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Der Goldfisch – das älteste Haustier der Welt

08.11.2024 - Lesedauer: 9 Minuten

Eine Nahaufnahme eines Goldfisches.

Der Goldfisch ist einer der beliebtesten Zierfische.

Der Goldfisch gilt als das erste Haustier in der Menschheitsgeschichte. Es waren Tiere, die keinen Nutzen, dafür aber Freude brachten. Die Anfänge der Goldfischzucht liegen in China schon mehr als tausend Jahre zurück. Von Menschen in aller Welt verbreitet, leben heute über 300 Zuchtformen auf allen Kontinenten. Erfahre mehr darüber, welche Goldfische es gibt und was bei der Haltung im Aquarium oder Teich wichtig ist.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Goldfische sind die ältesten Haustiere der Welt und wurden bereits im antiken China vor Jahrtausenden gezüchtet. Heute existieren Hunderte Varietäten und Goldfisch-Zuchtformen mit golden glänzenden Schuppen, aber auch mehrfarbig sowie in Schwarz.
  • Goldfische sind Kaltwasserfische und eignen sich zur Haltung im Aquarium oder Gartenteich. Diese Allesfresser stellen keine hohen Ansprüche an die Pflege, Goldfische sind gesund und langlebig. Sogar Anfängern mit Grundkenntnissen ist eine Goldfisch-Haltung zu empfehlen.
  • Als Schwarmfische brauchen Goldfische die Gesellschaft ihrer Artgenossen. Außerdem lassen sich diese Friedfische mit anderen ruhigen, friedliebenden Zierfischen wie Moderlieschen oder Bitterlingen oder in großen Aquarien auch mit Kois im Teich vergesellschaften.

Wo kommen Goldfische her?

Goldfische begeistern mit einer erstaunlichen Vielfalt an Körper- und Flossenformen sowie Farben und Größen.

Diese Vielfalt ist einer langen Zuchtgeschichte der Zierfische zu verdanken, denn Goldfische werden seit über einem Jahrtausend als Haustiere gehalten. Mehr noch, Goldfische gelten als die ältesten Haustiere der Welt: Diese Fische hatten für den Menschen keinen praktischen Nutzen, sie waren einfach schön anzusehen. Außerdem glaubten die Menschen in China, Goldfische bringen Glück. Je schöner ein Zierfisch, desto mehr Glück bringt er ins Haus.

Die Heimat der Goldfische ist das antike China, aber auch in Japan wurden diese Karpfenartigen neben den Kois gezüchtet. Es ist nicht bekannt, wer der Urahn von Goldfischen ist. Womöglich ist es der Giebel oder die Karausche – beides Karpfenfische.

Welche Goldfisch-Zuchtformen gibt es?

Die Vielfalt der Goldfisch- Zuchtformen ist unglaublich und zählt über 300 Varietäten. Während sich die Komets aufgrund ihrer schlanken Körperform und Shubunkins durch ihr auffälliges Muster erkennen lassen, fallen Schleierschwänze und Oranda durch eine gestauchte Körperform und hypertrophierte Flossen auf. Bei den Oranda ziert außerdem ein Auswuchs den Kopf, oft als Krone bezeichnen.

Qualzuchten unter Goldfischen keine Seltenheit!

Bei den Goldfischen mit langen Flossen oder einer veränderten Körperform handelt es sich nicht zwingend um Qualzuchten, denn bei artgerechter Pflege haben diese Zierfische eine gute Lebensqualität. Allerdings gibt es am Markt auch eindeutige Qualzuchten wie die „Himmelsgucker“ und „Blasenaugen“ mit extrem veränderten Körperformen und doppelten Flossen oder Goldfische ohne Rückenflosse. Im Zoofachhandel werden diese Zierfische leider immer wieder angeboten und wir raten dir davon ab, solche Tiere zu kaufen.

Keineswegs glänzen alle Goldfische in edlem Gold, denn es existieren unzählige Goldfisch-Zuchtformen in Rot-Weiß genauso wie mehrfarbige Varianten, sogar gescheckte und gesprenkelte Goldfische gibt es.

