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Grauer Star beim Hund

03.11.2025 - Lesedauer: 10 Minuten

Ein älterer Golden Retriever liegt mit leerem Blick auf einem Hundebett.

Grauer Star betrifft häufig ältere Hunde, kann aber auch schon im Welpenalter auftreten.

Wenn die klaren Augen deines Hundes mit der Zeit immer trüber werden, könnte dies ein Hinweis auf Grauen Star sein. Die Augenerkrankung kommt bei älteren Hunden sehr häufig vor und führt zu einer Trübung der Linse, was das Sehvermögen deines Hundes deutlich beeinträchtigen kann. Medizinisch ist sie auch als Katarakt bekannt. In schweren Fällen kann Grauer Star zu ernsthaften Sehbehinderungen oder sogar zur Erblindung führen. Erfahre hier mehr über die Ursachen von Grauem Star und wie du deine Fellnase bestmöglich unterstützen kannst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Grauer Star ist eine Augenerkrankung, die häufig bei älteren Hunden auftritt. Allerdings können auch Junghunde betroffen sein. Einige Rassen sind anfälliger für die Erkrankung als andere.
  • Die typischen Symptome von Grauem Star sind getrübte Augen und erkennbare Schwierigkeiten bei der Orientierung. Das Sehvermögen des Hundes ist je nach Schweregrad der Erkrankung leicht bis stark eingeschränkt.
  • Eine OP kann die Sehkraft in der Regel wieder vollständig herstellen, ist jedoch nicht für alle Hunde geeignet und mit hohen Kosten verbunden.
  • Je früher ein Grauer Star beim Hund diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Was ist Grauer Star beim Hund und wie äußert er sich?

Der Graue Star beim Hund entsteht wie beim Menschen durch ursprünglich klare Proteine in der Augenlinse, die ihre Struktur verändern und sich ablagern. Dadurch wird die charakteristische Trübung hervorgerufen und das Licht kann nicht richtig auf die Netzhaut gelangen, was wiederum zu Sehstörungen führt. Das Bild, das auf die Netzhaut projiziert wird, ist dann nicht mehr klar und scharf, sondern verschwommen und verzerrt. Der Begriff “Grauer Star” bezieht sich auf die Graufärbung der Linse und den “starren” Blick, den Menschen und Tiere mit fortgeschrittener Erkrankung oft entwickeln.

Hunde mit Grauem Star können Schwierigkeiten haben, Objekte klar zu erkennen, ihre Umgebung genau zu erfassen oder sich in schlecht beleuchteten Bereichen zurechtzufinden. Wie stark die Trübung der Linse ausgeprägt und wie sehr dein Vierbeiner eingeschränkt ist, hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Bei fortgeschrittenem Verlauf kann es passieren, dass dein Hund aufgrund seiner Beeinträchtigungen sogar gegen Gegenstände oder Wände läuft.

Ist Grauer Star beim Hund schmerzhaft?

Grauer Star an sich verursacht bei Hunden in der Regel keine Schmerzen. Allerdings können Katarakte in einigen Fällen zu Komplikationen führen. Zum Beispiel kann ein fortgeschrittener Grauer Star zu einem erhöhten Augeninnendruck führen. Durch den erhöhten Augeninnendruck, der durch unzureichendes Abfließen des Kammerwassers im Auge entsteht, kann wiederum der sogenannte Grüne Star (Glaukom) auftreten. Grüner Star führt zu Schädigungen wichtiger Strukturen wie des Sehnervs oder der Netzhaut im Auge und kann einen kompletten Verlust der Sehkraft zur Folge haben. Glaukome sind im Gegensatz zum Grauen Star häufig schmerzhaft und bedürfen dringend tierärztlicher Behandlung.

Frühe Anzeichen von Grauem Star: So erkennst du die Symptome

Die frühzeitige Erkennung von Grauem Star bei Hunden ist wichtig für eine erfolgreiche Behandlung. Die Symptome umfassen die typische trübe oder bläuliche Erscheinung im Auge, Veränderungen im Verhalten der Augen, Schwierigkeiten beim Navigieren in vertrauten Umgebungen und letztendlich Sehverlust. Wenn dein Vierbeiner zusehends Probleme dabei hat, zugeworfene Leckerlis zu fangen, häufig stolpert oder Schwierigkeiten mit Treppen entwickelt, ist ein Besuch in der Tierarztpraxis ratsam.

