Katzentransport entspannter gestalten
23.10.2023 - Lesedauer: 2 Minuten
Katze und Transportbox – das ist häufig ein echtes Drama. Schon beim Gedanken an den Transportkorb entscheidet sich so manche Katze zu flüchten und ist nicht mehr auffindbar. Katzenverhaltensexpertin Petra Ott gibt Tipps für einen entspannteren Katzentransport.
Autorin: Petra Ott
Ganzheitlich orientierte Tiercoachin, staatlich geprüfte Tierpflegerin und KatzenverhaltensexpertinPerspektive der Katze verstehen
Wir müssen uns das Thema aus verschiedenen Perspektiven anschauen. Wir glauben, eine Transportbox bietet dem geliebten Tier Schutz, die Fahrt zur Tierarztpraxis dauert ja gar nicht lange und wenn die Katze dort schnurrt, dann kann es doch alles gar nicht so schlimm sein. Weil die meisten Katzenhalter:innen ihrem Tier die eigentlich ja harmlose Prozedur nicht unnötig schwermachen wollen, schnappen sie sich die Katze einfach und stecken sie kurzerhand, manchmal nach einer kleinen Verfolgungsjagd, in die Transportbox.
Aus Sicht der Katze läuft es ganz anders ab. Sie spürt schon am Verhalten ihres Menschen: Hier stimmt etwas nicht. Es liegt Gefahr in der Luft, also gehe ich besser. Und jetzt verfolgen mich meine Menschen auch noch, schnappen mich, stecken mich in ihren kleinen Käfig und bringen mich weg aus meinem sicheren Revier. Angst! Nach einer anstrengenden Fahrt über holprige Straßen und durch unangenehme Kurven komme ich in ein Wartezimmer, in dem es seltsam riecht und ich die Stresshormone der anderen Anwesenden spüren kann. Dann werde ich auch noch zu allem Überfluss von fremden Menschen berührt, gestreichelt und gestupst, jemand drückt auf meine Wunden, eine Nadel sticht mich – ich weiß nicht wofür, es tut nur weh. Vor lauter Stress beginne ich zu schnurren, denn das machen wir Katzen so, nicht nur dann, wenn uns etwas gefällt.
Stressauslöser erkennen
Dazu eine kleine Geschichte aus meiner Praxis als Katzenverhaltensexpertin: Eines Tages riefen mich verzweifelte Katzeneltern an und erzählten mir, dass sie ihre Katze nicht mehr in den Transportkorb bekommen, obwohl es Zeit für die nächste Untersuchung war. Ich fuhr zu ihnen und während wir ins Gespräch vertieft waren, liefen die kleinen Katzen munter umher. Kaum ging der Katzenpapa in den Keller und rumpelte dort mit dem Transportkorb, waren die Katzen auf der Flucht.
Hintergrund: Die Menschen mussten vor einiger Zeit eine der Katzen aufgrund einer Verletzung, die sie sich im Garten zugezogen hatte, einfangen und sehr rasch in die Tierklinik bringen. Dort wurde das Tier stationär behandelt. Es geht der Katze längst wieder gut, aber das unangenehme Erlebnis verknüpft sie seitdem mit der Box.
Tipps für den Katzentransport
- Tausche die Transportbox- oder tasche aus.
- Lasse die Box offen im Wohnzimmer stehen und bestücke sie jeden Tag mit Leckereien.
- Sprühe Katzenminze auf die Box, denn das entspannt die Katze.
- Mache nicht den Fehler und nimm dir zu schnell zu viel vor. Langsame Schritte führen zum Ziel.
- Je nachdem, was passiert ist, hilft ein individueller Trainingsplan.