Königspudel – der größte unter den Pudeln
03.06.2025 - Lesedauer: 8 Minuten

Königspudel zählen seit Jahrhunderten zu den Lieblingen der Menschen. Nach einer erfolgreichen Karriere als Jagd- und Zirkushunde haben diese Vierbeiner ihre neue Bestimmung als treue Begleiter und smarte Familienmitglieder gefunden. Königs- oder Großpudel begeistern mit ihrem Charme, ihrer Intelligenz und ihrem Selbstbewusstsein.
- Königspudel – wo kommt die Hunderasse her?
- Ist ein Großpudel das Gleiche wie ein Königspudel?
- Königspudel – Steckbrief
- Was hat der Königspudel für einen Charakter?
- Ist der Königspudel ein Anfängerhund?
- Braucht ein Königspudel viel Auslauf?
- Ist der Königspudel ein Kläffer?
- Ist der Königspudel ein Wachhund?
- Kann ein Königspudel allein bleiben?
- Sind Königspudel zur Haltung in einer Stadtwohnung geeignet?
- Wie ist ein Königspudel zu pflegen?
- Sind Königspudel für Allergiker geeignet?
- Für welche Krankheiten sind Königspudel anfällig?
- Wo kann man einen Königspudel-Welpen kaufen?
- Was kostet ein Pudelwelpe?
- Fazit: Königspudel – eine der beliebtesten Hunderassen
Das Wichtigste in Kürze
- Königspudel sind die größte Variante unter den Pudeln. Früher wurden sie sogar jagdlich geführt und waren als Zirkushunde beliebt. Heute sind Königspudel vor allem Gesellschafts- und Begleithunde.
- Wie die meisten Vertreter der Pudel begeistert auch der Königspudel mit seinem intelligenten und ausgeglichenen Wesen. Pudel gelten als leicht erziehbar, lernfähig und zugleich sportlich.
- Als vielseitige Hunderasse passen sie sich ihren Menschen perfekt an.
- Eine Besonderheit des Königspudels und seiner Verwandtschaft ist ein ständig wachsendes Fell, das circa alle acht Wochen zu scheren ist. Dabei kannst du dich für eine offiziell anerkannte Pudelschur wie Modern oder Löwenschur entscheiden oder aber deinen Vierbeiner zum Beispiel ganz kurz scheren , je nach Jahreszeit.
- Königspudel sind mehrheitlich gesunde Hunde, die bei artgerechter Haltung und Pflege sehr alt werden können. Bei einigen Tieren können jedoch Erkrankungen wie Hüftgelenkdysplasie, Patellaluxation oder Progressive Retinaatrophie auftreten.
Königspudel – wo kommt die Hunderasse her?
Bereits im 15. Jahrhundert begleiteten kompakte Hunde mit lockigem, wasserabweisendem Fell Menschen auf die Jagd und holten geschossene Enten aus dem Wasser. Diese energischen Vierbeiner durchstöberten eifrig das dichte Röhricht. Zu den bekanntesten Vorfahren des Pudels gehört der Barbet, eine französische Hunderasse, die einem ungeschorenen Pudel ähnelt.
Intelligente Hunde wurden früher auch zur Unterhaltung im Zirkus eingesetzt. Kleine und große Pudel finden sich heutzutage jedoch nur noch selten in Zirkuszelten, denn der Einsatz von Hunden im Zirkus wird aus Tierschutzsicht als äußerst kritisch eingestuft. Das Erlernen von unnatürlichen Verhaltensweisen sowie die Vermenschlichung durch das Tragen von Kostümen sind keinesfalls artgerecht.
Pudel wurden allerdings bereits im 19. Jahrhundert auch als Familienhunde entdeckt und rangieren seitdem sowohl in ihrem Herkunftsland Frankreich als auch weltweit auf der Beliebtheitsskala der Hunderassen weit oben.
Pudel – das kühle Nass im Namen
Die Liebe zum Wasser trägt der Pudel bereits in seinem Namen, denn das Wort Pudel stammt von dem altdeutschen „Pfudel“ für Pfütze. In seiner französischen Heimat nennt sich Pudel Caniche.
