Wie von Zauberhand – Automatisierung im Aquarium
21.03.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Die Aquaristik ist ein faszinierendes Hobby. Ist das Aquarium aber erst einmal eingerichtet, fallen viele Routinetätigkeiten an, die eine Menge Arbeit machen. Wir beleuchten, welche Arbeiten du automatisieren kannst und worauf du dabei achten musst.
Es werde Licht
Ein gutes Beleuchtungskonzept erzeugt einen künstlichen Tag-Nacht-Zyklus in deinem Aquarium. Für deine Fische und Pflanzen ist es besonders angenehm, wenn dabei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nachgeahmt werden. Mit einem Steuerungscomputer oder einem Smart-Lightning-Konzept kannst du dieses und viele andere Szenarien im Handumdrehen kreieren und individuell den Vorlieben deiner Aquarienbewohner anpassen. Moderne Aquariencomputer kannst du mit dem Smartphone oder Tablet per App Steuern. Sie simulieren neben den Tageszeiten auch Phänomene wie Gewitter, saisonale Beleuchtung, Wolken, Regentage und Tropendämmerung. Praktisch ist auch, dass sie eine sanfte Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit ermöglichen. Eine suboptimale Beleuchtung kann für deine Aquarienbewohner zum Stressfaktor werden. Die Tiere haben einen natürlichen Biorhythmus, der nach wechselnden Lichtverhältnissen verlangt. Eine automatisierte Beleuchtung hat das Potential das Wohlbefinden deiner Aquarienbewohner zu steigern.
Futter auf Knopfdruck
Eine automatisierte Fütterung kann aus verschiedenen Gründen von Vorteil sein. Als erstes fällt dir sicher ein, wie praktisch ein Futterautomat ist, wenn du in den Urlaub fährst. Ohne schlechtes Gewissen kannst du deinen Urlaub genießen, weil du weißt, dass deine Lieblinge gut versorgt sind. Aber auch bei Schichtarbeit ist eine automatisierte Fütterung praktisch, weil sie dir ermöglicht, die gewohnten Fütterungszeiten einzuhalten. Mittlerweile gibt es Futterautomaten, die du mit dem Smartphone steuern kannst. Du musst den Automaten nur noch bestücken und Futtermenge und Futterzeiten eingeben. Das kann zum Beispiel auch praktisch sein, wenn du normalerweise deine Fische gerne selbst fütterst, aber vielleicht nicht immer zur selben Uhrzeit zu Hause bist. Stehen plötzlich Überstunden oder ein spontaner Kinobesuch auf dem Programm, kannst du von unterwegs aus die Fütterung veranlassen, wenn du den Automaten immer mit einer gewissen Menge Futter befüllt hältst.
Wasser marsch!
Am meisten Zeit verbringen Aquarianer vermutlich mit dem routinemäßigen Teilwasserwechsel. Doch kann ein automatischer Wasserwechsel funktionieren? Die Antwort lautet ja, aber es ist etwas mehr Technik und ein etwas größeres Budget notwendig. In der Regel brauchst du dafür zwei Komponenten im Aquarium: einen Überlauf und einen Einlauf. Zuerst installierst du den Überlauf. Er leitet das Wasser im Aquarium automatisch in die Abwasserleitung deiner Wohnung, wenn es eine gewisse Füllhöhe übersteigt. Danach machst du dich an den Einlauf. Er sorgt dafür, dass regelmäßig eine bestimmt Menge Frischwasser ins Aquarium eingeleitet wird. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder du verwendest einen Bewässerungscomputer, der den Wasserzulauf täglich für einige Minuten öffnet, oder du installierst ein Tröpfel-Bewässerungssystem, das stetig eine sehr kleine Menge Frischwasser einleitet. Hast du Über- und Einlauf einmal eingerichtet, sparst du eine Menge Zeit und kannst dich immer über ein sauberes Aquarium freuen.
Werte im Blick
Außerdem können moderne Aquariencomputer auch Werte wie die Wassertemperatur kontrollieren und komplexe Programme wie die Nachtabsenkung der Temperatur steuern. Sie kommunizieren mit den Heizgeräten in deinem Aquarium und stellen so genau die Temperaturwerte ein, die für die Bewohner und Pflanzen deines Aquariums ideal sind. Du brauchst also nicht mehr das Thermometer checken – sinken oder steigen die Werte wirst du von deiner App informiert, dass die Gegenmaßnahmen eingeleitet sind. Aber auch Wasserwerte kannst du mit der entsprechenden Technik überwachen: von pH-Wert, über CO2-Zugabe, Sauerstoffwert, Alkalinität bis hin zur Salinität. Im Messwertspeicher hast du den kompletten Überblick und sollte ein Wert aus dem Ruder laufen, wirst du informiert. Selbst Strömungspumpen kannst du mit einem solchen Computer steuern. So kannst du Wellendauer und -intensität und auch verschiedene Wellenarten auswählen oder im Zufallsmodus steuern.
Schöne neue Welt?
Es gibt auch einige Risiken bei der Automatisierung deines Aquariums: Das größte Risiko ist wohl, dass wenn du dich auf die Technik verlässt, du womöglich nicht sofort merkst, wenn sie einmal ausfällt. Außerdem kann ein hoher Automatisierungsgrad dazu führen, dass du dich weniger mit deinen Fischen beschäftigst. Gerade beim Füttern kannst du deine Fische gut beobachten. Dabei fällt dir bestimmt auch auf, wenn ein einzelner Fisch nicht gut frisst oder andere Krankheitsanzeichen zeigt. Vermutlich geht es auch bei der Automatisierung um den goldenen Mittelweg: Wenn sie dazu führt, dass du weniger womöglich lästige Routinearbeiten durchführen musst und mehr Zeit hast, dich mit den Tieren und den faszinierenden Seiten der Aquaristik zu beschäftigen, kann sie einen tollen Mehrwert leisten.