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Leptospirose beim Hund erkennen und behandeln

13.06.2025 - Lesedauer: 8 Minuten

Ein Border Collie an der Leine, der auf einer Landstraße spazieren geht und Wasser aus einer Pfütze trinkt.

Über kontaminiertes Wasser kann sich der Hund mit Leptospirose anstecken.

Zwangloses Toben im Schlamm, unbeobachtetes Schlecken an einer Pfütze im Freien: Was erst einmal wunderbar normal und unschuldig klingt, kann eine schwere Infektionskrankheit mit sich bringen. Die Übertragung des Bakteriums Leptospira bei deinem Hund ist über verunreinigte Gewässer möglich. Diese löst zwar nicht bei jedem Tier Symptome aus, muss aber in jedem Fall zwingend zeitnah behandelt werden. Erfahre mehr über potenzielle Risikogruppen bei der Leptospirose beim Hund, wie die Krankheit auf Menschen oder andere Tiere übertragen wird und welche Maßnahmen bei einem erkrankten Vierbeiner erforderlich sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Leptospirose beschreibt eine durch ein Bakterium ausgelöste Infektionskrankheit, die sowohl den Hund als auch andere Tiere oder sogar den Menschen betreffen kann.
  • Durch Leptospirose können Beschwerden wie Durchfall und Übelkeit bei deinem Hund auftreten.
  • Nicht jede Leptospirose geht beim Hund mit Symptomen einher, manchmal verläuft sie unerkannt.
  • Die Ansteckung beim Hund ist beispielsweise über verunreinigte Pfützen möglich. Erkrankte Tiere sollten bestenfalls von anderen isoliert werden.
  • Vorbeugend hilft gegen Leptospirose beim Hund höchstens eine Impfung, meist als eine der Standardmaßnahmen beim jährlichen Impftermin. Sie deckt jedoch nicht alle Bakterienstämme ab, da sie zu vielfältig sind.

Leptospirose: bakterielle Infektionskrankheit

Man spricht von einer Leptospirose beim Hund, wenn durch bestimmte Bakterien eine akute Infektionskrankheit verursacht wurde. Diese heißen Leptospiren und gehören der Familie der sogenannten Leptospiraceae an. Sie sind fadenförmig, stark beweglich und sind mit dem bloßen Auge aufgrund ihrer geringen Größe nicht erkennbar.

Die Bakterien dringen über Hautverletzungen oder die Schleimhaut in den tierischen (oder auch menschlichen) Körper ein und greifen die Organe an. Bevorzugt sind Leber und Nieren betroffen. Zudem können sich Leptospiren rasend schnell vermehren.

Wie äußert sich Leptospirose beim Hund?

Wie bei fast allen Erkrankungen zeigt sich auch die Leptospirose beim Hund mit unterschiedlichen Symptomen. Manche Tiere scheinen die Erreger gar nicht sichtbar zu stören, während andere mit einem schweren Verlauf und starken Einschränkungen zu kämpfen haben.

Gängige Leptospirose-Symptome beim Hund

Die aufgeführten Anzeichen gehören überwiegend zu den unspezifischen Symptomen, die ganz verschiedene Ursachen haben können. Allein für Durchfall beim Hund gibt es mehrere Erklärungen, weshalb immer eine Tierarztpraxis zu Rate gezogen werden muss.

Die Leptospiren befallen vorwiegend die Leber und die Nieren. Deshalb können je nach betroffenem Organ bei der Leptospirose Symptome wie eine gelbe Verfärbung der Bindehäute (beim Leber-Befall) oder ein vermehrter Urinabsatz (beim Nieren-Befall) auftreten. Die Bakterien vermehren sich stark, schädigen die Organe und setzen einen Kreislauf in Gang, der in bis zu 50 % der Fälle tödlich verläuft. Durch den Verlust von Flüssigkeit sowie Elektrolyten wegen des Durchfalls und Erbrechens wird der Hund immer schwächer und kann sich noch weniger gegen die Erreger behaupten.

Diagnose der Leptospirose beim Hund

Die teilweise intensiv ausgeprägten Symptome der Leptospirose beim Hund verraten es schon: Eine schnelle Diagnose ist entscheidend für den Behandlungserfolg! Durch die verhältnismäßig hohe Mortalitätsrate sollte beim Verdacht auf Leptospirose die Tierarztpraxis des Vertrauens konsultiert werden.

Die Diagnose erfolgt in zwei Schritten: durch eine Urinuntersuchung und einen Bluttest. Für Erstere wird frisch abgesetzter Urin des Hundes aufgenommen und in einem speziellen Labor ausgewertet. Der Vorteil: Sogar kleinste Mengen des Bakteriums werden bei dieser Variante des PCR-Tests entdeckt. Deswegen ist die Urinprüfung die erste Möglichkeit, auch in einem Frühstadium und bei einem symptomlosen Verlauf Klarheit zu erhalten. Der Bluttest kann die Diagnose noch einmal bestätigen. Dieser prüft, ob Antikörper im Blut des Hundes vorhanden sind.