Ist ein Großpudel das Gleiche wie ein Königspudel?
Königspudel und Großpudel sind zwei verschiedene Namen der gleichen Pudelvarietät. Gemäß dem englischsprachigen FCI-Rassestandard heißt die größte Pudelvarietät Standard Poodle. Die deutsche Übersetzung lautet Großpudel. Der stolze Name Königspudel ist vor allem in deutschsprachigen Ländern gebräuchlich und betont das imposante Erscheinungsbild dieser Vierbeiner.
SteckbriefKönigspudel
Rasse | Pudel, Caniche |
Herkunft | Frankreich |
FCI-Gruppe 9 | Gesellschafts- und Begleithunde |
Sektion 2 | Pudel |
Größe | 45 – 60 Zentimeter, meist 56 – 62 Zentimeter |
Gewicht | nicht vom Rassestandard festgelegt |
Körperbau | harmonisch, elegant, kräftig |
Augen | schwarz oder dunkelbraun, mandelförmig |
Ohren | hoch angesetzt, flach anliegend |
Fell | Lockenfell, Schnürenfell |
Farben | Weiß, Schwarz, Braun, Silber, Zweifarbig, Black und Tan |
Charakter | anhänglich, intelligent, ausgeglichen, lernbereit, selbstbewusst |
Gesundheit | gesunde und langlebige Hunderasse |
Pflege | Schur alle acht Wochen |
Besonderheiten | pflegeleichtes, allergikerfreundliches Fell, eleganter tänzelnder Gang |
Was hat der Königspudel für einen Charakter?
Beliebt ist der Königspudel für seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit. Er ist für einen Anfänger genauso der passende Begleiter wie für eine quirlige Familie mit Kindern. Dieser Vierbeiner geht mit dir durch dick und dünn, um ständig an deiner Seite zu bleiben.
Vor allem ist der Königspudel überdurchschnittlich intelligent. Es ist kein Zufall, dass Pudel als profilierte Zirkushunde eingesetzt wurden. Auch wenn Pudel als recht entspannt gelten, sind sie auch richtige Sportskanonen.
Dank ihrer Intelligenz und angeborenen Empathie lassen sich Königspudel auch sehr gut zu Blindenhunden ausbilden. Auch als Therapiehunde und als Rettungshunde sind die Großpudel bestens geeignet.
Rassetypische Eigenschaften
Natürlich sind alle Hunde sehr individuell und die Ausprägung der rassetypischen Eigenschaften kann sicherlich abhängig von Charakter, Alter, Erziehung, Vorerfahrungen und auch Zuchtlinie variieren.
Wichtig ist es zu wissen, dass alle Rassen aus einem bestimmten Grund entstanden sind und gewisse Charaktereigenschaften gezielt herausgezüchtet wurden und man sich bei der Auswahl auch bewusst für diese Eigenschaften entscheidet.
Ist der Königspudel ein Anfängerhund?
Der Königspudel ist zwar imposant, dafür aber leicht erziehbar. Daher ist er auch für Anfänger die richtige Wahl. Königspudel sind lernfähige Vierbeiner, die recht schnell alle Grundkommandos beherrschen, darunter die Leinenführigkeit und den Rückruf. Damit dir die Erziehung deines Vierbeiners leichter fällt, empfehlen wir, einen Hundefüherschein zu machen. Dieser ist zwar nicht deutschlandweit Pflicht, jedoch gerade bei Anfängern für ein erfolgreiches Hundetraining hilfreich.

Braucht ein Königspudel viel Auslauf?
Ein Großpudel muss und möchte sich bewegen, ob während einer Gassirunde mit Dummywerfen, beim Joggen oder bei Hundesportarten wie Dogdancing, oder Agility. Es muss in deiner Mensch-Hund-Beziehung nicht übermäßig sportlich zugehen, jedoch mit zwei „rein geschäftlichen“ Hunderunden pro Tag wirst du einem Königspudel nicht gerecht.
