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Meine Katze hustet – woran kann es liegen?

07.07.2024 - Lesedauer: 7 Minuten

Katze schläft unter grüner Decke

Hustet deine Katze und wirkt malade, musst du der Sache auf den Grund gehen.

Wenn deine Katze nur ab und an hustet – womöglich nach der intensiven Pflege ihres Fells – musst du dir in aller Regel keine Sorgen machen. Wahrscheinlich kitzelt sie ein Haar im Rachen oder ein Haarball kündigt sich an. Doch wenn der Husten anhält und deine Katze Begleitsymptome zeigt, ist Ursachenforschung gefragt. Als Auslöser für den Katzenhusten kommen infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen in Betracht. Wir erklären, worauf du achten musst, wann der Gang in die Tierarztpraxis unerlässlich ist, und wie du Husten bei Katzen behandeln und vorbeugen kannst.

Wie hört es sich an, wenn meine Katze hustet?

Wenn deine Katze hustet, kann sich das für dich vielleicht eher wie ein Würgen oder Röcheln anhören. Oft kannst du dabei eine typische Körperposition beobachten: Deine Katze kauert am Boden mit hochgezogenen Schultern und einem lang nach vorne unten gestreckten Kopf und würgt, hustet und röchelt. Dabei bewegt sich der Brustkorb und der Bauch deiner Katze ruckartig.

Das Husten ist ein wichtiger körperlicher Reflex: Ein Hustenreiz löst den Hustenreflex aus, der durch das explosionsartige Ausstoßen von Luft entweder Fremdkörper oder Schleim aus dem Atemtrakt befördert. Der Hustenreflex hält also die Atemwege frei oder reinigt sie von Substanzen, die sie verengen können. Das Husten an sich ist meist keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom anderer Erkrankungen.

Beim Husten unterscheidet man unproduktiven Husten – auch trockener Husten genannt – ohne Auswurf und produktiven Husten – auch feuchter Husten genannt – mit Auswurf. Hält er länger als acht Wochen an, spricht man von chronischem Husten, davor von akutem Husten. Beide Arten von Husten müssen behandelt werden.

Welche Ursachen kann es haben, wenn meine Katze hustet?

Wenn deine Katze häufiger hustet, ist es wichtig, die Ursache des Hustens tierärztlich abklären zu lassen, weil sich daraus ganz unterschiedliche Behandlungsansätze ergeben. Grundlegend unterscheidet man beim Katzenhusten zwei Hauptursachen: nicht-infektiöse Ursachen und infektiöse Ursachen.

Welche nicht-infektiösen Ursachen für Katzenhusten gibt es?

Zu den häufigsten nicht-infektiösen Ursachen für Katzenhusten zählen eingeatmete Fremdkörper. Dabei handelt es sich meist um winzige Fremdkörper wie zum Beispiel Katzenhaare, Samen, Grasteile oder Teile von Federn. Die Fremdkörper setzen sich am Gaumendach, im Rachenraum, der Luftröhre oder am Kehlkopf fest und sorgen so für einen ständigen Hustenreiz. Je nach Lage des Fremdkörpers kann deine Katze regelrechte Hustenanfälle mit angestrengtem Würgen zeigen.

Eine weitere nicht-infektiöse Ursache ist das Feline Asthma. Das Katzenasthma wird durch Allergene ausgelöst, die bei deiner Katze eine Entzündung der Bronchien auslösen. Solche Allergene
können zum Beispiel Hausstaubmilben, Pollen oder Schimmelpilze sein. Ist deine Katze den Allergenen längerfristig ausgesetzt, entsteht eine chronische Bronchitis, die du daran erkennst, dass deine Katze Hustenanfälle mit Atemnot und Würgen am Ende des Hustenanfalls zeigt. Zwar kann Katzenasthma nicht geheilt werden, aber es gibt etliche Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome lindern und deiner Katze ein glückliches Leben mit der Krankheit ermöglichen.

Husten kann auch auftreten als Symptom einer Tumorerkrankung der Lunge oder des Rachen- und Maulraums.  Eine schnelle Atmung in Kombination mit lethargischem Verhalten und Bluthusten sind die häufigsten Anzeichen von Lungenkrebs bei Katzen. Andere Organerkrankungen führen bei Katzen eher selten zu Husten als Symptom. Der bei Hunden häufig auftretende Herzhusten ist bei Katzen beispielsweise äußerst selten.

Die letzte nicht-infektiöse Ursache von Husten bei Katzen sind Verletzungen des Atemtrakts – zum Beispiel durch das Inhalieren von Gasen wie bei einer Rauchvergiftung.