Risikogruppen für Leptospirose

Grundsätzlich kann jeder Hund von einer Leptospirose betroffen sein. Ein besonders hohes Risiko gibt es jedoch für ältere Tiere mit ihrem aufgrund des fortgeschrittenen Alters schwächeren Immunsystem. Auch Welpen können häufig an Leptospirose erkranken. Ihre Prognose ist in der Regel noch schlechter als jene für erwachsene Vierbeiner.

Wenn du in einem warmen, vorwiegend feuchten Klima oder in der Nähe einer starken Population an Nagetieren lebst, ist die Gefahr für deine Fellnase etwas höher. Das ist auch der Fall, wenn dein Hund gern in Seen und Flüssen badet.

Ausbreitung der Bakterien in Deutschland

Obwohl die Bakterien in feucht-warmer Luft am besten gedeihen, ist die Leptospirose auch in Deutschland verbreitet. Sie galt lange Zeit als eingedämmt, doch in den letzten Jahren traten wieder mehr Fälle auf.

Wie wird Leptospirose beim Hund übertragen?

Die Ansteckung mit Leptospiren nimmt ihren Weg meist über verunreinigtes Wasser oder einen verdreckten Boden. Wenn ein infiziertes Tier dort uriniert hat, kann dein Vierbeiner beim Wälzen im Schlamm oder dem Schlecken an einer Pfütze befallen werden. Deshalb solltest du deinen Hund im Freien immer im Blick haben und unterbinden, dass er möglicherweise kontaminiertes Wasser aus stehendem Gewässer trinkt.

Kleine, oftmals sogar völlig unsichtbare Verletzungen von Haut oder Schleimhaut sind eine praktische Eintrittspforte für die Leptospiren. Die direkte Leptospirose-Ansteckung von Hund zu Hund ist eher selten. Allerdings können sich Welpen wohl über die Milch oder das Fruchtwasser des Muttertiers infizieren. Auch bei Bisswunden durch kranke Tiere besteht generell das (sehr geringe) Risiko einer Bakterienübertragung.

Zwei Kontaktwege für Leptospiren

Bei der Ansteckung von Leptospirose beim Hund wird zwischen dem direkten und dem indirekten Kontakt differenziert. Der direkte Kontakt beschreibt die Aufnahme von Bakterien über Wasser (zum Beispiel durch Trinken), während die indirekte Übertragung durch verdreckte Näpfe oder Spielzeug erfolgt.

Kann Leptospirose von Hund zu Mensch übertragen werden?

Unglücklicherweise kann bei der Leptospirose des Hundes die Übertragung zum Menschen gelingen. Jedoch ist das relativ selten und passiert etwa über Mikroverletzungen der Haut, wenn du unabsichtlich den Urin eines erkrankten Tieres berührst. Deswegen sind die richtige Hygiene und sorgfältige Reinigung der Umgebung essenziell, sobald die Diagnose bei deinem Vierbeiner steht. Auch solltest du dich den eventuell kontaminierten Flüssigkeiten nur mit Handschuhen nähern.

Um bei der Leptospirose eine Ansteckung von Hund zu Hund zu vermeiden, ist es nötig, das betroffene Tier von Artgenossen zu isolieren. Andere Haustiere unter demselben Dach dürfen nicht in Kontakt mit ihm geraten. Weiterhin sorgt die lange Überlebensdauer von Leptospiren im Freien dafür, dass das Gassigehen besondere Vorsicht erforderlich macht. Achte darauf, dass du den Urin vollständig entfernen und den Ort desinfizieren kannst oder die Entleerung an einer relativ unzugänglichen Stelle für andere Tiere stattfindet.

Was hilft gegen Leptospirose beim Hund?

Die Therapie der Wahl beginnt lange vor der Erkrankung: Es ist die Leptospirose-Impfung beim Hund. Jedoch kann es mitunter schon zu spät sein, wenn deine Fellnase bereits mit den Bakterien befallen ist. Außerdem verhindert eine Impfung die Infektion nicht, jedoch mildert sie im Krankheitsfall die Symptome. [SA1] Ist dein Hund akut an Leptospirose erkrankt, braucht das Tier dringend ein Antibiotikum. Je nach Schwere der Infektion und potenzieller Nebenwirkungen wägt die Tierärztin oder der Tierarzt ab, welches Medikament geeignet ist.

Wie bei Antibiotika für den Menschen gilt: Der gesamte Zeitraum für die Anwendung muss eingehalten werden, da sonst die vollständige Bekämpfung der Leptospirose nicht gewährleistet wird. Das ist auch dann wichtig, falls die Leptospirose-Symptome bei deinem Hund schon abgeklungen sein sollten.