Ist der Königspudel ein Kläffer?
In der Tat neigen manche Pudel zum notorischen Bellen. Doch gerade Königspudel zeigen sich in dieser Hinsicht zurückhaltend. Falls dein Vierbeiner aus deiner Sicht zu oft ohne einen triftigen Grund anschlägt, ergreife gerne Erziehungsmaßnahmen, denn dieses unerwünschte Verhalten lässt sich in den meisten Fällen abtrainieren.
Ist der Königspudel ein Wachhund?
Großpudel sind smarte Charmeure und große Menschenfreunde. Mit ihrem freundlichen Gemüt eignen sich diese Vierbeiner eher weniger dazu, dein Haus zu bewachen und dein Eigentum zu beschützen. Wenn du also nach einem dezidierten Wachhund suchst, würden ein Deutscher Schäferhund, ein Dobermann oder ein Wolfsspitz deinen Ansprüchen wesentlich besser gerecht werden.
Kann ein Königspudel allein bleiben?
Ein Königspudel kann mit dem entsprechenden Training durchaus für ein paar wenige Stunden alleine bleiben. Wichtig dabei ist jedoch, dass das Alleinsein kleinschrittig trainiert wird, sodass für deinen Hund kein Stress entsteht.
Sind Königspudel zur Haltung in einer Stadtwohnung geeignet?
Als anpassungsfähiger und ausgeglichener Hund kommt ein Königspudel mit dem Leben in einer Stadtwohnung zurecht. Gerade bei der Wohnungshaltung braucht ein Großpudel allerdings ausreichend Möglichkeiten, um sich draußen oder beim Hundesport auszupowern.
Wie ist ein Königspudel zu pflegen?
Ein Königspudel braucht aufgrund seines lockigen Haarkleides eine regelmäßige Pflege beim Hundefriseur. Zu den Vorteilen dieser Hunderasse gehört es, dass Pudel nicht haaren. Der Reinigungsaufwand reduziert sich dementsprechend. Zu den Minuspunkten zählt es, dass Pudelhaare immer weiterwachsen. Daher muss du deinen Königspudel entweder beim Hundefriseur scheren lassen oder sein Fell selbst in Form bringen. In jedem Fall gehört regelmäßiges Bürsten zur Fellpflege dazu.
Ein Königspudel – zwei Fellarten
Neben dem absoluten Klassiker – einem Königspudel mit krausem Fell – gibt es auch die Schnürenpudel. Diese Varietät ist vom Rassestandard anerkannt, jedoch recht selten. Wie der Name es schon sagt, gleicht das Fell eines Schnürenpudels länglichen, etwas verfilzten Schnüren. Im Vergleich zum klassischen Königspudel sind Großpudel mit Schnürenfell seltener zu scheren.
In welche Form du das Fell deines Königspudels bringst, ist deinem Geschmack und deinem Wunsch, den Hund in Hundeshows zu präsentieren, überlassen. Manche Schuren sind allerdings nur für den Alltag und nicht offiziell für Ausstellungen zugelassen. Ob ein Königspudel in Braun, in Schwarz oder ein weißer Königspudel – eine Schur betont das Besondere an dieser Hunderasse. Eins ist klar: Ein ungeschorener Königspudel ist wenig artgerecht.
Zur Auswahl stehen für deinen Königspudel folgende von der FCI zugelassene Schurarten:
- Löwenschur – der Klassiker mit einer üppigen Mähne, mit kurz geschorener Hinterhand, Manschetten an den Läufen und einem Pompon an der Rute.
- Continental-Clip – ähnlich wie die Löwenschur mit prächtiger Mähne, Manschetten und Pompons an der Rute sowie an den Hüften.
- Englische Schur – lange Mähne, Manschetten an den Vorderläufen, Pompon an der Rute, mittellang geschorene Hinterhand mit mehreren Manschetten.
- Puppy-Clip – eine Welpenschur mit mittellang geschorenem Fell und einem Pompon an der Rute. Die Löwenmähne ist bei dieser Schurart nur zu erahnen.