Wie groß kann ein Goldfisch werden?

Goldfische unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf ihre Farbe sowie Körper- und Flossenform, sondern auch hinsichtlich ihrer Größe. Ob du einen Goldfisch fürs Aquarium oder für den Teich kaufen möchtest, du findest für beides eine passende Zuchtform. So eignen sich häufig die Schleierschwänze und Oranda zur Haltung im Aquarium, während die Shubunkins, Sarassa und Komet aufgrund ihrer Größe vorwiegend für die Haltung im Teich bestimmt sind.

Im Zoofachhandel wirst du Goldfische meist in einer Größe zwischen zehn und 40 Zentimetern vorfinden. Grundsätzlich sind Goldfische eher größere Tiere, wobei einige Goldfisch-Zuchtformen wie Komet außerdem schnelle Schwimmer sind. Insofern brauchen die Zierfische viel Wasservolumen.

Goldfisch-Wachstum hängt von der Nahrung und dem Becken ab

Goldfische wachsen abhängig vom Nahrungsangebot unterschiedlich schnell. Bis zu einem Alter von einem Jahr wachsen die Zierfische rasch, danach verlangsamt sich ihr Wachstum. Steht den Tieren viel Raum zur Verfügung, werden die Goldfische tendenziell schneller größer. Das heißt freilich nicht, dass du deinen Goldfisch in ein Miniaquarium einsperren darfst.

Was braucht ein Goldfisch zum Leben?

Goldfische stellen keine hohen Ansprüche und legen hohe Toleranzen hinsichtlich der Wasserwerte an den Tag. Grundsätzlich braucht ein Goldfisch ein Becken oder einen Teich in einer angemessenen, artgerechten Größe. Es sind bewegungsfreudige und großwüchsige Fische, für die man große Aquarien ab 250 Litern für kleine Zuchtformen und ab 500, 600 Litern für mittelgroße Zuchtformen benötigt. Darum macht es in der Regel mehr Sinn, den Tieren direkt einen schönen Teich anzulegen. Außerdem sind Goldfische als Schwarmfische auf die Gesellschaft ihrer Artgenossen, ausreichend Futter und eine leistungsstarke Filteranlage angewiesen.

Sind Goldfische für Anfänger geeignet?

Dank ihrer Robustheit verzeihen Goldfische bei der Haltung ein paar Fehler und sind deshalb für Anfänger unter den Aquarianern mit Grundkenntnissen die richtige Wahl. Auch ein Kind im Grundschulalter kann bei der Pflege unterstützen. Dies sollte jedoch immer unter Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen. Das einzige Hindernis ist die minimale erforderliche Aquariengröße, denn ein Goldfisch-Aquarium darf nicht unter 250 Liter groß sein.

Wie sollte ein Goldfisch-Aquarium eingerichtet sein?

Bei der Einrichtung eines Aquarienbeckens sind drei Besonderheiten der Goldfisch-Haltung im Aquarium zu berücksichtigen:

  • Goldfische sind Kaltwasserfische und haben kein Problem mit unbeheizten Aquarien.
  • Goldfische sind recht gefräßig, sodass die Menge an Ausscheidungen überdurchschnittlich hoch ausfällt. Mehr noch, haben die Goldfische etwas zu viel gefressen, scheiden sie den Überschuss einfach unverdaut aus. Daher brauchst du für dein Goldfisch-Aquarium einen besonders starken Filter. Wir empfehlen eine Außenfilteranlage, deren Kapazität für ein dreimal so hohes Beckenvolumen als für dein tatsächliches Aquarium ausgelegt ist.
  • Goldfische knabbern gerne an Pflanzen. Am besten entscheidest du dich für schnellwachsende Wasserpflanzen wie die Wasserpest, Hornkraut oder Vallisneria.

Ansonsten gehört in ein Aquarium für Goldfische abgerundeter, feiner Kies oder Sand, damit der Zierfisch darin gemütlich nach Futter buddeln kann, außerdem Deko- und Strukturelemente wie glatte Steine und Wurzeln sowie eine Beleuchtung. Willst du ein Aquarium für Goldfische bepflanzen, richte für die Zierfische einen großzügigen Freischwimmbereich ein. Verstecke brauchen diese eher entspannten Zierfische nicht unbedingt, sie verbergen sich in üppigem Grün oder hinter Steinen und Wurzeln.