Weil das Tier während der Behandlung wahrscheinlich geschwächt ist, braucht es viel Ruhe. Weiterhin empfiehlt sich, abhängig von den Symptomen des Hundes, die Gabe eines Schmerzmittels oder Entzündungshemmers. Aufgrund von Durchfall stark dehydrierte Vierbeiner können über einen Tropf eine intravenöse Flüssigkeitstherapie bekommen. Leidet dein Hund unter Blutarmut, ist gar eine Bluttransfusion denkbar. Bei einem sehr schlechten Allgemeinzustand muss deine Fellnase stationär in einer Klinik behandelt werden.

Kann ich Leptospirose beim Hund vorbeugen?

Die einzige und leider auch nicht immer zu 100 Prozent erfolgreiche Vorbeugung der Leptospirose ist die Impfung des Hundes. Denn anderenfalls müsstest du jeden Schritt des Tieres überwachen und verhindern, dass es sich im Schlamm wälzt oder im See badet. Leider ist es nicht möglich, durch Leptospiren verunreinigte Gewässer vorab zu erkennen.

Die Übertragung der Leptospirose von Hund zu Hund vermeidest du, wenn du das erkrankte Tier von anderen im Haushalt isolierst. Auch wenn sie bisher noch nie voneinander getrennt waren, ist das die einzig richtige Maßnahme. Im Zweifelsfall sollte das gesunde Tier im Zeitraum der Behandlung des infizierten Vierbeiners extern, etwa bei deinen Familienangehörigen oder Freunden, betreut werden.

Braucht mein Hund wirklich eine Impfung gegen Leptospirose?

Wenn du deinen Hund als Welpen adoptierst, kennst du sicher bereits die gängigen Impfmaßnahmen. Zu diesen gehört im Standardkatalog auch die Impfung gegen Leptospirose. Sie wird in der Regel bei einem acht, höchstens zwölf Wochen alten Tier durchgeführt und in einem jährlichen Rhythmus aufgefrischt. Allerdings ist es hilfreich, das persönliche Risiko des Hundes einer Erkrankung vorab einzuschätzen. Dabei unterstützt man dich in der Tierarztpraxis.

Möchtest du deinen Welpen impfen lassen, wird ein möglichst relevanter Impfstoff ausgewählt. Es gibt mehrere Stämme von Leptospiren, gegen die nicht jede Impfung universell wirksam ist. Auch hier entscheidet dein Tierarzt oder deine Tierärztin, welcher Impfstoff Faktoren wie den Allgemeinzustand des Hundes und das Risikoprofil am besten berücksichtigt.

Kann ein Hund trotz Impfung Leptospirose bekommen?

Da viele Unterarten der Bakterien existieren, ist eine gezielte Vorbeugung gegen alle Stämme unmöglich. Trotz Leptospirose-Impfung besteht also nach wie vor ein Erkrankungsrisiko. Dieses ist jedoch deutlich geringer als bei ungeimpften Hunden. Achte darauf, die Auffrischungszeiträume penibel einzuhalten. Viele Tierarztpraxen erinnern dich über eine automatische E-Mails daran, wann es wieder Zeit für die Leptospirose-Impfung deines Hundes ist.

Kann man Leptospirose heilen?

Spätestens, wenn dein Hund starke Leptospirose-Symptome aufweist, ist ein schnelles Handeln gefragt. Bei rechtzeitiger Therapie ist die Prognose für deinen Hund relativ gut. Knapp die Hälfte bis 80 Prozent der betroffenen Tiere überleben eine Leptospirose-Erkrankung ohne Folgeschäden. Die gesicherte Diagnose sollte in einer engmaschigen Kontrolle bei der Tierarztpraxis resultieren. Sie ist ebenso wichtig wie die sorgfältige Gabe des Antibiotikums bis zum Ende des veranschlagten Zeitraums.

Fazit: Leptospirose beim Hund früh bekämpfen

Leptospirose beim Hund ist nicht zu unterschätzen und zweifellos bei den ernsten Erkrankungen einzuordnen. Besonders die Organe von bereits geschwächten (sehr jungen, alten oder vorerkrankten) Tieren werden durch die aggressiven Bakterien, die sich rasch vermehren können, schnell geschädigt. Eine frühe und umfangreiche Behandlung ist essenziell.

Um die Ansteckung von Hund zu Hund bei Leptospirose zu vermeiden, musst du außerdem für eine ausreichende Isolierung und Desinfektion sorgen. So verhinderst du, dass die Leptospiren leichtes Spiel haben. Aber keine Panik: die richtige medizinische Betreuung steigert die Überlebenschancen deines Tieres drastisch.

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