Typische Symptome von Grauem Star (Katarakt) beim Hund:

  • Trübung der Augenlinse: Das auffälligste Symptom des Grauen Stars ist eine sichtbare Trübung in der Augenlinse.
  • Veränderungen im Sehverhalten: Hunde mit Grauem Star können Schwierigkeiten haben, Objekte zu erkennen, vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen. Auch ist es möglich, dass sie mit Gegenständen kollidieren.
  • Verändertes Verhalten: Hunde mit Grauem Star zeigen oft Verhaltensänderungen. Sie können unsicherer oder ängstlicher wirken.
  • Eingeschränkte dreidimensionale Wahrnehmung: Der Hund hat Schwierigkeiten, Entfernungen und die Tiefe von Objekten richtig einzuschätzen.
  • Lichtempfindlichkeit und Anzeichen von Blendung: Diese Symptome äußern sich beispielsweise durch Blinzeln oder das Abwenden vom Licht.
  • Augenreizungen: Obwohl der Graue Star an sich in der Regel nicht schmerzhaft ist, kann es zu Begleitsymptomen wie Rötungen, Tränenfluss oder Reizungen kommen.
  • Sehverlust: In fortgeschrittenen Fällen kann Grauer Star zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Sehvermögens oder sogar zur Blindheit führen.

Die Ursachen von Grauem Star bei Hunden

Die Trübung der Linse kann biochemisch betrachtet beispielsweise durch Störungen in der Versorgung mit Nährstoffen, Störungen im Stoffwechsel der Proteine oder durch Störungen des osmotischen Gleichgewichts der Linse ausgelöst werden. Katarakte bei Hunden können durch verschiedene Faktoren wie Genetik, Alterung, Diabetes mellitus, Augentraumata, Entzündungen oder den Kontakt mit bestimmten Medikamenten oder Giftstoffen verursacht werden. Einige Hunderassen sind zudem anfälliger für die Erkrankung: Afghanen, Labradore, Schnauzer und Golden Retriever beispielsweise neigen eher dazu, schon in jungen Jahren entsprechende krankhafte Veränderungen der Augenlinse zu entwickeln. Bei diesen Hunderassen ist es demnach besonders wichtig, die Augengesundheit im Blick zu behalten.

Wie schnell schreitet Grauer Star beim Hund voran?

Die Entwicklungsgeschwindigkeit von Grauem Star bei Hunden ist sehr unterschiedlich und wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Bei manchen Hunden entwickelt sich die Augenerkrankung innerhalb einiger Monate und schreitet nur langsam voran. Dann kann es Jahre dauern, bis sich eindeutige Anzeichen zeigen.

Manchmal macht sich Grauer Star allerdings schon sehr früh bei Welpen und jungen Hunden bemerkbar, besonders wenn die Ursache genetisch bedingt ist. Diese Form des Grauen Stars wird als juveniler Katarakt bezeichnet und kann bereits im Alter von acht Wochen auftreten. Der juvenile Katarakt entwickelt sich oft schnell und kann binnen weniger Monate zu einem voll ausgeprägten Grauen Star führen.

Bei älteren Hunden hingegen entwickelt sich Grauer Star meist langsamer. Hier ist die Trübung der Linse eher ein schrittweiser Prozess, der sich über Jahre hinziehen kann.

Der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes spielt für den Krankheitsverlauf ebenfalls eine Rolle. Stoffwechselkrankheiten und genetische Krankheiten, die das Bindegewebe oder das Skelettsystem beeinträchtigen, können die Entwicklung von Grauem Star beschleunigen.

Diagnose Grauer Star: Untersuchungen in der Tierarztpraxis

In der Tierarztpraxis wird zunächst eine umfassende Augenuntersuchung durchgeführt, um den Grauen Star zu diagnostizieren. Ein ophthalmologischer Ultraschall kann beispielsweise eingesetzt werden, um die Strukturen im Auge, die hinter der getrübten Linse liegen, genauer zu untersuchen und um den Schweregrad der Kataraktentwicklung zu bestimmen. Spezielle Augentests, wie das Elektroretinogramm, können ebenfalls durchgeführt werden, um die Funktionsfähigkeit der Netzhaut zu überprüfen und sicherzustellen, dass keine anderen Augenprobleme, wie etwa eine Netzhautablösung oder ein Glaukom, übersehen werden.