Goldfisch halten im Glas verboten!

Immer wieder sind Bilder zu sehen, auf denen ein Goldfisch in einem runden Glas schwimmt. Diese Goldfisch-Haltung ist nicht artgerecht und nicht zulässig. Zum einen ist solch ein Glas viel zu klein für einen Goldfisch, zum anderen fühlt sich ein Goldfisch in „Einzelhaft“ unwohl, drittens fehlt dem Fisch im Glas jede Orientierung sowie Rückzugsmöglichkeit und auch eine Filterung für eine gute Wasserqualität ist nicht vorhanden. Somit stellt dies keine artgerechte Haltung dar.

Was brauchen Goldfische im Teich?

Goldfische wie Komet, Sarassa, Shubunkins, aber auch größere Zuchtformen der Oranda sind schön anzusehende und pflegeleichte Teichfische. Um einen Goldfisch im Gartenteich zu halten, soll dieses Gewässer mindestens 500 Liter Wasservolumen haben und mindestens 150 Zentimeter tief sein.

Du wirst einen leistungsstarken Teichfilter brauchen, um die optimale Wasserqualität zu erhalten. Denke unbedingt daran, an frostigen Tagen die Wasseroberfläche mit einem Eisfreihalter vom Eis zu befreien, damit die Fische genug Sauerstoff bekommen.

Rosa Seerose im See mit Goldfischen.

Wie solltest du Goldfische füttern?

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um die Wasserqualität im Aquarium zu erhalten. Empfohlen wird Hauptfutter in Form von schwimmenden oder langsam sinkenden Sticks oder Pellets, die tierische und pflanzliche Proteine enthalten. Zusätzlich begeistern Frost- und Lebendfutter die Fische und fördern ihren Jagdtrieb. Für Teiche eignen sich spezielle Sticks, die für Goldfische konzipiert sind. Wenn Kois im Teich leben, fressen die Goldfische ebenso das Koifutter, wobei das Risiko besteht, dass die größeren Kois die Goldfische verdrängen.

Hältst du Goldfische im Teich, denke daran, dass die Zierfische bei Kälte ihren Stoffwechsel reduzieren. Füttere daher die Goldfische weniger und stelle die Fütterung bei Lufttemperaturen unter sechs Grad Celsius gänzlich ein.

Goldfische haben keinen Magen!

Für den erstaunlich guten Appetit der Goldfische gibt es eine Theorie: Wie allen Karpfenartigen fehlt bei den Goldfischen der Magen. Die Verdauung findet somit im Darm ohne Magensäure statt, für die Speicherung des Futters steht nur eine kleine magenähnliche Ausbuchtung des Darms zur Verfügung. Man geht also davon aus, dass Goldfische kein Sättigungsgefühl haben. Achte also bei der Fütterung darauf.

Wie viele Goldfische soll man mindestens halten?

Der Goldfisch ist ein Schwarmfisch, der sich in Gesellschaft anderer Goldfische am wohlsten fühlt. In der Einzelhaltung vereinsamt der Zierfisch, bewegt sich kaum, verfettet und wird krankheitsanfällig. Letztendlich reduziert sich seine Lebensspanne dadurch um mehrere Jahre.

Wir empfehlen, Goldfische in einem Schwarm ab fünf Individuen zu halten. Gerne auch mehr, insofern es das Becken- oder Teichvolumen erlaubt. Vermeide selbstverständlich den Überbesatz, sondern gehe gleich beim Fischkauf von einem Wasservolumen ab 50 Liter pro Goldfisch mit einer Länge von 15 Zentimetern aus. Entscheidend ist hierbei die Endgröße – nicht die Kaufgröße!

