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Rotkopfsalmler – Färbung zeigt Wohlbefinden

26.04.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Rotkopfsalmler (Hemigrammus rhodostomus)

Die Rotkopfsalmler sind schwimmfreudige, aktive Zierfische aus Südamerika. Bekannt sind sie für ihre rote Kopffärbung, die sich nach Stimmungslage verändert. Die Fische sind am liebsten im Schwarm unterwegs und mitunter recht schreckhaft. Daher gehört eine schöne Pflanzen- und Wurzelwelt zu ihrem natürlichen Lebensraum. Wenn sie diese bekommen, fühlen sie sich auch im Aquarium wohl und können bis zu zehn Jahre alt werden.

Die Heimat der Rotkopfsalmler

Der Rotkopfsalmler – auch Blehers Rotkopfsalmler genannt – ist ursprünglich im Nordwesten Brasiliens und im Süden Kolumbiens am Amazonas beheimatet. Er kommt dort im Schwarzwasser sowie im Weißwasser vor und besiedelt die Altarme und kleineren Bäche. Häufig ist dieser Fisch an Orten, an denen Schwarzwasser- und Weißwasserflüsse zusammenfließen, anzutreffen. Rotkopfsalmler schwimmen gerne in strukturreichen und dunkleren Umgebungen. Am wohlsten fühlen sie sich in Habitaten, in denen es einige dichtere Pflanzenverstecke gibt, der Pflanzenwuchs aber dennoch nicht überhandnimmt.

Beim Rotkopfsalmler handelt es sich um einen Fisch aus der Familie der Echten Salmler. Sein deutscher Name wurde ihm von Otto Schultze, dem Coburger Großhändler für Zierfische, im Jahr 1967 gegeben.

Das Aussehen des Rotkopfsalmlers

Das Auffälligste am Rotkopfsalmler ist die namensgebende rotleuchtende Kopfpartie. Sie erstreckt sich, anders als bei anderen ähnlich gefärbten Salmlern, weit über den Kiemendeckel hinaus. Diese Rotfärbung variiert je nach Stimmung der Fische. Fühlen sie sich wohl, leuchtet die Farbe intensiver. Werden sie erschreckt, sind noch nicht richtig wach oder fühlen sich anderweitig unwohl, sind sie blasser. Die Iris besitzt ebenfalls eine rote Färbung. Diese Musterung dient Vermutungen zufolge dem Zweck, dass auch in trüben Gewässern Richtungsänderungen im Schwarm erkannt werden. Die zweite Auffälligkeit dieser Fischart ist die schwarz-weiß längsgestreifte Schwanzflosse. Ansonsten ist ihre Grundfarbe silbrig bis hin zu einem leicht durchsichtigen Ton. Sie haben einen schmalen, gestreckten Körper, der seitlich komprimiert ist. An den Flossen weisen sie keine Zeichnungsmerkmale auf, dort sind sie schlicht transparent.

Rotkopfsalmler erreichen eine Körperlänge von 4,5 bis sechs Zentimetern. Fische, die aus einem Zoofachhandel stammen, sind dabei meist ein wenig größer und robuster als Wildfänge. Generell wachsen sie ziemlich schnell. Zwischen Männchen und Weibchen gibt es keine Unterschiede in Bezug auf die Färbungen. Weibchen sind allerdings etwas korpulenter gebaut. Ab einer Größe von fünf Zentimetern kannst du diesen Unterschied recht gut erkennen. Wie groß ein einzelnes Tier am Ende wird hängt auch von der Besatzdichte ab. Sind zu viele Fische in einem Aquarium bleiben die Fische auch in der Regel kleiner und können nicht die vollen Ressourcen ausschöpfen

Rotkopfsalmler im Aquarium – die Wasserwerte

Der friedliche, lebhafte Rotkopfsalmler ist am liebsten in kleinen Gruppen unterwegs. Daher solltest du ihn nie alleine halten, sondern immer im Schwarm von acht bis zehn Rotkopfsalmlern. Das Aquarium benötigt ein Fassvermögen von mindestens 100 Litern Wasser beziehungsweise eine Länge von mindestens ein Meter, damit die schwimmfreudigen Fische ausreichend Platz haben. Idealerweise hast du ein Schwarzwasseraquarium.

Da die Rotkopfsalmler in der Natur in sehr unterschiedlichen Gewässertypen zu finden sind, variieren auch die Wasserwerte. Die Fische tolerieren eine weitaus höhere Bandbreite an pH-Werten und Härtegraden als manch andere Schwarzwasserbewohner. Am besten gedeihen sie aber bei einem pH-Wert von 6,0 bis 6,5 und einer Gesamthärte von 2,0 bis 8,0°dGH. Ein Wasser, das reich an Kalziumsalzen ist, wird als hart bezeichnet, eines kalziumsalzarmes Wasser als weich. Bei der Messung entspricht ein Härtegrad zehn Milligramm Kalzium- und 7,19 Milligramm Magnesiumoxid pro Liter Wasser.

