bewegung braucht ein Zwergschnauzer?

Trotz seiner geringen Größe braucht der Zwergschnauzer viel Bewegung und Arbeit für den Kopf. Der ausdauernde Läufer hat Freude an Suchspielen, Nasenarbeit oder Dummy-Arbeit. Gerade in jungen Jahren zeigen diese Hunde einen spürbaren Jagdtrieb. Mit einer Schleppleine kannst du deinen Begleiter sichern und zugleich am Gehorsam arbeiten. Bring ihm doch ein paar Hundetricks bei – mit einer schmackhaften Motivation wird er Feuer und Flamme für diese gemeinsame Aktivität sein.

Unterschätze die Spazierzeiten nicht nur wegen der kleinen Größe des Zwergschnauzers: Du solltest für einen erwachsenen Hund mindestens 1,5 Stunden Gehzeit pro Tag einplanen, besser noch mehr.

Pflege: Wie oft muss ein Zwergschnauzer zum Friseur?

Der Zwergschnauzer hat ein raues, längeres Deckhaar und dichte Unterwolle. Je nach Haarstruktur musst du ihn mehrmals pro Jahr trimmen. Ein professioneller Hundefriseur hilft dir bei der Fellpflege deines Lieblings. Von Scheren solltest du bei deinem Zwergschnauzer absehen, da damit die raue Fellstruktur kaputt gemacht wird. Das Fell wird dadurch weich und hält auch Witterungen nicht mehr so gut stand. Auch beim Bart ist Pflege angesagt. Damit keine unangenehmen Gerüche entstehen, reinigst du ihn am besten kurz nach dem Fressen.

Wie oft du einen Zwergschnauzer trimmen solltest, hängt von seinem Haarwachstum ab. Dreimaliges Trimmen pro Jahr ist aber die Regel. Hinzu kommt das sogenannte „Zwischentrimmen“, das beim Zwergschnauzer den Schnitt in Form hält und abgestorbene Unterhaare entfernt. Dieses wird alle acht Wochen angesetzt.

Zur weiteren Pflege bürste das Fell mindestens zweimal pro Woche mit einer Bürste, die über glatte Spitzen und gerade verlaufende Zähne verfügt. Auf diese Art ist die Pflege des Zwergschnauzers für beide Seiten angenehm.

Wie gesund ist der Zwergschnauzer?

Beim Zwergschnauzer treten vergleichsweise selten Krankheiten auf. Der Hund gilt als robust und widerstandsfähig, sofern es sich nicht um ein von vornherein erblich vorbelastetes Tier handelt. Es gibt beim Zwergschnauzer einige Erbkrankheiten, die ein verantwortungsvoller Züchter durch Testen der Elterntiere ausschließt. Frag vor dem Kauf eines Welpen nach dem Zuchtverband und den durchgeführten Tests.

Verschleißerscheinungen der Gelenke sind aufgrund des Körperbaus bei diesem Hund kaum ein Thema. Mögliche Krankheiten beim Zwergschnauzer sind beispielsweise:

Du hast die Gesundheit deines Vierbeiners am besten im Blick, indem du regelmäßig zu Check-Ups deine Tierarztpraxis aufsuchst und dich auch an die gängigen Impf-Empfehlungen für Hunde hältst.

Wie alt kann ein Zwergschnauzer werden?

Vermeidest du Krankheiten beim Zwergschnauzer und sorgst für eine gute Pflege, kann der Zwergschnauzer 14 oder 15 Jahre alt werden. Ein langes Leben mit einem treuen Begleiter steht dir also bevor, wenn du dich für die Adoption des liebevollen Hundes entscheidest.

