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Katzenaids oder FIV: gefährliche Immunschwäche

23.10.2023 - Lesedauer: 5 Minuten

Eine Katze ist beim Tierarzt.

AIDS hat – trotz Fortschritt und Weiterentwicklung in der medizinischen Forschung – bei Menschen seinen Schrecken nicht verloren und ist nach wie vor eine der bedrohlichsten Krankheiten. Aber auch Katzen sind nicht vor Immunschwächekrankheiten gefeit: Das „feline erworbene Immundefizienzsyndrom“ wird umgangssprachlich als Katzen-Aids bezeichnet und ähnelt in vielerlei Hinsicht dem menschlichen Krankheitspendant.

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Was genau ist Katzenaids und was bedeutet FIV?

Ausgelöst wird die Immunschwächekrankheit der Katzen durch das feline Immundefizienz-Virus, kurz FIV. Diese Abkürzung hat sich auch als Synonym für die Krankheit etabliert. Das Virus gehört zur Familie der sogenannten Lentiviren: langsame Viren, bei denen der Ausbruch der eigentlichen Krankheit erst mit Verzögerung eintritt.
FIV ist unter Hauskatzen weltweit verbreitet, es sind fünf Untergruppen des Virus bekannt. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 11 % der Hauskatzen Träger des Krankheitserregers.

Zur Risikogruppe gehören vor allem Kater mit Freigang, die mit infizierten Katzen zusammentreffen oder von Rivalen in Revierkämpfe verwickelt werden und sich dabei Verletzungen zuziehen: Die Übertragung des Virus erfolgt in der Regel über Blut und Speichel. Über Bisse dringt der Krankheitserreger in die Blutbahn des gebissenen Tieres ein, gelangt zu den Lymphknoten und beginnt dort, die Lymphozyten zu befallen. In selteneren Fällen kann eine infizierte tragende Katze das Virus bereits im Mutterleib an ihre Babys weitergeben. Sexuelle Kontakte zwischen den Tieren sind hingegen beim Katzen-Aids medizinisch unauffällig. Nicht nur Hauskatzen können an FIV erkranken: Weltweit sind Formen der Virusinfektion bei Großkatzen dokumentiert.

Eine Katze ist beim Tierarzt und bekommt eine Spritze.

Welche Symptome zeigt eine FIV Katze?

Das Virus greift in das körpereigene Immunsystem ein, schwächt dieses und begünstigt Folgeerkrankungen, die letztlich zum Tod führen. Die Katze stirbt genau genommen nicht an FIV selbst, sondern an den Infektionen, die ihr eigener Körper nicht mehr abwehren kann. Die Krankheit bricht in der Regel erst aus, wenn die infizierten Katzen bereits älter als fünf Jahre sind. Die ursprüngliche Kontamination kann zu diesem Zeitpunkt schon länger zurückliegen.

Erste Symptome von FIV äußern sich in Fieber, einem Rückgang der weißen Blutkörperchen, Schwellung der Lymphknoten und Durchfall. Im Anschluss an diese Phase kann die Krankheit für längere Zeit abklingen, bevor sie wieder aufflammt. In der Folge verschlechtert sich der Allgemeinzustand der erkrankten Tiere. Die FIV Katze hat Symptome in unterschiedlicher Ausprägung: Das Fell wird dünn, es kommt zu Fieber, Durchfall sowie nicht abheilenden Entzündungen von Bindehaut, Zahnfleisch oder Schleimhäuten. Die Katzen magern ab, leiden unter Appetitlosigkeit und Lymphknotenschwellungen.

All diese klinischen Auswirkungen sind Effekte des gestörten Immunsystems, das Infektionen, Bakterien oder Pilze nicht mehr bewältigt. Bei fortdauerndem Krankheitsverlauf kann es schließlich zu Atemwegs- und Magen-Darm-Infektionen, urologischen und dermatologischen Problemen kommen; ferner zum Ausbruch von Krebs und Blutarmut. Sehr charakteristisch sind neurologische Defekte, die sich mit plötzlichen Aggressionen oder Demenz äußern können.

Wie kann ich eine FIV Katze pflegen?

Katzenleukämie und eine andere Viruskrankheit, die “feline infektiöse Peritonitis (FIP)”, können ähnliche Symptome ausbilden wie Katzenaids. Der eindeutige Nachweis von FIV kann nur auf serologischer Basis durch einen Test auf das Vorhandensein von Antikörpern im Blut geführt werden. Sicherheitshalber sollten zwei solcher Tests in zeitlichem Abstand durchgeführt werden, da die Bildung von Antikörpern verzögert erfolgt. Ein zu früh gemachter Test kann falsche Ergebnisse liefern.
Eine Heilung von FIV ist nach derzeitigem Stand der Veterinärmedizin nicht möglich. Der Umgang mit einer an Katzenaids erkrankten Katze erfordert also keine unmittelbaren Pflege- oder Therapiemaßnahmen für FIV, sondern die Behandlung der Sekundärinfektionen und die Linderung derer Symptome.

Die betroffene Katze darf zu ihrem eigenen Schutz und dem anderer Katzen keinen Freigang mehr haben. In ihrem Wohnumfeld sollte es möglichst stressfrei zugehen, damit die Gesundheit nicht durch psychische Faktoren beeinträchtigt wird. Mit einer antiviralen Chemotherapie kann der Ausbruch der Krankheit verzögert werden. Mit der geeigneten Medikation kann eine infizierte Katze durchaus lange Zeit beschwerdefrei leben. Erst wenn die finale Phase der Krankheit anbricht, ist keine weitere Therapie möglich. Die erkrankten Tiere versterben dann meist innerhalb eines Jahres. Einen Impfstoff gegen Katzenaids gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Europa noch nicht, es werden jedoch Sera erforscht. Genau wie beim menschlichen Aids erschweren die verschiedenen Virenstämme und Mutationen die Entwicklung eines Wirkstoffs.

Auch wenn du eine Infektion einer Katze mit FIV nicht verhindern kannst, gibt es einige Methoden zur Risikominderung. Wohnungskatzen, die keinen Kontakt zu möglicherweise infizieren Katzen haben, leben am sichersten. Bei Freigängerkatzen sollten Kater möglichst früh kastriert werden: Dadurch sinkt das Reviergehabe der Tiere und es kommt seltener zu Kämpfen mit Bissen.

Hast du Fragen zu dem Thema? Unser Tierarztteam von Dr. Fressnapf steht dir bei allen Angelegenheiten rund um die Gesundheit deiner Katze online zur Verfügung. Gerne beraten die Tiermediziner dich zu Kastration und den Umgang mit bereits infizierten Tieren.

Können sich Menschen mit Katzenaids anstecken?

FIV kann nicht von der Katze auf den Menschen überspringen – es gibt also kein Ansteckungsrisiko für Menschen beim Umgang mit einer infizierten Katze.

Anders sieht das bei Artgenossen aus: Bei friedlichem Umgang der Tiere untereinander besteht keine Gefahr. Kommt die gesunde Katze jedoch mit Blut oder Speichel der FIV-Katze in Berührung, kann es zur Infektion kommen. Sorgfältige Hygienemaßnahmen mit üblichen Desinfektionsmitteln bekämpfen das außerhalb des Körpers ohnehin instabile Virus.

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