Die optimale Wassertemperatur für Rotkopfsalmler liegt zwischen 22 und 28 Grad Celsius. Das Optimum beträgt 23 bis 26 Grad Celsius. Wichtig ist, dass du das Aquarienwasser gut filterst und reinigst, denn hohe Nitratwerte vertragen die Fische nicht. Der Nitratwert darf 50 Milligramm pro Liter nicht übersteigen, andernfalls wird es lebensbedrohlich für die Fische. Du solltest daher das Aquarienwasser häufiger wechseln und bestenfalls einmal in der Woche einen Teilwasserwechsel durchführen. Um stabile und elektrolytarme Wasserwerte zu halten, gibst du Salzwasserextrakte hinzu. Tannin, Lignin oder Huminsäuren eignen sich zum Beispiel gut, um die Schwankungen aufzufangen.

Aquariumgestaltung

Rotkopfsalmler sind sehr lebendige Fische – allerdings auch schreckhaft. Daher steht das Aquarium am besten in einer ruhigen Zimmerecke. Achte darauf, dich langsam zu nähern und niemals an die Scheibe zu klopfen. Das Becken muss den Fischen viel Schwimmraum bieten. Sie fühlen sich in einer Umgebung mit ausreichend Wurzeln und Pflanzen wohl, da Rotkopfsalmler kein helles Licht mögen und sich außerdem in einer Pflanzenwelt besseren Schutz finden. Sie brauchen Rückzugsorte und Verstecke. Die Strömung sollte nur gering sein.

Größere Stängelpflanzen pflanzt du beispielsweise entlang der Seitenwände. Die Mitte eignet sich für Bodendecker. Mangroven- oder Moorkienholz mögen die Fische ebenfalls sehr gerne. Den Bodengrund selbst hältst du am besten dunkel. Zum einen entspricht dies ihrer natürlichen Umgebung, zum anderen kommen die Farben auf dunklem und feinkörnigem Grund besser zur Geltung. Wenn die Fische sich erschrecken, machen sie einen Sprung aus dem Wasser – eine Glasscheibe zum Abdecken des Aquariums ist somit unerlässlich.

Welche Fische passen zu Rotkopfsalmlern?

Rotkopfsalmler sind vom Wesen her friedfertige Fische. Daher lassen sie sich gut mit anderen ebenso friedlichen Fischen vergesellschaften. Die Aquariummitbewohner sollten aber nicht wesentlich größer sein, denn die Anwesenheit größerer Artgenossen wie Diskusfische oder Skalare beunruhigt Rotkopfsalmler. Besser für die Vergesellschaftung kommen ähnliche Zierfische aus Südamerika, kleine Buntbarsche, Panzerwelse, andere Salmlerarten und Bärblinge infrage. Unter anderem zählen dazu folgende Arten:

  • Schmetterlingsbuntbarsch
  • Keilfleckbärbling und Zebrabärbling
  • Trauermantelsalmler und Roter Neon
  • Harnischwels und Panzerwels

Gesundheit des Rotkopfsalmlers

Sofern die Fische artgerecht gehalten werden, haben sie eine Lebenserwartung von acht bis zehn Jahren. Dazu ist es unabdingbar, dass du stets auf eine hohe Wasserqualität achtest, da die Rotkopfsalmler hier bei falschen Werten recht empfindlich reagieren.

Bei in Aquarien gehaltenen Rotkopfsalmlern können eine Reihe von verschiedenen Erkrankungen auftreten. Darunter fallen:

Welches Futter benötigen Rotkopfsalmler?

In ihrer natürlichen Umgebung ernähren sich Rotkopfsalmler von kleinem Lebendfutter. Im Aquarium fressen sie auch Trockenfutter, in dem Fall sollten sie jedoch zusätzlich Frostfutter und/oder Lebendfutter bekommen, um ihrer Ernährungsweise entgegenzukommen. Oft zeigen Exemplare, die mit Lebendfutter gefüttert werden, eine kräftigere Färbung. Wasserflöhe und Mückenlarven sind beliebt. Sie bieten einen optimalen Nährwert. Eine Möglichkeit ist es, Trockenfutter als Hauptfutter zu verwenden und zusätzlich ein- bis zweimal wöchentlich Lebend- oder Frostfutter hinzuzugeben. Füttere dabei immer sparsam, damit einerseits die Wasserqualität nicht leidet und sich die Fische andererseits nicht überfressen.

Was kostet ein Rotkopfsalmler?

Rotkopfsalmler gibt es sowohl im Zoogeschäft als auch im Onlinefachhandel zu kaufen. Der Versand erfolgt mit einem speziellen Zierfischtransport. Sie kosten zwischen zwei und vier Euro pro Fisch.

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