Gute Gesellschaft im Aquarium: Welche Fische passen zusammen?
18.11.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Die Auswahl an bunten Fischen für das Süßwasseraquarium ist groß. Doch allein nach der Optik solltest du dir niemals deine Beckenbewohner aussuchen. Das gilt vor allem, wenn du zwei bis drei Arten miteinander vergesellschaften möchtest.
Die Grundlagen
Es klingt so logisch, wird aber manchmal zu wenig berücksichtigt: Alle Fische eines Aquariums müssen ähnliche Ansprüche an Wassertemperatur und Wasserwerte haben. Dasselbe gilt für die Einrichtung. Auch ausreichend Platz für jedes Lebewesen sollte selbstverständlich sein.
Einrichtung: Deine Aquarienbewohner sollten ähnliche Ansprüche an die Pflanzen in ihrer Umgebung haben. Fadenfische (Trichogaster sp.) etwa bevorzugen eine dichte Bepflanzung und ruhiges Wasser, andere Fische wie Flossensauger (Gastromyzontidae) benötigen eine starke Strömung im Becken und glatte, flache Steine zum Anheften. Sie passen also nicht zusammen.
Temperament: Auch die verschiedenen Temperamente solltest du berücksichtigen: Barben – dazu gehören Fünfgürtelbarben (Desmopuntius pentazona) und Moosbarben (Barbus tetrazona) – sind genau wie Mollys (Poecilia sphenops) lebhaft und neugierig. Deshalb passen sie nicht zu den ruhigen Fadenfischen, deren Flossen und Fäden sie mitunter anknabbern.
Fressfeinde: Natürlich darf die eine Fischart niemals der Fressfeind der anderen sein: Ja, ausgewachsene Skalare können junge Neons verspeisen. In Bezug auf die Fischgrößen gilt: Was ins Maul passt, wird gefressen.
Die Natur als Vorbild
Ein erster Anhaltspunkt für dich sollte immer sein, Arten zu finden, die auch in ihrem natürlichen Lebensraum in den gleichen Gewässerabschnitten friedlich nebeneinander leben. Manche Fische leben als Paare oder in Harems gut zusammen (viele afrikanische Buntbarsche), andere fühlen sich in Gruppen von vier bis acht wohl (Panzerwelse, Schmerlen), und wieder andere brauchen einen großen Schwarm (Salmler, Bärblinge) von mindestens 20 – besser mehr – Mitgliedern, um sich sicher zu fühlen.
In einem Gesellschaftsaquarium ist es ideal, Fische auszuwählen, die verschiedene Zonen im Becken bewohnen: Panzerwelse wie Julipanzerwelse (Corydoras julii) halten sich zum Beispiel am Boden auf, die meisten Salmler wie Rotkopfsalmler (Hemigrammus bleheri) schwimmen dagegen im mittleren und oberen Bereich des Aquariums, Beilbäuche oder Hechtlinge bewohnen ausschließlich die Oberfläche – die Arten kommen sich also nicht in die Quere. Dann muss das Becken nur noch groß genug sein, damit am Boden schlafende Arten nicht von nachtaktiven Bodenbewohnern dauergestört werden.
Beispiele für Gesellschaftsaquarien
Hier ein paar Beispiele für gut funktionierende und typische Gesellschaftsaquarien mit Fischen mehrerer Arten. Ihre Ansprüche an die Wassertemperatur, Wasserwerte aber auch die Einrichtung sind ähnlich, da sie auch in der freien Natur die gleichen oder ähnliche Gewässer bewohnen.
- Südamerikabecken: Kakadu-Zwergbuntbarsche (Apistogramma cacatuoides) und Roter Neon (Paracheirodon axelrodi) leben in unterschiedlichen Beckenregionen. Das passt!
- Asienbecken: Sowohl Fadenfische (Trichogaster sp.) als auch Keilfleckbärblinge (Trigonostigma heteromorpha) mögen dicht bepflanzte Becken ohne Strömung.
- Lebendgebärendenbecken: Verschiedene Farbvarianten von Guppys (Poecilia reticulata) und/oder Platys (Xiphophorus maculatus) kannst du mit ausreichend Platz gemeinsam halten. Auch zwischen lebendgebärenden Arten kann es aber zu Unverträglichkeiten oder unerwünschten Kreuzungen kommen – informiere dich vorab entsprechend.
- Artenbecken: Ein Artenbecken besteht nur aus Fischen einer Art, zum Beispiel einem großen Schwarm Roter oder Blauer Neons (Paracheirodon axelrodi oder Paracheirodon simulans). Auch ein Schwarm oder ein Pärchen nur einer Art von Fischen ist eine Form des Gesellschaftbeckens.
Gute Beratung ist bei der Auswahl der passenden Fische das A und O! Informiere dich also vor dem Kauf ausführlich bei Aquaristik-Expert:innen, zum Beispiel in deinem Fressnapf-Markt. Dann steht einem gesunden, harmonischen Zusammenleben deiner Wasserbewohner nichts im Wege.