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Die Körpersprache der Katze verstehen lernen

10.06.2024 - Lesedauer: 14 Minuten

Frau mit Katze

Wenn du die Körpersprache deines Stubentigers verstehst, kannst du in vielen Situationen besser reagieren und so manches Problem vermeiden.

Auch wenn viele Katzenbesitzer darauf schwören, dass ihr Stubentiger aufs Wort versteht, was sie sagen: Menschen und Katzen sprechen verschiedene Sprachen. Aber Fremdsprachen kann man lernen: Deine Mieze verfügt über ein großes Repertoire an Mimik und Körpersignalen, die sie je nach Situation einsetzt. Dazu kommt eine Palette von Lautäußerungen. Miteinander kombiniert, ergibt das ein sehr differenziertes Spektrum an Mitteilungen – einige subtil, andere wiederum unmissverständlich: wie lautes Fauchen bei gesträubtem Fell.

Was hat es mit der Körpersprache der Katzen auf sich?

Katzen gehören zu den eher stillen Tieren. Das leuchtet ein, wenn man ihre Lebensweise in der Natur betrachtet: Bei der Jagd ist Lautlosigkeit ein Vorteil. Zudem sind Katzen, anders als Schwarm- oder Herdentiere, nicht darauf angewiesen, mit Artgenossen über weitere Entfernungen Stimmkontakt zu halten. Verbale Äußerungen in der Katzenwelt beschränken sich daher in der Regel auf Kontaktrufe zwischen Mutter und Kitten, Droh- und Imponiergehabe mittels eindrucksvollen Fauchens und die berüchtigten Katzengesänge während der Paarungsrituale.

Für den alltäglichen Umgang mit Artgenossen spielen Duftstoffe und die optische Kommunikation eine wesentliche Rolle. Durch Blickrichtung, Körperhaltung, die Stellung von Ohren, Schnurrhaaren und Schwanz geben Katzen einander zu verstehen, in welcher Stimmung sie sich befinden, ob sie zum Kämpfen bereit sind oder sich freundlich annähern wollen.

Kann ich die Katzen-Körpersprache verstehen?

Durch artspezifische Laute oder Duftstoffe kannst du als Zweibeiner natürlich keine Kommunikation mit deinem bepelzten Mitbewohner aufbauen. Also orientierst du dich an den optischen Signalen, die das Tier mittels Körperhaltung, Augen und Stellung von Ohrmuscheln und Schwanz aussendet. Wichtig ist dabei, dass du nie nur ein einzelnes Indiz isoliert deutest, sondern den Gesamtzusammenhang beachtest. So kann ein starrender Blick mit aufgestellten Ohren etwas ganz anderes bedeuten als mit zurückgelegten.

Katzensprache verstehen: Was sagen die Ohren und Augen der Katze?

Wichtige Informationen über den Gemütszustand der Katze vermitteln die folgenden Körperpartien.

Augen: Die großen Augen sind das ausdrucksstärkste und für Menschen wohl faszinierendste Körpermerkmal einer Katze. Das liegt zum Teil daran, dass Katzen anatomisch bedingt nicht so oft blinzeln müssen, um ihre Augen feucht zuhalten. Daraus resultiert das typische „Starren“. Hinweise auf die Stimmung gibt dir der Grad der „Öffnung“: Geweitete Augen verraten Aufmerksamkeit, gesenkte Augenlider Entspannung. Aufmerksamkeit meint dabei nicht nur positive Stimmung: Auch eine ängstliche oder angriffslustige Katze hat weit geöffnete Augen.

Sind die Pupillen geweitet, deutet dies auf negative (zum Beispiel Stress) oder positive Erregung (zum Beispiel beim Anblick des gefüllten Futternapfs) hin. Zu Schlitzen verengte Pupillen zeigen Gelassenheit an. Bei der Interpretation der Pupillen solltest du jedoch im Wortsinn die Lichtverhältnisse im Auge behalten. Ist es bereits sehr dunkel, sind die Pupillen geweitet, ohne dass die Katze aufgeregt ist. Auch mit der Blickrichtung senden Katzen Körpersprache-Signale.

