Für das Leben mit dem pubertierenden Stubentiger brauchen Sie vor allem Geduld und Verständnis. Halten Sie sich vor Augen, dass das Tier sich in einer Phase impulsiven Verhaltens befindet. Respektieren Sie seine Entwicklung zu einem erwachsenen Tier. Auch wenn die Samtpfote mit ihren Launen, Aktionen und sporadischen Rückfällen ins kindliche Verhalten Ihr Nervenkostüm auf eine harte Probe stellt: Bleiben Sie gelassen. Besonders unruhige Tiere können Sie mit Katzen-Pheromonen oder der Gabe von Katzenminze entlasten.
Lassen Sie sich hierüber vom Tierarzt beraten. Ohnehin steht jetzt eine wichtige medizinische Entscheidung an: die Kastration. Gerade Freigänger beiderlei Geschlechts sollten Sie – wenn es sich nicht gerade um Zuchttiere handelt – rechtzeitig kastrieren lassen. Kommt ein Kater in die Pubertät, erwacht der Macho in ihm. Im ungünstigsten Fall macht sich ein unkastrierter Kater beim Freigang, kaum dem Kittenalter entwachsen, auf den Weg, um sich mit anderen Katern zu messen und rollige Katzen aufzuspüren. Die Tiere können sich in kurzer Zeit viele Kilometer vom Haus entfernen, verlaufen, überfahren werden oder anderen Gefahren zum Opfer fallen. Zudem steigt das Risiko, dass der Freigänger sich mit Katzenkrankheiten infiziert oder bei Kämpfen ernsthaft verletzt wird.
Bei weiblichen Katzen ist die Kastration ebenfalls dringend angeraten: Zum einen beugen Sie dadurch ungewolltem Nachwuchs vor, zum anderen setzen auch weibliche Katzen Duftmarken, die Kater über Kilometer hinweg riechen können. Nicht zuletzt können Katzenweibchen im Sommerhalbjahr monatlich rollig werden – für das Tier bedeuten diese Phasen einen enormen Stress. Kastrationen von Katzen sind Routineeingriffe für den Veterinär. Sie erfolgen in der Praxis unter Vollnarkose.