So bleibt der Teich kühl
23.10.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
In aufgeheiztem Wasser sinkt der Sauerstoffgehalt – ein Problem für Fische und Pflanzen. So hältst du deinen Teich schön kühl.
Den richtigen Standort wählen
Schon wenn du deinen Teich neu anlegst, solltest du die Standortauswahl nicht nur nach optischen Aspekten treffen, sondern auch nach praktischen: Ausreichend Beschattung im Tagesverlauf verhindert langfristig Probleme mit der Wasserqualität im Sommer durch Überhitzen. Idealerweise sollte die Temperatur in deinem Teich nie über 22 Grad Celsius steigen.
Für Schatten sorgen neben Gebäuden und Gartenhütten vor allen Dingen Bepflanzung und Bäume. Laubbäume haben den Nachteil, dass im Herbst eine Menge Laub im Teich landen kann, aber mit einem Netz kannst du ganz einfach für Abhilfe sorgen. Dein Teich sollte auch nicht zu klein sein und vor allem möglichst tief.
Wenn du bereits einen Teich hast, kannst du durch die richtige Bepflanzung an den Rändern für Beschattung sorgen – zum Beispiel mit verschiedenen dekorativen Schilfpflanzen oder Bambus.
Clevere Schattenspender
Eine vorübergehende Notlösung bei Hitzeperioden ist das Spannen eines Sonnensegels über den Teich. Eine Brücke oder ein Steg sorgen ebenfalls für Schatten, genau wie großblättrige Seerosen oder Schwimmpflanzen wie Wasserlinsen. Sollte der Wasserpegel im Teich gefallen sein, kannst du auch kühles Wasser nachfüllen.
Am wärmsten sind die oberen 20 Zentimeter des Teichs – das sogenannte Epilimnion. Deshalb ist auch Vorsicht bei Fontänen und Wasserspielen geboten: Diese sollten nur nachts laufen, denn dann kühlen sie deinen Teich ab. Tagsüber transportieren sie dagegen das erwärmte Wasser der Oberfläche in die Tiefe des Teichs und heizen diesen weiter auf.
Die Ansaug- und Ausströmöffnungen von Umwälzpumpe und Filteranlage sollten so platziert werden, dass sie auf gleicher Höhe liegen und keine starke Strömung erzeugen, damit die thermische Schichtung erhalten bleibt.
Sauerstoff ist wichtig
Wasserbewegung an der Oberfläche, durch die Sauerstoff eingebracht wird, ist aber wichtig. Denn durch Wärme und Licht liegen optimale Bedingungen für verstärktes Algenwachstum vor. Dadurch kann die Sauerstoffkonzentration im Teich weiter sinken, was Pflanzen, aber vor allen Dingen auch Fische leiden lässt.
Je höher die Temperaturen ansteigen, umso mehr Sauerstoff brauchen deine Fische. Das kann zum Problem werden, da das Atmen für Fische sehr anstrengend ist. Denn: Wasser ist erheblich träger als die gasförmige Luft und darum auch erheblich schwerer zu bewegen. Zudem enthält es gerade mal 0,01 Prozent Sauerstoff, während der Sauerstoffgehalt der Luft satte 21 Prozent beträgt. Die Folge ist, dass die Fische die Hälfte ihrer Energie aufwenden müssen, damit das Wasser ihre Kiemen durchläuft.
Im Sommer sollte deshalb der natürliche Stoffkreislauf des Gartenteichs durch eine Lüftung unterstützt werden. Eine Belüftungspumpe wirkt den Schwankungen des Sauerstoffgehalts im Wasser entgegen und entlastet deine Fisch. Die Pumpe wird am Beckenrand aufgestellt und pumpt über Schläuche Luft und damit den lebenswichtigen Sauerstoff ins Wasser. So erzeugt sie das perfekte Klima für den Gartenteich. Eine natürliche Alternative stellt ein Wasserfall oder Bachlauf dar. Im Gegensatz zu hochwertigen Belüftungssystemen arbeiten beide allerdings nicht geräuschlos.
Wassertests geben Sicherheit
Damit im Gartenteich alles im Lot bleibt und es den Bewohnern und Pflanzen gut geht, sind regelmäßige Wassertests ratsam. Hierfür gibt es spezielle Teststreifen, mit denen die Wasserwerte kinderleicht abgelesen werden können. Entscheidend sind folgende Werte: pH-Wert, Karbonathärte, Gesamthärte, Ammonium, Ammoniak, Nitrit und Nitrat.
Algen den Kampf ansagen
Sobald die Temperaturen in deinem Teich steigen und die Sonne auf den Teich scheint, nimmt das Algenwachstum zu. Besonders Fadenalgen sind ein lästiges Problem. Damit die Algen nicht überhandnehmen und somit das biologische Gleichgewicht stören, musst du sie entfernen. Dazu eignen sich Kescher, Rechen oder aber auch spezielle Fadenalgenbürsten.
Wasserpflanzen pflegen
Auch deine Wasserpflanzen brauchen im Sommer etwas Liebe und profitieren von kühleren Wassertemperaturen. Sie haben einen wichtigen Einfluss auf die Wasserqualität. Abgestorbene Pflanzenteile musst du regelmäßig entfernen, da sie die Wasserqualität beeinträchtigen und die Algenbildung fördern. Außerdem förderst du die Nachblüte, wenn du abgeblühte Pflanzenteile zurückschneidest.
Aber nicht nur deine Wasserpflanzen, sondern auch die Pflanzen im Uferbereich brauchen etwas Fürsorge im Sommer. Auch wenn sie direkt am Teich stehen, sollest du sie zusätzlich bewässern – am besten nicht in der Mittagshitze, sondern in den Morgen- und Abendstunden, um Brandschäden zu vermeiden.