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Was juckt denn da?

18.11.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Hund im Laub mit geöffneter Schnauze.

Im herbstlichen Laubgewimmel mit deinem Vierbeiner spazieren zu gehen und die letzten warmen Sonnenstrahlen zu genießen ist einfach herrlich! Doch mit ziemlicher Sicherheit seid ihr nicht allein: Im hohen Gras lauert die Herbstgrasmilbe darauf, sich an vorbeistreifenden Hundebeinen festzuklammern. Was ihr gegen die orangeroten Plagegeister unternehmen könnt, liest du hier

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Was sind Herbstgrasmilben?

Das winzige Spinnentier Neotrombicula autoumnalis hat viele Namen – Herbstmilbe, Herbstgrasmilbe, Grasmilbe, Heumilbe, Erntemilbe – und ist genau genommen gar nicht das Problem: Ausgewachsene Herbstgrasmilben leben unter der Erde und tun niemandem etwas Leide. Es sind vielmehr die mit bloßem Auge kaum erkennbaren orangeroten Laven der Herbstgrasmilbe, die im Altweibersommer und Herbst aus ihren im Boden liegenden Eiern schlüpfen, die Grashalme erklimmen und besonders unsere Hunde mit ihren stark juckenden Bissen piesacken. Sie ritzen mit ihren Mundwerkzeugen die oberste Hautschicht an und lösen mit ihrem Speichelenzym das Gewebe auf und können es so als Nahrung zu sich nehmen. Die Folge ist quälender Juckreiz und Hautirritationen. Wählerisch sind sie nicht, was ihren Wirt angeht. Neben Hunden müssen auch Katzen, Wildtiere und Menschen daran glauben. An warmen, trockenen Herbsttagen laufen sie zur Höchstform auf.

Wie erkenne ich, dass mein Hund Herbstgrasmilben hat?

Das Leitsymptom eines Herbstgrasmilbenbefalls ist ein ausgeprägter Juckreiz. Dein Hund kratzt sich, wälzt sich auf dem Boden und beknabbert Pfoten und Beine. Der Auslöser des Juckreizes ist der Speichel der Herbstgrasmilben, der in manchen Fällen auch eine allergische Reaktion bei deinem Hund hervorrufen kann. Schwellungen, Hautrötungen, Pusteln und Haarausfall in Bereichen, die mit dem Gras in Kontakt kommen, wie Pfoten, Beine, Bauch, Brust, Kopf sind ein Hinweis auf eine solche allergische Reaktion. Wenn dein Hund sich stark kratz oder beißt besteht auch immer ein Infektionsrisiko der Wunden, die er sich dabei zuzieht. Herbstgrasmilbenlarven sind so winzig, dass du sie im Fell vermutlich nicht finden wirst, aber es gibt einen einfachen Test, den du durchführen kannst. Lasse deinen Hund auf einem weißen Tuch Platz machen und kämme ihn mit einem Flohkamm aus. Klopfe den Kamm auf dem Tuch aus: Siehst du nun winzige orangerote Pünktchen auf dem Tuch, kannst du davon ausgehen, dass dein Hund Herbstmilben hat. Hat der Test nicht geklappt oder zeigt dein Hund untypische Symptome? Dann vereinbare doch einfach einen Termin bei Dr. Fressnapf www.dr.fressnapf.de  ! Wir sind täglich von 7 bis 24 Uhr für dich da und werden mit dir im Video-Chat klären, wie wir deinem Hund helfen können.

Wie werden Herbstgrasmilben beim Hund behandelt?

Manchmal kann es schon reichen, wenn du deinen Hund sorgfältig mit einem feinzahnigen Kamm oder einem  Flohkamm auskämmst und ihn gründlich mit viel klarem Wasser abduscht. Alle Herbstgrasmilben, die sich noch nicht festgebissen haben, werden so abgespült. Die Herbstgrasmilben, die sich schon festgebissen haben, fallen nach der Nahrungsaufnahme von ihrem Wirt ab. Am besten du verbringst den Tag mit deinem Hund in nur einem Zimmer, dass du danach gründlich reinigst und so könnte der Spuk schnell vorbei sein. Zeigt dein Hund aber eine allergische Reaktion oder wird von heftigem Juckreiz geplagt, holst du dir am besten eine fachkundige Einschätzung in deiner Tierarztpraxis. Habt ihr noch nicht alle Herbstgrasmilben durch die Dusche losbekommen, helfen tierärztlich verordnete Shampoos, Sprays oder Spot-on-Präparate, die die Milben abtöten. Zur Linderung von Juckreiz und Entzündungen können in extremen Fällen Antihistaminika oder entzündungshemmende Medikamente tierärztlich verordent werden. Außerdem ist die Pflege der betroffenen Hautstellen wichtig: Cremes oder Salben, die helfen, die Haut zu beruhigen und die Heilung zu fördern verschaffen deinem Hund schnell Linderung. Du findest auch frei verkäuflich eine Menge Präparate, doch die tierärztliche Einschätzung verschafft dir Sicherheit und hilft deinem Hund schnell und ohne Umwege.