Je früher Grauer Star diagnostiziert wird, desto besser sind die Chancen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder zu stoppen. Daher ist es sehr wichtig, bei den ersten Anzeichen eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Falls du keine Gelegenheit haben solltest, direkt deine Tierarztpraxis vor Ort aufzusuchen, kannst du die Online-Sprechstunde von Dr. Fressnapf nutzen, um eine erste Einschätzung zu erhalten.

Jack Russel bekommt Augentropfen beim Tierarzt.

Was kann man gegen Grauen Star bei Hunden machen?

Falls der Graue Star bei deinem Hund durch Diabetes bedingt ist, konzentriert sich die Behandlung zuerst darauf, den Diabetes unter Kontrolle zu bringen. Eine gut eingestellte Zuckerkrankheit kann helfen, das Fortschreiten der Linsentrübung zu verlangsamen und ist somit ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Augengesundheit.

Außerdem können entzündungshemmende Augentropfen oder Medikamente verschrieben werden. Diese helfen, Begleiterscheinungen wie Entzündungen oder einen erhöhten Augeninnendruck zu kontrollieren. Sie heilen zwar nicht den Grauen Star, tragen aber dazu bei, das Wohlbefinden deines Hundes zu verbessern und weitere Komplikationen zu vermeiden.

Neben der Augenpflege ist die Anpassung der häuslichen Umgebung an die Bedürfnisse eines sehbehinderten Hundes ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Hierbei geht es darum, das Zuhause sicher und barrierefrei zu gestalten, um Unfälle und Verletzungen zu verhindern.

Kann Grauer Star beim Hund operiert werden?

Früher ging man davon aus, dass erst in fortgeschrittenen Fällen von Grauem Star, wenn das Sehvermögen stark beeinträchtigt ist, eine Operation die beste Behandlungsmöglichkeit darstellt. Inzwischen geht man jedoch davon aus, dass eine Operation nicht erst in fortgeschrittenem Stadium, sondern möglichst frühzeitig erfolgen sollte, um Entzündungen, die langfristig zu irreparablen Schäden führen können, entgegenzuwirken. Insbesondere bei jungen Tieren, die aufgrund von Diabetes an einem Katarakt leiden, kann durch eine OP die Gefahr des Platzens der Linse reduziert werden.

Da der Graue Star nicht durch Medikamente geheilt werden kann, ist der chirurgische Eingriff oft die einzige Option, um dem weiteren Fortschreiten der Trübung entgegenzuwirken. Eine künstliche Linse kann zudem wieder für eine normale Sicht sorgen. Die Entfernung der Linse und das Ersetzen durch eine neue, künstliche Linse, kann auch bei Hunden operativ durchgeführt werden.

Kann jeder Hund mit Grauen Star operiert werden?

Nicht jeder Hund mit Grauem Star ist für eine Operation geeignet. Ein entscheidender Faktor ist die Funktionsfähigkeit der Netzhaut. Um sicherzustellen, dass die Netzhaut funktioniert, wird vor der Operation eine umfangreiche Augenuntersuchung mit Hilfe eines Elektroretinogramms durchgeführt. Zudem sollte das Auge vor der Operation frei von Entzündungen sein. Ob dein Hund für eine Operation geeignet ist, wird in einer umfassenden augenärztlichen Untersuchung geklärt.

Wie wird eine Operation von Grauem Star beim Hund durchgeführt?

Die Operation des Grauen Stars beim Hund wird in der Regel ambulant durchgeführt und dauert ungefähr eine Stunde. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Die chirurgische Behandlung des Grauen Stars bei Hunden ist mittlerweile ebenso fortgeschritten wie in der Humanmedizin. Der Eingriff beginnt mit einem kleinen Schnitt am äußeren Rand des Auges. Anschließend öffnet der Chirurg die Hornhaut, zerkleinert den Inhalt der Linse mittels Ultraschall und entfernt diesen aus der Linsenkapsel. Falls das Linsensäckchen unbeschädigt ist, wird eine künstliche Linse eingesetzt. Die Nachbehandlung umfasst normalerweise die Gabe von Augentropfen und das Tragen einer Halskrause für etwa zwei Wochen, um zu verhindern, dass der Hund sich am Auge kratzt oder reibt. Dies ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

