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Butterfly-Koi: Schönheit mit Show-Effekt

29.04.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Butterfly Koi

Benannt ist der Butterfly-Koi nach dem Schmetterling, manche nennen ihn auch den Drachenkarpfen: Durch ihre markanten langen Flossen scheint es, als wuselten kleine asiatische Fabelwesen im Teich umher. Zweifellos gehört der Butterfly-Koi zu den optisch attraktivsten Mitgliedern der Koi-Familie. Darüber hinaus zeichnet er sich durch besondere Widerstandsfähigkeit aus. Hier liest du Wissenswertes darüber, wie du dem zutraulichen Fisch ein artgerechtes Leben bieten kannst.

Woher kommt der Butterfly-Koi?

Butterfly-Kois sind eine noch recht junge Erscheinung im Teich: Während Kois als Zierfische eine lange Tradition haben, wird die Butterfly-Variante erst seit gut 70 Jahren gezüchtet. Dabei ist man sich nicht ganz einig über die Entstehungsgeschichte, denn sowohl japanische als auch amerikanische Züchter nehmen für sich in Anspruch, Schöpfer der neuen Variante zu sein. Möglicherweise tauchten die „Langflossen-Karpfen“ relativ zeitgleich, aber unabhängig voneinander in Zuchtbetrieben auf. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass die (je nach Lesart zufällige oder vorsätzliche) Einkreuzung von Wildkarpfen die Entwicklung der langen Flossen beeinflusste und dem Fisch zugleich eine verbesserte Widerstandskraft bescherte.

Wie sieht ein Butterfly-Koi aus?

Das auffälligste Merkmal, das den Butterfly-Koi von allen anderen Koi-Varianten unterscheidet, sind eben diese Flossen. Sie sind etwa doppelt so lang wie üblich und fasern schleierartig ein wenig aus, was dem Fisch ein sehr elegantes Aussehen verleiht.

Was die Farbschläge betrifft, bezaubern Butterfly-Kois mit einem ausgesprochen großen und variablen Spektrum. Es gibt einfarbige Kois (rein schwarze Fische gelten als besonders edel) und mehrfarbige Tiere, in deren Schuppenkleid verschiedenste Farbkombinationen vorkommen können.

Während Laien Kois oft einfach als schön gemusterte Fische bewundern, unterscheiden Experten verschiedene Butterfly-Koi-Arten akribisch anhand spezifischer Merkmale. Einige Beispiele sind:

  • Sanke: weiße Grundfarbe mit orangen und schwarzen Flecken und Streifen
  • Showa: schwarze Grundfarbe mit Mustern in Weiß und Orange
  • Utsurimono: einfarbig gelbe, rote oder weiße Flecken auf schwarzem Grund
  • Kohaku: oranges, ausgewogen verteiltes Muster auf weißem Grund
  • Mujimono: einfarbige, metallisch glänzende Fische
  • Tancho: Fische mit rotem „Scheitel“ und keinen weiteren roten Körperpartien
  • Kinginrin: Koi mit einer mindestens zweireihigen Folge metallisch reflektierender Schuppen entlang der Rückenlinie

Innerhalb dieser Nomenklatur gibt es viele weitere, exakt die jeweiligen Farbzusammenstellungen beschreibende Bezeichnungen. Wenn du Freude an Kois hast und dabei etwas Japanisch lernen möchtest, lohnt es sich, sich in die Materie einzulesen. Übrigens: „Koi“ bezeichnet auf Japanisch lediglich den Karpfen als solchen. Als echter Kenner der Szene zeigst du dich, indem du den korrekten Begriff „Nishikigoi“ („Brokat-Karpfen“) verwendest.

Sind Butterfly-Kois Einzelgänger oder Rudeltiere?

Wie andere Kois fühlen sich auch Butterflys nur im Schwarm wohl. Die Fische sind gesellig und können selbstverständlich zusammen mit den klassischen Kois im selben Teich gehalten werden.

Welche Fische passen zu Butterfly-Kois?

Kois harmonieren in einem ausreichend großen Teich mit anderen Friedfischen – das sind Fische, die keine anderen Fische jagen. Das bedeutet, du kannst deine Butterfly-Kois beispielsweise mit Goldfischen und Orfen vergesellschaften. Die Fischarten beachten einander nicht weiter und ergeben hinsichtlich ihrer Optik eine reizvolle Kombination im Wasser.

Wie hält man Butterfly-Kois?

Üblicherweise sind Butterfly-Kois Teichfische, die in der warmen Jahreszeit deinen Gartenteich bereichern, je nach örtlichen klimatischen Voraussetzungen in unseren Breiten im Winter jedoch gegebenenfalls ein Winterquartier benötigen (dazu unten mehr).

Aufgrund ihrer Größe eignen sich Kois nicht als Aquarientiere in einer Etagenwohnung. Eine Alternative dazu stellt ein professioneller Indoor-Teich dar. Wenn du als Eigenheimbesitzer die räumlichen Möglichkeiten hast, kannst du auf diese Weise deine Kois buchstäblich als „Haus“-Tiere halten.

Wie groß werden Butterfly-Kois?

