Katze stubenrein bekommen und an die Katzentoilette gewöhnen
24.09.2024 - Lesedauer: 8 Minuten
Katzen nehmen die Reinlichkeit mit der Muttermilch auf und sind schon mit wenigen Wochen stubenrein. Daher ist es einfach, Katzen stubenrein zu bekommen. Wenn es nicht gleich klappt, sind Geduld und Training gefragt. Wird eine stubenreine Katze plötzlich unsauber, können die Ursachen vielfältig sein. Denkbar sind Krankheiten, aber auch Stress kann dafür sorgen, dass eine stubenreine Katze ins Bett pinkelt.
- Katzen – Inbegriff der Reinlichkeit
- Wie bekomme ich meine Katze stubenrein?
- Weitere Tipps, um eine kleine Katze stubenrein zu bekommen
- Erste Hilfe bei „Unfällen“
- Könnte die Unsauberkeit krankhaft sein?
- Katze nicht mehr stubenrein – das können die Ursachen sein
- Wie bekomme ich die Katze wieder stubenrein?
- Weitere Tipps, um eine unsaubere Katze wieder stubenrein zu bekommen
Katzen achten penibel auf ihre Toilettenhygiene. Selbst Freigängerkatzen nehmen Diskretion bei ihrem Geschäft sehr ernst und vergraben ihre Hinterlassenschaften. Dieses Verhalten geben sie von Generation zu Generation weiter: Schon Kitten lernen von ihrer Mutter, wie man eine Katzentoilette benutzt, und verstehen auch in einer neuen Umgebung innerhalb kürzester Zeit, wo ihre Toilette ist und was damit zu tun ist.
Gut zu wissen: Als stubenrein gilt deine Katze, wenn sie Urin und Kot in der Katzentoilette oder in der freien Natur absetzt. Die meisten Babykatzen haben das im Alter von acht bis zehn Wochen gelernt.
Bis zur zwölften Woche sollten Kitten bei der Mutter bleiben. Bis dahin haben sie sich alles von der Mutter abgeschaut, was sie für ein erfolgreiches Katzenleben brauchen. Eine perfekte Toilettenhygiene gehört dazu! In den allermeisten Fällen musst du also eine Katze nicht stubenrein erziehen. Lediglich Bauernhofkatzen kennen vielleicht Katzentoiletten nicht, haben aber gelernt, sich an bestimmten Punkten zu erleichtern und die Hinterlassenschaften zu verbuddeln.
Wenn ein neues Kätzchen in deinen Haushalt kommt, das erst noch lernen muss, wie es sein eigenes Katzenklo benutzt, trainierst du in folgenden Schritten mit der Katze, um sie stubenrein zu machen:
So wird deine Katze stubenrein
- Setze den kleinen Tiger direkt nach dem Fressen oder Schlafen in die Katzentoilette.
- Lobe das Tier überschwänglich, wenn es sein Geschäft dort erledigt.
- Den Toilettengang kannst du unterstützen, indem du das Verhalten der Mutter simulierst. Denn diese schleckt den Kätzchen nach dem Fressen den Bauch. Du regst mit einer Massage mit einem feuchten Tuch die Verdauung an.
- Entferne die Hinterlassenschaften in der Katzentoilette in der ersten Zeit nicht unmittelbar: So hat das Kätzchen die Möglichkeit, den Geruch und den dafür bestimmten Ort zu verknüpfen.
- Passiert ein Malheur an einer falschen Stelle, strafe die Katze nicht und schimpfe nicht mit ihr. Setze sie stattdessen wortlos an den richtigen Platz in der Katzentoilette.
Wenn du eine ältere Katze adoptierst, wird sie die neue Katzentoilette schnell annehmen. Verwende am besten dieselbe Einstreu wie die Vorbesitzer oder das Tierheim. Wenn du eine wilde Freigängerkatze adoptierst, wird diese es vorziehen, ihr Geschäft nach wie vor im Freien zu erledigen. Biete ihr aber trotzdem ein Katzenklo im Haus an. Das Vorgehen, um eine erwachsene Katze stubenrein zu bekommen, ist ähnlich wie beim Kitten: Setze das Tier möglichst oft in die Toilette, lobe es, wenn es sich in der Toilette löst.
Klappt es nicht auf Anhieb mit der Stubenreinheit, ist deine Geduld gefragt. Das Katzenklo und die Umgebung sollten so angenehm wie möglich gestaltet sein, um eine kleine Katze stubenrein zu bekommen. Begrenze den Raum für das Kitten zunächst auf ein Zimmer. Stelle Fressen und Toilette etwas voneinander entfernt auf, jedoch nicht so weit, dass das Kätzchen es nicht rechtzeitig zum Klo schafft. Der Raum sollte möglichst ruhig und ungestört sein, direkt neben der Waschmaschine oder neben dem Fernseher ist eher ungeeignet. Stelle mehrere Toiletten auf, um es dem Kitten leichter zu machen. Und schließlich sollte die Toilette einen niedrigen Rand haben, damit das Kätzchen bequem ein- und aussteigen kann. Die Dauer, um eine Katze stubenrein zu bekommen, ist individuell verschieden. Die meisten Jungkatzen haben es aber nach ein paar Tagen raus.