- Modeschur – eine der beliebtesten Schuren. Harmonisch und ohne allzu viele dekorative Elemente. Je nach Körperregion wird das Haar auf ein bis höchstens sieben Zentimeter gekürzt. Ein Pompon an der Rute ist keine Pflicht.
Immer wieder kommen neue Schuren hinzu, daher ist diese Liste nicht in Stein gemeißelt. Neben der Schur solltest du deinen Königspudel außerdem regelmäßig bürsten und kämmen.
Sind Königspudel für Allergiker geeignet?
Großpudel durchlaufen keinen Fellwechsel. Für Menschen mit Hundeallergie ist dieser Umstand klar von Vorteil, denn dadurch geraten weniger Haare und Hautschuppen in die Umgebung, die Allergene enthalten. Leider gibt es keine Hunderasse, die ein hypoallergenes Fell hätte und generell gar keine allergische Reaktion auslösen würde. Wurde also bei dir Hundehaarallergie diagnostiziert, solltest du vor der Anschaffung eines Königspudels Rat in deiner Hausarztpraxis einholen.
Für welche Krankheiten sind Königspudel anfällig?
Großpudel zeichnen sich insgesamt durch eine gute Gesundheit aus. Wenn du deinen Königspudel-Welpen bei einem anerkannten Züchter erwirbst, stehen die Chancen auf ein langes und unbeschwertes Zusammenleben mit dem Vierbeiner gut.
Für einige Erkrankungen besteht beim Königspudel jedoch eine erhöhte Veranlagung, darunter:
- Hüftgelenkdysplasie – eine angeborene Fehlstellung des Hüftgelenks, die in mehreren Schweregraden auftritt und schmerzhafte Arthrosen verursacht
- Patellaluxation – Gelenkerkrankung, die zum Verrutschen der Kniescheibe mit Lahmheit als Folge führt
- Progressive Retinaatrophie (PRA): Eine degenerative Erkrankung der Netzhaut, die den Hund erblinden lässt
- Grauer Star (Katarakt): Trübung der Augenlinse, die teilweise zusammen mit der PRA auftritt und im schlimmsten Fall zur Erblindung führt
Bringe deinen Königspudel einmal jährlich zum Gesundheitscheck in die Tierarztpraxis deines Vertrauens, um den Vierbeiner zu impfen und Erkrankungen rechtzeitig zu diagnostizieren. Mit steigendem Alter können die Abstände zwischen den Checks gerne verringert werden.
Lebenserwartung – wie alt werden Großpudel?
Königspudel haben eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 12 bis 15 Jahren und gelten daher als eine langlebige Hunderasse. Wenn du dieses Hundealter in Menschenjahre umrechnest, entspricht das etwa 95 Jahren. Natürlich kann das Alter je nach Pflege, Gesundheit und Lebensstil des Hundes variieren.
Wo kann man einen Königspudel-Welpen kaufen?
Einen reinrassigen und gesunden Welpen bekommst du nur bei einem Königspudel-Züchter, der Mitglied eines an den VDH angeschlossenen Pudelclubs ist. Auf den Webseiten des Clubs findest du aktuelle Würfe und eventuell erwachsene Königspudel für Adoption. Suche außerdem nach Großpudeln aus dem Tierschutz, um einem Pudel in der Not zu helfen.
Was kostet ein Pudelwelpe?
Hundezucht kostet viel Zeit sowie Kraft und ist für die Züchter mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden. Du musst daher etwa mit einem Preis im niedrigen vierstelligen Bereich rechnen.
Fazit: Königspudel – eine der beliebtesten Hunderassen
Königspudel oder Großpudel wissen es, Menschenherzen im Sturm zu erobern. Es sind intelligente Hunde, die sich als ruhige Gefährten und sportliche Mitstreiter gleichermaßen hervorragend machen. Außerdem ist der Königspudel ein Familienhund mit viel Empathie, Geduld und Humor. Diese Rasse begeistert dank unterschiedlicher Schurarten mit ihrem effektvollen Auftritt und erfreut sich insgesamt einer guten Gesundheit.