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Strömung, Belüftung und CO2-Anlagen im Aquarium für mehr Sauerstoff

26.07.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Goldfische im Aquarium mit Sauerstoffzufuhr

Ein ausreichender Sauerstoffgehalt im Aquariumwasser ist wichtig für das Ökosystem. Manche Fischarten haben einen erhöhten Bedarf an Sauerstoff, andere benötigen weniger. Hinzu kommt, dass an warmen Sommertagen der Sauerstoffgehalt durch das aufgeheizte Wasser abnehmen kann. Das kann dazu führen, dass der eingesetzte Filter und der Pflanzenbesatz nicht mehr ausreichend Sauerstoff produzieren, um die Bewohner zu versorgen. Mit einer geeigneten Belüftung oder einer Strömung im Aquarium erhöhst du den Sauerstoffgehalt im Wasser. Eine zusätzliche Aquariumströmung ist außerdem für Fischarten erforderlich, die sich im fließenden Wasser wohlfühlen – wie zum Beispiel ein Schwarm Gründlinge.

Geeignetes Belüftungssystem für mehr Sauerstoff im Sommer

Für einen ausreichenden Sauerstoffgehalt (besonders bei hohen Temperaturen) empfiehlt sich eine Belüftung. Dazu brauchst du eine Membranpumpe, ein Stück Luftschlauch und einen Ausströmer. Wichtig ist, dass die Luftblasen möglichst kleinperlig sind, da eine stärkere Wasserbewegung den Kohlendioxidpegel steigen lässt. Je kleiner die Blasen sind, desto größer ist die Kontaktfläche mit dem Aquarienwasser und damit die Sauerstoffzufuhr.

Wann Belüftungssysteme im Aquarium praktische Helfer sind  

Besonders praktisch ist ein Durchlüfter oder eine Luftpumpe, wenn sich eine Krankheit im Aquarium ausgebreitet hat. Die Strömung verteilt die Medikamente dann gleichmäßig im Wasser. Eine Belüftung macht auch während längerer Abwesenheit (zum Beispiel im Urlaub) Sinn, falls der Filter ausfällt.

Wasserströmungen im Aquarium: Diagonal-, Tiefen- und Quellströmung

Wasserströmungen für Fischarten, die eine solche benötigen oder zum Beispiel nur im durchströmten Wasser laichen, erzeugst du mit einer speziellen Strömungspumpe. Für ein Aquarium eignet sich die sogenannte Diagonalströmung, die etwa drei bis fünf Zentimeter unter der Wasseroberfläche angesetzt wird. Dadurch entstehen Tiefen- und Quellströmungen, die sauerstoffarmes Wasser aus der Tiefe an die Wasseroberfläche transportieren, wo es wiederum mit neuem Sauerstoff angereichert wird.

Leichte Strömung ohne Strömungspumpe erzeugen

Um eine leichte Strömung im Aquarium zu erzeugen, benötigst du nicht zwingend eine Strömungspumpe. Auch ein Lufthebefilter ruft eine sanfte Strömung an der Oberfläche hervor und hält gleichzeitig das Wasser sauber. Wenn du für die Wasserreinigung einen Außenfilter nutzt, bewirkt der Filterausgang ebenfalls eine leichte Strömung. Zu den Unterwasserlebewesen, die starke Wasserströmungen lieben, gehören auch Algen. Aus diesem Grund ist der Wasserfluss nicht direkt auf Gegenstände wie Pflanzen oder die Beckenscheiben zu richten. Es würde sonst nicht lange dauern, bis sich eine wahre Algenplage ausbreitet. Hinzu kommt, dass die meisten Aquarienpflanzen sich im ruhigen Wasser wohler fühlen und eine zu starke Strömung ihr Wachstum hemmt.

Belüftung an, CO2 aus: Das ist beim Belüften zu beachten

Grundsätzlich sollte ein Belüftungssystem bei Sauerstoffmangel rund um die Uhr laufen, damit auch nachts für eine ausreichende Sauerstoffversorgung gesorgt ist. Die Belüftungszeit stellst du am besten
mithilfe einer Zeitschaltuhrein. Während die Belüftung läuft, kannst du eine eventuell vorhandene CO2-Anlage ausschalten, da die stärkere Wasserbewegung das Kohlendioxid austreibt. Ausnahme hier, wenn die Ausströmer in großen Aquarien weit von einander entfernt sind.

Ohnehin gilt: Eine CO2-Anlage ist nachts immer außer Betrieb zu nehmen. Dafür gibt es sogenannte Nachtabschaltungen – elektronische Steuereinheiten an den CO2-Anlagen. Zusätzlich sind pH-Wert-abhängige Kontrollsysteme zu empfehlen, die verhindern, dass der pH-Wert zu stark sinkt.

Mehr Sauerstoff mit CO2-Anlagen: Pflanzen düngen und Algenwachstum vermeiden

Aquarium mit Pflanzen

CO2 ist einer der essentiellsten Dünger für die Unterwasserwelt, der das Wohlbefinden der Wasser-Pflanzen und das Pflanzenwachstum stärkt. Das wiederum wirkt sich positiv auf das gesamte biologische Ökosystem aus: Die Pflanzen produzieren mehr Sauerstoff und wandeln überschüssige Nährstoffe wie Phosphate und Nitrate um, die ansonsten Algenwachstum begünstigen. Das leicht saure Wasser wirkt sich außerdem positiv auf die sehr empfindliche Fischhaut aus. Die im Wasser befindliche Menge CO2 hängt allerdings immer von pH-Wert und Karbonathärte ab. Hierzu findest du Tabellen, mit denen du dir einen guten Überblick verschaffst. Bei einer CO2-Düngung sinkt der pH-Wert bei konstanter Karbonathärte. Ist das Wasser sehr sauer, solltest du den Einsatz einer CO2-Anlage gut abwägen und die Wasserwerte vorher genau einstellen.

So viel CO2 braucht ein Aquarium

Um den CO2-Gehalt zu bestimmen, ist ein Blasenzähler ein geeignetes Instrument, denn die Anzahl der Blasen pro Minute ist das Maß für den angestrebten CO2-Gehalt. Für gewöhnlich entsprechen etwa zehn Blasen pro Minute einem Gramm CO2 am Tag. Ein Gehalt von 10 bis 25 mg/l ist bei einer Standardbeleuchtung zu empfehlen, 25 bis 40 mg/l bei einem Starklichtbecken. Erkennst du ein bis zwei Stunden, bevor die Aquarium-Beleuchtung sich ausschaltet, kleine Sauerstoffbläschen an den Pflanzenblättern, gilt die Düngung im Allgemeinen als ausreichend. Das Wasser ist in diesem Fall mit Sauerstoff gesättigt und die Pflanzen erhalten genügend CO2. Wenn alles passt, ist eine CO2-Anlage also für das Pflanzenwachstum und somit für das biologische Gleichgewicht im Aquarium sehr förderlich.