SteckbriefGoldfisch

Lateinischer Name::
Carassius auratus
Familie:
Karpfenfische (Cyprinidae)
Herkunft:
China
Größe:
10 bis 50 Zentimeter
Fortpflanzung:
Eier legen
Ernährungstyp:
Omnivor
Verhalten:
Schwarmfisch
Lebenserwartung:
bis 40 Jahre
Temperatur:
6 bis 25 Grad Celsius
pH-Wert:
6 bis 8
GH:
2 bis 10° dGH
Aquariengröße:
ab ca. 250 Liter für kleine Zuchtformen
Mindestanzahl:
5 Goldfische
Vergesellschaftung:
im Teich mit Moderlieschen, Bitterlingen, Kois, im Aquarium am besten nur mit Artgenossen
Eignung:
Einsteiger, Grundkenntnisse erforderlich

Mit welchen Zierfischen lassen sich Goldfische vergesellschaften?

Alle Goldfische sind friedfertig und ruhig, daher kannst du die Tiere mit anderen Zierfischen in ähnlicher Größe und mit ähnlichen Ansprüchen an die Umgebung im Teich vergesellschaften. Von einer gemeinsamen Haltung im Aquarium ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Keime und Ansprüche eher abzuraten und wenn, dann nur in sehr großen Aquarien mit anderen Kaltwasserfischen.

Ein Goldfisch im Gartenteich lässt sich unter anderem mit seinen entfernten Verwandten, den Kois, vergesellschaften. In diesem Fall brauchst du allerdings viel mehr Wasservolumen.

Goldfisch oder Koi?

Goldfisch-Zuchtformen lassen sich nicht sofort von Kois unterscheiden. Typisch für Kois sind kleine Barteln, die bei der Futtersuche helfen. Darüber hinaus gibt es keine Kois mit gestauchtem Körper, außerdem werden die Kois im Schnitt größer als Goldfische.

Wie lange kann ein Goldfisch leben?

Goldfische können ein hohes Alter erreichen, denn sogar kleinere Aquarien-Goldfische werden bei artgerechter Pflege bis zu 15 Jahre alt. Bei einem Goldfisch ist eine Lebenserwartung im Teich noch höher, 30 und mehr Jahre sind keine Seltenheit.

Können sich Goldfische im Aquarium oder Teich vermehren?

Goldfische laichen meist in den Frühlingsmonaten. Wenn du dich auch an dem Nachwuchs erfreuen möchtest, solltest du die durchsichtigen Kügelchen vor den Eltern in Sicherheit bringen, da sie sie sonst höchstwahrscheinlich verschlingen werden. Ein kleines Aufzuchtbecken, das in das große Aquarium gehängt wird, ist dafür sicher die beste Möglichkeit. Im Teich hingegen werden sie sich jedoch auch ungeplant vermehren.

Junge Goldfische tragen ein schlichtes Schuppenkleid

Fallen dir in einem Gartenteich mit Goldfischen plötzlich schwarze oder messingfarbene Zierfische auf? Das sind junge Goldfische, die je nach Wassertemperatur bis zu zwei Jahre lang ein dunkles Schuppenkleid tragen. Es kann übrigens passieren, dass ein paar Goldfische ihre Färbung nie wechseln.

Was kostet ein Goldfisch?

Welchen Preis du für Goldfische bezahlst, hängt von der Zuchtform und der Größe und vor allem davon ab, ob es sich um eine Rarität handelt. Im Zoofachhandel liegen die Goldfisch-Preise meist im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich.

Fazit: Goldfisch-Haltung im Aquarium oder Teich – unkomplizierte Kaltwasserfische

Goldfische sind nicht nur die ältesten Haustiere der Welt, sondern auch recht anspruchslos. Diese Zierfische eignen sich je nach Zuchtform für die Haltung im Gartenteich oder im Aquarium. Dabei überraschen die Goldfische mit einer unglaublichen Vielfalt an Farben und Formen, darunter einige exotisch aussehende Zuchtformen. Wenn du diese Zierfische halten möchtest, brauchst du ein sehr großes Aquarium oder einen tiefen Teich ohne Heizung, dafür aber mit einer kräftigen Filteranlage. Stimmen die Bedingungen, werden dich die Goldfische jahrzehntelang mit ihrem fröhlichen Treiben erfreuen.