Beim Butterfly-Koi ist eine Größe von bis zu 60 Zentimetern möglich. Damit bleibt er (für Koi-Verhältnisse) relativ klein. Ein Butterfly-Koi wird nicht so schnell aus deinem Gartenteich „herauswachsen“. Zum Vergleich: Klassische Kois werden mit der Zeit bis zu 80 Zentimeter lang; vereinzelte Fische übertreffen die Einmetermarke.

Wie groß sollte der Teich sein?

Aufgrund der gut kalkulierbaren Größenentwicklung kannst du Butterfly-Kois schon im mittelgroßen Gartenteich halten. Ein Fisch benötigt etwa 1.000 Liter Wasser. Die Besatzdichte im Teich darf nicht zulasten der Wasserqualität gehen. Achte also darauf, dass die Tiere genug Platz haben. Wenn die Kois im Teich auch überwintern sollen, muss dieser mindestens 1,50 Meter tief sein.

Was ist bei der Pflege zu beachten?

Butterfly-Kois gelten als widerstandsfähige Fische, die sich entsprechend gut für die Haltung im Gartenteich eignen. Die Butterfly-Koi-Haltung unterscheidet sich nicht von der des klassischen Kois.

  • Wasser: Das Wasser muss stets belüftet werden; etwa acht Milliliter Sauerstoffgehalt pro Liter sollte das Lüftungssystem gewährleisten. Überprüfen kannst du das mit einem Messgerät. Mit einer Umwälzpumpe und Filtern mit Aktivkohle, die du regelmäßig reinigen musst, sorgst du dafür, dass sich die Fische im Wasser wohlfühlen.
  • Temperatur: Die Wassertemperatur sollte keine zu großen Schwankungen aufweisen; das verursacht den Tieren Stress und Stoffwechselprobleme. Was du im Winter beachten musst, wird in diesem Beitrag im Detail erklärt.

Unter optimalen Bedingungen haben die bunten Karpfen eine Lebenserwartung von 40 bis 70 Jahren.

Welches Futter benötigen Butterfly-Kois?

Kois sind Allesfresser, die sich in der Natur sowohl von pflanzlichen (Algen, Laub) als auch tierischen Komponenten (Insekten, Larven) ernähren. Um deinen Butterfly-Kois alle wichtigen Nährstoffe zu bieten, wähle ein gutes Koifutter aus. Reiche es den Fischen über den Tag verteilt in mehreren Rationen. Damit stellst du sicher, dass die Tiere alles auffressen und keine Reste auf den Grund absinken.

Welche Koi-Krankheiten gibt es?

Der Butterfly-Koi gilt gemeinhin als Fisch ohne Dispositionen für rassespezifische Krankheiten. Dennoch solltest du deine Fische stets gut im Auge behalten, um mögliche Krankheitssymptome schnell zu bemerken.

Bekannte Krankheiten der Kois sind Folgende:

  • Bauchwassersucht: Tumore, bakterielle Infektionen, Nierenversagen oder eine schlechte Wasserqualität lassen den Koi aufblähen. Seine Schuppen stehen dann ab, die Augen können hervorquellen. Außerdem hat das Tier Gleichgewichtsprobleme. Früh erkannt, kann die Bauchwassersucht medikamentös behandelt werden.
  • Flossenfäule: Sie äußert sich unter anderem an ausgefransten Flossen. Sie fällt daher beim Butterfly-Koi möglicherweise nicht so schnell auf. Verursacht wird sie durch Bakterien; die Behandlungsmöglichkeiten sind im Frühstadium gut.
  • Kiemenfäule: Dies ist eine Pilzerkrankung, die durch schlechte Wasserqualität begünstigt wird. Dabei verstopfen die Kapillaren der Kiemen, was für die Fische häufig fatal ist.
  • Koi-Herpes oder KHV: Es handelt sich um eine nicht behandelbare Viruserkrankung, die sich in Schädigungen von Haut und Kiemen sowie übermäßiger Schleimbildung äußert. Befallene Fische müssen sofort in Quarantäne. Das Virus wird von Fisch zu Fisch übertragen.
  • Parasiten: Fischegel, Karpfenlaus, Kiemen-, Band- und Hautwurm sind nur einige der Parasiten, die den Fischen zusetzen können.

Vielen dieser Krankheiten kannst du durch gute Fütterung sowie penibel beobachtete und regulierte Wasserqualität vorbeugen.

Welche Koi-Art ist die teuerste?

Junge und kleine Kois von unter zehn Zentimetern erhältst du schon für wenige Euro. Der Preis für einen Koi wird unter Liebhabern von seiner Größe, dem Alter und natürlich seiner Optik bestimmt. Der bisher kostspieligste dokumentierte Koi soll von einer anonymen Taiwanerin für umgerechnet 1,5 Millionen Euro erworben worden sein. Es handelte sich um einen Kohaku, also einen weißen Fisch mit besonders regelmäßiger orangefarbener Zeichnung. Abgesehen von diesem Einzelfisch gelten gemeinhin Tancho-Kois aufgrund ihrer Seltenheit als die teuerste Koi-Art. Diese Fische sind reinweiß mit einem einzelnen roten Fleck – eine schwimmende japanische „Nationalflagge“.