Gut zu wissen: Verwende für Babykatzen keine klumpende Katzenstreu. Kätzchen neigen dazu, Katzenstreu zu fressen, die dann im Verdauungstrakt verklumpt.
Möchtest du eine ältere Katze stubenrein bekommen, brauchst du ein ausreichend großes Katzenklo. Es sollte gut anderthalbmal so groß sein wie das Tier selbst. Bauernhofkatzen gewöhnst du leichter an die Katzentoilette, wenn sie ohne Deckel ist. Da ein Wildling nicht mit Katzenstreu vertraut ist, kannst du zunächst Erde oder Sand nehmen oder mit der Katzenstreu vermischen. Will es mit der Stubenreinheit überhaupt nicht klappen, solltest du Toilette, Standort und Streu einem kritischen Blick unterziehen. Gibt es etwas, das deiner Katze missbehagt? Hier sind Geduld und Experimentierfreude gefragt, um alle Störfaktoren auszuschließen.
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Obwohl Katzen sehr reinlich sind, kommt es doch gerade bei Kitten hin und wieder zu einem Malheur. Urin solltest du zuerst mit einem Küchenkrepp aufnehmen. Anschließend wischst du mit einem feuchten Tuch und einem sanften Reiniger die Stelle gründlich nach. Die Gerüche beseitigst du mit einer verdünnten Essigessenz oder einem Essigreiniger. Auch spezielle Geruchsentferner sind geeignet. Achte darauf, dass Reinigungsmittel kein Ammoniak enthalten, da dieses auch im Katzenurin vorkommt und das Kätzchen unter Umständen dazu animiert, diese Stelle weiterhin als Toilette zu benutzen.
Textilien wandern, so schnell es geht, in die Waschmaschine. Die Couch tupfst du mit einem Küchenkrepp sorgfältig ab und nimmst dann einen speziellen Reiniger, mit dem du den Fleck einsprühst. In der Praxis haben sich mikrobielle Reiniger bewährt, die du im Shop bei den Reinigungsmitteln findest. Die enthaltenen Mikroben zersetzen die Stoffe im Katzenurin, die für den intensiven Geruch verantwortlich sind.
Immer wieder kommt es vor, dass Katzen im Laufe ihres Lebens plötzlich nicht mehr stubenrein sind und Urin und Kot in der Wohnung absetzen. So sind manche Katzen stubenrein, pinkeln aber ins Bett. Zunächst musst du unterscheiden, ob es sich um Urinieren oder Markieren handelt:
- Sind die abgesetzten Mengen sehr groß, dann handelt sich meist um Urinieren. Auch der Ort ist hierbei wichtig: Bevorzugt werden weiche Plätze aufgesucht, etwa das Bett.
- Vor allem Kater neigen dazu, mit einem kleinen Urinstrahl zu markieren. Das tun sie in aufrechter Haltung und suchen sich dafür wichtige Eckpunkte in deiner Wohnung, beispielsweise an Türpfosten.
Wichtig: Sollte deine Katze nur wenig Urin absetzen und dabei schreien, ist dies größtenteils auf eine Krankheit zurückzuführen. Sowohl Blasenentzündungen als auch feline lower urinary tract disease, eine entzündliche Erkrankung in den unteren Harnwegen, sind sehr schmerzhaft für dein Tier. Dieser Schmerz kann Grund für die Unsauberkeit sein. Eine Harnwegsverstopfung, unter der vor allem Kater leiden, ist ein lebensbedrohlicher Zustand. In diesem Fall solltest du immer mit dem Stubentiger zum Tierarzt. Auch weitere Erkrankungen können dafür verantwortlich sein, wenn deine stubenreine Katze plötzlich unsauber wird, etwa FIP (feline infektiöse Peritonitis, eine infektiöse Bauchfellentzündung) oder FIV („Katzenaids“), Gehirntumore, Demenz oder Diabetes.
Sind organische Ursachen ausgeschlossen, hat spontane Unsauberkeit oft psychische Gründe.
Zunächst vergegenwärtige dir, dass deine Katze nicht in die Wohnung pinkelt, weil sie dich ärgern will. Katzen sind nicht aus Dummheit, Bosheit, Rache, Eifersucht oder Protest unsauber. Das ist eine Vermenschlichung. Allerdings haben Katzen Bedürfnisse und reagieren auf Störungen sehr empfindlich. Deine Katze hat ein Problem, auf dessen Spuren du dich begeben musst.
Folgende Ursachen können eine Unsauberkeit auslösen:
- Falsche Toilette – Katzen sind keine Höhlenpinkler, viele Katzen fühlen sich in Haubentoiletten unwohl. Die meisten Toiletten sind außerdem zu klein.
- Die Toilette ist falsch platziert, zum Beispiel zu nahe beim Futternapf oder Schlafplatz.
- Die Katze lehnt die Katzenstreu-Marke oder den Wechsel der Katzenstreu-Marke ab.