Welche infektiösen Ursachen können bei Katzen zu Husten führen?

Bei den infektiösen Ursachen kommen verschiedene bakterielle und virale Auslöser in Betracht, aber auch Parasiten und Pilze können dazu führen, dass deine Katze hustet.

Bei den Viren sind Caliciviren und das Feline Herpesvirus (FHV 1) die Hauptverdächtigen, wenn es um Hustenauslöser geht. Beide gehören zu den Erregern des Katzenschnupfens. Die Atemwegserkrankung, die bei Katzen auch Augen und Haut betreffen kann, tritt vor allen Dingen dort auf, wo viele Katzen auf engem Raum leben. Auch Kitten sind häufig betroffen, weil ihre Mütter infiziert sind. Der Katzenschnupfenkomplex wird nicht von einem einzigen Erreger verursacht, sondern von mehreren. Die weltweit vorkommende Erkrankung ist sehr unterschiedlich in ihrer Ausprägung: Von einer milden „Erkältung“ bis hin zu einer tödlichen Lungenentzündung sind verschiedene Abstufungen möglich. Besonders für Kitten, Katzensenioren oder immunsupprimierte Tiere – also Tiere mit einer zum Beispiel durch eine Erkrankung eingeschränkten Immunabwehr – kann der Katzenschnupfen schnell gefährlich werden.

Bei den Bakterien können vor allen Dingen Krankheitserreger, wie zum Beispiel Chlamydophila felis, Mykoplasmen, Bordetella bronchiseptica, Pasteurella und Klebsiella, Husten verursachen. Auch sie stehen mit den Erkrankungen des Katzenschnupfenkomplexes in Verbindung.

Und schließlich kann auch ein Parasitenbefall der Grund ein sein, warum deine Katze hustet. Nämlich dann, wenn es sich um Lungenwürmer handelt. Der häufigste Lungenwurm ist der Katzenlungenwurm (Aelurostrongylus abstrusus), aber es gibt auch weitere Vertreter in unseren Breitengraden. Die Lungenwurmlarven gelangen über einen sogenannten Transportwirt, beispielsweise Mäuse oder Vögel, in den Körper deiner Katze. Daher sind Freigängerkatzen mit Beutefangverhalten besonders gefährdet. Der Befall kann unbemerkt und ohne sichtbare Symptome ablaufen, betroffene Katzen können aber auch Niesen, Nasenausfluss und chronischen Husten bis hin zur Atemnot entwickeln. Dabei gilt: Je stärker der Wurmbefall, desto ausgeprägter die klinischen Symptome. Auch erkranken junge Katzen oder Katzen mit geschwächtem Immunsystem schwerer. Die Würmer verursachen Entzündungen, die das Lungengewebe schädigen. Später werden die Larven der Würmer hochgehustet und anschließend abgeschluckt oder manchmal auch beim Husten ausgespuckt. Über den Kot gelangen sie erneut in die Umwelt und können von anderen Tieren aufgenommen werden.

Tabby Katze schläft auf Kissen

Welche typischen Begleitsymptome treten auf, wenn meine Katze hustet?

Das Husten kann sehr unangenehm für deine Samtpfote werden – ganz besonders wenn es sich um eine unbehandelte infektiöse Ursache handelt. Zum Husten können folgende Symptome hinzukommen:

Begleitsymptome bei Katzenhusten

  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Schmerzen beim Abhusten
  • Beimengungen von Eiter, Schleim oder Blut im Auswurf
  • Niesen
  • Atemnot
  • Atemgeräusche
  • Nasenausfluss
  • Schluckbeschwerden
  • Würgen
Kitten bei einer Untersuchung beim Tierarzt

Wann muss ich zum Tierarzt, wenn meine Katze hustet?

Wenn eines oder mehrere der oben genannten Symptome in Begleitung mit dem Husten auftreten, solltest du deine Katze tierärztlich durchchecken lassen. Bei uns Menschen kommt ein Husten häufiger einmal vor, bei Katzen generell nicht. In der Tierarztpraxis wird zunächst eine gründliche Allgemeinuntersuchung durchgeführt. Je genauer du beschreiben kannst, wie der Husten sich entwickelt hat, desto besser. Je nachdem, welche Ursache der Behandelnde vermutet, kommen weitere diagnostische Maßnahmen zum Einsatz. Ein Röntgenbild kann zum Beispiel Hinweise auf Neoplasien (Tumore) liefern, eine Blut- oder Kotuntersuchung hilft, Parasiten zu entdecken und bei Fremdkörperverdacht ist eine endoskopische Untersuchung ratsam. Unter Umständen kann auch hier ein Röntgenbild bereits Aufschluss geben.