Ohren: Dein Stubentiger kann die Ausrichtung seiner Ohrmuscheln verändern. Ihre Stellung liefert dir wichtige Informationen über die Emotionen. Zeigen die Ohren gespitzt nach vorn, bedeutet das Aufmerksamkeit und Konzentration; sind sie leicht nach außen ausgerichtet, ist die Katze entspannt. Gespitzte, aber seitlich ausgerichtete Ohren verraten Unmut und können situationsabhängig eine Drohgebärde sein. Stehen die Ohren deutlich schräg zur Seite, kannst du das als Zeichen für Unbehagen auslegen. Bei Nervosität zucken die Ohrspitzen. Ist deine Katze ängstlich oder aggressiv, werden die Ohren angelegt. Eine auffällig schnelle, wiederholte Änderung der Ohrstellung ist ein klares Indiz für Verunsicherung oder Anspannung.

Gut zu wissen: Eine Katze kann beide Ohren unabhängig voneinander bewegen. Wenn sie das tut, analysiert sie aus verschiedenen Richtungen ertönende Geräusche.

Schwanz: Sehr aufschlussreich ist die Schwanzhaltung der Katzen, um ihre Körpersprache zu verstehen. Der Schwanz zeigt Artgenossen bereits aus der Distanz an, in welcher Laune sein Besitzer gerade ist. Eine Katze in „neutraler“ Stimmung trägt ihren Schwanz locker nach unten gehalten. Hoch aufgerichtet gehalten, steht der Katzenschwanz für freundliches Selbstbewusstsein. Verstärkt wird dies, wenn die Schwanzspitze leicht zuckt, beispielsweise bei einer Begrüßung. Wird die Spitze leicht gekrümmt, erinnert der Katzenschwanz ein wenig an ein Fragezeichen. Das ist eine gute Eselsbrücke: Die Katze ist freundlich gestimmt, aber unsicher, denn sie erwartet einen Impuls, der ihr zeigt, was als Nächstes geschehen soll.

Einen waagerecht gehaltenen Schwanz, bei dem die Spitze nach oben zeigt, deutest du besser als „jetzt nicht stören“ – die Katze ist auf etwas fokussiert. Wenn die Katze gerade sitzt und der Schwanz auf einer Oberfläche aufliegt, signalisiert eine zuckende Schwanzspitze Anspannung und Erregung. Zeigt der Schwanz gestreckt gehalten abwärts, ist die Fellnase verunsichert oder sogar ängstlich. Eine kauernde Körperhaltung verstärkt dies zusätzlich. Ein Schwanz in Bewegung verrät Anspannung – zum „Schwanzwedeln“ weiter unten näheres.

Fell: Sogar das Haarkleid deines Tigers kann dir etwas über seine Stimmung verraten. Bei neutraler oder positiver Laune liegt es glatt an. Ist die Katze angriffslustig oder verängstigt, stellt sie ihr Fell auf. Das hat einen praktischen Effekt: Das gesträubte Fell lässt die Katze größer und imponierender wirken, was sowohl Angreifer als auch Konkurrenten beeindruckt. Hat sie sich erschreckt oder will sie einen Artgenossen abwehren, bauscht sich gegebenenfalls lediglich das Fell am Schwanz. Beim buschigen Katzenschwanz solltest du aber wiederum die konkrete Situation beachten. Bei Kitten und manchen erwachsenen Katzen gehört die „Flaschenbürste“ zum Spielverhalten oder ausgelassenen Raufen. Ein leicht gesträubtes Fell lässt sich ebenfalls beobachten, wenn es kalt ist und die Katze friert.

Pfotenhaltung: Ein weiteres wichtiges Element der Katzen-Körpersprache sind Pfoten. Ein besonderes Zeichen von Wohlbefinden ist das „Treteln“. Dabei drückt die Katze abwechselnd ihre beiden Pfoten gegen weiche Gegenstände, Artgenossen oder ihren Menschen. Es handelt sich dabei um eine Übertragung des sogenannten Milchtritts, den das Kitten beim Saugen an den Zitzen des Muttertieres einsetzt.

Körperhaltung (stehend oder sitzend): Die Wirbelsäule einer Katze ist so flexibel, dass sie sich nahezu hufeisenförmig aufwölben kann: der typische „Katzenbuckel“. Zeigt die Katze diese charakteristische Körperhaltung, kann es sich schlicht um „Aufstehgymnastik“ nach längerem Ruhen handeln. Aber auch in Schreckmomenten oder bei Bedrängnis „buckeln“ Katzen, oft im Zehenstand und mit gesträubtem Fell. So wirken sie größer und bedrohlich, insbesondere, wenn sie sich seitlich vor den Gegner stellen. Ganz im Gegenteil dazu kauern die Tiere sich klein zusammen, wenn sie Angst empfinden.

