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Dürfen Hunde Kirschen essen?

06.06.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Ein Hund schaut auf Kirschen, die an einem Baum hängen

Kirschen gehören zu den beliebtesten Obstsorten. Hier erfährst du, ob auch Hunde Kirsche essen dürfen.

Sommerzeit ist Kirschenzeit. Von Juni bis Ende August pflückst und vernascht du die kleinen roten Früchte direkt vom Baum. Da schaut dich deine Fellnase ganz neidisch an. Sie möchte auch einmal probieren. Und wenn du ihr nichts abgibst, schnappt sie sich eben ein paar heruntergefallene Kirschen. Spätestens dann fragst du dich zu Recht: Dürfen Hunde Kirschen essen? Die Antwort lautet ja – mit gewissen Einschränkungen.

Kirschen für Hunde – verträglich oder nicht?

Prinzipiell darf dein Hund Kirschen essen. Sie sind gut bekömmlich und sogar gesund. Denn Kirschen enthalten viel Vitamin B und C sowie Kalzium, Folsäure und Magnesium. All diese wertvollen Nährstoffe tragen zur ausgewogenen Ernährung deines Vierbeiners bei. Fütterst du deinem Hund ein Alleinfuttermittel, sind darin allerdings bereits alle wichtigen Nährstoffe enthalten, sodass du keine vermeintlichen Mangelerscheinungen mit der zusätzlichen Gabe von Kirschen oder anderem Obst ausgleichen musst. Gib deinem Vierbeiner Kirschen also lediglich ab und zu als kleinen Snack.

Es gibt drei Dinge, auf die du achten musst, wenn du deinem Hund Kirschen gibst:

  1. Füttere Kirschen nur in Maßen. Ein zu hoher Verzehr kann zu Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden führen. Mehr als fünf Kirschen pro Tag sollten es nicht sein.
  2. Pass auf, dass die Kirschen frisch, reif und gut gewaschen sind.
  3. Entferne unbedingt vorher die Kerne, da diese Blausäure enthalten können und toxisch wirken. Blätter und Stiel sollte der Hund ebenfalls nicht mitessen.

Warum sind Kirschkerne gefährlich für Hunde?

Kirschkerne weisen einen sehr hohen Anteil an Blausäure auf. Diese ist sowohl für dich als auch für deinen Hund giftig. Blausäure ruft schwere Vergiftungserscheinungen hervor – allerdings nur, wenn die Kirschkerne zerbissen werden und die Blausäure freigesetzt wird. Da du aber nicht darauf vertrauen kannst, dass dein Hund die Kerne im Ganzen schluckt und wieder ausscheidet, entfernst du die Kerne besser im Voraus. Das Fruchtfleisch der Kirschen darf dein Hund bedenkenlos essen.

Was tun, wenn der Hund Kirschen vom Boden frisst?

In der Kirschsaison baumeln die leckeren Früchte nicht nur verführerisch an Kirschbaum-Ästen, sie liegen auch zahlreich verstreut am Boden. Da passiert es nicht selten, dass ein Hund mit gutem Appetit oder aus Neugier davon nascht. Zunächst einmal gilt es, Ruhe zu bewahren. Kirschen darf der Hund schließlich essen und es ist gut möglich, dass er den Kirschkern unzerkaut hinuntergeschluckt hat. Zudem kommt es immer auf die Menge der Kerne und die Größe deines Vierbeiners an. Größere und schwerere Hunde vertragen logischerweise mehr Kirschen inklusive Kerne als kleine Artgenossen.

Beobachte deinen Hund nach seiner Kostprobe. Kontrolliere seine Hinterlassenschaften daraufhin, ob er die Kerne wieder komplett ausscheidet. Ist das der Fall, brauchst du dir in der Regel keine Sorgen zu machen. Manchmal kommt es nach dem Verzehr von Kirschen mitsamt Kernen zu Verstopfung. Dann ist es möglich, dass dein Hund Gras frisst, um seine Verdauung anzuregen. Löst das Gras die Verstopfung, ist auch hier kein Besuch beim Tierarzt notwendig.

Hat der Hund jedoch zu viele Kirschkerne zerbissen, treten recht unmittelbar Symptome einer Vergiftung auf. Dann heißt es, so schnell wie möglich den Tierarzt zu konsultieren.

Wie erkennst du eine Blausäure-Vergiftung?

Hunde dürfen also Kirschen ohne Kern essen. Die Blausäure – auch bekannt als Cyanid – in den Kernen wirkt sehr schnell im Körper. Folgende Symptome weisen auf eine Blausäure-Vergiftung hin:

  • angestrengte Atmung, Atemnot oder Schnappatmung
  • gerötete Schleimhäute
  • erweiterte Pupillen
  • Speicheln
  • Erbrechen
  • Krämpfe
  • Ohnmacht
  • Geruch des Atems nach Bittermandeln

Erkennst du eines oder mehrere dieser Anzeichen, dann suche schnellstmöglich eine Tierarztpraxis auf. Dasselbe gilt, wenn du dir unsicher bezüglich eventueller Reaktionen bist. Beispielsweise ist der Bittermandel-Mundgeruch beim Hund mit am typischsten für eine Cyanid-Vergiftung. Einige nehmen diesen aber nur schwer wahr. Handle deshalb auch, wenn du zwar keine Bittermandel riechst, aber dein Hund andere Symptome zeigt.

Kirschen mit Freude genießen

Wenn du weißt, worauf es zu achten gilt, darf dein Hund ab und zu in geringen Mengen Kirschen essen. Sie bieten eine schmackhafte Abwechslung zu anderen Leckerli. Die kleinen Früchte eignen sich auch perfekt zum Mitnehmen auf lange Sommer-Spaziergänge. Bei einer gemütlichen Pause hast du gleich einen süßen Snack für euch beide dabei.

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