Wie lange ein Haar wächst, ist genetisch bestimmt. Normalerweise dauert eine Lebensphase des einzelnen Haares zwischen sechs und acht Wochen, dann bildet sich eine neue Haarwurzel, das alte Haar stirbt ab und fällt aus. Ausnahme bilden einige Lockenhunde, allen voran der Pudel. Die meisten Pudelhaare bleiben in der Wachstumsphase. Der Pudel haart deshalb kaum, sein Fell muss deshalb geschoren werden. Andernfalls verfilzen die immer länger werdenden Haare zu dicken Schnüren, wie sie auch einige andere Lockenrassen zeigen, zum Beispiel der Komondor.
Grannen- oder Deckhaare sind dicker und härter als die Wollhaare, die die Unterwolle bilden. Bei anderen Hunden wie vielen Terrier-Rassen, fallen nicht alle abgestorbenen Haare aus, sondern bleiben stecken und müssen ausgezupft (getrimmt) werden. Auf jedem Quadratzentimeter Haut wachsen übrigens, je nach Rasse, zwischen 400 und 1200 Deckhaare. Der Wachstumsrhythmus der einzelnen Haare ist so abgestimmt, dass bei einem gesunden Hund nie haarlose Stellen entstehen. Starker Haarausfall ist deshalb immer Zeichen einer Störung. Auch während des Fellwechsels verliert ein Hund die Deckhaare nicht büschelweise, sondern Haar für Haar. Die Unterwolle, deren Rhythmus sich stark an der Tageslichtlänge orientiert, dünnt im Frühjahr aus, während sie sich im Herbst verdichtet – es kommt zum Fellwechsel. Weitere Informationen zum Fellwechsel finden Sie hier.