Körperhaltung (liegend): Die Katzen-Körpersprache beim Liegen verrät dir, ob deine Katze zufrieden ist. Zeichen dafür sind eine entspannte Position auf der Seite mit gestreckten Gliedmaßen sowie „aufrechtes“ Liegen mit untergeschlagenen Pfoten (die sogenannte Brotlaib-Position). Rollt sich dein Tiger in Seitenlage klein zusammen, kommt es auf die näheren Umstände an: Ganz normal ist diese Haltung, wenn es kühl am Schlafplatz ist; dann will das Tier so wenig wie möglich Wärme über die Körperoberfläche verlieren. Kuschelt es sich in einen engen Katzenschlafplatz, etwa in ein Körbchen oder eine Katzenhöhle, ist die „Kompakthaltung“ angesichts der Liegefläche normal. Hat sich dein Tiger aber an einer ungewöhnlichen Stelle oder gar in einem Versteck zusammengerollt, kann es ein Hinweis auf Unwohlsein sein. Achte darauf, ob dein Tier weitere Krankheitssymptome zeigt.

Stimme: Das Schnurren einer Katze legst du immer im Zusammenhang mit der gegebenen Situation aus. In aller Regel handelt es sich um einen Ausdruck des Wohlbefindens. Manche Katzen schnurren aber auch bei Schmerzen oder Angst, um sich selbst zu beruhigen. Passt das Schnurren nicht zur Situation, beobachte deine Katze genau: Sie könnte gestresst oder krank sein. Fauchen und Knurren sind ein eindeutiges Zeichen von Abwehr und Aggression. Ein „Gurren“ ist hingegen ein Gute-Laune-Geräusch, das häufig als Aufforderung zu verstehen ist. Einen keckernden Laut, mit oder ohne begleitendes Zähneklappern, gibt dein Tiger von sich, wenn er von etwas fasziniert ist, es aber nicht erreichen kann, etwa den Vogel jenseits der Fensterscheibe. Warum Katzen maunzen und was sie dir damit sagen wollen, erfährst du weiter unten.

Von den Ohren bis zur Schwanzspitze: Katzenkörpersprache verstehen

Im Folgenden einige anschauliche Beispiele für typische Emotionen, die eine Katze durch ihre Haltung ausdrückt. Stell dir die Körpersprache der Katze als Bilder vor.

Angriffslust: Ist die Katze in aggressiver Stimmung, hält sie den Schwanz waagrecht und schwingt ihn eventuell hin und her. Die Ohrmuscheln richtet das Tier nach hinten, der Rücken wird zum Buckel hochgedrückt. Das Fell am Schwanz und Rücken ist dabei gegebenenfalls gebauscht. Um ihre Gereiztheit zu unterstreichen, lässt die Katze optional ein warnendes Knurren hören. Nun sollten Mensch und Katze sich in Acht nehmen, denn sie kann jederzeit auf ihren Gegner losgehen, wenn der nicht rechtzeitig einen Rückzieher macht.

Angst: Hat die Katze Angst, sträubt sich am ganzen Körper das Fell. Damit täuscht das Tier eine größere Körpermasse vor, um selbst bedrohlicher zu wirken. Zugleich bewegt es sich rückwärts und geduckt, mit zwischen die Hinterbeine geklemmtem Schwanz, in Richtung der nächstbesten Versteckmöglichkeit. Gegebenenfalls faucht es dabei. Typisch für eine verängstigte Katze ist die Kopfhaltung: Der Kopf ist gesenkt, der Blick jedoch nach oben gerichtet.

Freude: Gute Laune zeigt die Samtpfote mit einer insgesamt zielstrebig, vital und munter wirkenden Körperhaltung an. Kopf und Schwanz sind erhoben, die Ohren sind nach vorn ausgerichtet und das Fell liegt glatt am Körper.

Entspannung: Wenn sie im Entspannungs-Modus ist, hält die Samtpfote den Schwanz locker nach unten gebogen. Sie liegt dabei ausgestreckt oder mit unter dem Körper eingeschlagenen Vordertatzen. Ihre Schnurrhaare stehen seitwärts ab. Dabei zeigen die Ohren nach vorne oder wenden sich entspannt in die Richtung, aus der Geräusche zu hören sind.