- Das Katzenklo ist nicht sauber genug.
- Die Katze hatte ein unangenehmes Erlebnis auf der Toilette, wurde zum Beispiel erschreckt oder hatte Schmerzen.
- Der Katze missbehagen neue Düfte, etwa von einem neuen Waschmittel.
- Es herrscht Stress im Tagesablauf, zum Beispiel Lärm, Handwerker oder Besuch.
- Der Tagesablauf hat sich geändert, zum Beispiel durch einen Jobwechsel.
- Es ist ein neues Familienmitglied (weitere Katze, Baby, Hund) dazugekommen.
- Die Katze leidet unter Trauer und Verlust durch Tod oder Abwesenheit von Bezugspersonen oder Tieren.
- Es gab eine Ortsveränderung, zum Beispiel beim Umzug oder durch den Aufenthalt in einer Tierpension.
- Das Wohnungs-Revier hat sich verändert, etwa durch neue Möbel.
- Der Katze wurde der Freigang entzogen oder ihr wird der Zugang zu Räumen versperrt.
Gelingt es dir, den Auslöser zu ermitteln, erledigt sich oft auch das Unsauberkeitsproblem. Diese Ermittlung solltest du zügig angehen, denn eine unsaubere Katze kann zu einer Belastung für Mensch und Tier werden.
Gut zu wissen: Wenn eine stubenreine Katze plötzlich in der Wohnung kotet, können sowohl physische als auch psychische Ursachen dahinterstecken. Eine gründliche Untersuchung beim Tierarzt ist daher unbedingt erforderlich.
Zuerst musst du die Ursache für das Unsauberkeitsproblem entdecken. In ganz vielen Fällen behagt der Katze das Katzenklo nicht.
Die Toilette sollte:
- ausreichend groß sein, dass sich die Katze darin beim Scharren rumdrehen kann
- keine Haube haben
- in ausreichender Anzahl vorhanden sein, als Faustformel gilt eins pro Katze plus eins als Reserve
- immer sauber sein
- mit feinem, weichem und duftneutralem Klumpstreu gefüllt sein
Wichtig ist, alle Gerüche sorgsam zu beseitigen. Außerdem solltest du mindestens ein neues Klo bestellen, das die Katze noch nicht mit negativen Erlebnissen oder Schmerzen verknüpft hat. Stelle es an einen anderen Ort, optimalerweise in die Nähe der Pinkelstelle. Bevorzugt deine Katze den frischen Wäscheberg, das Sofa oder das Bett als neue Toilette? Räume die Wäsche weg, mach Bett, Couch und Zimmerecke unzugänglich, also zum Beispiel, indem du Kartons auf die Couch legst oder eine Zimmerpflanze ins Pinkeleck stellst. Eine weitere Option besteht darin, die Katze im Bett oder neben dem Bett zu füttern, da sich Katzen nur ungern an ihrem Futterplatz lösen.
Auf gar keinen Fall solltest du die Katze für ihre Unsauberkeit strafen. Arbeite stattdessen mit positiver Bestärkung und lobe sie ausgiebig, wenn sie ihre Toilette benutzt. Durch das Führen eines „Sauberkeitstagebuchs“, in dem du alle „Unfälle“ genauesten dokumentierst, kommst du den Ursachen leichter auf die Spur. Auch die Erfolgserlebnisse lassen sich so festhalten und geben dir als Halter Motivation beim Durchhalten.
Wenn eine Katze nach einem Umzug oder anderem Ortswechsel unsauber geworden ist, hat sie Stress mit der neuen Umgebung. Katzen sind sehr ortstreu und reagieren empfindlich auf Veränderung. Biete deinem Tier in der ersten Zeit in der neuen Wohnung ausreichend Rückzugsmöglichkeiten an.
Das können Kartons sein, weitere Höhlen und Versteckmöglichkeiten oder ein „Catwalk“ in erhöhter Position. Stärke das Selbstbewusstsein deiner Mieze durch Intelligenzspielzeug oder Clickertraining. Spiele ausgiebig mit deiner Katze und integriere diese Spiele fest in euren Alltag. Unterstützend kannst du mit Wohlfühlpheromonen arbeiten, die stressbedingte Verhaltensweisen reduzieren können.
Auch bei anderen stressbedingten Ursachen – geänderter Tagesablauf, Lärm, neues Familienmitglied – haben sich die oben genannten Tipps bewährt. Zusätzlich kannst du Nahrungsergänzungsmittel zuführen, um den Stress zu reduzieren. Zur Anwendung kommt zum Beispiel L-Theanin aus natürlichem Grüntee-Konzentrat. Dieses reduziert stressbedingte Reaktionen und beruhigt, ohne die Katze schläfrig zu machen. Sprich in diesem Fall mit deinem Tierarzt darüber. Viele Dosenöffner haben zudem gute Erfahrungen mit Bachblüten gemacht.
Wenn deine Katze Angst hat, sich hinter Möbeln oder auf dem Schrank verkriecht, ist die Unterstützung durch einen Katzenpsychologen zu empfehlen.