Ist mein Hund ansteckend?

Eine Übertragung von Hund zu Hund oder gar von Hund zu Mensch ist höchst unwahrscheinlich. Herbstgrasmilben springen nicht von Wirt zu Wirt wie beispielsweise Flöhe. Sie beißen, den ersten Wirt, den sie erreichen und verlassen ihn nach der Nahrungsaufnahme sofort wieder. So können höchstens Herbstgrasmilben, die von deinem Hund abgefallen sind, im Umfeld des Hundes aktiv bleiben und sich vor dort aus einen neuen Wirt suchen. Deswegen spielt Hygiene bei der Bekämpfung von Herbstgrasmilben eine große Rolle. Aber im Gegensatz zu Flöhen oder Zecken übertragen Herbstgrasmilben keine schwerwiegenden Krankheiten. Ein Herbstgrasmilbenbefall ist für deinen Hund in aller Regel eher lästig als gefährlich.

Gibt es Hausmittel gegen Herbstgrasmilben?

Es gibt einige Hausmittel, die den Juckreiz lindern und deinem Hund bei einem Herbstgrasmilbenbefall helfen können. Wichtig ist aber, dass du diese Hausmittel mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin abstimmst und dir im Klaren bist, dass sie den Besuch in der Tierarztpraxis und eine fachgerechte Behandlung nicht ersetzen können.

Kokosöl: Kokosöl enthält Laurinsäure, die eine abschreckende Wirkung auf Milben haben soll. Auf jeden Fall ist Laurinsäure entzündungshemmend und antimikrobiell. Hat dein Hund bereits entzündete Hautstellen, kann Kokosöl die Haut beruhigen. Abschlecken darf dein Hund das Kokosöl nicht, sonst kann es zu Magen-Darm-Problematiken kommen.

Pfotenbad mit Kernseife: Die Pfoten sind häufig am stärksten von einem Herbstmilbenbefall betroffen. Ein laufwarmes Pfotenbad mit Kernseife kann die noch vorhandenen Grasmilben aus dem Fell spülen und den Juckreiz lindern. Spüle die Pfoten danach mehrfach mit klarem Wasser.

Aloe Vera: Aloe Vera hat eine beruhigende Wirkung. Für Hunde besonders gut geeignet ist ein Aloe Vera-Spray. Allerdings muss es ein Spray sein, dass extra für Hunde entwickelt wurde und keine weiteren Zusätze wie Parfümstoffe oder Ähnliches hat. Sie könnten die strapazierte Haut noch zusätzlich reizen. Auch Aloe Vera darf dein Hund nicht abschlecken, weil es zu Magen-Darm-Beschwerden führen kann.

Gibt es eine Prophylaxe gegen Herbstgrasmilben?

Am besten ist es, wenn dein Hund erst gar nicht mit Herbstgrasmilben in Berührung kommt. Diese Maßnahmen helfen dir dabei:

  • Nutze repellierende und gegen Herbstgrasmilben zugelassene Spot-ons in Absprache mit deiner Tierarztpraxis, um deinen Hund vor Herbstgrasmilben und anderen Parasiten zu schützen.
  • Meide Wiesen mit hohem Gras während der Herbstgrasmilbensaison.
  • Dusche deinen Hund nach einem Wiesenspaziergang mit klarem Wasser ab.
  • Wenn du dich sorgst, dass du Herbstgrasmilben im eigenen Garten hast, halte das Gras so kurz wie möglich und wässere den Rasen reichlich – Herbstgrasmilben fühlen sich nur im hohen, trocknen Gras wohl.

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