Einfordern von Körperkontakt: Streicht die Katze mit halb geschlossenen Augen und seitlich ausgerichteten Ohren an dir oder einem Artgenossen entlang, ist das eine Aufforderung zum Schmusen oder Kuscheln. Das Streifen des Gegenübers hat einen besonderen Sinn: Über die Duftdrüsen an ihren Wangen markiert sie ihre zwei- und vierbeinigen Partner.

Schmerz: Katzen sind geschickt darin, Schmerzen nach außen zu verbergen. Das gehört zu ihrer Überlebensstrategie als Beutegreifer. Dennoch äußert die Katze mit Körpersprache Schmerzen. Auffällig ist eine gebeugte Körperhaltung mit nach unten gerichtetem Kopf. Die Ohren hängen abwärts, wodurch das Katzengesicht „dreieckig“ wirkt.

Welche Körpersprache setzt die Katze ein, wenn sie spielen möchte?

Ist die Katze in Spiellaune, zeigt sie dir das ebenfalls mit einer eindeutigen „Gestik“. Sie hält ihren Schwanz erhoben, eventuell zittert die Schwanzspitze. Mit spielerischen Pfotenhieben, demonstrativen Kopfstupsern oder gar der Präsentation seines Bauches verleiht der Tiger seiner Spielaufforderung Nachdruck. Aber Vorsicht: Gerade das Bauchzeigen verstehen Menschen schnell falsch. Es könnte sich ebenso um eine Verteidigungsposition handeln, denn durch die „Rückenlage“ schützt die Katze sich vor Nackenbissen. Außerdem kann sie im Liegen mit allen vier Pfoten und ausgefahrenen Krallen attackieren. Widerstehe also besser der Versuchung, eine fremde Katze am Bauch kraulen zu wollen, wenn die Gesamtsituation nicht eindeutig und die Katze definitiv in Spiel-und-Kuschellaune ist.

Wie zeigen Katzen, dass sie dich mögen?

Samtpfoten haben ein großes Repertoire an Gesten der Zuneigung. Beschränkt man sich auf die Körpersprache, sind das vor allem Berührungen, etwa das „Köpfchengeben“, „Um-die-Beine-streichen“ und Ablecken mit der Zunge. Solche Gesten setzt die Katze zur Übergabe von Gerüchen beziehungsweise Pheromonen ein. Freundliche Gesten sind ferner das Blinzeln, die vertrauensvolle Präsentation des Bauches (unter eindeutig entspannten Rahmenbedingungen) und aktives Aufsuchen deiner Nähe, etwa indem sie bei dir mit den Pfoten tretelt oder mit direktem Körperkontakt bei dir schläft.

Wie begrüßen Katzen Menschen?

Wie eine Katze einen Menschen willkommen heißt, der ihr Revier betritt, hängt zum einen von der Persönlichkeit des Tieres ab, zum anderen davon, ob die betreffende Person bekannt ist. Zahlreiche Katzen dürften auf einen fremden Besucher zunächst zurückhaltend reagieren, ihn ignorieren oder sogar ein Versteck aufsuchen. Als Zweibeiner, der Kontakt zu einer unbekannten Katze aufnehmen will, solltest du dich zurückhalten. Du kannst dich mit angemessenem Abstand hinabbeugen, dem Tier deine Handrücken zum Beschnüffeln anbieten und abwarten, ob es das Angebot annimmt.

Eine menschenfreundliche, neugierige Katze oder ein Tier, dem der Ankömmling vertraut ist, wird zum Begrüßungsritual beispielsweise um dessen Beine streichen, ihn vielleicht mit einem Maunzen begrüßen. Der erhobene Schwanz zeigt freundliche Stimmung an. Vertrauten Menschenfreunden drücken manche Miezen den Kopf entgegen oder geben sogar zu verstehen, dass sie auf den Arm genommen werden wollen.

Vielleicht beschränkt die Begrüßung sich auch auf ein huldvolles Blinzeln aus der Distanz – jede Katze hat ihr ganz persönliches Begrüßungsritual. Manche sagen damit nur kurz „Hallo“ und verschwinden wieder, andere folgen ihrem Menschen eine Weile auf Schritt und Tritt.

Missverständnisse beim Augenkontakt

Stell dir vor, du bist mit einer freundlichen Katze und einigen Leuten im Raum. Alle sind Katzenfreunde, lediglich einer verspürt Unbehagen in der Gegenwart von Katzen. Die Person versucht nach Kräften, das Tier zu ignorieren, und schaut nicht direkt zu ihm hin. Die paradoxe Konsequenz: Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Katze ausgerechnet diesen Menschen besonders sympathisch finden und vielleicht von sich aus Kontakt aufnehmen. So fühlt sich am Ende der auf Kontaktvermeidung bedachte Zweibeiner freundlich von der Mieze umschmeichelt. Wie konnte das passieren?