Die Aussichten sind besonders gut, wenn der Graue Star frühzeitig diagnostiziert wird. Die Erfolgsrate der Operation ist in diesem Fall sehr hoch und kann beeindruckende Ergebnisse erzielen. In der Regel können Hunde bereits einen Tag nach der Operation wieder sehen, selbst wenn sie zuvor blind waren. Es kann jedoch einige Wochen dauern, bis sich Auge und Gehirn an das wiedererlangte Sehvermögen haben. Wie schnell ein Hund nach dem Eingriff wieder nach Hause darf, variiert je nach Klinik und deren Richtlinien. In einigen Fällen ist es möglich, dass der Hund bereits am Tag der Operation entlassen wird.

Was kostet eine Grauer Star-OP beim Hund?

Die Kosten für eine Augenoperation bei Grauem Star beim Hund können variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Schweregrads der Erkrankung, gewählten Behandlungsmethode und der benötigten Verbrauchsgüter. Es ist ratsam, sich vorab tierärztlich beraten zu lassen, um eine Übersicht der finanziellen Aspekte zu erhalten. Allerdings solltest du pro Auge mit Kosten von bis zu 2.000 Euro rechnen. Eine Tierkrankenversicherung kann helfen, einen Teil dieser Kosten abzudecken.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Grauen Star beim Hund

Obwohl einige Ursachen von Katarakten – wie die Genetik – nicht beeinflussbar sind, können bestimmte Maßnahmen das Risiko einer Erkrankung minimieren. Eine regelmäßige Gesundheitsvorsorge, gesunde Ernährung und Gewichtserhaltung, die Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen wie Diabetes und der Schutz der Augen deines Hundes vor Verletzungen können dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit eines Grauen Stars zu verringern.

Das Risiko, das Diabetes in Bezug auf den Grauen Star hat, sollte dabei nicht unterschätzt werden. Achte deshalb auch auf möglichst viel Bewegung und bedarfsdeckendes Hundefutter, damit dein Hund möglichst lange in guter Gesundheit lebt.

Kann ein Hund mit Grauem Star leben?

Die gute Nachricht ist: Ein Hund kann mit Grauem Star leben. Allerdings bedeutet dies auch eine eingeschränkte Lebensqualität für deine Fellnase. Viele Hunde passen sich trotzdem gut an eine verminderte Sehfähigkeit an und können ihr Leben weiterhin genießen, da sie nicht ausschließlich auf ihr Sehvermögen angewiesen sind; sie nutzen auch andere Sinne wie Geruch und Gehör, um sich zu orientieren und zu interagieren. Eine erfolgreiche Operation kann das Wohlbefinden deines Hundes erheblich verbessern. Besprich diese Möglichkeit mit deinem Tierarzt, um die beste Entscheidung für deine Fellnase zu treffen.

Fazit: So kann dein Hund Grauen Star meistern

Grauer Star ist eine häufige Augenkrankheit bei Hunden, die das Sehvermögen beeinträchtigen kann. Hundehalter sollten Symptome wie trübe Augen, Verhaltensänderungen und Schwierigkeiten bei der Orientierung beobachten, da eine frühzeitige Diagnose entscheidend für den Verlauf der Krankheit sein kann. Die Ursachen für Katarakte sind vielfältig, wobei genetische Faktoren, Alterung, Diabetes und Augentraumata eine Rolle spielen können. Während in frühen Stadien medikamentöse Behandlungen die Begleiterscheinungen in Form von Entzündungen lindern und Anpassungen der Umgebung ausreichend sein können, solltest du bei der Diagnose Grauer Star unbedingt auch eine frühzeitige OP in Betracht ziehen, um das Sehvermögen deines Vierbeiners wiederherzustellen.

Diese Operationen sind allerdings nicht für jeden Hund geeignet und können mit erheblichen Kosten verbunden sein. Mit dem richtigen Wissen und der Unterstützung von tiermedizinischem Fachpersonal kannst du deinem Hund auch bei Grauem Star eine hohe Lebensqualität bieten.

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