SteckbriefZwergschnauzer

Tierart
Hund
Klassifikation
Pinscher und Schnauzer
Rasse
Zwergschnauzer
Herkunft
Deutschland
Größe
30 bis 36 Zentimeter Schulterhöhe
Gewicht
5 bis 9 Kilogramm
Körperbau
kräftig, muskulös und harmonisch
Augen
mittelgroß, dunkel, oval, mit buschigen Augenbrauen
Ohren
dreieckig, hoch angesetzt und nach vorne gestellt
Fell und Farbe
festes Deckhaar und dichte Unterwolle in den Farben Weiß, Schwarz-Silber, Schwarz und Salt & Pepper
Besonderheiten
bei guter Fellpflege kaum haarend und riechend
Charakter
wachsam, intelligent, verspielt und kinderlieb
Pflege
regelmäßige Fellpflege erforderlich (Trimmen oder Scheren)
Gesundheit
robuste Rasse mit Veranlagung zu einigen Erbkrankheiten, die bei der Zucht ausgeschlossen werden sollten

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Wo kann ich einen Zwergschnauzer kaufen?

Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) stellt dir Adressen von Züchtern zur Verfügung. Der Kauf des Zwergschnauzers beim Züchter hat den Vorteil, dass du mehr über die Elterntiere und eventuell sogar ganze, vorherige Generationen erfährst und mögliche Erbkrankheiten beleuchtet werden. Allerdings ist der Preis für einen Zwergschnauzer etwas höher. Manchmal kommt es auch zu Wartezeiten, wenn gerade keine Tiere frei sind. In diesem Fall kannst du dich nach einer Wurfankündigung umsehen. Dann wirst du informiert, wenn neue Welpen geboren wurden und kannst dein Interesse bekunden.

Außerdem kannst du mit etwas Glück einen Zwergschnauzer im Tierheim adoptieren. Schau dich gerne nach den Fellnasen um, die im Tierheim auf ihre zweite Chance warten. Mit einer Schutzgebühr finanziert sich das Tierheim und stellt gleichzeitig sicher, dass du dir der Verantwortung deines neuen Mitbewohners gegenüber bewusst bist. Auch kannst du einen Zwergschnauzer kaufen, wenn du dich nach bestimmten Vereinen umschaust.

Bei einem seriösen Züchter liegen die Preise meist im oberen dreistelligen oder niedrigen vierstelligen Bereich. Das kannst du normalerweise bereits in der Wurfankündigung eines Zwergschnauzers nachlesen.

Zusätzliche Kosten nicht vergessen!

Hinzu kommen für den Zwergschnauzer Kosten für die Ausstattung, das Futter, die tierärztliche Versorgung und die Ausbildung oder Freizeitbeschäftigung. Vergiss auch die Hundesteuer und die Versicherung nicht!

Fazit: Zwergschnauzer als neues Familienmitglied?

Gefällt dir der Zwergschnauzer in schwarz, weiß oder mehrfarbig und bist du auch vom selbstbewussten Charakter des Tieres begeistert? Kannst du ihm im Alltag genügend Abwechslung und Bewegung bieten? Dann wende dich doch an einen erfahrenen Züchter oder das nächste Tierheim, um einen möglichen Gefährten für dich und deine Familie zu finden.

Du magst den Zwergschnauzer? Vielleicht gefallen dir auch diese Rassen:

Der kleine Malteser ist ein aktiver Gefährte für die ganze Familie, der sehr verspielt und bewegungsfreudig ist. Sein weiches Fell bedarf einer intensiven Pflege.

Weniger Pflege ist beim kurzhaarigen Zwergpinscher nötig, der sich aber wie der Zwergschnauzer und Malteser gern auf großen Gartenflächen oder bei langen Spaziergängen austobt.

Schnauzer (Mittelschnauzer)

Der Mittelschnauzer oder auch einfach Schnauzer ähnelt dem Zwergschnauzer optisch, da er ebenfalls Teil der Schnauzerfamilie ist. Er rennt gerne flink durch die Natur, ist wachsam und familienbewusst.

Der Riesenschnauzer ist ebenfalls ähnlich anzusehen wie der Zwergschnauzer, aber dabei deutlich größer und weist einen anderen Charakter auf. Er hat einen großen Bewegungsdrang und freut sich auf ein liebevolles Zuhause, dem er loyal und treu sein kann.

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