Es gibt eine einfache Erklärung: Blickkontakt. Katzen schätzen es nicht, „angestarrt“ zu werden, auch wenn der Zweibeiner ihr gegenüber damit freundliche Zuwendung ausdrücken will. Unter Katzen stellt das direkte Anstarren eine Drohgebärde dar. Wendet ein ihr unbekannter Mensch den Blick also nicht ab und schaut auffällig oft zu ihr hin, kann die Samtpfote das als Herausforderung missverstehen. Dem Menschen aktiv nähern wird sie sich in dieser Situation wahrscheinlich nicht.

Vermeidest du allerdings den direkten Augenkontakt, entspannt das die Lage für den Tiger. Mehr noch: Den gesenkten Blick oder ein langsames Blinzeln fasst die Katze als freundliche Geste auf. Wenn du also einer fremden Katze deine Zuneigung signalisieren willst, versuch einmal, ihr „zuzuzwinkern“.

Im Umgang mit ihnen bekannten Menschen nehmen viele Stubentiger es mit dieser artübergreifenden Blick-Etikette nicht mehr ganz so genau. Bei vertrauten Personen wissen die Tiere auch andere Signale zu deuten. Wenn deine Samtpfote dich anstarrt, ist das selten eine Drohung. Viel wahrscheinlicher will sie einfach nur deine Aufmerksamkeit erregen, vielleicht, weil sie Futter möchte oder wartet, dass du Katzenspielzeug hervorholst.

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Was bedeutet Schwanzwedeln bei der Katze?

Ein weiteres Missverständnis im Umgang mit Katzen ist das Fehldeuten des „Schwanzwedelns“, das sich auch auf andere Spezies erstreckt. So gehen viele Menschen davon aus, dass das Schwanzwedeln eines Hundes generell ein Zeichen von Freude ist. Tatsächlich wedeln die Spürnasen aber auch, wenn sie angespannt sind, Imponiergehabe an den Tag legen, angriffsbereit sind oder Angst haben. Das Schwanzwedeln muss somit stets im Gesamtzusammenhang mit der übrigen Körpersprache und Situation interpretiert werden.

Dennoch hat sich bei vielen Menschen die Vorstellung vom Schwanzwedeln als Gute-Laune-Signal verfestigt. Genau das ist bei Katzen nicht der Fall. Eine Katze, deren Schwanz hin und her peitscht oder deren Schwanzspitze dabei zuckt, ist angespannt, angriffslustig oder in einer Konfliktsituation. Sie ist keinesfalls freudig erregt, sondern eher wachsam konzentriert. Abhängig von der Situation und weiteren körpersprachlichen Signalen solltest du von einer „schwanzwedelnden“ Katze zunächst Abstand halten, bis sich die Lage klärt.

Akustische Verständigung: Katzen, die mit Menschen „sprechen“

Man könnte annehmen, den Katzen sei ihrerseits an der aktiven Verständigung mit Zweibeinern gelegen. Im Laufe ihrer Domestikation haben die Katzen gelernt, wie sie gezielt mit Menschen kommunizieren können. Das ist umso verblüffender, als es sich faktisch um eine „Kulturtechnik“ der Haustiere handelt.

Tatsächlich sind das Miauen und Maunzen einer erwachsenen Hauskatze kein arttypisches Verhalten. Natürliche „Miau“-Laute benutzen Kitten im Kontakt mit ihrer Mutter, aber nicht mehr im Erwachsenenalter oder untereinander. Stubentiger in menschlicher Obhut haben allerdings gelernt, diese „Babysprache“ in verschiedenen Tonarten einzusetzen. Sie nutzen dies, um ihren Menschen ihre Wünsche mitzuteilen: sei es Hunger, die Aufforderung zum Spiel oder dazu, die Tür zu öffnen. Tatsächlich können viele Katzenbesitzer anhand des individuellen Maunzens ihres Tigers zielsicher benennen, was das Tier gerade möchte, selbst wenn es außer Sichtweite ist. Sicher bist auch du mit dem „Vokabular“ deiner Fellnase bestens vertraut.

Körpersprache bei Katzen - Signale erkennen

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