Wichtige Fragen zur Anamnese

  • Seit wann hustet deine Katze?
  • Wie häufig tritt der Husten auf?
  • Tritt der Husten in bestimmten Situationen auf, zum Beispiel beim Fressen oder Toben?
  • Gibt es weitere Symptome und wenn ja, welche?
  • Sind Fress-, Trink- und Schlafverhalten und Gewicht deiner Katze unverändert?
  • Ist der Husten von Auswurf begleitet?
  • Welche Impfungen sind zuletzt erfolgt? (Impfpass/Heimtierausweis einstecken!)
  • Wann war die letzte Wurmkur?
  • Reist du mit deiner Katze ins Ausland?
  • Hat deine Katze Kontakt zu anderen Katzen? Wenn dem so ist: Zeigen sie ebenfalls Symptome?

Welche Therapien und Hausmittel helfen, wenn die Katze hustet?

Die Therapie hängt von der Ursache des Hustens bei deiner Katze ab. Bei Infektionskrankheiten hat sich die Gabe von Antibiotika mit anschließender Unterstützung des Immunsystems durch Vitaminpräparate oder Paraimmunitätsinducer und penibler Hygiene bewährt. Hustenreizlindernde Medikamente wie Schleimlöser oder bronchienerweiternde Medikamente können die Symptome erträglicher machen. Bei allergischen Reaktionen können sowohl ein Antihistaminikum als auch eine Hyposensibilisierung hilfreich sein. Ist beides nicht erfolgreich, kann mit einem Kortison-Präparat die überschießende Reaktion des Immunsystems gebremst werden. Bei Tumoren und Fremdkörpern hilft manchmal nur ein operativer Eingriff.

Im Internet findest du viele Hausmittel, die gegen Husten bei Katzen helfen sollen. Einige davon sind mit Vorsicht zu genießen. Daher unsere Empfehlung: Kläre in deiner Tierarztpraxis ab, welche Hausmittel den gewählten Behandlungsansatz unterstützen können. Denn Hausmittel dienen nicht als Ersatz für eine fachkundige Behandlung! Ein Hausmittel können aber auch wir empfehlen, das bei richtiger Anwendung ungefährlich ist: die Wasserdampf-Inhalation. Sie befeuchtet die Atemwege deiner Katze und kann so den quälenden Hustenreiz lindern.

Hausmittel bei Katzen-Husten: Die Wasserdampf-Inhalation

So geht’s:

  • Richte deiner Katze eine gemütliche Transportbox her.
  • Lege zum Beispiel eine flauschige Decke hinein.
  • Liegt deine Katze in der Box, verschließe sie.
  • Stelle eine Schale mit heißem dampfenden Wasser und einer Prise Meersalz neben die Box.
  • Achte auf ausreichend Sicherheitsabstand.
  • Stellst du die Transportbox mit deiner Katze und die Schale mit dem dampfenden Wasser unter einen Tisch und deckst den Tisch mit einer Decke ab, wird die Wirkung intensiver, weil der Dampf sich dann unter dem Tisch konzentriert.
    Lasse deine Katze nicht aus den Augen.
  • Nach zehn Minuten beendest du die Inhalation.

Wichtig: Verwende niemals Duftöle bei der Inhalation! Gerade Duftöle, die Menschen mit Husten Linderung verschaffen, wie Minze, Eukalyptus oder Thymian, enthalten besonders viele Phenole. Katzen fehlt aber ein bestimmtes Leber-Enzym, um die in vielen Ölen enthaltenen Terpene und Phenole abzubauen. Deswegen sind Duftöle für Katzen giftig und absolut tabu!

Kann ich Katzenhusten vorbeugen?

Zwar gibt es nicht gegen alle Ursachen des Katzenhustens eine Prophylaxe, aber es gibt einiges, was du tun kannst. Allem voran solltest du deine Katze regelmäßig impfen lassen. Den Impfschutz gegen Katzenschnupfen solltest du jährlich auffrischen. Außerdem solltest du den Kontakt zu ungeimpften Katzen oder erkrankten Tieren vermeiden. Eine wirksame und regelmäßige Parasitenprophylaxe  schützt deine Katze vor Lungenwürmern. Und auch die gute alte Hygiene – wie das gründliche Reinigen der Katzentoilette – hilft, deine Katze vor Parasiten und Infekten zu schützen.

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